Musik "authentisch" spielen

  • Um das noch abzuschließen - denn es ist wirklich nur Wortklauberei ...


    Ich schrieb "Ein perfektes Timing schließt auf der anderen Seite nämlich jedes Vorhandensein von Feel aus."


    Das "perfekte Timing" ist hier gleichbedeutend mit dem eines Drumcomputers. Und so kann auch kein Mensch spielen.


    Demgegenüber haben auch sehr tighte Schlagzeuger zwangsläufig noch ihr Feel, weil sie halt Menschen sind und nie zu 100% perfekt spielen.


    Ganz einfach. Hab ich mich wirklich so unverständlich ausgedrückt?

  • Ich glaube, es gibt hier eine große Unschärfe, was
    Authentizität ist. Der Begriff ist komplex und umfasst
    im eigenen Verhalten unter anderem, dass man echt,
    wahrhaftig und unabhängig ist. Ins Musikalische
    übertragen: Kopieren ist so ziemlich das genaue
    Gegenteil, was mir dazu einfällt.


    Kann ich als Alman-Weißbrot authentisch Rock spielen?

    Ja klar! Streng genommen kann ich nur Rock spielen. Ich
    höre den Scheiß seit ich acht oder neun Jahre alt war.
    Wir haben nix anderes gehört. Schlager und Bubblegum
    haben wir hochnäsig verachtet, ach: nicht mal ignoriert.
    Wir haben sehnsüchtig auf die neue Purple-Scheibe gewartet.
    Und die nächste von… Mit dem Kassettenrekorder und
    Mikro beim Kumpel die Zep-Scheibe aufgenommen.
    Wir haben das gelebt. Ein Großteil unseres jungen Lebens
    drehte sich um Musik. Beatles, Hendrix, Stones, Zep, Purple,
    Doors, Janis und Sabbath – das waren wie persönliche leibhaftige
    Freunde von uns. Was bitteschön außer Rock sollte ich
    anderes "authentisch" spielen können?


    Führen tausend Wege zur Authentizität?

    Das bedeutet nicht automatisch, dass es nur auf diese
    Weise geht. Ich finde, es kommt darauf an, wie tief man
    in etwas eintaucht und wie stark etwas zu meinem
    eigenem wird. Aber es gibt Grenzen, zumindest für mich:
    Nur weil ich eine Rumba- und Street-Clave, eine Cascara und
    Tumbao-Figur spielen kann, macht mich das nicht zu einem
    Afro-Cuban-Drummer. Ich könnte den Kram 100 Jahre üben,

    es wird bei mir immer "gelernt" klingen. Ah, das passt:
    Das gehört auch noch zur Authentizität: sich selbst (er)kennen.


    Alles rin in den Topf!
    Ich hatte eine Band, in der gab es unter anderem spanische,
    französische und Latin-Einflüsse. Ich habe gar nicht erst versucht,
    wirklich so zu klingen. Ich habe Elemente der Stile, die mir gefielen
    und die mir spieltechnisch lagen, mit meinem eigenen Kram
    verbunden und so gespielt, wie ich halt spiele. Ob das jetzt gut
    oder schlecht war - egal: Es klang nach mir. Das war ich.
    Kulturelle Aneignung? Bullshit. Ohne Adaption und gegenseitige
    Beeinflussung wäre die Welt deutlich ärmer. Denn nur so
    können sich Dinge und Ideen wirklich verbinden - so man
    kann voneinander lernen.


    Vielleicht etwas chaotisch, aber authentisch :)

    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • ...so Burkie , jetzt brauchen wir Dich hier dringend... ;-)) ...hier haben sich paar Trommelmaschinisten im Timinggetriebe verheddert...


    Du wolltest Doch wissen, was "authentischen" Rock (bzw. Stilistik) ausmacht...denke jetzt siehste klarer, oder ? Bitte hol' uns hier raus !!! Hinten vorlastig anblasen...

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • ...so Burkie , jetzt brauchen wir Dich hier dringend... ;-)) ...hier haben sich paar Trommelmaschinisten im Timinggetriebe verheddert...


    Du wolltest Doch wissen, was "authentischen" Rock (bzw. Stilistik) ausmacht...denke jetzt siehste klarer, oder ? Bitte hol' uns hier raus !!! Hinten vorlastig anblasen...

    Ist nicht der erste Thread von Burkie, der so entgleist. Dieses mal ging's nur etwas schneller. Da lässt sich sogar schon ein Muster erkennen. Man könnte fast meinen, dass die Fragestellungen die Entgleisung direkt provozieren.

  • Authentisch zu sein fängt bei mir bei jedem einzelnen Lied an. Wenn ich ein Lied mit der Band covere, setze ich mich auch immer mit den Texten inhaltlich auseinander. Ich verstehe manchmal überhaupt nicht, wenn Bandmitglieder gar nicht wissen worum es in einem Lied geht, sondern es einfach nur runterspielen. Den Anspruch hab ich dann schon, zu wissen, worum es geht. Für mich spiele ich das dann auch authentisch.

    Screw up BPM! It must be FPM „Feel per Minute“ Tony Colemam

  • ...so Burkie , jetzt brauchen wir Dich hier dringend... ;-)) ...hier haben sich paar Trommelmaschinisten im Timinggetriebe verheddert...


    Du wolltest Doch wissen, was "authentischen" Rock (bzw. Stilistik) ausmacht...denke jetzt siehste klarer, oder ? Bitte hol' uns hier raus !!! Hinten vorlastig anblasen...

    Ist nicht der erste Thread von Burkie, der so entgleist. Dieses mal ging's nur etwas schneller. Da lässt sich sogar schon ein Muster erkennen. Man könnte fast meinen, dass die Fragestellungen die Entgleisung direkt provozieren.

    "...eine Insel mit 2 Bergen und dem tiefen weiten Meer, mit viel Tunnels und Geleisen..."...das Problem war ja, dass König Alfons der Viertel-Vor-Zwölfte einfach so Spaßbefreit war dass die arme Emma eben runter musste von den Geleisen...

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • ......König Alfons der Viertel-Vor-Zwölfte einfach so Spaßbefreit.....

    authentisch hieße der (Könich) hier "zulande" ugs. Dreiviertelzwölfte - spaßbefreit :) ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Also das Argument mit den Texten lasse ich leider nicht so pauschal gelten, das ist nämlich extrem individuell und genreabhängig.

    Außerdem ist das nur dann interessant, wenn man selber ein Textfan ist. Meinetwegen kann der Sänger auch das Telefonbuch runtersingen.

    Viel wichtiger sind Melodien, Harmonieabläufe, Spannungsbögen... Musik spricht mehr als 1000 Worte.

    Gesang ist für mich lediglich ein weiteres Instrument in der Band. Es muss sich halt passend anhören.

    Wie trommelt man zur Instrumentalmusik, wenn man sich vor dem Covern immer erst den Text durchlesen muss?

    Wovon handelt eigentlich Carmina Burana?

    Das ist fein beobachtet!

  • Ich glaube, wie hier schon erwähnt auch, dass authentisch sein bedeutet, dass man einfach man selbst ist.

    Ich glaube aber andererseits auch ein großer Anteil von Authentizität ist, wie man wahrgenommen wird. Also vieles spielt sich auch einfach beim "Empfänger" ab.

    Von daher ist es denke ich eine Mischung aus "man selbst sein" und der Fähigkeit zu transportieren, dass das was man gerade tut und spielt genau das ist was man machen will.

  • Ich schrieb "Ein perfektes Timing schließt auf der anderen Seite nämlich jedes Vorhandensein von Feel aus."


    Das "perfekte Timing" ist hier gleichbedeutend mit dem eines Drumcomputers. Und so kann auch kein Mensch spielen.

    Dem möchte ich widersprechen.

    Auch das maschinell exakte Timing eines Drumcomputers transportiert „Feeling“.

    Kraftwerk als Pioniere (nicht Erste), später zB Steve Pointdexter ua mit „Work that Motherfucker“ und viele, viele andere bewiesen das eindrucksvoll.

    Ist halt ein anderes Feeling, aber nicht weniger authentisch, was auch immer das letztlich genau meint. 🙂


    edit:

    Da lässt sich sogar schon ein Muster erkennen. Man könnte fast meinen, dass die Fragestellungen die Entgleisung direkt provozieren.

    Den Vorwurf finde ich unfair. Die Verantwortung für das was du Entgleisung nennst, liegt bei den Antwortenden, nicht beim Fragestellenden.

    Muster erkenne ich allerdings auch, nur anders als von dir impliziert. 😉

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

    Einmal editiert, zuletzt von dani808 ()

  • "...eine Insel mit 2 Bergen und dem tiefen weiten Meer, mit viel Tunnels und Geleisen..."...das Problem war ja, dass König Alfons der Viertel-Vor-Zwölfte einfach so Spaßbefreit war dass die arme Emma eben runter musste von den Geleisen...

    What? :/

    ....also augfepasst ich lese ab ca: 3:55 , fff. das weiter beachten... und am End wird Alles ...( edith bis ca. 5:12)

    1961 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Folge 3 - Durch die Wüste

    und wie der Titel schön sagt durch die Wüste. :) ;)

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Dem möchte ich widersprechen.

    Auch das maschinell exakte Timing eines Drumcomputers transportiert „Feeling“.

    Kraftwerk als Pioniere (nicht Erste), später zB Steve Pointdexter ua mit „Work that Motherfucker“ und viele, viele andere bewiesen das eindrucksvoll.

    Ist halt ein anderes Feeling, aber nicht weniger authentisch, was auch immer das letztlich genau meint. 🙂

    Und auch das ist nur Interpretationssache. Genau genommen kann ein Computer ja gar kein Feeling haben. Ich weiß aber was du meinst.

    Allerdings ist auch fraglich, ob das wirklich immer alles maschinell exakt ist. Ich hatte ja eingangs schon die "Humanizer"-Funktionen für Drumcomputer angesprochen. Manche machen das auch händisch.


    Ich hab auch gern mal Mucke mit elektronischen bzw. programmierten Drums gehört.

    Aber Massive Attack z.B. haben dann live trotzdem mit echten Schlagzeugern gespielt. Das war schon der Hammer, als ich die mal gesehen hatte. Einer an einem A-Set, der andere an einem E-Set, also mit zwei Schlagzeugern.

    Den Vorwurf finde ich unfair. Die Verantwortung für das was du Entgleisung nennst, liegt bei den Antwortenden, nicht beim Fragestellenden.

    Muster erkenne ich allerdings auch, nur anders als von dir impliziert. 😉

    Klar liegt das bei den Antwortenden. Es sind aber eben auch immer kontroverse Themen, die oft hitzige Diskussionen auslösen.

  • Muss man in der Musik Zuhause sein um authentisch zu sein bzw. authentisch zu spielen?

    Muss man die Musik, die man spielt, selbst mögen?

    šErstmal muss man sein Instrument mögen und zwar unabhängig davon was man spielt und ganz wichtig es sollt auch unabhängig davon sein welche anderen Ziele damit verfolgt z.B. in einer Band zu spielen.

    Authensität beginnt am Instrument selbst.

    Wer Spaß mit seine Instrument hat kann eigentlich nur noch kacke spielen, um die Musik stilistisch zu versemmeln.


    Ich habe mal drei Geschichten.

    Ich drängel mich mal nicht vor und beginne mit der zweiten


    Tool vs. Chambers

    Er sagt gleich zu Beginn, dass es nicht seins ist.

    Er gibt es zu und spielt es ziemlich gut.

    Daher wird es authentisch. Was eingefleischte Tool-Fans dazu sagen würden steht dabei auf einem anderen Blatt, da diese einen anderen Blickwinkel darauf haben.


    So nun zu mir. Ich habe vor etlichen Jahren mal in einer Rock'n'Roll Coverband gespielt.

    Der letzte Auftritt war ein "Desaster". Wir waren gerade mittendrin, naja wahrscheinlich nur ich, denn meine beiden Kollegen ließen plötzlich alles liegen und verließen fluchtartig die Bühne.

    Ich wurde einfach zurückgelassen und dem toben Mop überlassen.

    Jedenfalls habe ich es irgendwie den Abend ohne die anderen gestaltet. (Hochzeitsspiele)

    Außer meiner Schwester kannte ich da keinen.

    Mir ging so die Düse, weil das Programm nun mal auf uns alle drei abgestimmt war.

    Da soll hier jetzt aber nicht hat Thema sein.

    In unserem Repertoire hatten, wie soll es auch anderes sein, "Smoke in the water".

    Meine Schwester war da und unser Wunsch war es das Stück mit der Harfe als Begleitung zu spielen. Wurde Band intern regeros abgelehnt.

    Da die beiden nun mal nicht da waren wäre es sogar gegangen. Warum die anderen so dagegen waren weiß ich nicht mehr.

    Aber auch hier hätte der Faktor Authensität eine Rolle spielen können>Musik mit unüblichen Instrumenten.


    Als letztes Anika Nilles. Sie spielt die Tour bei Rush. Wie wird es werden? Von großen Fußstapfen wird gesprochen. Was erwarten die Fans? Kann, darf oder gar will man da den Begriff Authensität gebrauchen?

  • "...eine Insel mit 2 Bergen und dem tiefen weiten Meer, mit viel Tunnels und Geleisen..."...das Problem war ja, dass König Alfons der Viertel-Vor-Zwölfte einfach so Spaßbefreit war dass die arme Emma eben runter musste von den Geleisen...

    What? :/

    ....also augfepasst ich lese ab ca: 3:55 , fff. das weiter beachten... und am End...

    1961 Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer Folge 3 - Durch die Wüste

    und wie der Titel schön sagt durch die Wüste. :) ;)

    Leck mich...1961 ??!! ehrlich...ach Du Scheiße, ich glaub ich hab meine eigene Beerdigung verpasst ;-). Aber die Entgleisung war doch Folge 1 : Da wurde Jim ja zu groß und hätte ein eigenes Haus gebraucht, wofür ja kein Platz mehr war (ein bisschen so wie wie bei uns hier neuerdings in Deutschland)...dann hat King Alfonso der 15/8te entschieden Emma muss weg...eben vom Gleis...insofern keine klassische (ungewollte) Entgleisung...ok....aber vom Geleis ;-)... ich habe irgendwie das ungute Gefühl wir verlaufen uns....


    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

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