Mein geliebtes Sonor Designer ... oder, das verflixte siebte Jahr!

  • Hallo werte Community,


    erstmal eine Vorstellung, bin nämlich neu hier: Das ist also der David, 26 Jahre alt und seit ungefähr 10 Jahren am Späne produzieren. Stilistisch ging's bisher quer durchs Gemüsebeet, anfangs "Rock" und durchs Periodensystem zum lebenden und toten Metal, bis mich jemand für den Jazz entflammt hat (John Riley lässt grüßen), mit dem Jazz kam das böse Erwachen: Transplantation meiner vollkommen unökonomischen, nicht-Lehrbuch-gemäßen und auch wenig musikalischen Technik durch nochmal-von-0-anfangen Paradiddles, Etüden, Kontrolle, Koordination, Dynamik, Körperhaltung etc. Jedenfalls hat sich der Unmut gegen dieses Instrument aufgrund der körperlichen Leiden, mit Verbesserung der Technik zum besseren gewendet ;)


    Nun also zum Thema.


    Ich spiele seit jeher Sonor, anfangs ein gutes altes Force (2001?), bis ich irgendwann die Kohlen zusammen hatte und einem verrückten Jazzer mein Traumset abgekauft haben: Ein Sonor Designer aus Birke in Piano Black in den Maßen (wohl gemerkt: es hat einem Jazzer gehört!) 10", 12", 14", 16", 22" + 14"x5,5" Snare der gleichen Serie. Meine Hauptsnare ist allerdings 'ne Supraphonic 14"x6,5" + ein paar Blechen (ich liebe Paiste, tut jetzt aber nichts zur Sache).


    Den furcht-einflößenden, gusseisernen 10-12-Tom-Halter (die Kenner wissen was ich meine) auf der Bassdrum, habe ich demontiert und durch zwei Kombi-Tom-Becken-Ständer aus der schweren Sonor Serie (bauen die überhaupt was Leichtes?) ersetzt, d.h. die Toms schwingen frei und klingen deutlich anders und offener als am Eisenschwein. 14er und 16er hängen ebenso frei an einem Doppel-Tom-Halter (hat mir ein Sonor-Mitarbeiter freundlicherweise so zusammengestellt!).


    Shit, ich hab kein Foto, kommt noch!


    Das Set ist nicht das jüngste, wohl aber liebevoll gepflegt und behätschelt. Der Sound ist - wie soll es anders sein - äußerst kernig und komprimiert, trocken, es knallt und setzt sich durch, das Birch ist weniger Tonal als man meinen würde, man hört auch sehr geil, dass es Holz ist (mein Force 2001 klingt nicht annähernd so holzig). Der Knaller ist wohl die Bassdrum ... im richtigen Raum und Live bekomme ich jedesmal das fette Grinsen, scheinbar ist es auch für den Grundsound irrelevant was für Felle drauf sind oder wie die Stimmung ist, einfach nur Voluminös, ein schöner warmer Impuls der durch den Raum geht. Ähnlich verhalten sich die tiefen Toms, ich liebe diese etwas resonanter, der Ton (vor allem des 16er) ist brutal tief und warm und voll, die sehnsüchtige Erwartung vor dem Schlag wird nach dem Schlag absolut erfüllt, geil! Mit dem 10er habe ich hin und wieder Probleme, das Tuning ist sehr empfindlich, einmal gefunden mischt es sich aber sehr harmonisch in den Rest des Sets.


    So weit so schlecht! Jahr ein Jahr aus, spiele ich immer auf besagtem Set. Live hat man hin und wieder einen Vergleich zu Pearl, Premier, PDP und auch mal DW. Ich bin da relativ gelassen, es gibt einfach wenige Sets die den Sound haben der mir gefällt, den ich geil finde und im Grunde schon habe. Allen voran enttäuscht DW, mir ist da noch kein Set zu Ohren gekommen bei dem der Preis mit dem Sound positiv korreliert.

    Mit einer Ausnahme: Ich hatte mal die Gelegenheit ein Yamaha Oak Custom anzuspielen (mir war bis dahin nur die Recording Custom Serie recht lebhaft in Erinnerung, wobei ich grundlegend von Yamaha nicht viel Ahnung habe). Der Sound ist ganz klar anders als das Sonor, direkter, etwas offener (logisch, hängt auch von Befellung und Kesselformaten ab), macht sich womöglich ganz gut im Jazz und Fusion Bereich. Das Oak hat mir so gut gefallen, dass ich nun schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken spiele das gute Sonörchen einem Liebhaber abzugeben und im Gegenzug ein 22,16,12,10 Oak zu meinem Haupinstrument zu machen (die Kohlen reichen leider nichts für beide Sets).

    Yamaha baut Zweifels ohne hervorragende Instrumente, vor allem die Hardware scheint mir ganz brauchbar (mist, ich bin Sonor-Versaut :huh: ), ich habe aber Bedenken, ob nicht eines Tages die Sehnsucht kommt und ich mir wünsche, das Sonor nie verkauft zu haben.


    Nun gut, die Entscheidung kann mir keiner Abnehmen, und wer weiß schon was ich wirklich gut finde. Ist das Oak ein mittelmäßiger Ersatz für den Sound der mir gefällt? Oder hat es die Flexibilität, Durchsetzungskraft aber auch Dynamik die ich am Sonor so schätze? Meine Zielstellung ist nicht mal eben ein anderes Set zu spielen, sondern ein Tapetenwechsel allerdings ohne größere Kompromisse bei der Qualität der Kessel sowie der Hardware, als auch beim Sound (z.B. bauen Premier auch sehr fette Sets (z.B. Artist Maple), aber die Hardware ... sollte man Software nennen ... Pfui!)! Sonor bleibt Sonor, das ist klar, aber das Yamaha ist ein ganz eigener Kandidat, der Verwandschaft mit dem Sonor-Sound hat, jedoch eine andere, interessante Note mitbringt.


    Vielleicht - ich würde mich freuen - ist hier der (oder die) eine oder andere, welcher die Sets von Yamaha, ggf. speziell das Oak beurteilen und einschätzen kann. Natürlich wäre es super wenn jemand beide Sets kennt und mir ggf. noch eine Tipp für einen Punkt gibt den ich bedenken sollte (keine Ahnung: vielleicht ist die Yamaha Hardware totaler Schrott?). Werde ich bereuen das Designer abgegeben zu haben? Baut Yamaha Schlagzeuge die man auch in 10 Jahre noch spielen kann und stetig Spaß daran hat? Wie variable sind die Kessel vom Sound bzgl. wechselndem Tuning und Befellung? Etc.


    Lasst mal hören was Ihr so meint, bin gespannt :thumbup: !

    beste Grüße!


    PS: Ich weiß, die Shopping-Ecke ist woanders, es sei nur für potentielle Interessenten unterstrichen: mein Verkaufsinteresse ist bekundet =) !

  • Die Fragen, die hier kompetent beantwortet werden können (z.B. nach der Qualität von Yamaha im allgemeinen und der Yamaha-Hardware im Besonderen) sind hier schon oft und ausführlich diskutiert und beantwortet worden.
    Beim Auffinden dieser Information hilft dir ein Werkzeug namens "Suchfunktion".


    Die Fragen, die nicht beantwortet werden können ("Welches Set soll ich nehmen, will ich mal was anderes, welches Set gefällt mir eigentlich besser?") wird dir auch in diesem Thread niemand beantworten können.
    Good Luck.

  • da wir geschmacklich offenbar meilenweit auseinander liegen, kann ich dir die frage nach dem bereuen des verkaufs des designers nicht beantworten. nach deinen schilderungen stellen sich jedoch einige fragen, die meine neugier geweckt haben.


    welche designer snare in 5,5" ist bei deinem set dabei? welche kesseltiefen hat es? welches baujahr? sprichst du von der 5000er hardware? wenn ja, von welcher generation?


    mein zehnteiliges 2001er sonor designer in ahorn leicht hat zwar fantastisch geklungen (hatte passende 14x6er und 12x5er snares dazu, "halbe" größen gab's nicht) und stimm"probleme" hat höchstens das 12er gemacht, gegen mein 2003er dw collector hat(te) es jedoch keine chance und erfreut seither meinen neffen. die original 5000er (bis 1997 gebaut) ist über jeden zweifel erhaben, vor allem vom design her einzig wirklich passend zum "designer".


    das "oak" gefällt mir optisch auch, wie es jedoch wirklich klingt, kann ich nach einem kurzen beklopfen im drums only allerdings nicht beurteilen. aussagekräftig wird so etwas erst nach einiger zeit im heimischen proberaum.


    :-]

  • Erstmal Willkommen bei den Wahnsinnigen!


    Im Gegensatz zu macmarkus liegt unser Geschmack ziemlich nahe beieinander.
    Auch ich bin glücklicher Besitzer eines Designers.
    Was ich soweit verraten kann ist, dass ich auch bis jetzt nie ein Set in Natura gehört hab, welches an den Sound rankommt.
    Die DW-Geschichte teile ich auch komplett mit Dir. Ich denke ein Set, das wirklich beeindruckend klingt ist hier nicht bezahlbar, der Rest ist in Deutschland unverschämt überteuert.
    Ebenso wie ich begeistert bin, ist es auch ausnahmslos jeder Techniker, der bis jetzt mein Designer gemischt hat. Viele viele große Augen hab ich da schon gesehen, wenn ich kurz nachstimm nach dem Aufbauen oder den Soundcheck starte. Zudem ist es wohl ein sehr dankbares Set zum Mischen. Ich bekomm dafür jedenfalls immer nur die höchsten Komplimenten von den unterschiedlichsten Technikern.


    Ich werde mein Designer im Leben nicht verkaufen, sondern zu meinen vorhandenen Sets wenn dann noch was dazu kaufen.
    Viel Glück.
    Cheers,
    Ben

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Ich würde das Designer behalten und in Ausschau stellen doch ein Zweitset in Form vom Yamaha Oak zu bekommen, wenn dich dass denn so reizt. Wie wäre es denn das OAK zu kaufen und eine Weile mit beiden Sets zu arbeiten und erst nach einer gewissen Zeit dann zu entscheiden, welches Set du behalten oder verkaufen willst. Also irgendwie wirds mit 2 Sets schon gehen... mußt halt ein wenig sparen... Wo ein Wille da ein Weg.

  • ...nur so ne idee.


    designer behalten UND das phonic bopkit bei drumsdirekt für den jazz kaufen :D!

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • Hallo Trommerls!


    oh Gott, vielen Dank! Ich war im Proberaum und habe mich mit dem Baby wieder versöhnt. Und einen alternativ Plan geschmiedet. Manchmal hilft einfach drüber schlafen! Die Frage ist doch: Jung', wat will'ste eijendlich? Was Neues, Flippiges, anderer Sound, Experiment ...... Fazit: vollkommener Schwachsinn das Set zu verscherbeln! Sonor Designer, hallo? Wie besoffen bin ich denn gewesen ....


    Damit das ein Ende hat: Das Baby wird mal komplett gereinigt, ich lasse die Grate, den Lack und sonstige potentielle Baustellen von einem Fachkundigen unter die Lupe nehmen (d.h. mal komplett zur Durchsicht, hat halt schon ein paar harte Jahre hinter sich) und mache "aus alt aber Geil, generalüberholt und immer noch Geil!"!


    Die Jazz-Mini Schießbude ist, nebenbei gesagt auch sehr, sehr schön! (PS: Ich hab mein 16 Floor mal zum Jazz-Kick umgebaut (gab es von Sonor ein Umbau-Set), das Ding schiebt in den unteren Mitten was weg, kaum zu glauben, dass man auch mit < 22" Musik machen kann =) )


    Danke für euer Ohr und tschuldjung von wegen Ambivalenz usw. :rolleyes: !


    Bilder gibt's zu geeignetem Zeitpunkt natürlich trotzdem, den Porno geb ich mir! Danke speziell auch an seven07, Geschmack verbindet!


    Soweit einen wundervollen Abend den Herren und Herrinnen!

  • Das sind doch mal gute Worte!


    Schön, dass Du wieder bei Sinnen bist :D


    Weiterhin viel Spaß in den nächsten Dekaden...


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Freut mich sehr das zu lesen!
    Natürlich auch gern geschehen ;)
    Witzig, ich nenn meins auch immer "mein Baby"!
    Hey, wenn das nix bedeutet ;)
    Deins wirds Dir mit Bestimmtheit mit vielen weiteren schönen Stunden verdanken!
    Viel Freude bei eurem Frühjahrsputz :P
    Cheers,
    Ben

    "I don't want to bore you cause I really hate long drum solos." - Roger Meddows-Taylor

  • Das schließt ja weiteres Sparen und irgendwann ein neues Set hinzu erwerben nicht grundsätzlich aus.


    Den leidigen Drang eines Tapetenwechsels, obwohl man doch alles hat, kann ich nämlich trotzdem verstehen. :D

  • Hi nochmal!


    Im Ernst, DW baut richtig geile Snares! Die Sets überzeugen mich irgendwie nicht, konkret fehlt mir das letzte Ende der Dynamik, d.h. ab einer gewissen Schlagintensität, so kommt es mir vor "übersteuert" der Kessel, bringt sozusagen keine ordentliche Welle mehr (das hängt ganz sicher auch vom konkreten Set ab, ich kenne DW nur recht oberflächlich) sondern so etwas wie eine Turbulenz (Das klingt bei meinem 2001 übrigens nicht anders, irgendwann klatscht es nur noch!). Wobei ich beim Designer einen Schwäche am Anfang der Dynamik sehe, d.h. der Kessel klingt erstmal wenig nach Holz (kommt eher das Plastik der Felle durch, wobei das auch wieder einen Frage des Fells ist (bei mir 1-lagige Evans)), je mehr Power, desto holziger und runder, wobei das für meine Spielweise (nicht brutal, aber doch mit Schmackes) ganz passend, wenn nicht optimal ist.


    Aber ... hochgradig dilettantisch diese Ansicht! Soll heißen, die Erfahrung beruht auf 2-3 Live-Sets und bissel gekloppe im Musikhaus bzw. DW-Sets, d.h. wohl wenig allgemein gültig.


    Ich werde gleich wieder auf die Suche verwiesen, aber kann diese "Dynamikansprache" was mit dem Grat zu tun haben? Dass Schwingungseigenschaften (D.h. Dicke und Dichte) des Holzes sowie Dicke und Material der Felle wohl einen Einfluss haben, ist denkbar, interessant jedoch auch, ob man signifikant den Ton eines z.B. 12" Toms durch den Grat beeinflussen kann ......


    Gud's Nächtle wieder mal + Gruß!

  • Irgendwie lustig: Ich hatte mein Yamaha Maple Custom (das edle mit den Goldböckchen) gegen ein Sonor-Designer in Birke eingetauscht und das Yamaha schweren Herzens verkauft. Auch wenn das Maple-Custom ein tolles Set ist: Ich habe es nie bereut. Bei der Bassdrum ist der Unterschied zu anderen (auch zu anderen Sonor-Kesseln) enorm. Umständehalber wurde bei mir später ein SQ2 (Birke) draus, aber das hat gleiche Eigenschaften.


    Falls Du meinen Sound-Geschmack teilst - und das lese ich heraus - dann kann ich Dir nur raten: Bleib bei Deinem Birken-Designer!


    M.

  • ..was auch immer du vorhast,verkauf dein Sonor bloß nit gegen irgendeinen Chinesen!

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

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