Die Alexander-Technik für Musiker... jemand Erfahrung damit?

  • Guten Abend werte Drummer-Gemeinde!


    Ich spiele schon seit vielen Jahren Schlagzeug (5 Jahre in den 90ern und nach fast 20-jähriger Pause nun wieder seit 7 Jahren) und habe vor gut einem Jahr auch intensiv mit dem Doublebass-Spiel begonnen.

    Spätestens seit ich schnelle 32tel-Figuren bzw. -Grooves spiele, fiel mir vermehrt auf, dass ich Probleme mit Rückenschmerzen bekomme und vor allem Schmerzen in der Bauchregion (was ich zuvor nie hatte). Zuerst dachte ich, dabei handelt es sich wohl um Muskelkater im Zwerchfell und der geht von selbst mit der Zeit wieder weg. Mittlerweile sind die Schmerzen allerdings fast permanent und erst wenn ich mehrere Tage kein Schlagzeug (Doublebass) spiele, verschwinden die Beschwerden allmählich wieder.

    Mir fällt auch auf, dass ich gerade in schnellen Passagen meine Körpermitte stark anspanne und sogar teilweise die Atmung anhalte, was natürlich für ein lockeres und entspanntes Doublebass-Drumming nicht gerade förderlich ist... nur habe ich bisher noch keine Lösung gefunden und keine Ahnung, wie ich davon wieder loskommen bzw. mir dieses Verhalten wieder abgewöhnen kann.


    Heute bin ich dann mehr durch Zufall im Netz auf die Alexander-Technik gestoßen, bei der es darum geht, Bewegungs- und Verhaltensmuster (z.B. auch beim Trommeln) zu erkennen und so zu verändern, dass der Körper sich wieder entspannen und frei bewegen kann. Fehlhaltungen sollen gezielt abtrainiert werden, damit Verspannungen und Schmerzen nicht mehr auftreten.

    Es gibt sogar ein Buch "Alexander-Technik für Musiker"!


    Über diese Seite bin ich dann auch noch über die Feldenkrais-Methode bzw. die Resonanzlehre gestolpert

    Der Unterschied zwischen Alexander-Technik für Musiker, Feldenkrais und Resonanzlehre | Maria Busqué (mariabusque.net)

    auf der auch Themen wie Lampenfieber und Auftrittsangst kurz angesprochen werden.


    Und hier geht Maria Busqué in einem Bericht mit Tipps und Übungen für Musiker genauer auf die Resonanzlehre ein:

    Erschöpft nach dem Üben? Dies könnte der Grund dafür sein. | Maria Busqué (mariabusque.net)


    Im zuerst genannten Link wird außerdem ein kostenloses E-Book als PDF zum Download angeboten mit dem Namen "5 Wege zum Flow - Ein praktisches Handbuch für Musikerinnen und Musiker". Die Inhaltsbeschreibung klingt sehr interessant:

    • Fünf überraschende Wege, um musikalisch in den Flow zu kommen (für Musikerinnen und Musiker aller Instrumente und Gesang)
    • Vorschläge für Körperübungen, die das unterstützen
    • Eine Checkliste zum Ausdrucken, die du als Erinnerung verwenden kannst
    • Verknüpfungen zu anderen Methoden, die du vielleicht kennst

    Leider konnte ich mich bisher noch nicht näher damit auseinandersetzen...

    Meine Frage wäre jetzt, ob jemand ein ähnliches Problem kennt bzw. evtl. sogar schon mit einer dieser Methoden/Techniken Erfahrungen gesammelt hat?


    Vielen Dank im Voraus für eure Beiträge und vielleicht kann sich ja der ein oder andere (auch ohne derartige Beschwerden) ein paar hilfreiche Tipps aus den Links ziehen... :*

  • Ich halte ja Atmung (hatte nicht Benny Greb das auch mal aufgegriffen) und generell Bewegungen bewusst zu isolieren, insbesondere wenn ich nach gewissen Passagen Schmerzen oder Verspannungen habe, für recht wichtig. Bzw. fängt man eigentlich ja erst damit an, wenn man Probleme hat. Wenn man keine hat, denkt man auch nicht drüber nach.

    Allerdings wirken die Artikel auf mich nach ein wenig Schwurbelei auch wenn ich nicht den Finger draufgeben kann was mich genau stört. Es wirkt alles ein wenig dogmatisch auf mich, bzw. nach marktschreierischen "Ich hab die Lösung, und jeder der das nicht macht ist dumm". Vielleicht stört mich auch der Begriff Resonanzlehre und bin in den letzten Jahren empfindlich auf Schwurbelei worden.


    Wenn du wirklich Schmerzen hast, lass dich doch vom Hausarzt mal an einen Physiotherapeuten überweisen und geh mit ihm die Bewegungsabläufe durch, bzw mach ein Video davon. Halte ich für nachhaltiger, vor allem weil dich da jemand initial mal bei den Bewegungsabläufen unterstützt und beobachtet.


    Aber welcher Weg auch immer dir hilft ist der richtige. Für mich wäre das nach dem Überfliegen mal nix.


    lg

  • Double Bass ist kein Hexenwerk. Es erfordert nur VIEL Übung. Irgendwas mit Resonanzlehre erscheint mir etwas overkill.


    Verkrampft nach vorne zu lehnen, passiert eigentlich, wenn man mit seinem vollen Bein schneller spielen will als man sollte. Was für Techniken benutzt du denn? Bis zu welchen Tempi kannst du spielen?


    Marthyn Jovanovic usw. haben genug Videos zum entspannten double bass Spielen. Das heisst aber nicht, dass du gleich Geld in ihre online Schule buttern musst xD

    Speed ist alles!

    Einmal editiert, zuletzt von Poet ()

  • Meine Frage wäre jetzt, ob jemand ein ähnliches Problem kennt bzw. evtl. sogar schon mit einer dieser Methoden/Techniken Erfahrungen gesammelt hat?

    Mit Alexander-Technik konkret nicht, aber auf welchem Weg auch immer ist es m. E. hilfreich, sich einerseits Gedanken über den Aufbau des Sets, Körperhaltung und Bewegungsabläufe zu machen und außerdem immer "in sich reinzufühlen", wo gerade welche (Über-)Spannung vorhanden ist und in einer Art Feedbackschleife - welche Veränderung (der Haltung / Bewegung) bewirkt was? - sich unguter Haltungen / Abläufe / Spannungen bewusst zu werden und darauf zu reagieren.

    Was nicht heißt, dass man immer und überall locker sein muss - Trommeln bedingt zwangsläufig teils erhebliche Muskelanspannung - aber ein gutes Ziel dürfte sein, so viel Spannung wie nötig, aber so oft (und so schnell wieder) entspannen wie möglich. Wichtig dürfte am ehesten der Prozess bzw. Zustand des Bewusstwerdens /-seins sein, weniger auf welchem Weg man dahin kommt und wie man den dann nennt.


    Noch zum ersten Punkt und evtl. liegt da auch ein Ansatz für dich: Sitzt du richtig? Wie hoch ist dein Hocker (hoch genug?), wie weit steht er vom Pedal weg, welche Winkel haben Ober- und Unterschenkel? Wo sitzt du auf dem Hocker (nur vorne auf der Kante evtl.)? Wie sind die Pedale eingestellt (Winkel, Federspannung) und passt das zu deiner Fußtechnik? Hast du die Fersen dauerhaft oben oder legst du die zwischendrin auch mal ab? usw.


    Edith findet´s lustig, dass erst 9 h keiner antwortet, und dann während ihrer Antwort zwei was in ähnlicher Richtung schreiben ...

  • Hab mal ein bissi gegoogelt. Schwurbelei ist es nicht wirklich, es gibt sogar randomisierte kontrollierte Studien, die allerdings bei feldenkrais alle ziemlich klein und mangelhaft waren, bei der Alexandertechnik besser, allerdings kam bei beiden Techniken nur wenig Verbesserung raus im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Alexandertechnik schneidet noch etwas besser ab. Aber hieb- und stichfest bewiesen sind die Wirkungen beider Techniken nicht.

    Ich spiele selbst nicht Doublebass, kenne auch niemanden, der davon solche Probleme bekommen hat.

    Kann leider sonst nix beitragen, außer: geh zu einem guten Physiotherapeuten. Ausgleichssport/Bewegung bringt meistens was.

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Hab mal ein bissi gegoogelt. Schwurbelei ist es nicht wirklich, es gibt sogar randomisierte kontrollierte Studien, die allerdings bei feldenkrais alle ziemlich klein und mangelhaft waren, bei der Alexandertechnik besser, allerdings kam bei beiden Techniken nur wenig Verbesserung raus im Vergleich zur Kontrollgruppe. Die Alexandertechnik schneidet noch etwas besser ab. Aber hieb- und stichfest bewiesen sind die Wirkungen beider Techniken nicht.

    Danke! Ich war zu faul zum Suchen. :D


    Kann leider sonst nix beitragen, außer: geh zu einem guten Physiotherapeuten. Ausgleichssport/Bewegung bringt meistens was.

    Möchte ich auch nochmal hervorheben. :)


    lg

  • Bin kein Physiotherapeut und eine Ferndiagnose ist bei solchen Problemen ohnehin schwierig. Deshalb zuerst die Empfehlung für dich, einen Physio aufzusuchen, der sich genauer mit dir beschäftigen kann.


    Mir kamen beim Lesen deines Posts folgende Gedanken:

    Deine Problematik könnte ein Hinweis auf mangelnde Bauch- und Rückenmuskulatur sein. Wenn man mit Doublebass beginnt, fällt das linke Standbein plötzlich weg und der untere Rücken muss nun für "Stabilität" sorgen und wird deutlich mehr belastet. Ein guter Test ist, mit aufrechtem Rücken auf einem Hocker ohne Lehne zu sitzen und dann beide Beine gleichzeitig leicht anzuheben (also Füße komplett vom Boden zu lösen - sorry, kann es nicht besser beschreiben). Schaffst du es, lange in dieser Haltung zu bleiben? Wie fühlt sich dein Rücken dabei an? Vielleicht können diese Beobachtungen helfen, die genauere Problemzone zu bestimmen. Neben Training von Bauchmuskeln und unterem Rücken (insbesondere Halteübungen wie Planken), könnte in deinem Fall auch ein Drumhocker mit Rückenstütze helfen.

  • Bin selbst trotz erster Gehversuche vor Jahren kein DB-Spieler und kenne daher weder typische Beschwerden noch geeignete Gegenmaßnahmen. Trotzdem ein paar Gedanken dazu.


    1.) Posts zu irgendwelchen schlagzeugassoziierten Schmerzen sieht man hier immer wieder. Gemeinsam haben meinem Eindruck nach die Beiträge, dass die TS i.d.R. keinen Schlagzeugunterricht haben oder hatten. Auch bei dir kommt der Begriff "Schlagzeuglehrer" nicht vor, und ich vermute bzw. interpretiere, mit Unterricht hättest du das Problem nicht. Oder aber, du hättest uns davon berichtet, dass trotz des Feedbacks deines Lehrers, deine Technik sei in Ordnung, die Beschwerden bleiben oder gar zunehmen. Aber vielleicht kannst du uns diese Info noch geben, denn ein Lehrer sollte eigentlich immer die erste Anlaufstelle sein, nicht ein Forum oder andere Ferndiagnosen.


    2.)

    habe vor gut einem Jahr auch intensiv mit dem Doublebass-Spiel begonnen

    Du wärst bei weitem nicht der erste, der höchst motiviert und viel zu ungeduldig mit dem Kopf durch die Wand will und viel zu schnell viel zu viel erreichen will. Nur wird oft übersehen, dass unsere Vorbilder meist sehr früh angefangen und dann konsequent und jahrelang geübt haben, bis sie da waren, wo sie uns beeindrucken konnten.


    Wenn ich nach einem Jahr von 32tel lese, frage ich mich, ob du nicht den zweiten, ach was, den fünften Schritt vor dem ersten machen willst. 32tel entsprechen bei 100 bpm 16tel Singles/Doubles bei 200 bpm, dafür habe ich mit den Händen Jahre gebraucht, diese einigermaßen sicher und vor allem sinnvoll in mein Spiel zu integrieren. Als ich ne Zeit lang DB geübt habe, war mir recht schnell klar, dass mich der Aufbau solider Technik mit beiden Füßen noch einmal (mindestens) so lange kosten würde. Diese Zeit schien mir in meinem fortgeschrittenen Alter dann doch an anderer Stelle besser investiert zu sein, daher beendete ich den Ausflug in die DB-Welt irgendwann.


    Ohne dich und dein Spiel je gehört zu haben, vermute ich, dass deine 32-Figuren und -grooves auf versierte Drummer ähnlich wirken wie deine Körpermitte für dich, nämlich schmerzhaft. Diese äußere Beurteilung, den Blick von außen, kann aber eigentlich nur ein Lehrer wirklich fundiert vornehmen. Leider ist es unter uns Drummern weit verbreitet (und für manche vielleicht sogar DER entscheidende Grund für die Wahl des Instruments), dass man glaubt, trommeln könne man im Gegensatz zu anderen Instrumenten ohne Unterricht und Noten lernen.


    Zu glauben, Schlagzeug wäre da irgendwie anders als andere Musikinstrumente, ist aber natürlich völliger Quatsch. Nur haben die meisten Menschen halt im Laufe ihres Lebens eine gewisse Fähigkeit mitbekommen, falsche Töne als unangenehm zu empfinden. Falsche Rhythmen erkennt hingegen zumindest in unserer Kultur kaum jemand ohne intensive Übung. Deshalb legen wir Melodie- und Harmonieinstrumente auch viel schneller wieder beiseite, wenn es nicht klappt, halbwegs gut darauf zu klingen. An Schlagzeug oder Percussion laufen dagegen nicht zu knapp Leute rum, die echt holpern und stolpern, schleppen wie sonst was, jeden Fill vergeigen, und trotzdem in Bands oder Ensembles unterkommen, weil halt niemand so richtig darauf achtet, dass der Rhythmus nicht stimmt.


    Sorry, ich schweife ab, mein Fazit: vergiss alle Esotherik! Locker bleiben, kleinere Brötchen backen und nen guten Lehrer suchen, wäre mein Rat an dieser Stelle.

  • Zunächst einmal möchte ich mich mal wieder bei allen für die konstruktiven Beiträge bedanken und bei all denjenigen, die sich ein ums andere Mal die Zeit nehmen und versuchen, den möglichen Ursachen für solche Probleme auf den Grund zu gehen!! Ihr seid echt der Hammer!! :love:8|:*:thumbup:

    Und nur nebenbei... heute nach der Arbeit habe ich bei meinen Eltern nen Zwischenstopp eingelegt und habe da von meiner Mutter erfahren, dass sie sich bereits in den 90ern mit Behandlungsmethoden wie z.B. der Alexander-Technik beschäftigt hat... :D:D wasn Zufall und gut zu wissen...!! ;)


    Aber jetzt der Reihe nach:

    Was für Techniken benutzt du denn? Bis zu welchen Tempi kannst du spielen?


    Die einzige Technik, die ich bisher verwende ist die Flat-Foot-Technik. Alle anderen wie Swivel oder Heel/Toe kommen erst noch auf mich zu. Und aktuell bin ich bei einem Tempo von 160 bpm (16tel) und habe auch momentan nicht das Gefühl, da noch schneller werden zu können... ich spiele zwar auch schon 32tel-Fill-Ins auf Tempo 180 bpm, allerdings sinds da bei meiner derzeitigen Übung immer nur maximal vier 32tel hintereinander...


    Noch zum ersten Punkt und evtl. liegt da auch ein Ansatz für dich: Sitzt du richtig? Wie hoch ist dein Hocker (hoch genug?), wie weit steht er vom Pedal weg, welche Winkel haben Ober- und Unterschenkel? Wo sitzt du auf dem Hocker (nur vorne auf der Kante evtl.)? Wie sind die Pedale eingestellt (Winkel, Federspannung) und passt das zu deiner Fußtechnik? Hast du die Fersen dauerhaft oben oder legst du die zwischendrin auch mal ab? usw.


    Um ehrlich zu sein, habe ich schon alle erdenklichen Sitzpositionen/Einstellungen und und und ausprobiert...

    Die Sitzhöhe meines Hockers ist aktuell so eingestellt, dass ich etwas höher sitze als Oberschenkel parallel zum Boden... sprich meine Oberschenkel fallen vom Hocker aus betrachtet leicht nach unten ab (bis Anfang der Woche war der Hocker sogar noch 2-3 cm höher eingestellt). Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel ist etwas mehr als 90°, der Hocker ist in einem ausreichenden Abstand zum Pedal, sodass auch der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß weit mehr als 90° beträgt, somit ist auch die Sehnenspannung in der Ferse möglichst gering.

    Ich war lange Zeit ziemlich weit vorne gesessen auf dem Hocker, habe mir aber seit einigen Wochen eine Sitzposition weiter hinten angewöhnt.

    An meinen Pedalen habe ich ehrlich gesagt noch nicht soo viel verändert, die Federspannung dürfte irgendwo im Mittel also Standardeinstellung liegen und der Winkel der Beater liegt im Ruhezustand bei ca. 45° zum Boden. Die Fersen versuche ich wenn möglich auch mal abzulegen, aber ich spiele mit den Fersen sowieso immer ziemlich weit unten... (ist das ein Problem?)

  • Interessant und vielleicht auch aufschlussreich, dass die (konstruktive) Frage nach dem Lehrer von dir völlig übergangen wurde. Die Bereitschaft, sein Mindset zu überdenken, gehört zum Lernen in meinen Augen schon irgendwie dazu, wer das nicht kann, bleibt irgendwann möglicherweise stehen. Dass du meinen zugegeben etwas abschweifenden Beitrag versehentlich überlesen hast, kann ich mir nur schwerlich vorstellen.


    Dann mal viel Erfolg bei deinen Plänen, und wenn dir wer empfiehlt, nur noch bei Vollmond zu üben, denk nochmal drüber nach 😉

  • Bin kein Physiotherapeut und eine Ferndiagnose ist bei solchen Problemen ohnehin schwierig. Deshalb zuerst die Empfehlung für dich, einen Physio aufzusuchen, der sich genauer mit dir beschäftigen kann.


    Ja, vielen Dank für den mehrfachen Tipp, einmal einen Physiotherapeuten aufzusuchen, den ich wohl oder übel beherzigen werden muss, sollte ich das Problem nicht selbst in den Griff bekomme, denn von alleine wird sichs wohl ohne Veränderung nicht einstellen werden.


    Mir kamen beim Lesen deines Posts folgende Gedanken:

    Deine Problematik könnte ein Hinweis auf mangelnde Bauch- und Rückenmuskulatur sein. Wenn man mit Doublebass beginnt, fällt das linke Standbein plötzlich weg und der untere Rücken muss nun für "Stabilität" sorgen und wird deutlich mehr belastet. Ein guter Test ist, mit aufrechtem Rücken auf einem Hocker ohne Lehne zu sitzen und dann beide Beine gleichzeitig leicht anzuheben (also Füße komplett vom Boden zu lösen - sorry, kann es nicht besser beschreiben). Schaffst du es, lange in dieser Haltung zu bleiben? Wie fühlt sich dein Rücken dabei an? Vielleicht können diese Beobachtungen helfen, die genauere Problemzone zu bestimmen. Neben Training von Bauchmuskeln und unterem Rücken (insbesondere Halteübungen wie Planken), könnte in deinem Fall auch ein Drumhocker mit Rückenstütze helfen.


    Guter Punkt :thumbup: Ich würde behaupten, dass meine Beinmuskulatur ganz ordentlich ist, da ich auch regelmäßig und grade im Sommer viel mit dem Rad unterwegs bin, und diese ist ja auch gerade für alle Doublebass-Techniken von zentraler Bedeutung. Bauch und Rücken habe ich in der Tat bisher immer etwas vernachlässigt. Auf einem Hocker die Füße leicht anzuheben fällt mir nicht schwer und ich kann ohne Weiteres in dieser Position auch ohne Beschwerden im Rücken mehrere Minuten ausharren... Warum fällt es mir denn dann nur beim Spielen so schwer?? ;(

    Und ganz ohne jemandem zu nahe treten zu wollen :saint: , aber um ehrlich zu sein, habe ich mich eigentlich erst frühestens mit Mitte / Ende 50 auf einem Hocker mit Rückenlehne gesehen... ich bin doch "erst" Anfang 40... ;(||8o

  • Interessant und vielleicht auch aufschlussreich, dass die (konstruktive) Frage nach dem Lehrer von dir völlig übergangen wurde. Die Bereitschaft, sein Mindset zu überdenken, gehört zum Lernen in meinen Augen schon irgendwie dazu, wer das nicht kann, bleibt irgendwann möglicherweise stehen. Dass du meinen zugegeben etwas abschweifenden Beitrag versehentlich überlesen hast, kann ich mir nur schwerlich vorstellen.


    Dann mal viel Erfolg bei deinen Plänen, und wenn dir wer empfiehlt, nur noch bei Vollmond zu üben, denk nochmal drüber nach 😉

    Heee... eins nach dem anderen.... soweit war ich noch gar nicht und soo schnell bin ich nun auch wieder nicht... ;)

  • Bin selbst trotz erster Gehversuche vor Jahren kein DB-Spieler und kenne daher weder typische Beschwerden noch geeignete Gegenmaßnahmen. Trotzdem ein paar Gedanken dazu.


    1.) Posts zu irgendwelchen schlagzeugassoziierten Schmerzen sieht man hier immer wieder. Gemeinsam haben meinem Eindruck nach die Beiträge, dass die TS i.d.R. keinen Schlagzeugunterricht haben oder hatten. Auch bei dir kommt der Begriff "Schlagzeuglehrer" nicht vor, und ich vermute bzw. interpretiere, mit Unterricht hättest du das Problem nicht. Oder aber, du hättest uns davon berichtet, dass trotz des Feedbacks deines Lehrers, deine Technik sei in Ordnung, die Beschwerden bleiben oder gar zunehmen. Aber vielleicht kannst du uns diese Info noch geben, denn ein Lehrer sollte eigentlich immer die erste Anlaufstelle sein, nicht ein Forum oder andere Ferndiagnosen.


    Zu Punkt 1 kann ich dir sagen, zum einen hast du recht zum anderen auch nicht ganz... ;)

    Wie bereits ganz oben erwähnt, spiele ich schon seit den 90ern Schlagzeug. Damals die 5 Jahre auch ganz regulär und artig mit Präsenz-Unterricht und richtigem Lehrer inkl. allen Grundlagen und wie man richtig sitzt und einen Stock richtig hält... und auch Notenlesen ist mir seither nicht fremd.

    Seit meinem "Comeback" vor 7 Jahren habe ich mich dann bei einer renomierten, deutschen Online-Schlagzeugschule angemeldet und aufgrund meiner fast 20-jährigen Pause komplett nochmal den Beginner- und darauffolgend auch noch den Intermediate-Kurs absolviert (insgesamt dauerten beide zusammen etwas mehr als 4 Jahre!). In all den Jahren gab es auch nie irgendwelche Probleme. Auch den jetzigen Doublebass-Kurs mache ich über ein und dieselbe Online-Schule und ich muss jetzt zu- und dir recht geben, dass in meinem Fall mit meinem derzeitigen Problem ein Lehrer in Fleisch und Blut wohl unabdingbar ist...


    Aber um das Thema Online-Schule nochmal etwas in Schutz zu nehmen: Der Kurs baut gut aufeinander auf und ich kann mir alle Zeit der Welt nehmen, die ich brauche, um den Kurs zu durchlaufen und mir dessen Übungen draufzuschaffen. Ich bin mit Sicherheit niemand, der sich anhand von Youtube-Videos kreuzdiequer dem Thema Doublebass-Drumming genähert hat, sondern an einen fundierten und bewährten Trainingsplan hält.


    Wie oben bereits erwähnt, spiele ich aktuell durchlaufende Doublebass bis Tempo 160 bpm (was meines Erachtens nach über einem Jahr Training jetzt nicht utopisch und nicht mit dem Kopf durch die Wand ist.). Die 32tel-Grooves sind ebenfalls im Tempo bis 80 bpm (also gleich 16tel mit 160 bpm), womit ich gerade schon seit mehren Monaten kämpfe... eine andere Übung beschäftigte sich mit 32tel-Fill-Ins, die waren im Tempo 90 bpm, allerdings hier immer nur maximal 4 Doublebass-Schläge hintereinander (auch für diese Übung habe ich mir mehrere Monate Zeit gelassen... langsam angefangen und allmählich gesteigert.). Es liegt in der Natur des Menschen (und vor allem in der des Mannes) immer möglichst schnell schneller zu werden, aber die Erfahrung zeigt... das bringt mal überhaupt nix. Deshalb, lieber im Tempo nochmal zurück als mit Ach und Krach und holprig das geforderte Tempo zu erreichen!!!


    Sorry, ich schweife ab, mein Fazit: vergiss alle Esotherik! Locker bleiben, kleinere Brötchen backen und nen guten Lehrer suchen, wäre mein Rat an dieser Stelle.


    Nen guten Lehrer bei mir in der Umgebung zu finden, ist gar nicht mal so einfach...

    Aber vielleicht liest das hier ja jemand, der aus meiner Gegend kommt und sich meiner einmal annehmen würde, dann wäre ich ihm sehr dankbar dafür!! :S :saint:

  • Haha, und ich dachte, wer sich nach nem Jahr mit 32tel beschäftigt, muss wirklich fix sein ^^

    32tel auf Tempo 80 bpm nach einem Jahr und 3 Monaten ist meiner Meinung nach gar nicht mal sooo fix... ;)

    Respekt. Ich spiele seit ca. 5 Jahren intensiv double bass und mit Flat-Foot, komme ich maximal auf 140bpm 16-tel. Und das ist schon seeeehr anstrengend für mich. Das halte ich dann vielleicht ein paar Minuten durch und dann wars das auch.


    Meine Bauch / Rückenmuskulatur ist für die Tonne und bei mir fängt es an überall zu schmerzen, wenn ich mit Flat-Foot noch schneller sein will. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass 160bpm deine physische Flat-Foot Grenze ist, wie bei mir 140bpm. Oder hast du die Schmerzen auch bei 130bpm 16-tel?

    Speed ist alles!

  • Respekt. Ich spiele seit ca. 5 Jahren intensiv double bass und mit Flat-Foot, komme ich maximal auf 140bpm 16-tel. Und das ist schon seeeehr anstrengend für mich. Das halte ich dann vielleicht ein paar Minuten durch und dann wars das auch.


    Meine Bauch / Rückenmuskulatur ist für die Tonne und bei mir fängt es an überall zu schmerzen, wenn ich mit Flat-Foot noch schneller sein will. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass 160bpm deine physische Flat-Foot Grenze ist, wie bei mir 140bpm. Oder hast du die Schmerzen auch bei 130bpm 16-tel?

    Also, Tempo 145 bpm schaffe ich noch sehr gut ohne Probleme und auch ohne Schmerzen. So ab 150 bpm wirds dann schon schwieriger und vor allem bei längeren Trainingseinheiten wirds dann schon auch echt anstrengend. Die 160 bpm spiele ich Flat Foot auch nur überwiegend unterschiedliche 16tel-Grooves, wo die Doublebass nicht die ganze Zeit durchrumpelt. Wenn ich bei dem Tempo die Doublebass durchlaufen lasse, schaffe ich das auch keine Minute lang (immer abhängig von meiner jeweiligen Tagesverfassung und wie gut ich mich zuvor aufgewärmt habe)... und ich muss dazu sagen, ich habe mich bisher auch wirklich NUR mit der Flat-Foot-Technik beschäftigt und mich darauf voll konzentriert (weil ich auch meinem Kurs nicht vorauseilen möchte).

  • Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel ist etwas mehr als 45°, der Hocker ist in einem ausreichenden Abstand zum Pedal, sodass auch der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß weit mehr als 45° beträgt, somit ist auch die Sehnenspannung in der Ferse möglichst gering.

    Dann wundern mich Schmerzen nicht. Mach > 90° draus, das hilft. 8o (Denke das hast du auch gemeint, schon klar.)

  • Der Winkel zwischen Ober- und Unterschenkel ist etwas mehr als 45°, der Hocker ist in einem ausreichenden Abstand zum Pedal, sodass auch der Winkel zwischen Unterschenkel und Fuß weit mehr als 45° beträgt, somit ist auch die Sehnenspannung in der Ferse möglichst gering.

    Dann wundern mich Schmerzen nicht. Mach > 90° draus, das hilft. 8o (Denke das hast du auch gemeint, schon klar.)

    Ja, genau... sorry... :rolleyes:

    Also beide Winkel selbstverständlich größer 90°... ;)

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