In-Ear Hörer: Eine kleine Testreihe

  • Hi,

    Bin gespannt. 50€ ist echt ein Kampfpreis...

    ich bin zwar mehr als glücklich mit einem rund 10x so teuren Teil, aber: Nicht jeder kann oder will einen dicken Batzen auf den Tisch legen. Ich möchte z. B. gerne meine Bandmitglieder für In-ear gewinnen, aber wie macht man das bei Mondpreisen?


    Wenn das Ding also einigermaßen klingt, wäre das schon spannend. Bin sehr neugierig auf den Bericht!


    Gruß
    Hajo K

  • Ich habe jetzt einfach mal die KZ ES4 geholt, die klanglich quasi genau so gut wie der 10er sein sollen, aber nur etwa die Hälfte kosten, 23 Euro. Berichte über die Dinge lesen sich ja überaus famos. Sollten die wider Erwarten nicht so cool sein, kann ich die immer noch für Musikhören daheim/im Zug nutzen. Besser als die schlimmen Smartphone-Lauscher von Samsung (die auch teurer sind) werden die schon sein. Ich berichte, wenn sie denn mal geliefert werden und im Einsatz gewesen sind, ob sich die Investition lohnt.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Hi moe,
    hab die eben mal gegoogled.
    Die kosten doch nur 13,50 eus ... ?( ?( ?(


    Wo hast Du denn bestellt ? :huh:


    Edit : ich sah grade, es gibt ja Dutzende modelle dieses Typs.
    Insofern erledigt... :rolleyes:

    Einmal editiert, zuletzt von gsüchd ()

  • So, der KZ ES4 ist da. Meine Eindrücke soweit (was geliefert wird, sieht man auf den Bildern etwa beim großen Fluss, ich habe sie mir in schwarze bestellt).


    Für die Preisklasse erscheinen mir die Höhrer erstaunlich gut produziert. Sitzen fest im Ohr, nerven eigentlich nicht, der Tragekomfort ist durchaus gut. Klar, etwas Druck verspürt man nach einiger Zeit, aber das ist von Ohr zu Ohr unterschiedlich und für mich auch nicht unangenehmer als andere Inears oder Overears. Das muss man ergo selbst rausfinden, ob die für einen bequem sind oder nicht.


    Nun das ganz wichtige: Der Klang.
    Im Vergleich zum Shure 215er und dem VicFirth ist das, was der ES4 liefert, eine ganz andere Nummer. Der Bass ist für meinen Geschmack immer noch etwas zu "pushend", also nicht so ganz ganz neutral, aber nicht unangenehm. Details lassen sich hier per EQ sicher noch etwas feintunen. Ich habe zuerst mal nur den Klang mittels meiner Heimanlage überprüft (Cambridge Audio) sowie meinem Notebook (Bang&Olufson Audio), auch um einen Vergleich zum Klang meiner überaus guten MusicalFidelity Kopfhörer zu ziehen. Also habe ich von Jazz über Rock, Unplugged, Operngesang, Kammerorchester, so ziemlich alles an unterschiedlichen "Herausforderungen" einmal angehört, um einen Eindruck zu gewinnen, wie gut der ES4 mit verschiedenen Abmischungen/Genres harmoniert. Dass der Bass ein wenig mehr Präsenz besitzt, als im Vgl. zu meinen offenen Kopfhörern, liegt natürlich zu einem bedeutenden Maß an der Isolierung (Ich habe Comply 500er Isolating Tips montiert). Die Frage: Wie harmoniert der Bass aber mit dem Rest? Sehr gut, finde ich. Mitten und Höhen sind sehr schön aufeinander abgestimmt, es ist einge angenehme Blance da. Feine Details werden gut aufgelöst, bei Konzertmitschnitten klingt es fast so, als wäre man vor der Bühne selbst. Räumlich wirkt der ES4 somit sehr gelungen. Man bekommt ein schönes Gefühl dafür, wo welches Instrument aufspielt, der Gesang ist klar, weich, angenehm. Keine nervenden, klirrenden Spitzen im Sound. Für das Geld wahrlich famos. :thumbup:


    So, wie das jetzt bereits klingt, kann ich mir nur vorstellen, dass es am Set (sobald ich Zeit habe, es auszutesten) auch richtig gute Ergebnisse geben wird. Die Abdichtung mit dem Comply Foams funzt jedenfalls sehr gut. Habe eine Snare daheim testweise mal angespielt, während die Inears drauf waren, sehr schön abgeschirmt, die Musikübertragung ins Ohr wurde nicht "klanggestört". Sollte für das Monitoring also gut funktionieren. 8)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Moin


    Die KZ ZS5 sollen wohl laut einer Amazon Rezension noch klarer klingen und noch etwas mehr Badewanne haben als die ES4.
    Die kosten aktuell um die 30€.
    Könnte man mal testen :)

    Und weil ihr mich mit dem ganzen In Ear- Gedönse wuschig gemacht habt, und natürlich gerade böser, schwarzer Freitag ist, hab ich mir glatt mal die ZS5er geordert :rolleyes:
    Brauchen tu ich die Dinger nicht wirklich, da wir auch live nix mit Monitoring am Hut haben. Für den Click und gelegentliche Playalongs sind die Stopfen vermutlich dennoch praktischer als die klobigen Kopfhöhrer :)
    Habe die übrigens direkt beim Hersteller über "Alies Express" geordert, direkt mit schöner Box und 'nem Satz Comply-Stopfen (Big T. 16,90€ 8| ), für nicht ganz 27,-€ :thumbup:
    @Moe, ich glaube du hättest mal die 4 Tage warten sollen ;)
    Habe mir übrigens die Blauen bestellt, warum weis ich im Nachhinein gar nicht, ich glaube in grau sieht aus wie dreckige Ohren 8o :D

  • @Moe, ich glaube du hättest mal die 4 Tage warten sollen


    Nö, ist schon okay. Die Teile sind ja so schon saubillig (Insb. im Vgl. zu Shure) und ich habe die Comply Pfropfen an dem Tag, an dem ich bestellt habe, rabattiert bekommen, also für deutlich weniger als du gezahlt hast. Also auch so ein "Mini-Schnapper". :)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Moin,
    danke für den Erfahrungsbereicht Moe!


    Da die KZ AS10 gerade bei mir eingetroffen sind und ich jetzt schon mal ein paar Songs gehört habe, hier mal mein Eindruck:


    Vorweg: Die AS10 haben 5 Treiber, davon als einziges (?) Modell keine dynamischen Treiber für die Bässe, sondern ausschließlich balanced armature Treiber. Preis war 50€.


    Ich habe selber bisher nie diese Art Hörer besessen, eher die Standard-30€-Hörer die man normalerweise bekommt. Ich habe ansonsten aber relativ viel Erfahrung was circumaurale Kopfhörer betrifft.


    Was sofort auffällt ist die Mittenpräsenz wenn man die Kopfhörer laut anspricht. Ich kann mir vorstellen, dass einigen das zuviel ist. Ich war auch zunächst etwas überrascht, muss aber sagen, dass ich das nach nem halben Song irgendwie ziemlich cool finde. Ich höre (wenig überraschend) eher rifflastige Gitarrenmusik (Metal, Heavyrock, Stonerrock...) und bei dieser Art Musik kommen die Gitarren durch den Mittenboost sehr differenziert und deutlich hervor. Das finde ich ganz nett.
    Außerdem kommt dieser Boost wie erwähnt erst bei sehr lautem Pegel zustande. Und die Hörer haben echt Power und Kraftreserven. Es ist das erste Mal, dass ich die Lautstärke nicht auf Maximum habe beim Hören.


    Oft habe ich von einem dominanten Bassbereich verschiedener KZ-Hörer gehört, der dann auch eine maskierende Wirkung zeigt. Das kann ich (und zumindest auch ein weiterer User, dessen Review ich gelesen hatte) von den AS10 nicht behaupten. Der Bassbereich gliedert sich sehr schön und wenig hervorhebend in den Rest ein. Mir fallen auch keine "Löcher" in der Übertragungsfunktion auf.


    Sitzen tun die Hörer bei mir nicht besser als normale, kleinere Hörer. Ich habe allerdings auch sehr große Ohren, sodass ich nicht von möglichen Haltezonen in der Concha profitieren könnte. Da die (auswechselbaren, geflochtenen) Kabel allerdings mit plastikummanteltem Metallbögen aufwarten, die man sehr gut formen und hinter seine Ohrmuschel legen kann, geht der Halt dennoch in Ordnung.


    Nichtsdestotrotz werde ich mir aber vom Geburtstagsgeld nächste Woche höchstwahrscheinlich angepasste Hörer holen. Da ich ja aus der Hörgerätebranche komme, bekomme ich da auch einen Rabatt, was das ganze erst für mich interessant macht. Ein "normaler" Preis würde sich für mich nicht lohnen, denn dafür sind die AS10 zu gut.


    Wenn ich nächste Woche die Zeit finde, werde ich mal ein paar Aufnahmen mit nem Kunstkopf der AS10, normalen 30€-Hörern und evtl. nem größeren Studiokopfhörer machen. Dann könnt ihr euch vielleicht (zumindest relativ innerhalb dieser drei Kopfhörer) ein Bild machen. Aber versprechen kann ichs nicht, ist gerade viel zu tun.


    Wenn ich was vergessen habe, fragt gerne.


    LG, Josef

  • bei 2,95€ für ein 3er-Set in S/L/M geht ja kaum noch "deutlich" günstiger ;)


    Die T-500 kosten - bein derzeit günstigsten Angebot -18 Euro. ;) Weiß ja nicht, nach welchen Dingern du geschaut hast, aber für Comply T500 für nur 2,95 Euro? Wo bitte...


    Zitat von punkdrummer

    Nichtsdestotrotz werde ich mir aber vom Geburtstagsgeld nächste Woche höchstwahrscheinlich angepasste Hörer holen.

    Vergiss bitte nicht, dass deine Ohren beständig weiterwachsen werden, die angepassten werden irgendwann nicht mehr passen sondern zu klein sein. ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    2 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello () aus folgendem Grund: Formatierung

  • Ich D(r)ummerchen ;)
    Natürlich habe ich mir das Pendant zum Markenname Comply Foam zugelegt :rolleyes:
    Und siehe da, aus was bestehen die "teuren" Stopfen, . . . Memory Schaum.
    Meine heißen dann natürlich auch anders, warte mal kurz, . . . Memory Foam (Earbuds) 8o
    Der Unterschied erschließt sich vermutlich nur Profiohren, wenn überhaupt. Material dürfte nicht wirklich gravierend anders sein.
    Sind übrigens diese hier, passend in blau.
    Klar gibt es bei den teuren Dingern Unterschiede. Rund und nicht ganz so rund, irgendwie muss der Preis ja gerechtfertigt werden :whistling: (Immer noch kein :facepalm: )

  • Vergiss bitte nicht, dass deine Ohren beständig weiterwachsen werden, die angepassten werden irgendwann nicht mehr passen sondern zu klein sein.


    Das sagen immer alle, aber meine persönliche Erfahrung sagt dass In-Ears schneller kaputt gehen als die Ohren aus den Otoplastiken rauswachsen. Alle 5-10 Jahre (länger halten die In-Ears nämlich dann doch nicht) mal 100 Euro für die Otoplastik investiert ist m.E. absolut akzeptabel.

    Nix da.

  • Josh
    Dann schaue ich mir die künftig mal an. Die Frage ist ja auch ein wenig, wie stark und wie linear die in Realiter abdämpfen im Vgl. zur teureren Variante und ob der Innendurchmesser auch zu den Abmessungen des Inear passt (wenn das wirklich offizielle sind, dürfte das ja kein Thema sein...). Der als kompatibel gelistete 500er ist etwas weiter als der Standard und es war dennoch ein wenig Frickelarbeit bei der Montage. Einen 200er hätte ich nimmer druffbekommen. Müsste man also mal gucken, ob die Alternativquelle passende Formate bietet. :)


    Rampen. Ja, sagen alle,... vermutlich weil manch einer meint, er könne in 5 bis 10 Jahren das alte Gehäuse bis zum Tode wiederverwerten (soll es ja durchaus geben). Und dann kommt die Ernüchterung. "Tut mir Leid, aber bei den Genscher-Ohren müssen wir ein neues Modell bauen..."

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()


  • Vergiss bitte nicht, dass deine Ohren beständig weiterwachsen werden, die angepassten werden irgendwann nicht mehr passen sondern zu klein sein.


    Ja, das ist mir bewusst, aber wenn man so denkt, kann man sich auch fast keinen PC oder Handy kaufen. :)
    Mir ist halt besonders ein sicherer Halt wichtig und da führt dann kein Weg (bei meinen Ohren zumindest) an angepassten vorbei.
    Dennoch werde ich die KZ nächste Woche bei der Probe erstmal testen. Vielleicht reicht der Halt ja doch, um mir ein sicheres Gefühl zu geben.

  • Moin Moe
    Genau deshalb hab ich die Stopfen da gekauft, wo auch der Hörer her ist, . . . beim Hersteller ;)
    Wenn du in der Beschreibung (mein Link) runter scrollst, steht da sogar 90% kompatibel zu anderen Mainstream Hörern, wäre also ggf. eine Option für die teureren Geräte.
    Da steht auch noch . . .


    Zitat

    ... the loss of sound signal transmission is less than 2 db ...


    . . . und da die Hörer 106 db (+/-3) rausschieben sollen, sind mir die 2 db völlig schnuppe :P
    Vergleich das mal mit anderen Geräten oder sogar Lautrsprechern, ich weis auch das Herstellerangaben bald in "Diesel" gemessen werden, das machen jedoch alle :D


    :thumbup: super cool, danke für den Tip


    Gern geschehen, aber VORSICHT mit den Versandkosten, auch wenn es sich hierbei trotzdem noch lohnen würde.
    Beispiel zu meinem Einkauf, In Ears versandfrei, Stopfen nicht, (Reserve-) Kabel versandfrei, hübsche Transportdose nicht :huh:
    Also Gerät, Stopfen und Dose gekauft, Kabel hat ja erst mal Garantie bzw. sollte eine Weile halten und kostet dann auch nicht mehr ;)
    Ach ja, noch ein Tipp, . . . guggt mal jemand bei dem Kabel, das "soll" wohl auch zu anderen Herstellern kompatibel sein, ich denke da an Fisher-, Ultimatekabel die >50 Öcken kosten ;)
    Und weil ich gerade dabei bin, . . .
    ... was ist am Shure Täschchen ca.10x besser als an der Budget- Variante, die sogar noch schicker aussieht? ;) ?(


    PS: Komm jetzt bloß keiner mit Ökobilanz, die Äpfel aus Argentinien schneiden auch besser ab als unser "Kühlhausmüll" von letztem Jahr :cursing: :thumbdown:
    Und als "Musiker" über Mindestlohn zu debatieren macht glaube ich auch keinen Sinn :rolleyes: :D Gibt's in einem anderen Fred schon ;)


    PPS: Ich liebe Verkaufsveranstaltungen :thumbup:

  • Moin
    Großen Dank an Matze, der das Ganze hier angeleiert hat :thumbup:
    Vielleicht mag ja Jemand einen "qualifizierten" Bericht wie im Startpost erstellen, ich bin da leider nicht so gut drin :S
    Und wenn das so weiter geht, bleibt das wohl nicht mehr eine "kleine" Testreihe ;)
    "Eigentlich" könnte man den Fred oben anpinnen, das Thema In Ear taucht ja schon häufiger auf und dann muß man ihn in den "Ruhephasen" nicht suchen :)

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