Was macht eine Schlagzeugmarke oder einen Hersteller besonders und interessant?

  • Naja...


    das es klangunterschiede gibt - stimmt, aber das die so gewaltig sind, das glaube ich eher weniger.
    Habe schon auf vielen billigen sets gespielt, die - wenn gut gestimmt, sehr gut klingen !
    Dazu kommt, das schlagzeuge zu 99% abgenommen werden; und ich habe es oft genug erlebt das die soundmenschen mit singenden toms eher probleme haben.
    Denen ist es doch nur recht wenn die kessel pappetot klingen, is ja grade der irrsin.
    einem gitaristen sagt man ja auch nicht das der seine klampfe abkleben soll - ok, das ist ein anderes thema.


    So, das soll jetzt auch nicht ausufern - will hier keinen weiteren granatenquatsch schreiben.


    Piep piep piep... wir ham uns alle lieb

    alles granatenquatsch

  • Dazu kommt, das schlagzeuge zu 99% abgenommen werden; und ich habe es oft genug erlebt das die soundmenschen mit singenden toms eher probleme haben.
    Denen ist es doch nur recht wenn die Kessel pappetot klingen, is ja grade der irrsin.


    Ja, genau das meine ich ja mit klanglichem Unterschied - die einen Kessel "singen" (meist dünne Kessel, viel Obertöne), die anderen sind eher trocken (meist dicke Kessel), dafür aber subjektiv lauter. Dabei ist die Verarbeitungsqualität bei beiden Sorten, ab einem gewissen Preis, super gut.
    Ich habe die Beispiele ja direkt in meiner Familie: ich bevorzuge singende Trommel (für Cover, Jazz, moderaten Rock), mein Sohn macht Metal und steht daher auf absolut trockenklingende Trommeln (eben wg der Mixer auf Festivals (da muß es ja schnell gehen mit den Umbaupausen und manchmal habe ich auch den Eindruck, es gibt scheinbar nur einen amtlichen Metal-Sound, egal welche Drums da gerade auf der Bühne stehen :rolleyes: ) .
    Ich spiele z.B.ein altes Pearl MMX (mit dünnen Maple Kesseln und Verstärkungsringen), mein Sohn ein Tama Superstar (recht dicke Birkenkessel) und wir sind beide sehr zufrieden damit.
    Trotzdem liegt da ein gewisser Unterschied in den Sets (unabhängig von der Firma, da Pearl ja auch Sets mit dickeren Kesseln im Angebot hat und Tama auch dünne).

  • Klangunterschiede bestehen hauptsächlich bei dicken vs. dünnen Kesseln, kurze vs. lange...blablabla. Ist natürlich klar! Wenn hingegen bei allen verschiedenen Hestellern dasselbe Material mit gleich vielen und gleich dicken Lagen verwendet würde, wäre es fraglich, ob es tatsächlich einen Klangunterschied gäbe. Aber das ist in der realen Welt oft nicht der Fall.


    Jeff Porcaro hat sich mal geäussert, dass ein Audio-Engineer in der Lage sein sollte, den Klang nachträglich zu fixen, und es nicht die Aufgabe des Musikers sei, es für ihn passend zu machen. So sehe ich das auch.
    Allein schon mit der Mikrofonposition,der Mikrofon-Richtcharakteristik, dem Gate und Transientdesigner stehen einem tolle Werkzeuge zur Verfügung um die Releasezeit zu verkürzen.


    Simon Phillips pflastert seine Trommeln auch nicht zu, und erklärt kurz und ausführlich seine Soundphilosophie:


    Simon Phillips drum lesson: getting a big sound from your drum kit - YouTube



    Toto - I Will Remember - YouTube

  • Allein schon mit der Mikrofonposition,der Mikrofon-Richtcharakteristik, dem Gate und Transientdesigner stehen einem tolle Werkzeuge zur Verfügung um die Releasezeit zu verkürzen.


    Aber gerade deshalb ist es natürlich heutzutage (imo zumindestens im Metal-Bereich) völlig egal, welche Bauform von welcher Drummarke und auch, ganz wichtig, welcher Qualitätsstufe einer Firma man sich auf die Bühne stellt, ein guter Tonkutscher wird immer einen annehmbaren Sound aus einem Drumkit hervorzaubern (ich habe sogar mal einen Drummer mit einem superbilligen Millenium-Kit gesehen und gehört, der hatte, dank des Mixers, einen echt amtlichen Sound - solange die Kiste nicht auf der Bühne zusammenbricht, ist also alles im grünen Bereich.
    Um den Bogen wieder zum Ursprung zu schlagen - für mich gibts eigentlich keinen Grund, irgendeine Drummarke, nur um der Marke Willen, zu bevorzugen. Einzig und allein die Optik (Farbe, Hardwarebestückung, etc.) wäre für mich kaufentscheidend und natürlich, ob die Firma ein Set mit meinen Klangvorstellungen im Programm hat.
    Daher gibt es ja auch von fast jeder großen Drum-Company eine Möglichkeit, sich, gegen Aufpreis, ein Custom-Set bauen zu lassen (Pearl Masters, Sonor SQ, etc.).


    P.S. Einzig in kleinen Clubs oder Kneipen (ohne Drumabnahme, von der BD mal abgesehen) ist der echte Grundklang/charakter eines Set überhaupt noch wahrnehmbar - und das eigentlich auch nur für Drummer (hinter dem Set und auch im Publikum ;) )

    Einmal editiert, zuletzt von Hammu ()


  • Aber gerade deshalb ist es natürlich heutzutage (imo zumindestens im Metal-Bereich) völlig egal, welche Bauform von welcher Drummarke und auch, ganz wichtig, welcher Qualitätsstufe einer Firma man sich auf die Bühne stellt, ein guter Tonkutscher wird immer einen annehmbaren Sound aus einem Drumkit hervorzaubern (ich habe sogar mal einen Drummer mit einem superbilligen Millenium-Kit gesehen und gehört, der hatte, dank des Mixers, einen echt amtlichen Sound - solange die Kiste nicht auf der Bühne zusammenbricht, ist also alles im grünen Bereich.
    Um den Bogen wieder zum Ursprung zu schlagen - für mich gibts eigentlich keinen Grund, irgendeine Drummarke, nur um der Marke Willen, zu bevorzugen. Einzig und allein die Optik (Farbe, Hardwarebestückung, etc.) wäre für mich kaufentscheidend und natürlich, ob die Firma ein Set mit meinen Klangvorstellungen im Programm hat.
    Daher gibt es ja auch von fast jeder großen Drum-Company eine Möglichkeit, sich, gegen Aufpreis, ein Custom-Set bauen zu lassen (Pearl Masters, Sonor SQ, etc.).


    P.S. Einzig in kleinen Clubs oder Kneipen (ohne Drumabnahme, von der BD mal abgesehen) ist der echte Grundklang/charakter eines Set überhaupt noch wahrnehmbar - und das eigentlich auch nur für Drummer (hinter dem Set und auch im Publikum ;) )

    :thumbup:

    alles granatenquatsch

  • Wenn hingegen bei allen verschiedenen Hestellern dasselbe Material mit gleich vielen und gleich dicken Lagen verwendet würde, wäre es fraglich, ob es tatsächlich einen Klangunterschied gäbe.


    Das doofe ist nur: Das machen die nicht. Die bauen alle einen ticken unterschiedlich, mit unterschiedlicher Hardware, die auch den Klang mit beeinflusst. Ein Gretsch Broadcaster klingt etwas anders als ein Tama Star Maple klingt etwas anders als ein Yamaha Absolut Hybrid Maple klingt etwas anders als ein Ludwig Legacy Maple,...


    Dass man mit Mikros nochmals alles durcheinanderwürfeln kann - geschenkt.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Das doofe ist nur: Das machen die nicht. Die bauen alle einen ticken unterschiedlich, mit unterschiedlicher Hardware, die auch den Klang mit beeinflusst.

    Eben.
    Und deswegen gibt es ja diese Unterschiede.
    Auch im hochpreisigen Bereich.
    Sollte eigentlich klar sein.


    Wenn man da mit Argumenten kommt wie "aber wenn alle auf dieselbe Art mit demselben Material bauen würden"...
    Das ist ja sowas von theoretisch.
    Also....
    mal was anderes:
    Wenn ich dieselbe Ausbildung hätte wie Drummer XY und dasselbe Körpergewicht, dasselbe Set und dieselben Becken spielen würde, ja sogar dieselben Sticks, und wenn ich dieselben Lieder spielen würde mit derselben Intention..... jaaaa, dann würde ich wahrscheinlich genauso klingen wie er....
    So ein Krampf. ^^

  • Um nochmal zu Ausgangsfrage zu kommen: "Nach welchen Kriterien sucht ihr euer Drumset aus? Was sollte das Set gewährleisten?
    Was assoziiert ihr mit Pearl, DW, Yamaha, Tama, Sonor, Gretsch, Ludwig....? Was habt ihr für Erfahrungen (pros and cons) mit Herstellern gemacht? Welche besonderen Inovationen diverser Hersteller sind euch bekannt? Welche Marke bevorzugt ihr, und warum?"


    Ich spiele ein Gretsch, weil meine Vorbilder eines gespielt haben. Dann kann ich mich wenigstens für die 2 Stunden, die ich mal im Monat hinterm Set sitze, ein bischen "besonders fühlen". Das ist mein Luxus.


    Ansonsten könnte ich auch auf jeder anderen Kiste weder besser noch schlechter spielen. Habe bisher mit keinen Drums, die ich hatte schlechte oder besoneers gute Erfahrungen gemacht. Ist doch alles irgendwie inzwischen guter Industriestandard mit mal hier mal da kleinen Variationen.


    Grüße

  • Wenn man da mit Argumenten kommt wie "aber wenn alle auf dieselbe Art mit demselben Material bauen würden"...
    Das ist ja sowas von theoretisch.


    Das ist schon so - war jetzt nicht gerade eine logische Schlussfolgerung von mir. Nebst der Hardware, wie Moe erwähnt hat, werden die Kessel auch unterschiedlich gepresst. So viel ich weiss presst Sonor die Kessel nur von aussen her, im Gegensatz zu anderen Herstellern. Craftmanship,
    der verwendete Leim, und Zusätzliches spielt anscheinend auch eine Rolle, aber ich will jetzt nicht ins esotherische abschweifen...bin sowieso schon Off-Topic! ;)

  • Meine Meinung ist da vielleicht nicht ganz repräsentativ, da es bei mir einfach die Nähe zum Hersteller ist :) Aue liegt nur 45Min von mir entfernt, und daher her bin ich Sonor Spieler. Die Verarbeitung und Qualität der Serien (Trommeln wie Hardware), die ich spiele/gespielt habe war zu allem anderen, was ich unter den Sticks hatte (Pearl, Yamaha, Mapex, Newsound, Gretsch) einfach eine Klasse für sich! Man was war ich froh, als ich endlich funktionierende Memory Locks an den Ständer und Tomarmen hatte :thumbup:


    Was bei mir aber eine ganz große Rolle gespielt hat - was hier noch keiner hier so richtig zugegeben hat (ausser Piet) 8) - war die Tatsache, dass damals mein absoluter Hero Nicko McBrain Sonor Endorser war! Da kam einfach nichts anderes in Frage!


    Service spielt für mich eine ganz große Rolle! Und auch hier muss Sonor aufpassen, dass sie den kleinen Drummer nicht vergisst!


    Allerdings sind die guten alten Sonor Tage aus der Horst Link Ära Vergangenheit. Nicko spielt zwar wieder Sonor, aber für mich ist der Spirit dieser Meilensteine wie Signature, Hilte Exclusive, Lite, Phonic Plus leider vorbei. Ein SQ2 weckt bei mir auf alle Fälle keine großen Emotionen...


    Ich muss aber zugeben, dass die beste, nicht abgenommene Bass Drum, die ich jemals gehört habe (damals bei Drums Only in Koblenz) von Pearl kam :rolleyes: Keine Ahnung aus was für einer Serie die war. Aber dieses Serien-ABC von Pearl habe ich eh noch nie durchblickt!


    Mick

    DON`T PLAY THE DRUMS - PLAY THE BAND!

    3 Mal editiert, zuletzt von Mick ()

  • was hier noch keiner hier so richtig zugegeben hat ...


    Ja, ich oute mich hier jetzt auch mal: Ich war seinerzeit großer Fan von Curt Cress (zu Zeiten seiner Solo-Alben "Avanti" und "Sing") und der spielte ein weißes Yamaha Set (9000er RC) und deshalb war mein erstes ernstzunehmendes Schlagzeug ein weißes Yamaha (7000er) :thumbup:
    Und dabei bin ich mehr oder weniger geblieben. Ich hatte viele Sets, die meisten sind wieder verkauft - aber mindestens ein Yamaha Set war immer dabei, aktuell besitze ich drei.
    Alleine, dass die Hardware von vor mehr als 30 Jahren noch problemlos an ein heutiges Set passt, finde ich großartig (von der Haltbarkeit ganz zu schweigen).
    Curt Cress spielt heute DW und interessiert mich überhaupt nicht mehr, aber Yamaha ist für die Marke der "sophisticated" Drummer geblieben (viele Jazz-Rocker, aber auch Drummer wie Mitteregger, Cozy Powell, Tommy Aldridge).
    Sakae hat etwas von diesem Spirit geerbt.


    Dabei habe ich früher mit dem Sonor-Katalog unterm Kopfkissen geschlafen und ein Rocker 2000 und dann ein Action waren meine ersten Sets, aber gepackt hat´s mich nie.
    Tama baut hervorragende Schlagzeuge, aber dieses "Metal-Image" mag ich einfach nicht.
    Pearl baut auch tolle Drums (und natürlich hatte ich auch mal ein Export), aber diese Doppeltomhalterung ist sooo furchtbar ... :P
    Ludwig war für mich "oldfashioned Ringo" und Gretsch war "oldfashioned Charlie", Premier ging vor die Hunde und war ja irgendwann Yamaha ...


    Was seinerzeit richtig cool war und heute irgendwie noch immer (oder schon wieder) ist Simmons :thumbup:
    Andere E-Drums sind imo nicht ernstzunehmende Spielzeuge und / oder Übegeräte. Vielleicht ändert sich das ja jetzt gerade ...
    My 2 cents :)

  • Für mich muss ein Schlagzeug in erster Linie klingen! An zweiter stelle kommt die Haptik, es muss alles gut funktionieren.
    Gut funktionieren sollten heut zu Tage ja eigentlich alle... Zumindest in dem Preissegment in dem ich Ausschau halten würde...
    Also kann man das schon fast auf den Klang reduzieren. Da jeder Hersteller bestimmt mindestens eine Serie hat,
    die auch mir gefallen würde, ist mir recht egal was drauf steht.


    Bisher habe ich ein Pearl Woodfiberglass, ein Tama Starclassic und ein Natal Mapel. Mit allen war und bin ich sehr zufrieden.


    Das Woodfiberglass ist natürlich eher gebaut wie ein Möbelstück aber in den 70ern war das ja schon recht Normal.
    Trotz der ca. 39 Jahren auf dem Buckel funktioniert alles super, bekommt in der nächsten Zeit
    ein etwas grösseren Make Over in Form von neuen Gratungen und neuer Folie. Das aber nur weil ich das schon immer mal machen wollte.

  • Also was macht ein guten hersteller aus oder interessant?
    Antwort:
    ...Kundenservice,...

    That's it!


    Service spielt für mich eine ganz große Rolle! Und auch hier muss Sonor aufpassen, dass sie den kleinen Drummer nicht vergisst!


    Also ich kann am Telefon deutsch mit dem Ersatzteil-Typen über uralten Kram reden, welchen er noch gut kennt und noch da hat, und er sucht 'ne mir dann raus.
    Da kann man doch überhaupt nicht meckern. Ein Hauptgrund, warum ich auf keinen Fall irgendwas "weit Entferntes" spiele.
    Vor 25 Jahren habe ich mal öfters bei Sonor angerufen: mir ist da ein paar mal 'ne Achs-Schraube der Fuma kaputtgegangen und auch Guß-Teile der Hardware sind mal gebrochen. Nach dem Anruf war das Teil stets am nächsten Morgen kostenlos im Briefkasten oder wurde als Paket geliefert. So gut war der Service damals. :)

  • Hallo zusammen,


    für mich ist einzig und allein entscheidend, was auf dem Bassdrum-Frontfell steht.


    Damit will ich sagen, dass es einige wenige Hersteller gibt, zu denen ich seit ich trommle eine besondere Beziehung hatte, habe und langfristig auch haben werde.


    Das sind für mich in erster Linie Yamaha (Maple und Recording Custom), Gretsch, Ludwig (Snares) , Istanbul Agop(!) und Zildjian.
    Ausnahmen bestätigen auch in meinem Equipment die Regel, jedoch haben einige dieser Instrumente entweder eine besondere Geschichte oder waren schlicht und ergreifend spottbillig. Manche davon funktionieren einfach, andere haben zudem eben diese gewisse Ausstrahlung.
    Ich habe natürlich in der Zwischenzeit auf Instrumenten aller möglichen Hersteller gespielt, bin aber letztendlich immer wieder zu Instrumenten der o.g. Hersteller sozusagen "heimgekehrt".


    Ich bin weit davon entfernt auch nur jeden Beckenfilz der o.g. Hersteller zu glorifizieren und setze mich natürlich eingehend mit Sound und Verarbeitung auseinander. Inzwischen sind z.B. die neueren Serien von Yamaha für mich völlig uninteressant, ebenso gibt es jede Menge Schrott von Zildjian.
    Es gibt aber völlig unabhängig davon Hersteller, die mich überhaupt nicht ansprechen, ganz einfach, weil der "falsche" Name auf den Trommeln steht.


    Ganz schön dämlich, oder?


    Ist mir aber völlig egal.


    Mit großem Respekt und großer (Spiel-)freude spiele und erfahre ich aber Instrumente von Meinl (wie meine neue Sand Hi Hat), Gibraltar Flatbase Beckenständer, Sabian O-Zone Crash, und Paragon Diamondback China, Dunett Solid Birch Snare sowie diverse Leihinstrumente, wie das fantastische Sonorlite im Kölner Stadtgarten.


    Gruß
    Daniel

  • Echt interessant, was hier so zutage tritt... :D


    Ich hege für keinen Hersteller besondere Gefühle, verbinde mit keinem irgendein Image und habe mit den (mittlerweile einigen) Jahren meiner schlagzeugerischen Beschäftigung festgestellt, dass ich aus allen Instrumenten einen für mich zufriedenstellenden Sound rausholen kann. Das geht mal schwerer und mal leichter, aber irgendwie geht es immer. Daher entscheide ich nach dem Prinzip: "Das Aussehen ist die Zulässigkeit" - wenn mir ein Set optisch nicht zusagt (Finish, Hardwaredesign), will ich gar nicht erst wissen, wie es sich anfühlt und wie klingt. Womit meine Reihenfolge vorgegeben ist: 1. Angucken, 2. Anfassen, 3. Anhören.


    Auf der ersten Stufe fallen bei mir schon einige Hersteller aufgrund "eigenwilligen" Designkonzepten raus, z.B. Mapex, oder aufgrund für mich unzumutbarer - meist klassischer Folien-, Finishes, wie z.B. Ludwig. Die Sets gefallen mir einfach optisch nicht. Daher keine weitere Prüfung.
    Auf der nächsten Stufe, der Haptik, probiere ich aus: wie fühlt sich das Stimmen an, wie reagiert das Set auf verschiedene Stimmungen, wie fühlen sich die Schrauben an, die Tomhalter, die Spannreifen etc. Ich denke, ihr wisst alle was gemeint ist. Hier habe ich gemerkt, dass ich mit den "großen Japanern" (wenn sie auch mittlerweile alle nicht mehr da gebaut werden) sehr gut klar komme, also Yamaha, Tama, Pearl. Auch mit dem Sonor F3000 war ich in der Angelegenheit aber sehr zufrieden.
    Was die dritte und letzte Stufe, der Sound, angeht, bin ich wie gesagt unkompliziert. Hier probiere ich dann einfach aus, was mir am besten gefällt. Bei meinem Force 3000 waren das ganz klassisch Ambaco auf allen Toms. Das Pearl nun gefällt mir mit G2 Coated am besten.

    3 Mal editiert, zuletzt von Daniel S ()

  • Nein, favorisieren würde ich das nicht nennen. Eigentlich wollte ich z.B. ein SQ2, aber Sonor weigerte sich mir ein Set mit weinrotem Finish zu bauen. Dann bekam halt Pearl mein Geld - war außerdem deutlich günstiger. Zu Sabian bin ich nur gekommen, weil die Evolution Serie damals das erste am Markt war, die meinen Vorstellungen zu ziemlich 100% entsprach. Zildjian, Istanbul etc. spiele ich genauso gerne. Dass mein Setup relativ einheitlich aussieht hat wiederum optische Gründe ;) Ich glaube heutzutage könnte ich bei vielen anderen Beckenherstellern genauso fündig werden. Ich kann aber irgendwie immer nie nur 1 Becken einer Marke kaufen :D

  • Moin,


    ich glaube, die Entscheidung, was man als erstes Set kauft, hängt entscheidend davon ab, was man zuerst zu Gesicht bekommen hat. Und vom Wissensstand! Warum? Ich sah als erstes ein NewSound-Schlagzeug.


    Haben wollen!!!!! Es mußte das sein.


    Dadurch, daß ich damals über Jahre ständig am Basteln war und Ständermaterial miteinander kombiniert habe, stellte ich dann fest, daß zumindestens damals Tama und NewSound kompatible Hardware hatten. Der kleine Tomhalter von NewSound paßte zu dem Ständer von Tama u.s.w.


    Mein erster Drum-Katalog war einer von Tama (Anfang 80er mit den ersten X-Tras Größen). Und ob man es nun glauben will oder nicht: ich mochte diese weißen Felle nicht. Sowas wäre mir nie ins Haus gekommen. Reine Unwissenheit natürlich. Genauso wie die Toms, die im Katalog so flach gestellt waren. Das ging doch nicht. Vor dem ersten Drumset dachte ich also, man könne das nicht verstellen. Und schließlich gab mir das Bild von Stewart Copelands Set ja Recht: flach aufgestellte Toms. Und weiße Felle. Nee, nee, das geht nicht. ;)


    Und so kommen Entscheidungen zustande, die man natürlich später komplett revidieren muß und will, einen aber trotzdem prägen. Mich bis heute, was Tama angeht.


    Das Schulset - ein Phonic von Sonor - hatte auch diese weißen Felle, die so schmutzig aussahen durch das Spiel. Es hat natürlich eine Weile gedauert, bis ich wußte, aha, Felle kann man auch tauschen, Toms kann man einstellen u.s.w. u.s.w.


    Trotzdem bin ich bei Tama hängengeblieben. Ich vermute, weil ich diese Omniball-Halterung dermaßen geil und fortschrittlich fand und dort auch zum ersten Mal diese wunderbaren kleinen Multiklammern u.s.w. sah. Apropos Unwissenheit: ich hatte mich aus dem Katalog fest darin verbissen, den Multi II-Holder von Tama zu kaufen. Seinerzeit arschteuer. Und glaubt mal ja nicht, daß ich wußte, daß die andere Seite des Beckenhalter für Mikrophone bestimmt war. Ich wunderte mich nur über diese Messingschraube, die als Adapterstück an jedem Mikroständer ist, was ich aber damals nicht wußte und die Schraube als Sicherungsmöglichkeit gegen Herunterfallen des Halters ansah.


    Später habe ich es dann kapiert. Besser spät als nie :thumbup:


    Es gab damals weniger Anbieter als heute, aber die großen nahmen sich auch damals schon nichts. Es war halt eine Philosophie, welche Tomhalterung die Leute mehr begeistern konnte. Tama war weit vorne damals - fand ICH. Die Sonor-Halterung empfand ich als unhandlich. Und so entscheidet man sich für das eine oder das andere.


    Ich konnte stundenlang in so einen Katalog schauen. Und stundenlang auf die Preisliste des örtlichen Musikhauses, das es damals noch gab. Das waren von meinl so DinA 4 Seiten, quer bedruckt. Auf der einen Seite Tama und NewSound plus Meinl Becken (daher hatte ich meine 70 Spezial HiHats damals), auf der anderen Seite Ibanez-Guitars. Tja, 1983 hieß das Paul-Stanley-Modell noch ICEMAN. Und war da schon schön 8) Also, die Gitarre, nicht Paul Stanley.


    Und nicht nur Tama finde ich bis heute einfach super, nein, auch Ibanez-Gitarren fand und finde ich einfach klasse. Klanglich wie optisch.



    Grüße,


    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Bassfuss ()

  • Ich glaube, mit jeder "Assoziation", die man mit einer Marke hat, macht man eh früher oder später eine Bauchlandung. Für mich waren in den 80ern z.B. Sonor die billig-Schulschlagzeuge schlechthin. Dem entgegen stehen SQ2, ProLite und Co. Tama war für mich erstmal "Metal". Doof das Jazzer wie Erskine und Elvin Jones auch Tama spiel(t)en. Und so weiter... ;)


    Das ist alles eine emotionale Sache, wie bei allen Instrumenten. Und das emotionale wird man wohl auch nie ganz ausblenden können. Jeder, der ein Drumset kauft, wird den Faktor Optik, Haptik und Renommée in unterschiedlichen Gewichtungen in seine Überlegungen wohl einfließen lassen. Dass jemand nur(!) nach Klang entscheidet, das bezweifle ich.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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