Drum-Bestseller kritisch beleuchtet ! (?)

  • Ja, sehr schön das. Ein verkäufer bei Musik Schmidt wollte mir diese Trommel als Alternative zur Wahan Stainless schmackhaft machen. Ich bin aber froh, die Wahan gekauft zu haben (zugegeben kam die Mapex auch nicht in betracht).


    Zu der Werbung kann man nur sagen, dass wohl stark in die Suggestivkraft von Marketingtexten vertraut wird. Viele Hersteller sehen einen großen Markt im Bereich harter Musik und darauf zielt sowohl Tama als auch Mapex ziemlich stark ab.


    Ich hab letztens eine DW Glockenbronze 14x5 gespielt und muss sagen, dass auch ich Gefährlicheres erwartet hatte: sie klang ebenfalls weder extrem laut noch aggressiv, eher: schön! Weich und warm.


    Von heftiger Metalsnare konnte keine Rede sein. Dein Test jetzt legt die Vermutung nahe, dass dieses Werbegeschwafel wohl stark relativiert werden muss.


    Jetzt bräuchten wir noch jemanden, der die Warlord von Tama testet :)


    lieber Gruß
    max

  • Ok, Warlord gibt’s nicht, aber dafür was anderes ;)


    Es geht um die Tama G-Maple 14x6 Snaredrum.


    Um es gleich vorweg zu nehmen: ich besitze diese Trommel und habe sie mir also auch aus guten Gründen gekauft, allerdings: blind (oder besser: taub ;)).


    Technisches


    Wie der Name schon sagt, ist dieses Gerät aus Ahorn, das dämliche G bedeutet bei Tama, dass der Kessel dicker ist als die regulären Ausführungen. In diesem Fall ist der Kessel ziemlich satte 10mm dick und laut Werksangaben aus 13 Lagen hergestellt, obwohl ich zugeben muss, dass mich sowas immer nicht recht interessiert. Ich habe mir diese Trommel gekauft, weil ich einen relativ obertonarmen, aber warmen und kompakten Sound haben wollte, der trotzdem schön viel "Körper" hat, also nicht dünn klingt. Ich stehe auf den Sound von Holzsnares.


    Das gute Stück hat diese "brushed nickel" genannte Hardware, die - wie ich finde - sehr schön aussieht. Dazu den umstrittenen Perlmuttstreifen, den jeder selber beurteilen muss. Es gibt Gussspannreifen und die beidseitig einstellbare Tamaabhebung.





    Verarbeitung und Funktion


    Hier gibt es nix zu nörgeln: das Ding ist perfekt verarbeitet. Der Kessel besitzt weder ausgespachtelte Hohlräume noch sonst irgendwelche verarbeitungstechnischen Unsauberkeiten, er ist makellos! Keine Spaltmaße bei dem Perlmuttstreifen, das Snarebed ist fast nicht zu bemerken und ebenso genau platziert. Die Gratung ist scharf und exakt wie sie sein sollte.


    Bei den Metallteilen das gleiche Bild: nix dran! Die Abhebung arbeitet handlich und präzise und lässt sich für den Resofellwechsel abschrauben, damit man den Teppich danach nicht wieder neu anbringen und einstellen muss. Sehr schön gelöst.


    Das Wichtigste: der Sound


    Jetzt wirds spannend: ich gehöre zu den Trommlern, die ab und zu soundmäßig über ihren Schatten springen und Dinge ausprobieren, von denen sie dachten, dass sie sie eigentlich nicht recht mögen. Dies bezieht sich in diesem Fall auf den dicken Kessel, da ich eigentlich der Ansicht war, dass dicke Kessel nix für mich sind, da ich keine sehr laute Musik mache, wo eine starke Tragweite der Sounds gefordert ist. Ich "bade" lieber im warmen Sound dünnerer Trommeln.


    Nun also diese "komische" Trommel. Entgegen der Werbung kann es diese Snare nicht mit den besten Metallsnares aufnehmen, sie klingt vollkommen anders und fühlt sich komplett anders an!


    Sie hat einen sehr schönen, warmen Anschlagssound, der bei mittlerer Stimmung sehr holzig klingt und bei höherer Stimmung extrem kompakt und kurz wird, aber gerade aus einiger Entfernung gehört eben nicht dünn klingt. Ich spiele die Trommel übrigens ohne jegliche Dämpfung, weil ich es mag, wenn die Trommel im Naturbetrieb (also unauf- oder abgenommen) im Spiel ihre Durchsetzungskraft behält und auch bei leisen Noten nicht abgeschnitten klingt. Das Interessante: diese Snare klingt fast schon ein bisschen bearbeitet, gerade bei den fast schon "digital" klingenden Ghostnotes. Das sehr flache und unausgeprägte Snarebed verlangt eine etwas straffere Spannung des Teppichs, was aber perfekt zum Kessel passt, denn der trockene, aber trotzdem lebendige Sound überlagert nicht den Teppichsound.


    Zum Teppichsound: ich mache bei Snares immer zuerst den Ansprachetest mit dem Nagel des Zeigefingers. Ich halte die Trommel mit einer Hand fest und schnippe mit dem Zeigefingernagel gegen das Schlagfell. Lässt sich der Teppich nicht so einstellen, dass sich nach kurzer Justierung ein integrierter, kontrollierter und brillianter Sound erzeugen lässt, ist die Trommel nichts für mich, egal, wie toll der Kesselton ist.


    Bei der G-Maple war dies sofort der Fall, und dies ist auch der Grund, warum ich diese Trommel mitnichten nur für eine Rocksnare halte, sondern für sehr universell einsetzbar: ich spiele sie momentan ausschließlich! Die Kombination aus dem etwas dickeren Kessel, der etwas größeren Tiefe (ich bevorzuge eigentlich 5" tiefe Snares) und dem flachen Snarebed macht wirklich eine klasse Trommel, sehr holzig, mit erwartungsgemäß etwas höherem Grundton, aber tollen Eigenschaften! Viel Bumms ohne zu matschen. Ein amerikanischer ebay-User hat den Sound der Trommel mit dem Klang einer Axt beschrieben, die einen Baumstamm trifft. Ich sage dazu: das Bild hat was. Sehr geil! :)




    lieber Gruß
    max

  • Vielen Dank! Ich weiss nicht, was in mich gefahren ist, aber hier kommt der nächste Test:


    Evans EMAD Bassdrumschlagfelle


    Nachdem ich der Tama Snare mein vollstes Vertrauen ausgesprochen habe, kommt hier jetzt ein weiteres Produkt aus dem Meinl-Vertrieb, welches ich allerdings mit weniger guten Noten belegen werde. Aber der Reihe nach:


    Auch hier werde ich mich weniger auf die ausführliche Darstellung der technischen Daten stürzen, als vielmehr auf den Sound und - sehr wichtig - die Haltbarkeit.



    Technisches


    Die Emad-Felle gibt es als Schlag- und Resofelle (welche hier unberücksichtigt bleiben), einlagig und doppellagig. Hier geht es nur um die einlagigen Schlagfelle (Emad1). Das Besondere an den Schlagfellen ist eine am Rand aufgeklebte Plastikform, welche zwei verschieden breite Schaumstoffringe zur Dämpfung aufnehmen kann. Somit gibt es drei Dämpfungsgrade: nur Form, schmaler Ring, breiter Ring.


    In den letzten Monaten habe ich folgende Felle gespielt: 20" und 22" jeweils in coated und clear. Ich habe alle Dämpfungs-Variationen ausprobiert und auch verschiedene Stimmungen.



    Sounds


    Das Emad ist ein klasse BD-Fell. Das Schöne daran ist, dass die relativ weiche Folie einen sehr voluminösen und bassigen Grundsound erzeugt, mit dem sich sicher die meisten Drummer ziemlich schnell anfreunden können. Auffällig ist der erhöhte Tiefbassanteil hinterm Set. Während ein Remo PS3 vor der BD einen fetten Bass entwicklt, in der Drummerposition aber manchmal ein bisschen Wärme vermissen lässt, ist es beim Emad nahezu umgekehrt: Man sitzt regelrecht im Bass!


    Die klaren Versionen bringen erwartungsgemäß etwas mehr "Schmatz" im Anschlagssound, der schon sehr bearbeitet klingen kann. Einem Freund von mir klang das zunächst zu wenig organisch, er steht eher auf den etwas "natürlicheren" Sound der PS3s.


    Die beschichteten Versionen gehen eher in Richtung entschärfter Attacksound, bieten aber die annähernd gleichen Tiefbassanteile, klingen aber insgesamt weniger aggressiv. Meine 22er Tama Omnitune-Bubinga-BD mit dem clear Emad war eine Waffe, die man so ohne weiteres nicht überall einsetzen konnte. Das beschichtete Fell klang da etwas "diplomatischer", in sich etwas runder, weniger loudness-mässig.


    Meine 20x18 SQ2-Buche-Bassdrum klingt wiederum mit der klaren Version besser, wie ich finde: heftiger Bass, aber auch schöne, weiche Höhen. Das Fell macht bei der BD einen schönen "boomigen" Sound, ohne matschig zu werden. Sehr fett!


    Dagegen klingt die SQ2 mit dem coated Fell schon fast etwas zahm, für Jazz allerdings allerdings auch fantastisch. Ich mag aber das clear da drauf lieber.



    Spielgefühl


    Das Pedalgefühl ist auch bei höherer Stimmung noch sehr angenehm und etwas weniger hart als z.B. beim Remo PS3, was eben auch an der etwas weicher wirkenden Folie liegen dürfte. Es hat allerdings dadurch einen etwas weniger gut definierten Druckpunkt, wirkt also auch leicht schwammiger als ein PS3. Das ist aber minimal und außerdem natürlich Geschmackssache.



    Verarbeitung und Haltbarkeit


    Hier kommen wir nun an einen heiklen Punkt. Ich möchte es kurz machen: die Haltbarkeit dreier von fünf Emads, die ich habe, ist unbefriedigend! Ich kenne außerdem zwei Kollegen, die ebenfalls Probleme mit diesen Fellen haben.


    Der Grund: nach wenigen Monaten (2-5) ging die Kunststoffform kaputt und zwar auf zwei Arten: entweder löste sich der gesamte Ring vom Fell oder die Form riss am Falz auf, und zwar schnell und weitreichend. Einmal fiel mir der Schaumstoffring ins Pedal, weil er von der zerrissenen Form nicht mehr gehalten wurde.


    Die Gründe dafür waren schnell gefunden: es kommt nicht selten vor, dass man das BD-Fell sehr lasch spannt. Dadurch entstehen im Randbereich Falten, die mit der aufgeklebten Plastikform in Konflikt geraten. Auch kann es bei manchen BDs passieren, dass sich die unteren Stimmscharuben mit der Zeit lösen und somit zu verstärktem Faltenwurf beitragen. Das Fell entledigt sich an solchen Stellen entweder der Form oder die Form wird dauerhaft so deformiert, dass sie reisst. Da nützt dann auch der Montagehinweis nichts, man möge die Form am Rand nochmal schön festdrücken.


    Wie gesagt, ist dies kein Einzelfall, sondern offenbar die Regel bei diesen Fellen. Dazu muss ich sagen, dass ich kein Knüppler bin und sehr sorgsam mit meinen Sachen umgehe.


    Ich habe übrigens gerade wieder im DF Galeriethread ein Bild mit geklebter Emadform gesehen. Da muss meiner Ansicht nach von Evansseite nachgearbeitet werden. Mein altes PS3 war 13 (!!) Jahre auf meiner BD und zeigt keine mechanischen Ermüdungserscheinungen!



    Fazit


    Die Emad 1 BD-Felle klingen klasse und sind innovativ. Wenn es um Bass und Wärme geht, sind dies sicherlich die besten momentan erhältlichen BD-Schlagfelle! Die Schattenseite ist jedoch die schlechte Haltbarkeit. Sowas geht bei dem Preis einfach nicht! Es sei denn, Evans möchte die Trommler dazu umerziehen, ihre BD-Felle im Vierteljahresmodus zu ersetzen.


    Ich liebe den Sound der Emads, habe aber auf meiner neuen Tama Starclassic B/B Bassdrum wieder ein coated PS3. Von dem weiss ich nämlich, dass es hält.


    lieber Gruß
    max

  • Zitat

    Original von Luddie
    ...
    Wenn es um Bass und Wärme geht, sind dies sicherlich die besten momentan erhältlichen BD-Schlagfelle!
    ...


    Danke für den - ich wiederhole mich - guten Bericht.


    Eine Frage hierzu. Wie sind Deiner Meinung nach die Emads im Vergleich zum Aquarian Super Kick 1 (mit dem Regulator-Frontfell ist das eine tolle Kombination) oder dem direkten Remo Konkurrenzprodukt Powersonic?


    thx
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Verdammt, auf diese Frage kann ich keine Antwort geben, weil ich bisher gezögert habe, mir das Powersonic zu kaufen. Und Superkick konnte ich bisher noch nicht in meinen Räumlichkeiten mit meinen BDs testen. Das möchte ich aber so schnell wie möglich nachholen und würde das dann hier posten.


    Ich vermute aber, dass die Supekicks etwas dumpfer und weniger brilliant klingen als die Emads...muss aber noch entgültig verifiziert werden ;)


    lieber Gruß
    max

  • Dumpfer und weniger brilliant... Ich kann da gar nichts dazu sagen, weil ich Emads zwar auf verschiedenen BDs, aber nur kurz im Laden gespielt habe.


    Am Samstag hatte ich erstmals das Vergnügen eine 24er mit Designer heavy Kessel und Superkick 1 + Regulator Frontfell zu treten. Das klang nach vorne unglaublich fett und definiert, ohne "klinisch" zu werden und hinterm Set sehr warm, rund und sehr kräftig. Das Speilgefühl war angenehm weich. Das erinnert mich sehr an Deine Emad-Beschreibung, daher die Frage.


    fwdrums



    Edith: Mist, während des Postens Kiste abgeraucht. Rest vergessen.

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

    Einmal editiert, zuletzt von fwdrums ()

  • Hi Folks! Danke für den Test! ich verwende seit jahren emad1 clear in 18", 20" und 22" bei allen möglichen Gelegenheiten und konnte auch nach 1 - 2 Jahren (Musikschule) an keinem Fell irgendwelche Defekte feststellen.


    Wenn jemand Fotos von den Schäden hat bitte mir mailen. Dann geb ich das mal weiter....

  • ich muss luddie leider auch teilweise recht geben:
    bei meinem (damals) neuen set war auch ein clear Emad1 dabei:
    Bei diesem war es dann auch nach ein paar Wochen soweit, dass ich entrüstet bei meinem Verkäufer anrufen musste, von dem ich das Set gestimmt mitgenommen hatte, da sich der Plastikring verabschiedet hatte.
    Dort hab ich dann auch zum Glück dann auf Kulanz ein neues allerdings in coated bekommen, dass jetzt mittlerweile auch schon seit mindestens 1,5 Jahren drauf ist und es bis auf ein wenig Abrieb vom coating, als das Falamslampad mal durch war, keinen weiteren Probleme gab.
    Allerdings muss ich sagen, dass mein Fell nicht ganz so locker gespannt ist und, dass ich die Dämpfungsringe kaum wechsel, da ich eigentlich zumindest aus meiner Spielposition für mich einen sehr zufriedenstellenden Sound habe.

  • Danke an die Autoren für eure tollen Berichte.


    Das mit dem Emad ist schon interessant. Die einen haben kein Problem, die anderen schon. Ein Kollege kann auch ein Lied von dem losen Ring singen, und da ich selbst schon lange am überlegen bin, ob ich mir dieses Fell auch mal zulegen soll, bin ich nun wieder etwas klüger. Mein Pendel schlägt zur Zeit eher in Richtung "Nein" aus.


    Zitat

    Original von fwdrums
    Das ist ein super Thread!


    Dem ist nichts hinzuzufügen

  • Wurden die Pearl Tomhalter (TH-1000 und TH-2000) schon angesprochen? Es gab mal ein Thread wo sich herausstellte, das diese mit der Zeit auf der unteren Seite Risse bekamen.(Alle) Mit den billigen TH-88 gab es keine Probleme


    Verdammt ich finde den Thread net mehr :(

  • Moien!
    Ich habe seit ca. einem Jahr ein (20") EMAD-Fell und bei mir ist kein Fehler festzustellen. Keine Ahnung, obs vielleicht mehr auf die Fellspannung ankommt. Meine Fellspannung würde ich als mittel bezeichnen. Dämpfungsring wurde nie gewechselt.
    Werde evtl die Aquarians beim nächsten Mal ausprobieren, da die EMAD doch etwas teuer geraten sind.

  • Ich habe 2 Emads (22"/24") im Einsatz, habe bisher keine Probleme.


    Ich würde das Emad für "Problem" Bassdrums empfehlen, welche von Haus aus etwas schwach auf der Brust sind.


    Bei meiner 24x17 Sonorlite ist mir mittlerweile der Bassanteil etwas zu hoch, der Sound droht zu vermatschen, gerade im Bandkontext ist mir das negativ aufgefallen.


    Zum Vergleich Emad/Superkick 1:
    Ich hatte beide auf einer 22x14 Sonor Superchampion Bassdrum,
    das Emad hat mehr "Boom", sprich mehr Lowend, das Superkick 1 mehr Punch, definierter, gefällt mir persönlich besser.


    In Verbindung mit einem geschlossenen Reso Remo Fiberskyn in Ambassador Stärke und Positionierung des Schlagzeugs in einer Ecke (Stichwort Raumakustik) ein sehr gefälliger Rockbassdrum Sound, und das bei einer Bassdrum, welche zu den wirklichen Pflegefällen unter den Fusshupen gehört. ;)

  • Ich hoffe, ich bin in diesem Thread richtig, aber muß heute einfach mal eine kleine Beschreibung meines neuen CLASSIC CANTABILE SESSION STAGE Drumsets posten. Und zwar deshalb, weil ich total positiv überrascht bin und somit mal das schlechte Image dieses Brands etwas revidieren möchte.
    Das Set besteht aus einer 22“ x 16“ Bassdrum, 10“ x 8“, 12“ x 9“ Hängetoms, einem 14“ x 11“ Standtom (etwas unübliche Größe) und einer 14“ x 5,5“ Snare, nach Angaben des Musikhauses Kirstein vollständig aus Ahorn (7mm dick, 7 Lagen, Gratungen einwandfrei geschliffen, 45° nach innen, Snarebeds an der Snare ordentlich positioniert, alle Innenwände sauber verschliffen). Das Set ist durchscheinend rot lackiert, alle Böckchen gummiunterlegt. Die Hardware macht einen ausgereiften, stabilen Eindruck. Die Schlagfelle sind durchgehend (bis auf die Resofelle) PS3 ähnliche (also Felle mit integriertem Dämpfring) einlagige Clear Ausführungen (das Snarefell white coated mit Dämpfring). Klingen nicht übel, sind aber nicht mein Ding – also habe ich Remo Amba coated aufgezogen und schon haben die Trommeln einen Klang, der mich zufrieden stellt (nicht so voll wie meine Pearl MMX Trommeln, und weniger Attack als die Birkentrommeln meines Basix Custom Sets – kein Überflieger also, aber nichtsdestoweniger schön klingend – und überraschenderweise mit genug Sustain, trotz leider fehlender Freischwinghalterung, werde ich vllt noch nachrüsten). Für die Bassdrum hatte ich noch ein Evans EQ3 Fell rumliegen, mit dem sie auch schnell auf einen guten Klang getrimmt werden konnte.
    Die Lackierung ist weitgehends sauber ausgeführt, hat aber an der Bassdrum stellenweise, leichte, glücklicherweise nur im Auflicht aus nächster Nähe sichtbare, Schlieren (als hätte nach dem Lackieren eine Folie auf dem, noch weichen, Lack gelegen – ist aber trotzdem fühlbar glatt).
    Als Gimmick hat das Set aufgeschraubte Messing Markenlabels.
    Alle Schrauben sind leichtgängig, nur eine Schraube am Beckenständer (übrigens ein Galgenständer mit versenkbarem Galgen, falls man ihn nur als normalen Ständer benutzen will) fiel auseinander, weil sie seltsamerweise nicht aus einem Stück war, sondern der Schraubengriff auf eine Riffelung am Schraubenkörper aufgepresst war. Ein wenig Sofortkleber schaffte Abhilfe. Die HiHat hat gute Standardqualität (verstellbare Zugkraft, aber leider nicht drehbar). Die Bassdrumfußmaschine ist ultrastabil gebaut mit schwerer Bodenplatte und hat die übliche Einstellmöglichkeiten (zwei spezielle Inbusschlüssel wurden mitgeliefert). Sie läuft leichtgängig und rund. Auch der Snareständer ist sauber verarbeiteter Standard. Auch ein einfacher, doppelstrebiger Hocker und ein Paar Sticks waren im Lieferumfang (ein Stimmschlüssel und eine Reservestimmschraube nebst Kralle für die Bassdrum waren auch an Bord). Der Clou aber war eine 31 seitige, reich bebilderte Aufbauanleitung (inkl. Stimmtipps). (Wenn ein Einsteiger die haben möchte, schicke ich ihm gerne eine Kopie (gegen Porto) oder über E-Mail (kostenfrei) zu).
    Zusammengefassung:


    Meiner persönlichen Auffassung nach:


    Plus: Ordentliche Lackierung (bis auf leichte Fehler an der Bassdrum, s. Text)
    Ahornholz
    Saubere Gratung/Innenbearbeitung
    Leicht laufende, passende Schrauben (+ eine BD Reserveschraube mit Kralle)
    Ordentliche Hardware
    Gummiunterlegte Böckchen
    Guter Klang mit Ambassador coated möglich
    Sehr geringer Einstiegspreis
    Minus:Keine Freischwinghalterung an den Toms
    Nur 6 Schrauben am 14" Standtom
    Unübliche Tiefe des Standtoms
    Keine Kunststoffringe unter den Schrauben
    Zu stark gedämpfte Werksfelle - Felle (PS 3 Style)
    Sehr schlechte Qualität der Werksfelle - einmal gespielt, schon Döllen - und ich bin mit sicherheit kein heavy Hitter!
    Recht leise für ein Rockset (im Proberraum natürlich gerne gesehen/gehört von den Kollegen).
    Geringer Wiederverkaufswert, da kein Markenset.



    Und jetzt der Hammer: Das ganze Set kostete (inkl. Versandkosten) 267 !!!!! Und war in zwei! Tagen bei mir.
    Ich brauchte eigentlich nur eine 22“ Bassdrum, war auch schon bereit, mir für 245 € eine Basix Custom Bassdrum zu bestellen, aber für 22 € mehr ein ganzen Set zu bekommen, war dann doch verlockender. Und durch 31 Tage „Geld zurück“ – Garantie auch recht ungefährlich.
    Ich werde es aber nicht zurückschicken (mein Sohn hat schon das Standtom für sich requiriert).
    Ich denke, das Drumset wäre auch völlig ausreichend für einen Newbie, für meinen Proberraum reichts alle mal.
    Möglich ist natürlich, dass ich nur Glück hatte. Das ist eben immer der Fehler bei solchen NoName Firmen (eben wie auch bei billigen Becken z.B. Stagg), man kann sich nicht auf einen gleichbleibenden Qualitätsstandard verlassen.
    Aber wieder hat sich gezeigt, dass man ruhig mal was riskieren kann (ist ja eigentlich auch kein wirkliches Risiko bei Rückgabemöglichkeit).
    Ich halte euch auf dem Laufenden, was die Haltbarkeit angeht.
    Hier noch einige Bilder:







    10 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Zitat

    Original von Hammu
    ... einem 14“ x 11“ Standtom (etwas unübliche Größe) ...


    da würde mich auch mal ein bild interessieren ... wenn's nicht zu viele umstände macht und der junior "mitspielt". ;)

  • Zitat

    Original von williken
    danke für den bericht, schreib in einem jahr nochmal ;)
    und wenn du zum rr stammtisch kommst, kannste ja mal so ne trommel mitbringen, wen es ein nicht zu grosser aufwand ist.


    Ja, ich halte euch auf dem Laufenden und bringe zumindestens die Snare und das 12er Tom mit zum Seppel.
    Ich habe gerade neue Ambassador coated aufgezogen, da haben die Toms erstmal gezeigt, wie sie wirklich klingen, Waren ganz einfach zu stimmen und klingen sehr schön. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich alle Schrauben mit billigen Unterlegscheiben von http://www.s-drums.de (2,98€ für 50 Stck.) versehen und alle Spannreifen überprüft. Es sind alle plan und so verchromt, das man die Naht nicht sieht. Und bei nächster Gelegenheit spendier ich ihnen auch noch R.I.M.S. Systeme, denn frei gehalten, klingen sie noch einen Tick (hörbar länger) besser.

    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

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