Abnahme tiefer Toms

  • Zur Zeit nehme ich mein Drumset relativ minimalistisch ab, mit 1x Shure Beta 52 für BD, 1x Shure SM 57 für snare und 2 Audix F15 als Overheads. Ist alles so weit so gut, aber die tiefen Toms gehen relativ unter. Ich hätte noch ein paar mics herumliegen, hab auch schon ein wenig experimentiert und jedesmal wieder aufgegeben, weil sich die Tom- mics immer ungut verhalten haben, das heißt das Microfon und die Toms sind in Resonanz gegangen und haben die Felle angeregt und einen dauer-wumm sound erzeugt. Die Lösung wäre denk ich über ein Gate?? welche einfachen lösungsansätze gibt es da? gibt es günstige Gates?


    Danke für die Hilfe!


    greez, Charly

  • Hi Charly,

    das Microfon und die Toms sind in Resonanz gegangen und haben die Felle angeregt und einen dauer-wumm sound erzeugt.


    das müsstest Du evtl. noch mal genauer erläutern. Wie ein Mikrofon ein Fell zum Schwingen anregen kann, ist mir nicht ganz klar.


    Meinst Du evtl. ein Feedback über Lautsprecher, die das Mikrofonsignal wiedergeben?
    Wenn dem so ist, finde die Frequenz (oder den Frenqenzbereich) heraus, bei dem/r der Effekt auftritt und schwäche diesen mit einem Equalizer ab.


    Viele Grüße vom Ide

  • Ein recht günstiges und flexibles Gate wäre Gaffa ;-).
    Wenn es über die PA mit so einfachen Mitteln fett klingt, käme ich damit klar, dass der Sound hinterm Set etwas abgewürgt ist.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ein Ansatz mit deinem aktuellen Setup wäre mit der Positionierung der Mics - in dem Fall die Overheads - zu experimentieren. Kostet nichts außer ein bisschen Zeit und die Ergebnisse können wirklich gut sein. Kann dir diesbezüglich die Homepage fullondrums com empfehlen. Wenn ich mich recht erinnere haben die ein Video, in dem sie verschiedene Overheadpositionierungen erklären und hören lassen. Da kann man sich die ein oder andere Idee abgucken und selber ausprobieren. Sind halt glaub ich immer Studiosituationen, die die haben; nur Drums, keine anderen Instrumente.


    Grüße,
    Stefan

  • Ich bin kein Fan davon die Toms zu Gaten. Das kann ganz gut funktionieren, aber gerade wenn man auch mal Figuren auf den Toms spielt oder sehr dynamisch spielt und dabei noch Becken nahe an den Toms hat, dauert das eine ganze Weile und braucht einiges an Erfahrung, bis man das richtig eingestellt hat, oft geht es auch gar nicht richtig. Außerdem wäre da ein stimmbares Gate (Key listening) empfehlenswert. Ansonsten öffnen die Becken oder auch mal die Snare das Gate für die Tom und du hast ein unschönes "pumpen" im Signal.
    Ich mach das live wirklich nur noch wenn es nicht anders geht (die Toms eben scheiße klingen...)
    Für mich klingt das eher so, als ob deine Toms viel zu lange nachklingen und das Mikro zu nahe an dem Schlagfell ist. An den Standtoms empfiehlt sich oft eine größere Distanz zum Schlagfell und ein dämpfen des Fells, da das bei hohen Laustärken oft auch von anderen Instrumenten angeregt wird und ständig "mitbrummt", vor allem wenn es sehr tief gestimmt ist.
    Vor einiger Zeit hatte ich eine Band (Metalcore) bei der quasi jedes Lied in C war (tief gestimmtes offenes Tuning), die Standtom hatte wohl auch ihre Resonanzfrequenz in dieser Gegend denn die Tom brummte die ganze Zeit lautstark mit, war echt unschön und nur mit viel Gaffa in den Griff zu kriegen...


    Wenn du gebraucht gute und günstige Mikros für die Standtom suchst, wäre da ein Geheimtipp das Audio Technica pro 25 oder das Zeck zm25, beide sind eher unbekannt und deshalb bei ebay recht günstig zu bekommen, qualitativ aber sehr gut.

  • Danke scho mal für die Tipps! Ich möchte eigentlich kein gaffa auf meine 600€ Tom kleben.... ja, sie ist sehr tief gestimmt und schwingt lange mit. durch die pa im proberaum wird das Fell angeregt und schwingt sich selbst hoch. Das mit dem equalizer muss ich probieren. Schon mal interessant, dass generell von Gates eher abgeraten wird.
    Lg, charly

  • Das ist ein nicht sinnvoller Ansatz zu sagen, ich möchtemir kein Gaffa tape auf meine 600€ tom kleben.
    Es kommt live häufig vor, dass auch teure Schlagzeuge mit Dämpfung gezäumt werden müssen.
    Da spielen viele Dinge eine Rolle. Die Resonanzfrequenz des Raumes, des Felles, die Richtcharakteristik des Mikrofones, die Lautstärke der pa usw.
    Wenn ein tom lange nachklingt, dann muss man es über eine pa häufig so einstellen, dass dem tom die eier geklaut werden. Dann werden die hohen Frequenzen verstärkt die tiefen müssen beschnitten werden. Häufig kann das nicht mit einem notchfilter gemacht werden weil keiner vorhanden ist. Das führt dann dazu dass recht breitbandig abgesenkt werden muss.


    Wenn ein Tom dank Dämpfung kurz und trotzdem voll klingt dann ist das meiner Ansicht nach der gerigere Schaden den man einem 600€ tom zufügen kann als ihm die eier zu klauen...


    Das muss aber jeder selber wissen...

  • Hmmm.... das Problem ist, dass ich bei einer Vorführung einen Hammer Tom Sound hörte, der sehr offen war und wie ein Donner durch den Saal ging. Diesen Sound möchte ich auch gerne erreichen. Und ich glaube nicht, dass da gaffa mit im Spiel war...Was haltet ihr von einem akg 112 für 14" und 16"? Würde das eher vor- oder Nachteile bringen?

  • durch die pa im proberaum wird das Fell angeregt und schwingt sich selbst hoch


    Was erwartest Du eigentlich? Du willst die Tom verstärken und beschwerst Dich über das Brummen, willst es aber nicht verhindern ??? Mit einem Gate kann man so was bedingt in Griff kriegen, dabei geht Dir aber Dynamik verloren und wie gesagt ist das nicht ganz einfach. Aber meiner Meinung nach solltest Du Dir ernsthaft darüber Gedanken machen das Nachschwingen von Deiner Tom zu begrenzen. Das muss ja nicht Gaffa sein, hast Du schon mal die Moongel Pads oder ähnliches ausprobiert?

  • Zitat

    ..Was haltet ihr von einem akg 112 für 14" und 16"? Würde das eher vor- oder Nachteile bringen?


    Andere Mikros verhindern aber nicht, dass die Feller deiner Toms von der PA zum Schwingen angeregt werden.
    EQ und etwas Dämpfung der Felle sind vermutlich der guter Ansatz.
    Du sollst das Gaffa ja nicht auf deine Toms kleben, sondern auf die Felle. ;)

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • ist schon klar, dass andere mics da nicht helfen, wollte nur grundsätzlich fragen, ob das AKG 112 zu basslastig ist oder schon ok.
    dass das gaffa auf die felle soll ist auch klar, aber ich möchte eben viel sustain auf die PA bekommen, das ist anscheinend ein wiederspruch...
    werde mal ein paar Versuche machen und notfalls live nur mit OVH abnehmen und bei Aufnahmen im Proberaum mit dem Tom-Mic direct ins Aufnahmegerät und nicht in die PA, dann müsst es auch passen.


    Danke für die HIlfe! war stark der Meinung, dass das nur mit Gates in den Griff zu bekommen ist.

  • Danke scho mal für die Tipps! Ich möchte eigentlich kein gaffa auf meine 600€ Tom kleben.... ja, sie ist sehr tief gestimmt und schwingt lange mit. durch die pa im proberaum wird das Fell angeregt und schwingt sich selbst hoch. Das mit dem equalizer muss ich probieren. Schon mal interessant, dass generell von Gates eher abgeraten wird.
    Lg, charly


    Danke scho mal für die Tipps! Ich möchte eigentlich kein gaffa auf meine 600€ Tom kleben.... ja, sie ist sehr tief gestimmt und schwingt lange mit. durch die pa im proberaum wird das Fell angeregt und schwingt sich selbst hoch. Das mit dem equalizer muss ich probieren. Schon mal interessant, dass generell von Gates eher abgeraten wird.
    Lg, charly


    Es gibt eine ganz einfache Lösung des Problems: Weg mit den Mikros. Wozu muss ein Drumset im PROBENRAUM mikrofoniert werden?!


    Sollte ein kraftvoll gespieltes Drumset in der Probe zu leise sein, ist der Rest der Band einfach zu laut... 8|


    Für life würde ich bedenken, dass ein Mikro ganz anders hört als deine Ohren. Ein akustisch schönes Sustain kann per PA schnell stören. Tolle Mikros für tiefe Toms sind übrigens das MD421 oder MD441... fetter geht es kaum.



    Xian

  • Akg d112 geht aber für tiefe töne und perfekte auslöschung von stögeräuschen ist das m88 von beyer prädestiniert!
    Kostet aber auch einige euro.
    Bei grossen produktionen ist live kompressor und hall auf den toms und die pa strahlt weit weg von den toms und der soundmann hat ein pult mit allen möglichen effekten und wenn das nicht reicht ein rack mit noch mehr, da kannst du im proberaum nicht mithalten.


    Mein vorschlag wäre die bd und snare so aus der pa zurückzunehmen, dass die toms nicht amputiert klingen, dann hast du eine leichte unterstützung der schwachen anteile und trotzdem einen ausgewogenen sound.


    Ohne pa geht natürlich immer und machen auch der größte teil der bands so.

  • Hallo,


    ich fahre doch keinen teuren Testarossa, um am Zebrastreifen vor dem billigen Juke Joint Blue Note
    abzubremsen!


    Ein Mikrofon dämpft ein Tom nur dann, wenn es aus der Halterung fällt und auf dem Fell zum Erliegen kommt,
    das gibt dann einen recht speziellen Sound.


    Das D 112 hat gar nicht so viele Tiefen, das M 88 hat tatsächlich mehr und ist zudem noch eleganter aufstellbar
    und vom Niveau her einem 600er Tom etwas angemessener.


    Proberaum mit P. A. ist wohl das eigentliche Problem, aber wer wie ein Tanzmusiker spielt und wie ein Grizzly klingen will
    oder wer sowieso nichts mehr hört und gerne möchte, dass man die Boeing aus dem Nachbargebäude übertönt (es soll
    ja Leute geben, die in einem Hangar proben), der muss schon ein bisschen was auffahren. Ein Aquarium wäre auch nicht
    verkehrt, wenn schon professionell, dann bitte richtig.


    Auf keinen Fall dämpfen!
    Auf keinen Fall Pinstripe, die sind tot!
    Und auf jeden Fall Diplomats als Resos, die sind super!


    Grüße
    Jürgen


    PS
    So ganz ernst kann man das ja nicht nehmen oder bin ich gerade unaufmerksam?

  • Ich kenn mich diesbezüglich nicht besonders gut aus, aber:


    Das Problem liegt ja nicht am Schlagzeug alleine. Es sind im Proberaum viele Frequenzen von den verschiedenen Instrumenten unterwegs, welche auf die anderen akustischen Instrumente einen Einfluss haben. In deinem Fall wummern halt die Toms mit.


    Erstmal kann man da bestimmt mit der Stimmung der Trommeln allein versuchen, das einzuschränken. Vielleicht klappts irgendwie mit der Resofellspannung; vermutlich hast du das aber eh schon versucht? Aber so ein starkes Wummern ist glaub ich meist nur sehr schwer wegzubekommen.


    Eine weitere Variante wäre eventuell so eine durchsichtige Acrylabschirmung ums Schlagzeug (oder auch die Gitarren- und Bassamps etc.) herum aufzustellen. Sowas hier: http://www.thomann.de/at/clearsonic_a55_drum_panel.htm


    Weiters könnte man auch mal die Frequenzspektren aller Instrumente im Proberaum unter die Lupe nehmen und sehen in welchem Bereich einfach zu viel Signal vorhanden ist und bei welchem Instrument man da mit den geringsten Soundeibußen was wegnehmen kann. Wie aber bereits schon gesagt: wirklich auskennen tu ich mich da nicht, ist nur so eine Idee. Auf jeden Fall müsste man sich bei dieser Variante schon ziemlich gut auskennen in punkto Sound Engineering. Vielleicht mal einen guten und erfahrenen Tontechniker einladen (der idealerweise Erfahrung damit hat, ganze Bands in einem Probe-/Studioraum zu recorden)?


    Edit:
    Meine Gedanken zu Teilen Jürgens Posts:
    Auf keinen Fall dämpfen: ist natürlich eher letzte Lösung, aber wenn eh mikrofoniert werden soll seh ich da kein Problem. Ich hab auch schon viele ziemlich gut klingende (leicht) gedämpfte Drums gehört (auch unverstärkt ohne P.A.). Das kann schon gut funktionieren, wenns richtig gehandhabt wird. Das ist eine Lösung, die machen soo viele Topdrummer - gerade bei großen tiefen Toms - und ich würde sagen die meisten davon haben einiges an Erfahrung und wissen was sie tun. Da würde ich nicht einfach sagen, dass man das auf keinen Fall machen kann.


    Auf keinen Fall Pinstripe:
    Dieses Fell ist immer wieder in Verruf, weil angeblich tot. Meine Meinung dazu: Schmarrn. Natürlich ist es kein Allrounder und nicht grade am klassischen Jazzset gefragt. Ja es ist gedämpft, deutlich. Und ja, wenn ich das habe bin ich im Sound deutlich eingeschränkter als mit dem ein- oder zweilagigen Klassiker. Aber man kann auch mit denen einen guten Sound hinbekommen, wenn auch gedämpft, es soll ja Musikrichtungen geben, wo genau das gefragt ist. Es gibt ja glücklicherweise verschiedene Soundvorstellungen und -anforderungen.


    Diplomats als Resos:
    Ich glaube dann wummerts nur noch mehr. Ich würde bei einer Situation wie im Startpost beschrieben bei den größeren Toms (ab 14 oder 16) eher zu dickeren oder gar zweilagigen Resonanzfellen greifen.

  • BD und Snare wollen die anderen besser hören bzw. am Monitor haben.
    der rest ist nur wegen allfälliger Aufnahmen, deswegen auf der PA eigentlich sinnlos.


    Sorry, aber wenn ich in nem Proberaum für BD und SNARE :cursing: Monitorboxen brauche, sind die anderen (GUIT? :rolleyes: ) einfach zu laut.
    Je lauter die Probe, desto weniger Details hörbar...


    Der einzige, der nen Monitor braucht ist der Sänger/die Sängerin/das Sänger_X.
    Alternativ könnte man auch mit nem Behringer Powerplay arbeiten und alle setzen sich Kopfhörer auf.
    PA aus...


    Kein Feedback, kein Wummern, alles leiser und Recording-Sound im Ohr...


    You see? :whistling:

  • Ich denke in derartigen Fellen äh Fällen immer ergebnisorientiert.
    Und wenn Gaffa mir zum Wunschergebnis verhilft, warum sollte ich dann ein Noisegate oder ein teures Mikrofon kaufen?
    Im Zweifel hilft erst einmal stimmen. Wenn das Ergebnis eben mit/über PA klingen soll, dann bringt es wenig, wenn das Tom
    alleine für sich gut klingt. Dafür kann man sich dann wenig kaufen.
    - Daher wäre mein erster Griff zum Stimmschlüssel.


    - Dann würde ich über FREUNDLICHES Moongel oder BÖSES Gaffa nachdenken.


    - Alternativ - sofern vorhanden - mit einem parametrischen Equalizer die entsprechende(n) Frequenz(en) suchen und soweit als nötig absenken.


    - Weiter helfen kann auch ein Transient Designer, mit dem die Hüllkurve des Signals verändern kann. Ein Regler mit dem man Attack regelt und einer für das Sustain.
    Schneidet zumindest nicht wie ein Gate zu leise Schläge ab.


    - Es gibt aber dennoch Fälle, wo man nur mit einem Noise Gate weiter kommt. Allerdings kann man mit einem schlecht eingestellten Noisegate SEHR viel kaputt machen.


    Ansonsten ist die Diskussion über verstärkte Trommeln im Proberaum durchaus gerechtfertigt. Trommeln mikrofonieren, um mit IEM zu proben kann ich verstehen. Aber
    ansonsten würde ich einfach den Rest soweit leiser machen bis es passt.


    my 2 cent

  • Die Frage der Befellung hast du uns ja bisher vorenthalten. Für einen schönen UNgedämpften Ton, wie schon geschrieben wurde, nicht ganz unerheblich. Wobei ich das in manchen Köpfen vorherrschende "Dämpfungsverbot" nicht nachvollziehen kann. Es gibt so viele Nuancen zwischen "total offen" und "totgedämpft", dass der richtige Umgang mit Dämpfung m.E. ins Repertoire eines seriösen Drummers gehören muss.


    Aber:

    Diplomats als Resos:
    Ich glaube dann wummerts nur noch mehr. Ich würde bei einer Situation wie im Startpost beschrieben bei den größeren Toms (ab 14 oder 16) eher zu dickeren oder gar zweilagigen Resonanzfellen greifen.


    Wenn ich mich nicht ganz irre, ist es genau anders herum. Je dicker das Resofell, umso länger kann es aufgrund seiner Masse nachschwingen und verlängert somit das Sustain. Praktisch kann ich das im Moment nicht untermauern, da ich mit Ambas als Standard immer gut gefahren bin und immer Moongel und Gaffa auf Tasche habe. Das ist für mich (moderat eingesetzt) die effektivste, flexibelste und dabei kostengünstigste Lösung.


    Grüße,
    Jan

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!