Paiste 2002 handgehämmert ??

  • Wenn rein von Hand gehämmert wird, also ohne maschinellen Einsatz, ist eine viel höhere Streuung per se gegeben. Kraft, Winkel und Zielgenauigkeit sind einfach anders, bei jedem Schlag individuell. Wichtig ist am Ende, egal, wie produziert wird, nur eines: Klingt das Becken gut, ja oder nein?

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Klingt das Becken gut, ja oder nein?

    Dazu fällt mir auch noch ein Interview mit Paul Francis von Zildjian ein, in dem er erklärte, dass das Hämmern als alleiniges Gütesiegel fast schon überbewertet wird, da das anschließende Lathing (Abdrehen) die weitaus höhere Kunst sei und noch viel mehr Erfahrung benötige als das reine Hämmern, ob nun in reiner Handarbeit oder mit Maschinenhilfe. Vielleicht doch auch ein wenig Marketing...


    Meine hand- und maschinengehämmerten Becken lassen sich jedenfalls hervorragend kombinieren und klingen alle gut :)

  • Dazu fällt mir auch noch ein Interview mit Paul Francis von Zildjian ein, in dem er erklärte, dass das Hämmern als alleiniges Gütesiegel fast schon überbewertet wird, da das anschließende Lathing (Abdrehen) die weitaus höhere Kunst sei und noch viel mehr Erfahrung benötige als das reine Hämmern, ob nun in reiner Handarbeit oder mit Maschinenhilfe.

    Also ähnlich wie der Holz-Hype.

    Am Ende entscheiden die Felle und vor allem die Stimmkünste.

    (Ja, ich weiß, der Vergleich hinkt...)

  • Dazu fällt mir auch noch ein Interview mit Paul Francis von Zildjian ein,

    Der will ja auch seine maschinengehämmerten Becken verkaufen. Wäre komisch wenn der sagt natürlich sind die handgehämmerten besser/individueller/vielseitiger/komplexer/... ;)

    Ich denke es ist wie immer: Alles für seinen Zweck. Wer den klaren Klang von Maschinengehämmerten für seine Musik braucht kauft die, wär es jazziger und komplexer mag kauft handgehämmert.

    ---------------------------------------------

    Meine Einkaufstouren & Restaurierungen: Anmeldung • Instagram Ick freu mir über jeden neuen Abonnenten. :)

  • Richtig, für manche Dinge sind komplexe, handgehämmerte Becken gut, für manches weniger. Für Punk oder Metal würde ich z.b. nicht meine dünnen Istanbuls oder Sabians nutzen wollen, die würden da eher klanglich absaufen. Da dann lieber AA bzw. AAX oder A bzw. A Customs oder was in der Richtung. Ebensowenig würde ich Paiste Rude oder Meinl Alloy zu nem Barjazzgig mitnehmen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Guten Morgen,


    es ist halt Vieles esoterisch.


    Das Problem oder die Kunst ist: wenn es einer nicht kann, dann wird es nix, egal, ob er eine Hexenmaschine programmiert oder mit dem Kriegshammer aufs Blech haut.


    Und letztendlich ist die Frage, was es werden soll und wer es wofür braucht oder glaubt ...


    Natürlich kann man Becken nach dem Zufallsprinzip herstellen und man kann versuchen, sie zu kategorisieren.


    Was aber immer vergessen wird: der Vergleich von alt und neu hinkt.

    Materialermüdung ist das Stichwort.

    Natürlich klingt der neue Porsche viel rigider, wenn man gegen die Tür tritt, die vom alten ist viel weicher und gibt geschmeidiger nach. Warum wohl? Weil früher alles besser war? Weil früher die Männer mit dem Hammer noch echte Gefühlsmänner waren?

    Nee. Das ist Materialermüdung. Da geht es dem Blech wie dem Menschen.


    Und letztendlich kommt es auf den Stock an.


    Grüße

    Jürgen

  • Materialermüdung ist das Stichwort.

    Das ist ein sehr gutes Stichwort! Was kann man da denn so als Halbwertszeit ansetzen? Ich habe nämlich oft das Gefühl, dass sich meine Becken bereits nach wenigen Wochen in meinem Besitz "einschwingen", also anfangen, (in meinen Ohren) "gut" zu klingen.

    Nun kann das an meinen Ohren oder vielmehr an dem, was daran angeschlossen (Gehirn..) ist. Oder dass man mit der Zeit lernt, wie man sie spielen muss. Oder doch an der "Nachhämmerung" durch den Hickory-Hammer. Am Alter des Becken selbst kann man es eher unzuverlässig festmachen, da man nie weiß, wie lange das Teil in irgendeinem Lager rumlag oder -hing...

    Das wäre mal eine spannende Studie: die von Haus aus sehr klangkonsistenten Paiste Teller unterschiedlich lange bei verschiedenen (auch wechselnden) Temperaturen und Luftfeuchten lagern (stehend/hängend/liegend) und die evtl. Klangveränderungen dokumentieren. Kann sich bloß keiner leisten sowas, und Paiste hat das auch nicht nötig, denn die haben Marketing. :)

    Die Art der Lagerung spielt sicher eine Rolle. Habe kürzlich meine Zultan HiHat einige Zeit an den Heizkörper gelehnt gehabt (heiß war der nie wirklich) und neulich festgestellt, dass der Rand des Top-Beckens ein bisschen abgeflacht ist...kann aber nicht sagen, ob das schon vorher so war. ^^

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Gude Morsche,


    ja, das nächste Stichwort wäre dann Psychoakustik.

    Ich will nicht ausschließen, dass bei nagelneuem Blech dieses sich schnell ein wenig verändert, aber viel mehr wird sich das Hirn an die Neuerwerbung gewöhnen. Was dann auch noch kommt, ist die Erfahrung, wann das Gerät wie klingt, man lernt damit umzugehen, so dass das Ergebnis besser wird.


    Tatsächlich kann ich mir vorstellen, dass ein warmes Becken anders klingt als ein kaltes, früher gab es ja noch diese netten Heizscheinwerfer, da wurde es auf der Bühne auch mal ganz schnell kuschelig. Ob dann das Blech weich wurde oder ob es doch eher mein Hirn war, das mögen die Wissenschaftler prüfen.


    Wer stellt denn Musikinstrumente an die Heizung? Aua. Haram!


    Grüße

    Jürgen

  • ja, das nächste Stichwort wäre dann Psychoakustik.

    Ich denke dass der Klang der Becken mehr mit dem Hörvermögen, dass einem zur Verfügung steht, zusammenhängt. Meine Zildjian Becken 16", 17" Crash, 18" Ping Ride, 18" Flat Ride und 15" New Beat Hihat wurden alle in den 1960er Jahren hergestellt. Ich kaufte sie in den 1970er Jahren und fand den Klang sehr offen silbrig rauschend. Heute nach ca. 50 Jahren höre ich sie mehr gedeckt weich rauschend. Oft habe ich von anderen Drummern gehört, dass Zildjian Becken mit der Zeit im Klang nachlassen... Ob die dass wirklich erlebt haben... Keine Ahnung.


    (Entschuldigt bitte, ist ja ein Paiste Thread)


    Wenn man nicht auf "Deibel kumm raus" die Becken malträtiert, halten sie ihren Klang schon einige Dekaden.


    Bei meinen Paiste Becken habe ich so eine Veränderung noch nicht festgestellt, und die sind auch schon wieder knapp 20 Jahre alt.

    Und es kommen immer noch ältere hinzu;-)


    Letztens ein Chrash 16" Formula 602 aus 73 und ein Medium Ride 18" 2002 Black Lable aus 74.


    Ich glaube die klangen nie anders.


    -

  • Die Frage, ab wann ein Becken "eingespielt" ist, kann man glaube ich nicht in ergiebiger Form beantworten. Das hängt vermutlich von zu vielen Parametern ab. a) spielweise des Drummers, b) genaue Zusammensetzung der Bronze, c) Profil/Hämmerung des Beckens usw... Ich bin mir sicher, dass einige Becken sich schneller "einspielen", ihre Steifheit verlieren als andere. Ob das aber immer mit einer Verbesserung des Klangs einher geht, ist auch fragwürdig. Eine Veränderung des Klanges - das gibt es vermutlich schon, aber auch nur bis zu einem gewissen Grad, (-> Materialermüdung, Patina/Stickspuren (bei manchen auch Bierspuren) etc.) Sprich: Nuancielle Veränderungen sind sicher auch bei Paiste vorhanden, weltbewegend andere Klänge wird der Alterungsprozess aber vermutlich nicht hervorrufen.


    Und dass sich Ohren an gewisse Klänge gewöhnen können, wenn man sie nur oft genug gehört hat, das ist ja nicht neu. Quasi Gehirnwäsche durch die Ohren. Davor bin ich z.B. auch nicht gefeit. Ich mochte anfangs den Klang der Big&Uglys in der Summe nicht wirklich. Inzwischen finde ich die Becken doch gut bis teils sehr gut vom Klang (vielleicht gerade weil sie so eigen sind).

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Ich mochte anfangs den Klang der Big&Uglys in der Summe nicht wirklich. Inzwischen finde ich die Becken doch gut bis teils sehr gut vom Klang (vielleicht gerade weil sie so eigen sind).

    Vor 40 Jahren hätte kein Mensch die Schweizer-Käse-Becken gekauft. Die hätten gesagt die Becken klingen doch kaputt. Ich denke Hörgewohnheiten haben sich auch durch die viele Elektronische Musik geändert die wir überall hören. Beckenhersteller bauen ja auch bewußt Becken die wie elektronische Klingen und vermarkten sie so. Meinl zum Beispiel. Schon verrückt. Elektronische Becken sollten echte Becken immitieren, haben das nicht so gut hin bekommen anfangs und jetzt immitieren echte Becken diese schlechten Immitate. :)

    ---------------------------------------------

    Meine Einkaufstouren & Restaurierungen: Anmeldung • Instagram Ick freu mir über jeden neuen Abonnenten. :)

  • Ich mochte anfangs den Klang der Big&Uglys in der Summe nicht wirklich.

    Die musste ich jetzt gerade mal googlen, dachte das wäre eine ugs. Bezeichnung für bestimmte Paiste Becken. Also wenn jemand auf sowas steht, ist mir klar, wenn Paiste zu "glockig" klingt. ^^ Soll kein Vorwurf sein! Ich find trocken ja je nach Anwendung auch cool, aber so..und für das Geld. Aber ja, für Jazz und Solo Sachen.

    Vor 40 Jahren hätte kein Mensch die Schweizer-Käse-Becken gekauft. Die hätten gesagt die Becken klingen doch kaputt.

    Wieso was war da im Kurs? Bin erst 31 und dachte immer, Paiste wäre eines der Urgesteine... :saint:

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Die musste ich jetzt gerade mal googlen, dachte das wäre eine ugs. Bezeichnung für bestimmte Paiste Becken.

    *lach* Nein, aber der Name ist in der Tat ungewohnt für Becken. Es wird berichtet, dass der Name daher rühre, dass man halt größere experimentelle Beckenprototypen produziert hatte und als die Prototypen dann da waren, wurde vom Sabian Team praktisch kollektiv konstatiert, sie seien "Big and Ugly" - und sie sehen ja auch aus wie ... naja, viele Interpretationsmöglichkeiten von "Säureunfall" bis "im Ofen verschmort". Aber das Apollo Ride finde ich schon klanglich ganz cool für manche Jazz-Sachen. Ein interessanter Kontrast zu einem "klareren" Ride.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Wieso was war da im Kurs? Bin erst 31 und dachte immer, Paiste wäre eines der Urgesteine... :saint:

    Ich mein die Becken mit Löchern. :D

    ach diese? :D

    https://www.worthpoint.com/wor…-china-cracked-1531801358


    paiste-signature-16-china-cracked_360_f9be427aba9100088b41355b92a3706a.jpg

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    Einmal editiert, zuletzt von Moe Jorello () aus folgendem Grund: Link dazu. (Bei mir wird das Bild normal am Laptop angezeigt)

  • Oha. Das sind keine Becken. Das sind Wikinger-Schutzschilder.

    Klingen auch... sagen wir mal außergewöhnlich. .

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    ---------------------------------------------

    Meine Einkaufstouren & Restaurierungen: Anmeldung • Instagram Ick freu mir über jeden neuen Abonnenten. :)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!