ACTA Demos ... sind gelaufen, die Diskussion hält an ... und das ist gut so ...

  • Bei den Piraten bleibt der Aufruf an die Kulturschafenden: Hin gehen und aktiv bei der Basisdemokratie mit machen, dann kann man auch bei den Piraten Entscheidungen ändern. ;)

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Zitat

    Menschen, die sich selbst zu Heuschrecken degradieren

    :thumbup:


    Bei den Piraten bleibt der Aufruf an die Kulturschafenden: Hin gehen und aktiv bei der Basisdemokratie mit machen, dann kann man auch bei den Piraten Entscheidungen ändern. ;)

    Wenn sie grad Zeit haben und nicht grad mit Glatzen diskutieren, in der Kirche saubermachen, Pommes frittieren oder aufm Amt sitzen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Wer am Thema interessiert ist, sollte sich heute (Samstag, 31.3.) die südeutsche Zeitung kaufen und einen Blick auf die "Seite 3" werfen. Dort geht es exakt um unsere Diskussion hier.


    Titel: Ohne mich - Die Piratenpartei hat zu vielem keine Meinung, wohl aber diese: Die Kunst dem Volke - und zwar gratis. Unter den Kreativen wächst die Wut: "Das ist die Pervertierung des Freiheitsbegriffs."


    Wir könnten dann ein bisschen drüber diskutieren, zumal man der sz qualitativ hochwertigen Journalismus unterstellen darf.


    lg
    max


  • Sie sind nicht Buhmnann sondern die Kulmination dieser geistigen Grundhaltung.
    Im 2. Punkt gebe ich dir aber voll und ganz recht. Das befremdet mich am meisten - der Vergleich mit den Grünen in ihren Anfangstagen noch viel mehr. Schließlich standen die damals für ziemlich klare Positionen und hatten eine klare Position in vielen gesellschaftlichen Fragen. Hier wird eine Partei gewählt, die permanent sagt, das sie noch nicht weiß, wie sie zu was steht (ausser natürlich Bahn frei für das Internet)

    Das Problem ist die Nachlässigkeit der anderen Parteien zu diesem Thema.
    Da wird einfach ohne Diskussion alles durchgewunken.
    Hat am Donnerstag zufällig wer Maybrit Illner gesehn?
    Da war der Lauer von den Piraten.
    Soviel Blödsinn ohne jegliches Hintergrundwissen hab ich überhaupt noch nie gehört, aber ein grosses Maul ohne Ende.
    Wer solche Typen wählt ist in meinen Augen nicht zurechnungsfähig.

  • Nur mal der Interesse halber - gehts hier eigentlich noch um ACTA oder ist das hier schon der Wahlkampf-Thread für NRW?


    Aber wo wir nun schon mal dabei sind, gleich noch ne Frage - hast du überhaupt schon mal irgendeinen Politiker, egal welcher Couleur, gehört, der was Sinnvolles erzählt hat - ich finde, die blubbern alle nur rum und haben eigentlich keine wirkliche Ahnung von dem, was sie da vertreten sollen.
    Ist ja auch kein Wunder - setz du mal im Kaufhaus z.B. einen Fischverkäufer in die HiFi Abteilung, oder eine Strumpfverkäuferin in die Haushaltswarenabteilung - das kann nur Chaos geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Nur mal der Interesse halber - gehts hier eigentlich noch um ACTA oder ist das hier schon der Wahlkampf-Thread für NRW?


    das ist doch DAS Thema der Piraten - daher die Verknüpfung. Genauso wie Aufklärung zum Thema ACTA nötig ist, ist auch mal eine breitere Debatte um Anonymous/Piraten von Nöten. Das hängt imho untrennbar miteinander zusammen.


    Und was die Kompetenz angeht, trifft in diesem Punkt deine Kritik zur Kompetenzschwäche bei den etablierten Parteien insofern nicht ins Schwarze, weil bei den Piraten die Unwissenheit und Verbreitung von Unwahrheiten im Zusammenhang mit ihrem Kernthema (oder sollte ich sagen einzigem Thema) schon frappierend ist. Gerade wenn man sich so demonstrativ als DIE Alternative verkauft, sollte man doch nicht eine so schlechte Figur machen.
    Aber vielleicht schlägt da ihre teilweise ideologische Nähe zur FDP durch...

  • hast du überhaupt schon mal irgendeinen Politiker, egal welcher Couleur, gehört, der was Sinnvolles erzählt hat


    Hallo,


    ja. Mehrfach.
    Bei Einigen nicht zu allem, sondern nur zu bestimmten Themen, aber ja, auch dort gibt es Lichtblicke.
    Um die Beispiele einzuschränken und ein bisschen beim Thema zu bleiben: unsere derzeitige Bundesjustizministerin ist eine der besten der letzten Jahre, an die ich mich erinnern kann.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Mir fallen bei den größeren Parteien fast überall ein paar ein, die ab und an mal was Gescheites sagen.
    Bei den Piraten habe ich leider noch keinen gefunden. Kennt da jemand wen, der etwas Vernünftiges sagt?


  • Ich habe hier die SZ. Bei dem Artikel handelt es sich um eine künstlerseitige Meinungsdarstellung.


    Regener steht nicht mehr zur Verfügung - wohl, weil er aggressivstem Shitstorm-Gegenwind ausgesetzt ist. Schade - ich hätte gern gelesen, ob er seine spontane Rede auch in Kenntnis der Folgen abgegeben hätte. Durch die Reihe verneigen sich die Kollegen vor seinem Mut.


    Ein interviewter Musiker besteht nachdrücklich darauf, nicht namentlich genannt zu werden. Zitat: "Ich kann mir das nicht leisten, dass man unsere Musik nicht mehr kauft. Ich bin Vater von zwei Kindern, ich habe eine Familie. Ich brauche das Geld zum Leben."
    Es handelt sich nicht um Angst vor der In-Frage-Stellung des Urheberrechts, sondern erkennbar davor, beim betroffenen Publikum als Störfaktor zu gelten und zur Zielscheibe zu werden, wenn man seine Meinung äußert.


    Die Tatsache, dass der Artikel über die Einstellung der Piratenpartei zum Urheberrecht außer ihren bekannten Abschaffungs- bzw. Aushebelungs-Slogans nicht viel hergibt, führe ich darauf zurück, dass im offiziellen Programm der Piratenpartei außer diesen Slogans schlichtweg nichts zu finden ist, man schon für schlagwortartige Finanzierungs-Erwägungen dankbar sein muss.


    Außer dem anonymen Musiker trauen sich Max Raabe (kurz), Schriftstellerin Julia Franck, Kollege Manfred Flügge, Konzertveranstalter Lieberberg, Gema-Chef Heker und ein Rechtsanwalt, zu erklären, warum der Schutz geistigen Eigentums unverzichtbar ist.


    Aus Sicht dieser Medien-Profis wird anschaulich zusammengefasst, worum es bei dieser konstruierten Entrechtungs-Diskussion geht, ohne deren Verfechter zu verhöhnen.



    Selbst hier im Forum meine ich, eine professionelle Zurückhaltung wahrzunehmen, womöglich abwartend, dass die völlig unrealistische Forderungs-Blase platzt, bevor man sich in den Augen mancher als kleingeistiger Spießer geoutet hat.


    Persönlich warte ich ja noch auf die Auflösung, dass das ganze Theater eine Abwandlung des von Strasser/Rhue erdachten Welle-Experiments ist. Bitte nicht "Godwin" schreien, mir geht es lediglich um die abstrakte Parallele der Verführung von Menschen, die rudelmäßig nicht merken, dass sie sich genau gegen das wenden, was sie lieben.

    -
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    Einmal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Ich habe den letzten Post editiert, um den Artikel etwas genauer zu beschreiben.


    BTW:


    Nur mal der Interesse halber - gehts hier eigentlich noch um ACTA oder ist das hier schon der Wahlkampf-Thread für NRW?


    Aber wo wir nun schon mal dabei sind, gleich noch ne Frage - hast du überhaupt schon mal irgendeinen Politiker, egal welcher Couleur, gehört, der was Sinnvolles erzählt hat - ich finde, die blubbern alle nur rum und haben eigentlich keine wirkliche Ahnung von dem, was sie da vertreten sollen.
    Ist ja auch kein Wunder - setz du mal im Kaufhaus z.B. einen Fischverkäufer in die HiFi Abteilung, oder eine Strumpfverkäuferin in die Haushaltswarenabteilung - das kann nur Chaos geben.


    Ich denke nicht, dass hier im Forum ein Wahlkampf-Thread erwünscht ist. Es geht hier um Kunst und Recht. Leute, die etwas von diesen Dingen verstehen, melden sich zu Wort, das wird wohl gestattet sein.
    Dass dieses Thema nachdenklich machen könnte und so der allgemeinen Politikverdrossenheit Interesse-weckend entgegenwirken könnte, ist doch eine erfreuliche Nebenwirkung.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Karl-Theodor zu Guttenberg, Consultant für Neelie Kroes, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission zuständig für Digitale Agenda, gab heute bekannt, dass auf seine Initiative hin in den zuständigen Kreisen Einigkeit darüber besteht, in der endgütigen Fassung des Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) die Todesstrafe für jugendliche Ersttäter zu implementieren. Verfassungsrechtliche Bedenken seien so gut wie ausgeräumt.
    "Ich habe aus der Vergangenheit gelernt", so der geläuterte Ex-Pirat gegenüber Chip Online. [...]

  • Das wurde aber auch Zeit! Endlich machen die mal was dagegen!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Da ich selbst kreativ aktiv bin, habe ich auch ein Interesse am Urheberrecht und dessen Durchsetzung.


    Aber ich habe ein grundsätzliches Problem damit, hoheitliche Aufgaben auf private Wirtschaftsunternehmen zu übertragen, die diese dann unter Umgehung des Rechtsweges ausüben dürfen sollen.
    Wo soetwas hinführt konnte man sehr gut beim Blackwater-Skandal beobachten. Da wurde die originär hoheitliche Augabe der Kriegsführung in Teilen an private Sicherheitsfirmen übertragen, mit sehr schwierigen Konsequenzen.


    Was diese Problemlage von der ACTA-Sache unterscheidet ist, dass die beauftragten Unternehmen am Kriegsziel selbst kein eigenes Interesse haben. Bei ACTA aber sollen letzlich die Eigentümer der Rechte (und das sind nicht die Kunstschaffenden selbst, sondern Verlage/Medienunternehmen und deren beauftragte Vertriebe assistiert von Netzinfrastrukturunternehmen) diese selbst am Rechtssystem vorbei durchsetzen dürfen - Missbrauch und Monopolbildung ist da vorhersehbar.


    Solche Entwicklungen wachsen immer noch auf dem Mantra der neoliberalen Ideologie, der Markt würde alles heilen. Milton Friedman lässt grüßen. Der Rechtsstaat darf sich nicht freiwillig zur Beute von Wirtschaftsunternehmen machen (lassen), denn er wurde erfunden, um "die kleinen Leute" vor der Willkür der Mächtigen zu schützen - nicht umgekehrt.
    Wie ich eingangs erwähnte, bin ich FÜR das Urheberrecht, ich denke nur es gibt klare Zuständigkeiten für die Durchsetzung, die unbedingt erhaltenswert sind. Man kann die Freiheit nicht schützen, indem man sie einschränkt, geschweige denn hergibt. Unabhängig davon gibt es bei der Verteilung der Einnahmen ausd dem Geschäft mit urheberrechtlich geschützen Inhalten eine große Gerechtigkeitslücke - aber das ist ein anderes Thema.


    Nils

  • Du bist zu pingelich Nils. Die Todesstrafe für jugendliche Ersttäter
    ist bei uns keine hoheitliche Aufgabe, weil bei uns ja die TS ausgesetzt
    wurde. Wenn jetzt ein international besetztes Gremium die
    Ausführung im Einzelfall anordnen würde und sagen wir mal Blackwater
    dafür als Generalunternehmer zum Zuge käme. Das wäre doch eine
    "saubere Sach", wie man bei uns sagt. Wer sollte da etwas dagegen
    haben können? Legalität durch die Hintertür, sozusagen. Der Einwand
    von Dir, daß die Ziele des Auftraggebers und des beauftragten
    Unternehmens nicht kongruent wären, wiegt natürlich schwer. Als
    Alternative für Blackwater könnte man ja das inzwischen freigesetzte
    Personal von Sony, Emi und wie sie alle heißen, einsetzen. Die hätten
    vermutlich auch eine ganz andere Motivation. Du siehst: Das Glas ist
    halbvoll und der Zweck findet immer sein Mittel.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • nils:
    Ich gebe dir absolut recht, das es eine gewaltige Gerechtigkeitslücke gibt. Die Bedingungen im etablierten System sind nicht so, wie sie sein sollten. Das wissen wir alle! Und sie sind in den letzten jahren nicht besser sondern schlechter geworden. Daran haben nun mal die Digitalisierung, respektive der CD Brenner, und das Internet ihren Anteil, auch wenn das regelmässig zu leugnen versucht wird. Dafür bin ich lange genug dabei, um das beurteilen zu können, und wenn ich an meine erste CD Veröffentlichung im Jahre 1992 denke, dann weiß ich sehr genau, das wir uns damals null Gedanken um Kopien von CDs machen mussten, da die viel beschworene Audiokassette überhaupt kein Bedrohungsszenario darstellte. Das Thema kam erst mit dem CD Brenner. Übrigens würden wir wohl heute für den Release dieser Fusion CD kein Label mehr finden, das das noch auf den Markt bringen würde...
    Natürlich ist auch das Thema GEMA ist zu diskutierendes, aber eben auf einer ganz anderen Ebene als das Urheberrecht gleich abzuschaffen. Das ist das Kind mit dem Bade ausschütten.
    Über die eigentlichen Probleme in den Strukturen des Musikbusiness wird doch gar nicht (mehr) diskutiert.


    Fragwürdig wird es erst recht dadurch, das gewisse Kräfte offenkundige Missstände im etablierten System für andere Zwecke missbrauchen wollen.
    Ich habe weder von den ACTA Gegnern noch von den Piraten nur einen einzigen Vorschlag gehört, der wirklich auf eine Stärkung der Position des Musikers gegenüber den Verwertergesellschaften, den Plattenfirmen, der Politik der Radiostationen, dem Schutz vor unerlaubter Verfielfältigung, will sagen, eine gerechte Vergütung für die Erstellung von Tonträgern etc., abzielt.
    Defacto sind es immer nur Vorschläge, die auf eine völlige Entrechtung, "Enteignung" der Kreativen hinausläuft.
    Gleichzeitig wird auch noch den Firmen der Rücken gestärkt (sei es Google oder solche Streaming Dienste wie Spotify etc), die ihre Milliarden auf dem Rücken der Kreativen verdienen und diese mit noch geringeren Vergütungen, wenn überhaupt, als die etablierten Mechanismen ausbeuten wollen.


    Ich würde gerne mal so Forderungen wie "Reformierung der GEMA", "Schluß mit Pauschalvergütungsverträgen, die nach Vergütungschlüsseln angelegt sind, die nur den Big Playern nutzen" sehen.
    Genauso vielleicht auch mal eine Kritik an den Deals im its oder amazon Downloadshop, deren Geschäftsbedingungen gerade für kleinere Acts alles andere als gut sind, wenn man schon pro Jahr ein paar hundert Downloads pro Album haben muss, um überhaupt die Einstellkosten reinzuholen, was in keinem Verhältnis mehr zu den Gewinnen steht, die ein Konzern wie Apple durch ihr Geschäftsmodel erzielt, was im wesentlichen auch auf Nutzung der Inhalte von Kreativen beruht.
    Auch die Zugänge zu diesen Online Stores sind viel zu reglementiert, was wiederum nur bestimmten Gruppen dient.
    Genauso würde ich mir eine Befeuerung einer gesellschaftlichen Diskussion wünschen, die darauf abzielt, das Bewußtsein zu ändern, statt Strafen und Kontrollmechanismen zu etablieren.
    Es würde solchen Gruppierungen wie den Piraten gut zu Gesichte stehen, wenn sie statt unter dem Deckmäntelchen des freien Informationszuganges (seit wann ist Musik/Film Information?) die völlige Freigabe zu verlangen, einfach mal eine Kampagne betreiben würden: Kunst hat ihren Wert! Wenn ihr die Musik liebt, dann zahlt auch für die Musik, die ihr gerne hört.
    Stattdessen wird eine hanebüchene Studie veröffentlicht, die behauptet, wir Musiker hätten in den letzten 7 Jahren 30% Gewinnzuwachs erlebt.
    Spätestens mit diesem Machwerk übelster Propaganda wird mir persönlich klar, welchen Geistes Kind diese Leute eigentlich sind...

  • "Reformierung der GEMA", "Schluß mit Pauschalvergütungsverträgen, die nach Vergütungschlüsseln angelegt sind, die nur den Big Playern nutzen"


    Ja absolut, das wäre dringend wünschenswert. Leider kennt die GEMA eine Drei-Klassen-Mitgliedschaft, die Einflussnahme sehr schwierig macht. Letzlich ist auch hier das gleiche Problem einer hoheitlichen Aufgabe bei einer hier zumindest nichtstaatlichen Organisation zu sehen.



    Mit anderen Worten: nur die Großen/Vielverdiener haben die Chance auf Mitbestimmung. Auch hier hat sich der Rechtsstaat zu Ungunsten der Kleinen aus dem Geschäft verabschiedet.


    Nils

  • drumdidi: die Piraten sind aber eine Partei und als solche - wie alle anderen Parteien auch - der Versuchung ausgesetzt, Wählerstimmen mit dem kleinstmöglichen Aufwand zu generieren. Wir rechnen dafür mal durch: Musiker wären dann 46 000 Wähler, Leute, die kein schlechtes Gewissen beim illegal Downloaden haben wollen: mehrere Millionen.


    Dazu dann noch die von mir angesprochene Zersplitterung künstlerischer Interessensvertretung (wieviele Musiker verdrehen selbst bei Nennung des Wortes GEMA die Augen!) und schon ergibt sich ein ganz tolles Verhältnis aus Aufwand und Effizienz.


    Das ist so ähnlich wie die "Kinder statt Inder" Kampagne oder die "Bestraft jugendliche Gewalttäter möglichst hart"-Idee. Inder und jugendliche Gewalttäter haben keine Lobby und viele Leute springen sofort drauf an. Politik ist einfach.


    Bitter ist, dass die Piratenpartei schon direkt so anfängt.


    lg
    max

  • Und deshalb ändert such auch nix. Bei der GVL Reform hat imho auch wieder nur diese Klientel am Tisch gesessen, wenn man die Regeln durchliest.
    Und wie wir feststellen, gibt es da draussen NIEMAND, der sich wirklich an diesen Stellen der Sache der Kreativen annimmt. Keiner der etablierten Parteien, aber auch schon gar nicht die Piraten.
    Wir Musiker sind halt als Berufsgruppe zu klein und haben null Lobby, keine Gewerkschaften nichts, was uns wirkliches Gehör verschafft.
    Eigentlich erstaunlich und absurd, angesichts der riesigen wirtschaftlichen Bedeutung dieses Marktes.
    Aber welche Berufsgruppe kriegt auch gleich Vorwürfe an den Kopf geschmissen, wenn sie eine vernünftige Entlohnung für ihre Arbeit fordert.
    "Künstler" haben dies ja schließlich altruistisch für lau zu machen...

  • In dem sz-Artikel ist mehrfach von Angst der Künstler die Rede. Und das ist das Perfide: die Künstler können sich noch nicht einmal wehren, denn dann werden sie direkt vom Publikum bestraft. Wir haben es hier mit einem sehr interessanten Phänomen zu tun, was über Politik und Kultur hinausgeht.


    Der Sven Regener wurde von "Fans" beschimpft, sie würden jetzt nie wieder etwas von ihm kaufen. Etwas Ähnliches ist Metallica übrigens damals bei ihrem Vorgehen gegen Napster wiederfahren. Übrigens nicht nur von Fans, sondern auch von anderen Musikern, die sich damit bei den Fans einschmeicheln wollten. Womit wir wieder beim Problem wären: Musiker und Bands kämpfen für sich allein und auch gegeneinander.


    Das Ergebnis ist, dass keine wirkliche Interesenvertretung vorhanden ist. Künster und Kulturschaffende werden daher in den meisten westlichen Ländern als Sonderfall wahrgenommen: Leute, die das "Glück" haben, von ihrem "Hobby" leben zu dürfen.


    Ich erwarte daher auch nicht, dass sich daran etwas ändert. Und deswegen ist die Konsequenz die Anpassung. Ich finde das nicht gut, fürchte aber, dass es so ist.


    Das hier kennt ihr alle, oder? Hochinteressant! Achtet mal drauf, wie wichtig das Thema "Annoying the fans" ist: http://www.youtube.com/watch?v…dex=82&feature=plpp_video


    lg
    max

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