Effizientes Üben / Zeit einteilen (wie oft / wie viel, Pausen, Lerneffekte etc.)

  • Ausgekoppelt aus Mieze´s Thread (RE: Miss_Mieze stellt sich auch mal vor....)


    Ich mache es so:

    Übungszeit 45 bis 60 Minuten, 1 bis 2mal die Woche

    Wie unterschiedlich die Meinung diesbezüglich doch sein können.


    Nur mal so in die Luft gedacht.

    Ist es wirklich effektiver mit weniger Zeit zu üben/trainieren dafür aber mehrere Einheiten zu absolvieren? Dagegen stehen jetzt 1-2 mal in der Woche 45-60 Minuten. Es geht hier ganz klar um Dinge, die ich nicht kann und nur verbunden mit viel Fleiß mir in die Birne hämmern kann. Also etwas trainieren will was die Lampe zum leuchten bringt. Üben tue ich etwas was ich schon kann bzw, so lala kann>>bereits gelerntes zu behalten und zu festigen

    Würde genau an diesem Punkt das Üben und das Trainieren klar voneinander trennen. Zwei Dinge, die sich irgendwo die Hand geben, aber ganz klar etwas anders orientiert sind.

    60 Minuten vs. 3x 20 Minuten


    Möchte ich mir etwas neues erarbeiten, dann braucht das unter umständen mehr Zeit bis ich es verstanden habe. Das berühmte "bis es klick macht" ist da sehr wichtig. Komme ich nicht bis zu diesem Punkt, dann fange ich möglicherweise am nächsten Tag wieder von neuen an.

    Frustration und Motivation haben da auch noch ein Wörtchen mitzusprechen.

    Was passieren kann ist, dass es einfach nur so vor sich hindümpelt und ich komme erheblich langsamer voran oder sogar gar nicht, weil ich irgendwann die Sachen hinwerfe.


    Manchmal muss ich einfach mal bis zu dem Punkt hin spielen, wo sich die Spreu vom Weizen trennt

    Kann ich mir 1-2 mal die Woche eine Stunde freischaufeln, dann ist das super. Ich kann etwas zum Abschluss bringen oder auch nur etwas verstehen worauf ich dann aufbauen kann. Habe ich beispielsweise nur 20 Minuten, dann muss ich mein Trainings-Übe-plan danach ausrichten. Also meinen Fill, den ich vor mir habe, in kleine Teile aufteilen. Je nachdem was es für ein Fill ist, in zwei oder mehrere Teile aufteilen. Man könnte z.B. erst nur mit dem Übergang aus dem Groove-Pattern heraus anfangen und während der Fill läuft nur "gar nichts" machen, außer vielleicht weiter zählen oder auf Holz klopfen.

    Auch wenn ich nur mit einem kleinen Erfolg verbuchen kann, etwas geschafft zu haben, vom Set/Pad weggehen bin weniger frustriert und gehe viel motivierter beim nächsten Mal ans Werk. Was man vielleicht auch nicht vergessen sollte ist das danach. Das Gehirn hört ja nicht auf zu arbeiten. Man denkt manchmal noch drüber nach oder träumt davon ;)


    Jetzt habe ich schon einiges geschrieben, aber was nun besser ist weiß ich noch immer nicht :/


    Wie sieht es mit Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit aus?

    Dafür muss ich ganz klar ein wenig länger im Sattel sitzen, damit sich ein Trainingseffekt einstellt.

    Ein weiterer wichtiger Punkt wäre vielleicht noch "Das warm spielen". Wieviel zeit brauche ich damit ich auf einem körperlich angenehmen Level spielen kann? Bei 20 Minuten wird das schon ein bisschen eng.

    Der Abgang: Vielleicht nicht ganz so wichtig. Jedoch etwas was ich meist immer gerne mache. Ein kurzer Blick auf die nächsten Seiten.

  • 1-2 Mal pro Woche ist nicht viel. Mehr Wiederholungen pro Woche mit insgesamt weniger Übe-Zeit bringen mehr als umgekehrt.

    Ich weiß, das ist zeitlich nicht immer einfach.

    Ich mache es so:

    Übungszeit 45 bis 60 Minuten, 1 bis 2mal die Woche

    Wie unterschiedlich die Meinung diesbezüglich doch sein können.

    Du implizierst, dass Surfkoala die Ansicht vertritt, dass wenige EInheiten/Woche, nicht weniger effektiv sind als eine höhere Kadenz von Übeeinheiten.

    Was möchtest du uns mit deinem Beitrag sagen?

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Dass es allem Anschein nach nicht die eine Wahrheit gibt. Welche Methode besonders effektiv ist, hängt von der Aufgabe, dem Ziel und natürlich vom Übenden selbst ab.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Aufgabe und Ziel sind ja in diesem Fall klar. Einen bereits gelernten Bewegungsablauf soweit vertiefen, dass er im musikalischen Zusammenhang problemlos angewendet werden kann. Und das in dem Fall idealerweise tägliche, Lektionen von wenigen Minuten weit effizienter zum Ziel führen, als es 2 halbstündige Lektionen/Woche tun, steht wohl ausser Frage. Oder siehts du das anders Korki? WIe würdest du hier vorgehen?

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Tatsächlich übe ich leider zu wenig, um da verlässliche Erfahrungen aus erster Hand zu haben. :)

    Aber ich kenne Leute (mir geht es phasenweise auch so), die etwas deutlich besser verinnerlichen, wenn sie sich lange am Stück dran setzen anstatt öfter und dafür nur kurz. Es kann von Vorteil sein, dass man Zeit hat, um sich erstmal einzuspielen. Dann spielt man die Übung, wenn man die höchste Konzentration hat. Außerdem kann man sie dann auch direkt in verschiedenen Kontexten anwenden, einzelne Passagen rausnehmen oder was auch immer. Sich einfach damit beschäftigen.

    Ich habe mich bei Sachen auch über 2-3 Wochen regelmäßigem Spielen kaum verbessert, nach einer Pause von einigen Tagen lief es dann quasi von alleine.

    Ich denke, dass bei allem was so individuell ist wie Lernen, viele Wege nach Rom führen. Deshalb ist es ja gut, dass hier viele unterschiedliche Methoden geteilt werden, die ja bei irgendwem schon erfolgreich waren. Dann muss man einfach ausprobieren, was für einen selbst in der Situation am besten funktioniert.


    Wenn die Zeit am Set in der Woche knapp ist, würde ich vermutlich eine Kombi wählen: Möglichst täglich zwischendurch vor dem Rechner oder auf dem Lenkrad Bewegungsabläufe / Koordination wiederholen und 2x pro Woche in längeren Einheiten am Schlagzeug vertiefen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Das ist ein mMn sehr interessantes Thema. Vielleicht können wir das hier abspalten und in einem anderen Thread ausführlich erörtern.

    Ich habe mit bei Sachen auch über 2-3 Wochen regelmäßigem Spielen kaum verbessert, nach einer Pause von einigen Tagen lief es dann quasi von alleine.

    Den Effekt kenne ich auch. Das tritt gemäss meiner Erfahrung aber nur auf, wenn man tatsächlich vorher regelmässig und mehrmals pro Woche/Tag über einen gewissen Zeitraum an der Übung dran war.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich habe mit bei Sachen auch über 2-3 Wochen regelmäßigem Spielen kaum verbessert, nach einer Pause von einigen Tagen lief es dann quasi von alleine.

    Den Effekt kenne ich auch. Das tritt gemäss meiner Erfahrung aber nur auf, wenn man tatsächlich vorher regelmässig und mehrmals pro Woche/Tag über einen gewissen Zeitraum an der Übung dran war.

    Darüber habe ich vorhin noch nachgedacht, euch diese Frage mal zu stellen, denn bei mir ist das tatsächlich auch so, dass ich nach einer "schöpferischen Pause" die Sachen plötzlich besser hin bekomme. Mittlerweile plane ich solche Pausen regelrecht mit ein... ich bin ja mal gespannt, wie am Mittwoch die Hand-to-hand Geschichte läuft... da sind 5 oder 6 Tage Pause nach einigen Wochen regelmäßigem Üben (fast täglich für ca 15 min) rum :S

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Du implizierst, dass Surfkoala die Ansicht vertritt, dass wenige Einheiten/Woche, nicht weniger effektiv sind als eine höhere Kadenz von Übe-Einheiten.

    Je häufiger ich in kurzen Abständen spielen kann desto besser ist es natürlich-damit hast du völlig recht.

    Das hüpfende Komma bezog sich dabei allein auf "mit weniger Übe-Zeit". Ich wollte dich damit nicht angreifen.

    Wie nötig dabei auch Pausen sein können, lasse ich erstmal "unerhört" außen vor. Kenne dieses Phänomen aber auch. Der Kopf rattert unaufhörlich weiter. Braucht wohl etwas Ruhe um sich zu sortieren.

    Wollte auch nur mal darstellen wie wichtig es auch mal sein kann, sich auf den Hocker zu sitzen und solange sitzenbleiben bis es gefunkt hat.

    Wie schon oben weiter erwähnt wurde ist da jeder auch mehr ode4r weniger verschieden. In diesem Punkt kenn sich jeder wohl am besten, was funktioniert und was nicht.


    Aktuelles Beispiel bei mir.


    Ich habe solange diesen Part gespielt bis der drin war. Habe unten im Anhang mal den Patter aufgemalt wo ich gerade bin.

    Es ging dabei zu Beginn erstmal nur um den Ride-Pattern. Zu spielen war der nicht schwer. Ist ein Zwei-Beat-Rhythmus.

    Jetzt kommen die Ghost-Notes dazu. Erster Teil und zweiter Teil sehen aus wie ein Paradiddle. Habe es gespielt>beim zweiten Durchlauf war ich raus.

    Die 3 Möglichkeiten habe ich mir nicht nur einfach ausgedacht. Ich habe die wirklich durchgespielt. Dabei ging es eigentlich um was ganz anders.

    Aber es ist für mich eine Methode, die funktioniert. Das hat mich ein paar Stunden gekostet. Genau kann ich es nicht beziffern. Hat aber Spaß gemacht.

    Ich weiß ja, dass man es ja eigentlich kann aber sich ständig, wie in einem Labyrinth, verläuft. Allein mit dem Ride-Part (Mit Ghost-Notes-Akzent nur auf 1 und 3) habe ich mit meiner Spielzeit nicht gegeizt. Die meistes Zeit allerdings auf dem Pad. Lustigerweise entwickelte sich der Beat auch zu einer Art Ohrwurm.

    Zeit ein Schritt weiter zu gehen. Dabei darf ich auch meine anderen Projekte nicht vergessen, die ich etwas vernachlässigt habe. z.B. die Herta-Figur.

    Da war es auch nicht anders. Jetzt, wo ich einigermaßen auf Kurs bin, kann ich meine Spielzeit beruhigter aufteilen.

    Vorher? Ich habe es mal "sich festbeißen" genannt.

  • Ich zitiere mich mal selbst:

    Man beachte den ersten Satz. Ob 6x20 Minuten oder 2x60 Minuten besser sind, weiß ich nicht. Mehr zu üben wäre sicherlich besser.

  • Das hüpfende Komma bezog sich dabei allein auf "mit weniger Übe-Zeit"

    Da hast du recht. Die Formulierung provoziert Missverständnisse. Was ich damit ausdrücken will ist, dass man bei zu weit auseinanderliegenden Übungseinheiten bei gleichem Zeitaufwand pro Einheit weniger vorankommt, auch wenn die Gesamtübungszeit zB pro Monat höher ist. Kurz gesagt, die Effizienz sinkt. Wo da die Grenze liegt weiss ich aber nicht. Als Angriff habe ich deinen Beitrag nicht aufgefasst.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ich bin ja eher blutiger Anfänger (mit 61) und möchte natürlich auch nach Noten spielen lernen. Einen wirklich tollen Schlagzeuglehrer hab ich um die Ecke gefunden.

    Regulär bin ich in der Woche zwischen 5 und 10 Stunden im Keller am üben. Jeder Mensch hat seine eigene Art Dinge zu lernen. Ich brauche Wiederholungen ohne Ende, aber auch nicht immer das Gleiche. So habe ich immer einen Song den ich interpretiere mit Noten wenn sie erhältlich sind, einen Groove den ich übe und auch Rudiments. Diese drei Übungen in unterschiedlichen Tempi um auch hier schnell reinzukommen bei wechselnden Geschwindigkeiten (vielleicht gibt es mal einen "Auftritt" mit der Firmenband). Bisher komme ich damit gut klar und kann mich deutlich an meine Anfänge vor einem Jahr erinnern. Alleine das gibt mir Schub.

    Tama Royalstar mit Zola Coat Beschichtung (BD, HT, FT), Tama Imperialstar (BD, HT, FT), E-Drum 2box 5 MK2 mit umgebauten Kesseln

    Mein Vorstellungsthread

  • Effizienteres Üben. Eins meiner Dauerprobleme. Meinen Weg habe ich noch nicht gefunden.

    Ich merke, dass ich schneller Fortschritte erziele wenn ich Übungen geringer Dauer in kurzen Abständen wiederhole als wenn ich länger aber in grösseren Abständen übe. ZB 5x10min vs 2x30min. Das betrifft in erster Linie Koordinationsgeschichten. Aber vielleicht ist das ja bei jedem anders.

    Allerdings sieht mein Übealltag tatsächlich auch anders aus. Fünfmal pro Woche üben schaffe ich oft nur wenn Proben auch zählen.

    Mangelnde Konzentration und fehlende Disziplin beim Üben sind aber das grössere Problem für mich. Naja, vielleicht erklärt das ja auch, warum's mit kürzeren Lektionen bei mir besser klappt. :|

    Und das in dem Fall idealerweise tägliche, Lektionen von wenigen Minuten weit effizienter zum Ziel führen, als es 2 halbstündige Lektionen/Woche tun, steht wohl ausser Frage. Oder siehts du das anders Korki?

    Hier habe ich mich wohl etwas im Ton vergriffen, finde ich. Diese Allgemeingültigkeit lässt sich aus meinen Erfahrungen nicht ableiten. Sorry.


    :)

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Ja, Konzentration ist auch so ein Thema. Grade wenn es Sachen sind, die für mich komplett neu sind, hält die Konzentration echt nicht lange an. Demnach müssen zwangsläufig am Anfang des Neuem die Einheiten recht kurz sein.


    Wird ja sicher bei euch auch nicht anders sein denk ich mal.

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  • Können die Konzentrationsschwächen generationsspezifisch sein? Man sollte ja meinen mit dem Alter wird die Konzentration schwieriger, aber mich dünkt gerade das Gegenteil ist der Fall. Vielleicht weil bei vielen eine Stunde ohne Blick aufs Handy schon nicht mehr geht.

    M.

  • Guten Abend, ich übe zweigeteilt. Erst geht es für 10 Minuten pro Tag ans Pad und ich übe Rudiments, die ich schon gelernt habe in verschiedenen Taktarten, das ist sozusagen mein tägliches Warm-up.


    Als Nächstes setze ich mich ans Schlagzeug und übe meine Hausaufgaben, mal 2-3x 5 Min, mal sind es 4-5x 10 Min und zum Schluss noch 10 Min an einem Song, den ich gerade lerne.


    Meine Übungsdauer Werktags von Di-Sa beträgt also 30-60 Min, am Sonntag kann ich nicht ans E-Drum und da bleibt es dann bei 10 Min am Pad oder ich übe einfach mal gar nichts.



    Wie übe ich?


    Was das Üben von Grooves und Independence angeht, nehme ich alles auseinander und schaue mir z.B einzelne Taktzeilen an, die ich dann nach und nach langsam so lange spiele, bis ich sie verstanden habe, widme mich der nächsten, übe diese nach demselben Muster und setze so nach und nach den Groove/die Übung zusammen.


    Ist etwas besonders komplex, dann übe ich manche Bestandteile sogar isoliert zB Ostinati.

    Sehr oft kommt es vor, dass ich etwas spiele und nichts kapiere und nach 2-3 Tagen üben macht es „klick“ und ich kann es langsam aber noch nicht fehlerfrei spielen.


    An denjenigen mit den Übungen: Versuch doch mal langsam Taktzeile für Taktzeile zu üben, wenn das nicht geht, nur die Hände, dann nur die Füsse usw.

  • Kennt bestimmt jeder. Man lernt etwas und irgendwann läuft es fast wie von selbst.

    Manchmal kommt man aber an einen Punkt wo die Automatismus-Falle zuschnappt. Habe auf dem ersten Blatt mal drei Pattern aufgeschrieben worum es bei mir geht. Der erste Pattern ist der "Neue", der alles irgendwie durcheinander gebracht hat.

    Plötzlich klappte ein einfacher Paradiddle (Takt 2) nicht mehr.

    Da freut man sich, dass man sich was neues drauf geschaufelt hat und dann sowas.

    Habe dann auch bei einigen anderen Dingen geschaut, wie es da aussieht (Takt 3). Genau das selbe Spiel. Ich konnte den Pattern nicht auf Anhieb spielen.

    Was läuft hier denn jetzt schief? Habe ich altes Bekanntes nicht gut genug gespielt und geübt? Den Fünfer konnte ich bisher im Schlaf freihändig überall reinspielen. Jetzt lief nichts mehr außer der Nase. Also hinsetzen und wieder ganz von vorne anfangen und schön langsam. Jede gespielte Note wurde haargenau begutachtet, dass sie ja auch da landete wo sie hinsollte. Sogar den Handsatz habe ich mir nochmal groß obendrüber geschrieben.

    Jedoch rutschte mir die eine oder andere Note weg und ich fiel wieder in den Trott des neuen Patterns. Besonders dann, wenn ich das Tempo etwas anzog.

    Ist jetzt nichts dramatisches und nach einiger Zeit liefen die Pattern wieder locker nebeneinander her.

    Die Frage ist, warum ist das so? Die Gefahr dabei ist ja auch, dass man sich so auch schnell mal ein Fehler mit einbaut. Es ist ja keiner da der es einem sagt, dass man da gerade was "falsches" spielt. Falsch ist es ja nicht direkt, es passt einfach der Handsatz nicht mehr.

    Hier ist die Orchestrierung auch noch relativ einfach.

    Komisch ist auch, dass ich mich bei den alten Sachen verdaddelt habe. Das Neue lief problemlos.


    Es kann aber auch ein Bewegungsablauf sein.

    Man hat ihn jahrelang gespielt und dann wendet man ihn auf etwas anders an und das Unheil nimmt seinen Lauf.

    Siehe Blatt 2.

    Beide Pattern sind eine zweier Bewegung. Beim Shuffle spiele ich ihn allerdings anders herum. Warum weiß ich nicht-gefiel mir so besser.

    Wobei anders herum sich nur auf das Öffnen und Schließen der Hand bezieht.

    Angefangen mit dieser Schlagtechnik habe ich allerdings mit 8teln. Irgendwann habe ich diese auch beim Shuffle gespielt-eben nur anders herum.

    Blöd war nur, dass ich das plötzlich auch bei den 8teln gemacht habe, ohne es wirklich zu merken. Es fühlte sich nur komisch an. Erst als ich schneller spielen wollte ging es nicht. Ein Blick auf meine Hand und ich wusste auch warum. Es hat einige Zeit gedauert bis ich das wieder raus hatte.

    Immer wieder drehte ich, während ich spielte, den Bewegungsablauf um. Voll nervig. Da hat man so lange dafür gearbeitet, dass der Bewegungsablauf flüssig und locker von der Hand geht und dann schmeißt einen sowas wieder aus der Bahn. Wieder mal ganz langsam wieder auf Kurs kommen, hieß es dann. Jetzt muss ich mich schon anstrengen damit ich es "falsch" mache.

    Ein Gutes hatte es. Weil ich verschieden Möglichkeiten ausprobiert hatte, aus der misslichen Lage herauszukomme, habe ich mir jetzt angewöhnt verschiedene Subdivisionen durchzuspielen ohne den Bewegungsablauf zu ändern.

    Nichts besonderes aber schön ;)

    Jetzt komme ich aber zum Kern dieses Abschnittes. Was ist, wenn ich mir einen wirklichen falschen Bewegungsablauf angewöhnt habe?

    Wie kommt man aus sowas raus? Einfach auf "Reset" drücken ist wohl schwer möglich. Wobei es schon in diese Richtung geht.

    Wenn man sich gerade was neues anlernt und sich verspielt, dann ist es erstmal nicht tragisch.

    Blöd wird es, wenn man etwas automatisiert, was vom Bewegungsablauf fehlerhaft ist. Langsam gespielt ist es noch nicht schlimm, aber etwas flotter läuft es krumm und schief. Schlimmstenfalls tut man sich damit auch noch weh. Auch ein Körper streikt hin und wieder mal und signalisiert es mit Schmerzen, dass hier gerade etwas falsch läuft. Man selbst weiß manchmal auch gar nicht den Grund dafür.

    "Fehler" gleich schon bei Beginn an erkennen und beheben. Hat man sich den "Fehler" erstmal angewöhnt, dann hat man den "Salat".

    Also immer schon langsam üben-besonders am Anfang. Mir passiert es auch immer wieder, dass ich zu schnell "Schnell" werde.


    Etwas was ich mir auch angeschaut habe war dieses hier.

    Moeller Stroke

    Da geht es zwar um eine andere Bewegung, aber vom Prinzip fand ich es sehr passend. Den Bewegungsablauf durchzählen.

    So habe ich mir meinen "Fehler" unter anderem auch wieder erfolgreich abgewöhnen können.

    Den Shuffle spiele ich aber immer noch "anders herum".

  • Automatisierung von Patterns/Systemen ist eigentlich ziemlich gut. Nur so schaffst du die Grundlage, irgendwann einmal über ein System zu improvisieren. Dass das Gehirn bei sehr ähnlichen Handsätzen wie in Beispiel 1 und 2 zunächst durcheinander kommt, ist normal. Einfach weitermachen und ggf. mal beide Patterns im Wechsel miteinander üben (8 Takte A, 8 Takte B). Immer schön mit Klick und langsam anfangen.


    PS: Den Quintolen-Kram in Beispiel 3 würde ich noch weglassen. Wenn dich Pattern A und B schon durcheinander bringen und du noch Probleme mit Tempi hast, ist das noch eine Nummer zu groß würde ich sagen.

  • Find ich völlig normal, dass man Abläufe, die man eigentlich sicher zu beherrschen glaubte, plötzlich versemmelt. Mir geht das regelmäßig bei Bandarrangement so, man übt und bereitet sich zuhause darauf vor, und beim ersten Zusammenspiel klappt plötzlich nichts mehr wie erwartet. Ich kann mir das nur so erklären, dass neben der akustisch neuen Situation (Band statt Click) die Konzentration auf andere Dinge gelenkt ist. Während ich mich daheim komplett darauf konzentriere, meine Bewegungsabläufe auf den Click zu synchronisieren, muss ich plötzlich darauf achten, die Temposchwankungen der Band mitzugehen und sie gleichzeitig einzufangen, die passende Lautstärke zu "bedienen", und gleichzeitig noch auf den Sänger, Dirigenten oder Solisten zu achten. Für die Kontrolle meiner Muskulatur bleibt plötzlich nicht mehr viel "Hirnschmalz" übrig. Ähnlich stelle ich es mir bei deiner Situation vor. Du bist konzentrationsmäßig noch sehr vom neuen Pattern gefangen, gleichzeitig vielleicht auch leicht euphorisiert über den vorangegangenen Übefortschritt, was deine Konzentration ablenkt. Und das führt dann dazu, dass du dem alten, vermeintlich sicheren Pattern plötzlich nicht mehr die Konzentration widmest, die er immer noch braucht. Da hilft nur weiter üben, bis sich alles so gesetzt hat, dass es sogar weiter läuft, während du über den nächsten Urlaub oder die letzte Nacht mit deiner Frau nachdenkst.


    Insofern wäre der nächste logische Schritt eigentlich, bewusst die Konzentration auf andere Dinge zu lenken, während du deine Patterns weiter übst. Dazu könntest du statt strengem Click passende Musikstücke "begleiten". Sowas mache ich auch mal gerne daheim im Wohnzimmer am Pad, um mich während des Übens bewusst etwas ablenken zu lassen. Und der Erfolg richtet sich dann weniger an der akustischen Präzision als am völlig fließenden Körpergefühl aus. Training der Propriozeption statt der akustischen Rückkopplung quasi.

  • Wollte es erst Hier reinschreiben-denke hier passt es besser.


    Übe zur Zeit auch diese 4tel Triolen. Hand wie auch Fuß. Zwar in einem anderen Zusammenhang, aber ist ja alles eine Sauce.

    Mit den Händen klappt es super. Da reicht mir schon das Mitzählen im Kopf bzw. es funzt nach Gefühl.

    Meine Füße muss ich noch richtig anschreien, damit sie gehorchen und passend auf das Gezählte reagieren. Verständlich, sind ja auch weiter weg ;)

    Liegt es vielleicht daran, dass man die Hände auch optisch besser im Blick hat? Schaue ich den jeweiligen Fuß an, klappt es besser.

    Anfangs war auch die Schreibweise einer 4tel Triole-also nicht mit 8tel Triolen und Pausenzeichen-total ungewohnt. Was bei normalen 4teln und 8teln einem selbstverständlich erscheint, ist es bei Triolen erstmal ungewohntes Terrain.

    Einmal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

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