Backstein in der Bassdrum?

  • Ähm... Auf was liegt denn die Decke?! Ach ja, die schwebt ja quasi zwischen Schlag- und Resofell...


    GENAU Flosch, du hast es erraten ;)


    Aber wenn es dich wirklich initeressiert geh ich auf deine masselose Decke noch etwas genauer ein. In der Tat dämpft eine Decke die Schwingung des Kessels in dem Sie liegt. Aber durch das viel gringere Gewicht pro Fäche (welches den Dämpfungsgrad in unserem Falle definiert) eben vernachlässigbar gegenüber einem schweren Stein. Dadurch wird der Eigenton des Kessels nach unten verschoben. Da das ganze System träge ist, gibt es eine stark abgeschwächte aber dennoch "saubere" Schwingung im gegensatz zu erwähnten Toms die auf der Bass starr (schwingungsfrei (ohne Rims etc.)) montiert sind. Diese würde das Frequenzspektrum zwar ebenfalls aber bei weitem nicht so sauber verändern.


    Stell dir das doch einfach mal bildlich vor. Dafür muß man nicht Physik studieren, aber es hilft.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • Ja, ich weiß schon was du meinst, allerdings lud die Aussage ein wenig zum sticheln ein :P


    Ich kann mich aber immer noch nicht mit dem Ausdruck "Dämpfen des Kessels" anfreunden, denn das würde ja nach deiner Aussage "...Sprich das Fell macht "mehr" Sound." dann eigentlich bedeuten, daß man den Kessel am besten Weglässt, also so was wie Arbiter-Falts benutzt?!


    Naja, auf jeden Fall probiere ich das bei Zeiten mal aus, mal schauen was da so klangtechnisch passiert...

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • seppel
    Bitte unternimm etwas gegen Deine Menstruationsbeschwerden . Wenn Dich ein Thema partout nicht interessiert dann spar Dir doch bitte Deine sarkastischen Einwürfe.


    MOOOMENT mal, lieber gerald. :)
    seppel schreibt ja häufiger schon mal sinnfreies bis merkwürdiges zeug, aber er hat schon jahrelang vehement seine meinung vertreten, dass die felle den "hauptsound"-faktor bei drums darstellen. seine meinung wird durch diesen thread offensichtlich gestützt und durch einen anderen grade aktuellen fred ("takoma"-drums) ebenfalls (stichwort: gratungen + felle).


    und wir "streiten" uns hier über holzarten und wieviele lagen von welcher sorte (und hören die flöhe husten ...) ;)
    in wahrheit geht´s doch nur darum, ob man lieber emperor oder ambassador clear oder coated und ob man lieber backsteine, farbeimer oder kamelhaardecken nehmen sollte ... 8|

  • Die "Backsteintheorie" sagt ja eigentlich genau das Gegeneil aus. Wird der Kessel am schwingen gehindert dann kommt der Sound verstärkt vom Fell. Das heisst ja nichts anderes als, dass 'Rims' und wie sie alle heisen mögen durchaus ihre Berechtigung haben und dem Kessel helfen seinen Teil zum Gesammtsound beizutragen.

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  • Dünne Kessel sind mehr am Gesamtklang der Trommel beteiligt, saugen dafür aber leider die, vom Fuß/Stick, erzeugte Energie ab und sind dann relativ leise, aber sehr resonantklingend - für Jazz und Pop (ohne schnelle Wirbel) ideal.
    Daher erscheinen dicke, fast kaum selbst schwingende Kessel, wesentlich lauter zu sein. Der Klang wird dort quasi nur durch das Fell erzeugt und die eingegebene Energie ungehindert an die Umgebung weitergeleitet - laut, aber recht trocken, jedoch für Metal/Rock (besonders mit vielen Läufen über die noch "vieleren" Toms) optimal. Die Fülle/Volumen des Sounds erreicht man dort eben durch Trommeln, die eine Nummer größer sind.
    Welchen Klang nun am besten ist, muß wie immer, jeder für sich selbst entscheiden.
    Das gilt für die Toms, aber bei der Bassdrum ist imo eigentlich bei 95 % der heutigen User, eher der trockene, drückende Klang (ohne Kesseldröhnen) gewünscht. Das sieht man ja auch daran, wie stark oft diverse Frequenzen der Naturbassdrum am Mischpult abgesenkt werden (und zusätzlich noch Gates etc. dort eingesetzt werden).
    Wenn man nun ein Set mit dünnen Kesseln hat (wie z.B. mein MMX, nur 4mm dick), deren Klang man eigentlich mag, aber leider die Bassdrum auch einen dünnen Kessel (mit allen obengenannten "Nachteilen") hat, ist diese Geschichte mit dem Stein sicher einen Versuch wert. Ich werde es einfach mal testen - geht ja nichts kaputt dabei.

  • Hi Hammu, wenn das stimmt, dann müsste die dünne Bassdrum, leise aber resonant, nach dem Beschweren ja eigentlich lauter sein, oder? Wenn du da mal ein wenig rumprobierst kannst du ja mal darauf achten ob das wirklich so der Fall ist...

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  • Hi Hammu, wenn das stimmt, dann müsste die dünne Bassdrum, leise aber resonant, nach dem Beschweren ja eigentlich lauter sein, oder? Wenn du da mal ein wenig rumprobierst kannst du ja mal darauf achten ob das wirklich so der Fall ist...


    Theoretisch ja, aber um wieviel lauter (und obs auch im Bandkontext hörbar ist) werde ich erst nach dem Test wissen. Mit dem Stein dämpft man ja eh nur den unteren Teil der Bassdrum - oben bleibt sie ja weiterhin dünn (vllt sollte ich als nächsten Test dann meine, noch schwebend angebrachte, Doppeltomhalterung direkt auf der Bassdrum (ja, ich weiß, Blasphemie) befestigen?
    AberLive benutze ich ja sowieso schon eine 24" Zoll Bassdrum mit dickerer Wandung (aus der Pearl DLX Serie, Birke/Mahagoni Mix) - die habe ich überhaupt nicht von innen gedämpft (nur PS3 Felle).

  • passt eigentlich genau zu:


    ich glaube dass die bassdrum durch das dann höhere gewicht die energie des beaters besser übernehmen kann und weniger ausweicht.
    das würde auch den gleichen effekt bei montierten toms und schweren kesseln (stichwort phonic plus) erklären.
    die auswirkungen waren bis in die siebzigerjahre durch die damals recht filigranen bassdrumbeine vermutlich wesentlich grösser.


    dass dünne kessel sich durch das gewicht nicht so leicht überschlagen kommt noch dazu.


    ich weiss man soll sich nicht selber zitieren

  • Genau!
    Wobei der trockene, mittige - aber laute - Klang der Phonic Plus Toms aber im Wesenlichen wegen der Länge der Toms (quadratische Maße) zustande kam.


    Das mit dem "Überschlagen" habe ich nicht so ganz verstanden. Klanglich gesehen?

  • Ich habe es nun ausprobiert und einen normalen Mauerstein einfach mittig auf die Decke in meiner Pearl MMX gelegt.
    Und man mag es kaum glauben, aber der Ton wurde tatsächlich straffer und im Raum, aus meiner Hörposition, besser ortbar. Vorher war die Bassdrum immer etwas vom Bass maskiert, nun höre ich sie deutlich aus dem Gewabber heraus. Es ist nicht viel, aber in meinem Fall hat es wirklich was gebracht.
    Ich nehme an, das sich der projizierte Frequenzgang der Bassdrum etwas nach oben verschoben hat, bzw. aus dem dünnen 4 mm Kessel resultierende Tiefbassfrequenzen dadurch nun abgedämpft werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Ich bestätige diese Erfahrung. Nachdem der Thread hier aufkam (das zweite mal) und ich meine physikalischen Ausführungen dann so toll fand musste ichs dann auch ausprobieren ;)


    Meine Erfahrungen sind (beinahe) die gleichen wie die von Hammu. Ich habe meine Bass mit 2x 2,5kg Hantelgewichten beschwert und die kickt deutlich mehr. Sie ist (subjektiv) lauter geworden und wird vom Bass nicht mehr verdeckt. Ich denke allerdings das nicht die Bässe rausgedämpft wurden sondern eher die tiefen Mitten (die unser Bass immer fährt). Ich habe nun viel Kick und ein ordentliches aber schmalbandiges bassiges Fundament auf der Bassdrum. Ich werde die 5kg auch zu Gigs mitschleppen.

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  • "Kinderhantel" in the kick-drum is also the way I do it!


    Klasse!

  • habe 2 elfer kalksandsteine, einen zentner zement, einen betonmischer und nen wasserschlauch in meiner BD und es rumpelt gewaltig!!


    ;)


    im ernst: mein schlagzeuglehrer hat in seinem sonor hilite auch nen fetten kopsteinpflaster-stein auf nem kissen liegen und schwört darauf...
    die Bd klingt etwas kontrollierter und vielleicht hat sie mehr punch, aber der unterschied ist minimal...


    also ich bin der meinung wer fetteren BD-sound will soll sich ne x-shell DW BD holen und wird glücklich sein!!



    :D

  • Ich hab aber leider nur ne normale dw Bass


    - F U C K -


    Ernsthaft, warum aber soll ich mir jetzt nochmal 2000€ ausm Arm leiern nur um mir die 5kg Hanteln zu ersparen. Da steig ich nicht hinter.


    Aber schon interessant das man den Unterschied so deutlich hört. Man hört ihn und findet ihn gut - oder auch nicht - darauf kommt es doch an. Den fetteren Sound einer X shell kann man selten mit dem immer noch fetten sound einer VLT oder den normalen sound einer normalen dw Bass vergleichen, es sei denn man hat alle drei. Aber die Gewichte in die BD legen und wieder herausholen und wieder hineinlegen konnte ich ohne großen monetären Aufwand und bin glücklich darüber das solche Methoden hier Erwähnung finden.


    Wenn mit 5kg Ballast in der BD meine Mundwinkel etwas weiter nach obengezogen werden, als ohne, dann verdammt noch mal nehm ich doch die Gewichte. Der Rest passt ja.

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  • Ich habe heute früh einen BD-Stabilisator aus einer BD demontiert, weil das gut Stück verkauft wird.
    Damit müßte doch ein ähnlicher Effekt wie mit einem Stein zu erzielen sein, nur daß diese Stange viel leichter und somit Gig-freundlicher ist.
    Ich werde demnächst mal rumprobieren und anschließend drüber berichten.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Theoretisch müssten dann ja auch die auf der Bassdrum befestigten Toms den selben Effekt haben, trotzdem schwören viele darauf die BD frei stehen zu haben...?! Der Stabilisator wird aber m.E. weniger bringen wegen des geringeren Gewichts. Außerdem verändert das Teil konstruktionsbedingt durch die Verstärkung u.U. das Schwingungsverhalten gegenüber einer "freien" d.h. weniger stabilen (starren) BD. Also vielleicht auch eher ein Nachteil?

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