Präparierte Drums

  • Hallo,


    wer von euch hat Erfahrungen mit präparierten Drums gemacht?
    Ich bin auf der Suche nach neuen Sounds und würde gern wissen, ob jemand von euch etwas empfehlen kann.


    Ideen sind z.B.
    dünne Tücher über Kessel - gibt einen wunderbaren tiefen und perkussiven Sound
    Materialien auf Snare-Schlagfell (Splash, Schallplatte, Papier, ... ?)
    Schlägelwahl (Besen, Rods, Paukenschlägel, Timbales-Sticks, ...)
    Material als Schlaginstrument (z.B. Metallreste für Industrial-Sounds)
    Becken präparieren (Kette drauflegen, Becken aufeinanderstecken)


    Habe keinen zufriedenstellenden Thread gefunden, bin aber dankbar für Hinweise.


    Bin gespannt auf Eure Ideen! :)

  • Ich habe around 1980-82 zwecks lautstärkeminimierung sehr häufig ein dünnes Bettlaken über alle Trommeln gelegt. So dann 20 Minuten oder ähnlich lang getrommelt. Neben dem muffigen Sound wird natürlich auch der Rebound dramatisch schlechter.


    Nach Abziehen des Lakens hatte ich stets das Gefühl den (zurückgewonnenen) Rebound plötzlich geschenkt zu bekommen und ein High-End Drumset zu spielen, da endlich wieder alles freier und resonanter klang. Es reichten oft diese 20 Minuten um den ungedämmmten ursprünglichen Sound plötzlich als völlig neues Drumset zu erleben. Interessant, wie schnell sich das "auditive Gedächtnis" adaptiert bzw. "vergißt".

  • Ja, das mit Tücher (bei mir Geschirrtuch) habe ich auch schon öfters gemacht wenn aufgrund der Lautstärke notwendig. Ebenfalls ein altes, vom Kragen befreites
    Fell auf das Fell ist interessant.


    Kann die ERkenntnis vom Rebound mit Drumstudio1 teilen.

    Alles wird gut

  • ich habe mal dran gedacht nen blasebalg in das luftausgleichsloch zu stopfen und durch luftdruckerhöhung im kessel den ton zu verändern.
    Aber meistens hat früher 'nen joint gereicht und alles hat toll oder noch toller geklungen



    :D

    alles granatenquatsch

  • Moin,


    ja, das sind alles alte Hüte und in der experimentellen Musik eher üblich als exotisch.
    Selbst Popularaufnahmen aus alten Tagen waren noch experimentierfreudig (Stiefel).
    Es ist eben immer die Frage, wofür es gut sein soll.
    Die meisten Allerweltsproduktionen sind mit Allerweltsstandard gut bedient und
    nicht alles, was verrückt ist, ist auch gut.


    Wenn es bekloppt und gut werden soll: neben Benny Greb könnte man da einen Blick
    auf die Drumbassadors werfen, Mani Neumeier lebt auch noch, Günter Sommer,
    überhaupt die ganze Experimentalecke, sowohl in Klassik, Jazz wie Rock.


    Grüße
    Jürgen

  • Zerkratzte Schallplatten (7/12") passen wunderbar auf auf entsprechende Toms/Snare und machen echt interessante Klänge..
    Ich denke es geht hier nicht darum das Rad neu zu erfinden. Der TO scheint mir eher alle möglichen Ideen mal sammeln zu wollen.
    Möchte mich daher im Vorraus bei allen Klugscheißern :P entschuldigen, die schön jemanden kennen, der einen gesehen hat, der schonmal ein Video von jemandem hatte, der Schellak auf Trommeln gelegt hat!!

    Gott schütze das ehrbare Handwerk
    Piff...paff...paff...paff...piff...paff...paff...paff...

  • In dem Buch "Future Drumming" von Dirk Brand gibt es auch ein paar Tipps zur Umsetzung elektronischer Sounds auf dem Schlagzeug. Inklusive dem Snare-Teppich-Scratchen mit Übungen und Tonbeispielen (auf der Seite z.B. Track 6, sehe ich gerade).

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ich habe sehr viele Inspirationen von Billy Ward und seinen zwei Videos, bzw. seinem Buch und Auftritt auf dem MD-Festival (ich glaube 2008 ).
    Zudem check mal den Auftritt von Glenn Kotche auf dem MD-Festival 2006, unglaublich, was der aus Trommeln rausholt! Von dem habe ich den Effekt, einen Schlauch in das Ventilationsloch zu stecken und das andere Ende in den Mund zu nehmen. Ich weiß nicht, ob ihr das mit dem Blasebalg meint. So kannst du die Tonhöhe stufenlos verstellen. Einfach mal rumprobieren, ich verwende das sogar auf der Bühne bei einem Song.
    Die Drumbassadors spielen auch immer mal wieder mit irgendwelchen Effekten rum. Jojo Mayer experimentiert mit son einem Metallring auf der Snare, der soll auch bald in Serie gehen.
    Und wenn du die Chance hast, Julian Külpmann mal live zu sehen, geh hin! ;) Der macht auch so einiges, was ich vorher noch nie gesehen habe.
    Ich hoffe, das hilft dir weiter!

  • Hätten die "Altvorderen" nicht experimentiert, gäb's unser Instrument so heute nicht... ;)

    Am Schlagzeug hängt DAS Tom. DER Tom heißt mit Nachnamen Sawyer und wohnt am Mississippi. Und über DIE Tom rede ich erst gar nicht...

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