Analog vs. Digital

  • "Hobby" bedeutet, mit dem größtmöglichen Aufwand den geringstmöglichen Nutzen zu erzielen... 8o^^

    Für das Ergebnis (Output) ist das wohl so. Für die Lebensfreude, das Staunen und Entdecken kann ich für mich eigentlich einen Nutzen in den Bemühungen finden.


    Ist wie mit dem Schlagzeugspiel. Macht gelegentlich sehr glücklich.

    ...ja aber ich glaube trotzdem, dass das nicht nur Spinnerei und Hobby ist (was an sich auch ja völlig ok ist), sondern tatsächlich kreativen (und damit zutiefst menschlichen) Mehrwert bringen kann, weil das ja Beschränkungen aufwirft, die Du in der "Digitalen Welt" nicht hast und (wie die Diskussion auch zeigt) oft gar nicht mehr hinterfragst, oder das als überflüssige "Spinnerei" zur Seite legst...dann hast Du vllt. wirklich nur ein Mono Aufnahmegerät und musst/darfst damit arbeiten und findest wieder Sachen raus, auf die Du in Deiner spacey DAW-Box nie je gekommen wärest...


    Analog übertragbar auch auf's Drumming. Wenn ich Spielräume einenge kommt nicht notwendigerweise was Mangelbehaftetes raus, sondern mit den gegebenen Mitteln vielleicht was völlig Neues...der Weltraum unendliche Weiten ;)

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Für Vinyl kann einfach nicht annähernd so heiß / laut gemastert werden wie für digitale Medien. D.h., die Technik limitiert an der Stelle dahingehend, dass es der Audioqualität sogar wieder gut tut.

    Eine weitere wesentliche Beschränkung des Mediums Vinyl liegt in der technischen Begrenzung der Phasendifferenz zwischen den Kanälen auf etwa 35 Grad. Man kann also das Stereo nicht beliebig breit ziehen, wenn man für Vinyl produziert, zumindest nicht den Phasenanteil des Stereobildes. Typischerweise wird der Bassbereich für Vinylpressungen in Mono gemischt, da die ohnehin starken Auslenkungen der Nadel für Bass und Subbass nicht auch noch Phasendifferenzen enthalten sollten. Die mechanischen Eigenschaften des Schneidegeräts und der Nadel des Tonabnehmers fügen ohnehin schon einiges an Phasenschmutz hinzu, das im Master selbst nicht enthalten ist. Diese Unschärfe wird paradoxerweise als Wärme und verbesserte Kanaltrennung wahrgenommen, obwohl dies objektiv eine Verschlechterung des Signals darstellt.

  • Auch in "analogen" Studios wird digital aufgezeichnet. Kein Mensch der damit seine Brötchen verdient kann es sich finanziell und zeitlich leisten mit Bandmaschinen zu hantieren.

    Ich kenne mindestens ein Studio, in dem eine Bandmaschine steht, die gelegentlich auch für Produktionen eingesetzt wird.

  • Ich höre schon wieder was von Stereo und breit ziehen......etc. ppp.

    In welchem Frequenzbereich tönen den so trommeln im allgemeinen,

    und Was ist für die menschliche lokalisation von belang. Ich meine mal etwas darüber erfahren zu haben.


    In die breit ziehen, nicht das am ende so ein schwurbeliges, einen schwindelig machendes Ping Pong "stereo" daraus wird.

    Und das ist ja i.d.r. gerne nur gepannt, nur Intensitätsgesteurt, nicht selten mal pauschal dann irgend wo mal wieder sich ausgleichend

    geglättet oder sonst wie geschnitten oder verschnitten , irgendwo zum "wohlgefallen" sogar ganz abgeschnitten.


    Am Ende wahrscheinlich durch so Viele Eingriffe einfach heraus "gekürzt"


    imho: ich weiss nett wirklich ob man stereo bei ugs. Trommeln wirklich braucht, und wenn Wo bei welcher Anwendung bzw. Darbietung. :/

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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  • Nur um das klarzustellen: Ich finde es auch super was Christian da macht, und langweilig ist es keineswegs, im Gegenteil!:)

    Den Zwinkersmilie hinter meinem Satz habt ihr ja gesehen...;) Ich habe auch mehrere Hobbies und am Ende - nein falsch, nach einiger Zeit erreicht man auch nach größtmöglichen Mühen und manchmal auch Rückschlägen idealerweise immer wieder einen Zustand maximaler Zufriedenheit und Entspannung voller Glücksgefühle. Das nennt man dann wohl auch "Leidenschaft"...:)

    Wenn da nur der Faktor "Zeit" nicht wäre...=O

  • Für Vinyl kann einfach nicht annähernd so heiß / laut gemastert werden wie für digitale Medien. D.h., die Technik limitiert an der Stelle dahingehend, dass es der Audioqualität sogar wieder gut tut.

    Eine weitere wesentliche Beschränkung des Mediums Vinyl liegt in der technischen Begrenzung der Phasendifferenz zwischen den Kanälen auf etwa 35 Grad. Man kann also das Stereo nicht beliebig breit ziehen, wenn man für Vinyl produziert, zumindest nicht den Phasenanteil des Stereobildes. Typischerweise wird der Bassbereich für Vinylpressungen in Mono gemischt, da die ohnehin starken Auslenkungen der Nadel für Bass und Subbass nicht auch noch Phasendifferenzen enthalten sollten. Die mechanischen Eigenschaften des Schneidegeräts und der Nadel des Tonabnehmers fügen ohnehin schon einiges an Phasenschmutz hinzu, das im Master selbst nicht enthalten ist. Diese Unschärfe wird paradoxerweise als Wärme und verbesserte Kanaltrennung wahrgenommen, obwohl dies objektiv eine Verschlechterung des Signals darstellt.

    Die schlechte Kanaltrennung und Notwendigkeit, den Bassbereich in Mono zu halten, waren mir geläufig.


    Unabhängig von Vinyl ist es aber auch aus anderen technischen Gründen besser, den Bassbereich eher in der Monomitte zu halten. So werden die Energie-reichen tiefen Frequenzen gleichmäßig auf beide Lautsprecher aufgeteilt. Einige Anlagen haben auch nur einen Subwoofer zur Verfügung, wo unterhalb der Frequenzweiche auch entsprechend summiert wird.


    Man könnte es auch schon fast als einen "Industriestandard" bezeichnen, dass Bass, Kick und meistens auch Snare in der Monomitte gelassen werden.

    Ich mische grundsätzlich auch so und finde, dass alles andere komisch klingt. So z.B. wenn der Bass auf dem linken Kanal und die Bassdrum auf dem rechten Kanal wäre. Ich kenne ein paar ältere Produktionen, in denen z.B. das Schlagzeug links und der Bass rechts sind. Sehr ungewohnt auf jeden Fall ...


    Sollte von mir jedenfalls nur ein Hinweis auf den paradoxen Umstand sein, dass Vinyl neuerdings sogar zu einer Verbesserung der Audioqualität führt - obwohl z.B. die CD eine deutliche Verbesserung gegenüber Vinyl bedeutet hat. Eben, weil für Vinyl nicht so laut gemastert werden kann.

  • imho: ich weiss nett wirklich ob man stereo bei ugs. Trommeln wirklich braucht, und wenn Wo bei welcher Anwendung bzw. Darbietung. :/

    Kommt darauf an was für ein Bühnenbild man akustisch darstellen will.

    Wie nah sitzen die Hörenden vor der Band? Oder gar mittendrin?

    Ich zB freue mich sehr über solche Feinheiten, sie sind Teil des Hörerlebnisses.

    Und dann gibt es noch Stücke/Stilistiken die bewusst auf realistische Raumdarstellung verzichten und abgefahrene Spaces darstellen. Durch den Raum wandernde Hihats, Tomläufe über die gesamte Stereobreite und darüber hinaus.

    So einen Mono-Horizont hätte ich dir gar nicht zugetraut. 😄 (scnr)


    Irgendwie werden hier mehr als ein Thema besprochen. 😀

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • ich kann da nicht wirklich was lokalisieren ausser einen eigenwilligen Zisch,


    Durch den Raum wandernde Hihats, Tomläufe über die gesamte Stereobreite und darüber hinaus.

    ja mit Untertassen haben die Hihats zumindest optisch ja Ähnlichkeit und ne "Untertasse" selbst beinhaltet das Paarbecken auch.

    Und Die Domreihe, kann man bei Gelegenheit am nächtlichen Himmel vorüberziehend beobachten. (die vom Elon mein ich)


    Und Keine Sorge, es hat niemand bewusstseins erweiternede Subtanzen o.ä. in den Drink gemixt.


    Nix desto trotz werd ich`s bei gelegenheit auch nochmal versuchen mit Kopfhörer zu lokalisieren, kommt der Zisch überhaupt von einem Schlagzeug,

    Ne Trommel scheint`s zumindes nich zu sein.

    ;)


    und das lied gefällt edith, ufo jetzt hin oder her :thumbup:

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  • ruhig bleiben mein lieber und vielleicht mal gucken welches Zitat du,

    verwendest hast und was da drin steht.


    selbstverständlich erlaub ich mir dann etwas dazu zu sagen


    schöne grüsse


    sorry, da muss ich mir an die eigene Nasse fassen im lezten Zitat steht nix von mehr trommeln.

    du hast recht

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  • Ist echt auch mein Thema. -)


    Zur Schallplatte habe ich kürzlich ein Interview mit einem Schallplattenmacher geführt. Es geht auch darum, wie die Master angeliefert werden müssen, damit es gelingt.


    Das sind sehr junge Leute, die sich damit befassen. Die Kunden sind überwiegend nicht Nostalgiker (im Gegensatz zu mir). Da ist eine eigene Szene am Werkeln.


    Einen Selbsttest habe ich natürlich auch gemacht. Natürlich Mono. -)


    Der Schallplattenmacher aus Tirol – Ein Interview mit Dr. Dub über das Pressen von Vinyl- Tonträgern
    Im österreichischen Fieberbrunn hat es sich ein junges Team zur Aufgabe gemacht, die Werke internationaler Künstlerinnen und Künstler nach Bestellung auf Vinyl…
    stompology.org


    Viele Grüße

    Christian

  • ...übrigens interssanter Funfact zu Vinyl : Ich habe einen Kollegen, der mal für Universal Music gearbeitet und meinte er wird nach Chemietarif bezahlt....tja Vinyl sei dank ;)

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Kein Problem - ist alles okay. Nichts Schlimmes passiert.


    3OakDrums

    Diesen Thread habe ich so verstanden, dass es um Aufnahmetechniken (Analog vs. Digital) generell geht, also nicht nur um Schlagzeugaufnahmen.


    Kein Problem - ist alles okay. Nichts Schlimmes passiert.


    3OakDrums

    Diesen Thread habe ich so verstanden, dass es um Aufnahmetechniken (Analog vs. Digital) generell geht, also nicht nur um Schlagzeugaufnahmen.

    Naja ich bin da so reingeflogen zu Fragen: Welchen Impact hat eigentlich der Prozess bzw. die Technik, wie Du deine Musik aufnimmst auf das, was auf einer Aufnahme landet ? Klar fühlt sich da jeder mit technischer Ahnung aufgefordert pro's und Con's auszugießen bzgl. Technik...ich habe mich eigentlich gefragt, was macht das eine oder andere mit Deiner Kreativität, Attitude, Herangehensweise...das muss ja dann auch einen Einfluss auf das Ergebnis haben...bin halt Trommler und (ziemlich mieser) Gitarrist...aber daher auch gar nicht aufs Trommeln allein bezogen...


    Warum sind viele Aufnahmen super unperfekt insb. aus vergangenen Zeiten und dennoch Mega...sag auch nicht das früher oder heute alles "besser"...

    vielleicht auch eine zu vergeistigte Frage....


    Achso und ist ja auch nicht mein Thread und insofern auch ok wenn das eine andere Richtung nimmt....feel fee...its (still) a free country !

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Warum sind viele Aufnahmen super unperfekt insb. aus vergangenen Zeiten und dennoch Mega...

    Da war oft ne Menge Adrenalin im Live-Zusammenspiel im Studio, glaube ich. Unübertroffen als Beispiel ist für mich Bill Haley mit den Comets. Die hatten bewundernswürdige Genauigkeit und das Feuer. Nur ein Beispiel, aber herausragend. Oder Louis Jordan… auch so ein „Fall“.


    Übrigens denke ich, dass bei der Vorliebe für Vinyl eine Entwicklung durch die „Aufleger“-Szene der Clubs eine besondere Rolle spielt. Da geht es nicht um Nostalgie. Die sind schon wieder weiter als die „Boomer“ mit ihren Diskussionen um „Schallplatten“.


    Liebe Grüße

    Christian

  • „Warum sind viele Aufnahmen super unperfekt insb. aus vergangenen Zeiten und dennoch Mega...“

    Da war oft ne Menge Adrenalin im Live-Zusammenspiel im Studio, glaube ich. Unübertroffen als Beispiel ist für mich Bill Haley mit den Comets. Die hatten bewundernswürdige Genauigkeit und das Feuer. Nur ein Beispiel, aber herausragend. Oder Louis Jordan… auch so ein „Fall“.

    Ja, das denke ich auch! Und zusätzlich noch die natürliche Räumlichkeit, die ich beeindruckend finde. Die alten Studios hatten i.d.R. große, toll klingende Aufnahmeräume. Perfekt für das Live-Zusammenspiel.

  • Diesen Film von Dave Grohl über das gleichnamige berühmte Studio werden ja sicher viele hier kennen:


    https://en.wikipedia.org/wiki/Sound_City_(film)


    Und mich fasziniert der Vibe von damals auch. Mir gefallen viele Produktionen aus diesen vergangenen Zeiten, welche im Kern (Rhythmusgruppe + z.B. Rhythmusgitarre) live und ohne Klick eingespielt wurden, auch sehr. Auch der Sound des Tonbands, der "ab Werk" schon etwas komprimiert, sättigt, unschöne Transienten schleift und eben das gewisse "Mojo" reinbringt, fasziniert mich.


    Wenn ich die Möglichkeit mit einer entsprechenden Band bekommen sollte, mal so aufzunehmen, würde ich das machen. Darf dann aber ruhig im 90s Style sein, wo die ganze Analogtechnik und auch die Nachbearbeitung schon sehr ausgereift waren.

    Ich selbst werde aber weiterhin rein digital arbeiten, weil ich froh bin, wenn ich mit Unterricht, Auftritten und eben Produktion entsprechenden Gewinn erwirtschafte.


    Live und ohne Klick einspielen ist halt deutlich schwieriger, erlaubt aber eben auch das Quäntchen mehr Groove, Lebendigkeit und Musikalität reinzubringen - wenn man es kann.


    Im Film wird an einer Stelle auch erwähnt, dass einige damalige Newbies im Studio erstmal realisieren mussten, dass man da jeden Furz hört und entsprechend noch mal üben, um gut einzuspielen.

  • Ich verfolge selbst eher einen old school Ansatz bei der Nachbearbeitung. Verzichte z.B. fast vollständig auf Effekte, die nur auf Plugin-Ebene existieren können - z.B. Multiband-Kompression (klingt m.E. sowieso besch...eiden), dynamische EQs, Transienten-Designer u.ä. ... und dass ich kein Freund von Aligning von Schlagzeugspuren bin, wissen einige hier ja bereits.

    Dynamic EQ: BSS DPR 901 --> DPR-901II | BSS Networked Audio Systems | English

    Multiband Compressor: Behringer Combinator MDX 8000 oder Tube Tech SMC 2B --Mdx8000_D

    Transient Designer: SPL TD4 --> Transient Designer 4 – SPL


    Die Geräte gibts schon seit Ewigkeiten analog als 19" Geräte.

    Was man einsetzt ist natürlich Geschmackssache.

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