Der Fall Thomas Lang

  • Zitat

    An den genannten Beispielen erkenne ich für mich klar, dass ein guter Schlagzeuger das spielt, was die Musik verlangt, und nicht das, wozu er in der Lage wäre. So hab ich das schon immer gesehen. Gerade Chad Smith hat mich bei einer Drumspektakel-Show überrascht, wo er als Darbietung einfach einen Groove auf die 12 genagelt het (im Gegensatz zu seinen Vorgängern von der Rubrik schneller-höher-weiter). Das zeugt von Reife und Kenntnis des Geschäfts...


    Amen


    Das Einzige womit ein Schlagzeuger heute noch wirklich glänzen kann ist ein "sparkle" finish!

  • Hallo,


    mich beeindrucken viele Schlagwerker und ich sehe mir die meisten gerne an, denn ich mag die vielen Arten und Weisen die Felle zu gerben.


    Und ich sehe mir auch gerne den Thomas Lang an mit allen seinen Stärken und Schwächen. Und ich kann aus jeder Beobachtung irgendetwas für mich ziehen.


    Ich finde ihn nicht besonders musikalisch, aber er macht eine beeidruckende Show und das ist auch wichtig. Nicht überall, aber an manchen Orten.
    Wenn ich eine Jazzkapelle, die Blues spielt, zu besetzen hätte, wäre er sicher nicht meine erste Wahl, aber für eine Hardcore-Metal-Sonstwas-Kapelle, die Mucke für junge Erwachsene macht und immer schön auf die Glocke gibt, könnte ich ihn mir gut vorstellen. Die ganzen Blaster können ja auch mal ein bisschen Technik und Niveau vertragen.


    Für jeden Trommler gibt es ein Einsatzgebiet.


    Neidisch bin ich allerdings auch: der Kerl ist nur ein paar Tage älter und macht so böse Sachen, während ich froh bin, drei Pedale so halbwegs auseinander halten zu können. Aber ich lasse ihm seinen Spaß und nehme daran teil.
    Und wenn ich Lust auf Groove-Master habe, dann gehe ich eben morgen zu einer anderen Veranstaltung, wo dann die ganzen Jugendlichen sich beschweren, dass da nur so langweiliges Zeug kommt.


    Für manche Menschen ist Jazz Katzengeschrei und für manche HardRock Motorradrennen. Man kann auch beides hören.
    Und Bernard Purdie als Trommler in 'ner Metal-Kapelle passt irgendwie auch nicht - da kann der grooven, solange er will.


    Jedem Tierchen sein Pläsierchen.


    Gruß,
    Jürgen

  • Das ist doch eine sehr ehrliche und aufschlussreiche Antwort, vielen Dank!


    Ich glaube, daran zeigt sich einfach auch, wie unterschiedlich man Musik wahrnehmen kann. Und gerade dieser Wettkampfgedanke und die "objektive" Beurteilbarkeit scheint wohl tatsächlich ein Grund für Thomas Langs Erfolg zu sein.


    Und innerhalb unserer kleinen, lebhaften Diskussionsrunde hier zeigt sich, wie ich mittlerweile meine herausgefunden zu haben, dass hier einfach Leute mit völlig verschiedenen Hintergründen und Interessen sind.


    Ich wage folgende, gefährliche Thesen (sehr zugespitzt!) :


    Der Profi: die meisten Profis können Thomas Lang nichts oder nur wenig abgewinnen. Woran liegts? Meist haben diese Leute ihre Höher-schneller-weiter-Zeit bereits hinter sich und wissen, dass sie in ihrem Job die Sachen vom TL schlicht und einfach nicht brauchen. In ihrem Streben nach menschlicher und musikalischer Reife kommt ihnen TL (und Co.) mit seinem Leistungsansatz sogar suspekt vor.


    Der junge Hobbyspieler: für ihn sind Leute wie Thomas Lang eine Offenbarung. Da kommt einer, der die ganzen verstaubten, aus unverständlichen Gründen hochgelobten alten Meister Lügen zu strafen scheint und so richtig zeigt, wo der Hammer hängt. Die Geschwindigkeit und Unabhängigkeit wird, weil vorher noch nie gesehen, als absolut geil und erstrebenswert betrachtet! Dies muss nun der beste Schlagzeuger der Welt sein!


    Der ambitionierte Amateur: er ist noch deutlich unter 30 und will vielleicht mal Profi werden. Für ihn stellen TLs Übungen schon erreichbare Ziele dar und wirken deshalb umso attraktiver. Außerdem kommt der Mann frisch und vital rüber und suggeriert, dass man, wenn man viel übt, eines Tages doch Drumsolokünstler werden kann. Er möchte sich diese Aussicht nur sehr ungern von anderen Spielverderbern kaputtreden lassen.


    Und, wie findet ihr das? :D

  • Zitat

    Original von Jürgen K
    Für jeden Trommler gibt es ein Einsatzgebiet.


    ... und das ist gut so! ;)

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Bei fast allen Clinics "der großen Tiere" kam am schluß des beeindruckenden Spaktakels immer der Spruch "Hey, der ganze scheiß den ihr gerade gehört habt, bringt euch weder kohle/zahlt die Miete/bringt euch in die Band!" Billy Ward auf der aktuellen DVD sagt "The guy that NOT FILL gets the job!" usw, usf. Die frage "ob man sowas spielen können muss" stellt sich kaum im musikalischen kontext sondern eher, wenn man mit sonor, meinl und konsorten, eine tour durch deutsche und internationale Musikgeschäfte machen will um kleine kinder zu erschrecken.


    Als beispiel mal zwei erlebnis von mir. Anfang der 90er auf der MuMe Dave Weckl gesehen und wollte aufhören zu trommeln. Vor zwei Jahren Benny Greb gesehen und wollte in den proberaum! Wolfgang haffner auch ein gutes beispiel vom kollegen nils! Klar kann man sich auch durch kollosale technik angejuckt fühlen und „trainieren“ gehen. Aber die erfahrung die ich persönlich und viele meiner leidensgenossen gemacht haben ist, daß überbordende technik eher langweilt oder gar belustigt als inspiriert. Ich wage mal die kühne these das es zu dieser erkenntnis aber vielleicht auch etwas erfahrung und ähm, tja, uhhh ähm reife bedarf. Als ich anfing mich mit meiner Krankheit zu arrangieren waren Simon Philips und Billy Cobham meine helden und zwar aus dem grund, weil sie die größten sets am start hatten [sic!].


    O tempora, o mores!


    Aber man ist lange unterwegs und es filtert sich immer mehr heraus was wirklich wichtig ist! Wenn man jung ist will man alles und weiß nicht wo man anfangen soll (ich will schnell spielen, ich will viel technik haben, ich will das neue mofa, ich will ein neues schlagzeug…). Mit dem alter gehen die haare und kommen die lichtblicke.


    Danke fürs lesen.

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Zitat

    Original von Luddie


    Der Profi: die meisten Profis können Thomas Lang nichts oder nur wenig abgewinnen. Woran liegts? Meist haben diese Leute ihre Höher-schneller-weiter-Zeit bereits hinter sich und wissen, dass sie in ihrem Job die Sachen vom TL schlicht und einfach nicht brauchen. In ihrem Streben nach menschlicher und musikalischer Reife kommt ihnen TL (und Co.) mit seinem Leistungsansatz sogar suspekt vor.


    bist auf den terminus "profi" passt das auf mich... :D

  • Zitat

    fast original von Luddie
    Der ambitionierte Amateur: ich kann Thomas Lang nichts oder nur wenig abgewinnen. Woran liegts? Ich hatte nie eine Höher-schneller-weiter-Zeit und weiß, dass ich in einer Band die Sachen vom TL schlicht und einfach nicht brauche. In meinem Streben nach menschlicher und musikalischer Reife kommt mir TL (und Co.) mit seinem Leistungsansatz sogar suspekt vor.


    Bin ich krank?


    Ich finde diesen Thread seit einigen Seiten sehr (!) interessant und bedanke mich bei den Verfassern der vielen tollen Beiträge :)

    Einmal editiert, zuletzt von jane ()

  • Zitat

    Original von Luddie
    Außerdem kommt der Mann frisch und vital rüber und suggeriert, dass man, wenn man viel übt, eines Tages doch Drumsolokünstler werden kann.


    Bin zwar nicht deutlich unter 30, aber ich bin fest davon überzeugt, dass es so ist.


    Interessant wäre eigentlich mal die Meinung vom User Metalfusion zu dem Thema. Dieser ist (unter anderem) ja auch als Drumsolokünstler unterwegs und setzt auch Multipedalspiel ein. Mit der Band von der Musikmesse bietet er dann noch "Frickelfusion" und spielt aber auch erfolgreich in einer Coverband, wo es (so vermute ich mal) auf groovespiel ankommt.

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  • Zitat

    Original von Luddie
    Ich wage folgende, gefährliche Thesen (sehr zugespitzt!) :
    ...
    Und, wie findet ihr das? :D


    Es fehlt noch eine Kategorie.


    Der ehemals ambitionierte, inzwischen gereifte Amateur:


    Er ist über 30. Er ist kein Profi geworden, aber seine Haltung ähnelt der des Profis, aber er kann nur und war möglicherweise auch nie schnell und auch nur begrenzt unabhängig.
    Er schätzt musikalisches Spiel über alles und ist höchstens beeindruckt niemals aber ergriffen von Technik und Geschwindigkeit.
    Er weiss, was er kann und was nicht und was er gerne können würde. Er kann sich selbst einschätzen und macht deswegen auch nur, was er kann und unterlässt das was er nicht so recht kann. Das führt manchmal dazu, dass er überschätzt wird.


    Nils

  • Zitat

    Original von miles_smiles
    Bei fast allen Clinics "der großen Tiere" kam am schluß des beeindruckenden Spaktakels immer der Spruch "Hey, der ganze scheiß den ihr gerade gehört habt, bringt euch weder kohle/zahlt die Miete/bringt euch in die Band!"


    Ja, er bringt einen nicht in eine Band aber er bringt Kohle (jedenfalls im Fall Thomas Lang) und zahlt somit die Miete und macht Leuten die sowas drauf haben vieleicht viel mehr Spaß als das spielen für irgendeine Band.

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  • DANKE fürs schreiben

    now, this little number is in thirteen. it's subdivided 5 8 and 4 4, if you wanna clap your hands: one two one two three one two three four .... pretty good! FZ (1940 - 1993)
    Mein Spielzeug im Einsatz Hueni for Sale

  • Zitat

    Original von Tommler
    Interessant wäre eigentlich mal die Meinung vom User Metalfusion zu dem Thema.


    Das hab ich auch schon gedacht.


    Als Ulf ein paar Tage in meinem Raum geprobt hat, habe ich Unabhängigkeits-Dinger gesehen, die man sonst nur bei Clinics findet (aber auch fetteste Grooves, die auf die 12 gehen), alles supertight. Er kann eben beides, was wohl auch der Grund ist, warum er gut gebucht ist.


    Auf der CeBIT 2006 hab ich ihn mit zwei anderen Trommlern bei Sharp am Stand mit einer Trommelshow gesehen, wo sie einen Synchronmoderator live zu einer Videoshow begleitet haben. Da passt das abstrakte Zeug dann ganz gut. (Aber auch bei Saturday Night Fever mit den ganzen Disc-Grooves).


    Da das für mich alles viel zu weit weg ist, hab ich ihn dann nach Übungen gefragt, die Timing und Tightness schulen und etwas zu fetteren Licks. Für praxisrelevante Sachen eben.
    Da arbeite ich immer noch dran.


    Nils


  • Du hast das für mich persönlich sehr schön auf den Punkt gebracht.
    Ich war auch mal im Status ambitionierter Amateur und dachte genau so wie in deiner These. Dann wurde ich Profi und über die Jahre entwickelte ich mich ziemlich genau zu dem, was Du als These für den Profi Status beschreibst.
    Als junger Trommler hab ich auch 6h am Tag geübt, aber irgendwann hab ich für mich persönlich festgestellt, das es einfach wichtigere Dinge im Leben und beim Musik machen gibt als der beste Trommler sein zu wollen, den schnellsten Paradiddle und die abgefahrensten Licks spielen zu können.
    Ich persönlich sehe das auch nicht als ein wie hier öfters bezeichnet "auf einem Level stehen bleiben", sondern andere Dinge des Lebens und in der Musik zu favorisieren als der Aspekt Virtuosität bzw. der "beste" sein zu wollen.
    Früher habe ich viele Musik unter dem "Leistungsaspekt" eingeordnet und dadurch auch viele Musik (nach meiner heutigen Sicht zu unrecht) abgewertet.
    Wenn ich zum Beispiel hier im Zusammenhang mit Bands wie Juli oder Silbermond sinngemäss Aussagen lese wie "das ist ja Hausmannskost", dann kenne ich solche Sichtweisen aus meinem eigenen Leben aus frühere Zeit.
    Da hab ich nur Jazz und abgefahrene Mukke gehört und fand nur die Musik geil, die schwer zu spielen, kompliziert und "anspruchsvoll" war.
    Heute höre ich aber sehr gerne "Hausmannskost", weil ich für mich den Parameter Emotionalität und den Menschen mit Musik berühren, Fesseln, Ergreifen viel mehr favorisiere.
    Da zerreist mir eine Rickie Lee Jones das Herz oder ich lass mich von Juli durch nen Song "Ich liebe dieses Leben" entführen. Den Song hab ich zum Beispiel auf meinem iPod auf nem Fährschiff in der Nordsee bei stürmischen, trüben Wetter gehört und ich war total umgehauen, wie intensiv der mich emotional erwischt hat. Was kümmert mich da der technische Anspruch...
    Ich stelle einfach nur fest, das sich meine Prioritäten verschoben haben und ich das ganz im Gegenteil nicht als stehenbleiben empfinde sondern als völlig neue Entdeckung und Bereicherung meines musikalischen und persönlichen Lebens.
    Wenn ich heute DrumVideos schaue, ob von Thomas Lang oder Virgil Donati usw., dann finde ich das nach wie vor toll, aber mehr als ein Wow erreichen die einfach nicht bei mir, wogegen mich John Coltranes Tune "Resolution" von der Love Supreme Platte aufgrund dieser emotionalen intensität manchmal fast zerstört oder ein Juli Song in mir etwas auslöst, was durch Virtuosität nicht zu erreichen ist.
    Und das Drumming bei Juli find ich nebenbei richtig spitzenmässig auch wenn es "Hausmannskost" sein soll. Ich finde, der spielt so songdienlich und so geschmackvoll, das haut mich einfach um.


    Für mein Leben hab ich mich entschieden, den Leistungsgedanken aus der Musik zu verbannen und Musik auch nicht mehr unter solchen Aspekten zu bewerten. Das stellt für mein Leben und mein Musikschaffen eine Bereicherung dar und kein Rückschritt. Aber das muss jeder Musiker für sich selbst entscheiden.
    Das ist letztendlich auch der einzige Grund, warum mir 6 Pedale und Side-bassdrums etc. nur ein Lächeln entlocken. Das ist aber auch eben nur meine ganz persönliche Einstellung dazu.
    Einen eigentlichen Konflikt kann ich da sowieso nicht erkenne, nur unterschiedliche Sichtweisen je nach Setzen der Prioritäten.
    Wer primär das instrument und die Beherschung des selben in den Vordergrund rückt, wird bei den entsprechenden Drummimg-Vertretern sehr fündig werden und tolle Erlebnisse haben.
    Wer für sich entscheidet, das dieser Aspekt etwas nach hinten tritt, wird Musik wieder ganz anders erleben.
    Ist das nicht grossartig?
    Ich kann hervorragend damit leben. Hab ja schliesslich beide Phasen in meinem Leben gehabt und befinde mich jetzt eben in der zweiten Phase, die mir persönlich besser gefällt :]
    Andere Leute werden die Phase 1 favorisieren, was völlig ok ist. Schliesslich gönne ich auch einem Herrn Lang den Erfolg und wünsche ihm zahlreiche Besucher bei seinen Clinics und gute Verkäufe bei den DVDs. Schliesslich hat der extrem hart für alles gearbeitet, was er heute zur Schau stellt und das verdient Respekt.
    Ob er damit dauerhaft in den Kreis der Drummer-Legenden neben Leute wie Tony Williams, Elvin jones, Jeff Pocaro, Steve Gadd, John Bonham, Mitch Mitchell, usw. usw. aufsteigen wird, wird sich halt zeigen.

  • Zitat

    Für mein Leben hab ich mich entschieden, den Leistungsgedanken aus der Musik zu verbannen und Musik auch nicht mehr unter solchen Aspekten zu bewerten. Das stellt für mein Leben und mein Musikschaffen eine Bereicherung dar und kein Rückschritt. Aber das muss jeder Musiker für sich selbst entscheiden.


    Amen und Danke und mehr davon!!!
    In der Musik kann niemand gewinnen!


    Mehr muss fast nicht gesagt werden. Dieser Beitrag drückt vieles aus was musik sein kann. Ob sie nun die gefühle auf eine eher sentimentale art anregt, oder ob man einfach nur "abgehen" kann. Das ist die Schnittmenge aus John Coltrane, Juli und Slayer!

    Gruss


    miles_smiles


    ______________________________________________________


    ich und so



    Zitat:
    D
    as video beweist eindeutig, dass Thomas auch im Hochgeschwindigkeitsbereich sich nicht verstecken muss und nicht nur perfekte Grooves in Jazzbands vom Stapel lässt!!!

  • Zitat

    Original von Luddie
    Aber was das Hochlegen der Messlatte im praktischen Studiobetrieb betrifft, finde ich, dass das nicht unbedingt durch Leute wie Thomas Lang oder den wahnsinnigen Virgil geschieht, bzw. geschehen ist, sondern vielmehr durch die Einführung von Drummaschinen Anfang der 80er sowie die immer musikalischer werdenden Möglichkeiten der sythetischen Drumtrackherstellung.


    Ernsthafte Drummer waren eben gezwungen, ihr Timing zu verbessern und die vertrackten Loopgrooves zu spielen, um nicht ausgemustert zu werden.


    Aber genau das hat ihm doch vermutlich geholfen dass er in England den Fuß in die Tür bekam, er konnte diese Kiste direkt bedienen, er spielte technisch sauber und hatte ein präzises Timing.
    Dazu sagt er auch was hier, ab "Musikland England": http://www.thomaslang.at/sticktrix/pdfs/1996.01.JazzLine.pdf



    Trommelmatze berichtete mal: "Er meinte zum Beispiel bei einem Workshop, dass er bei einer Aufnahme fuer Kylie Minogue einen straighten Uptempo-Groove gleich zwei Mal exakt syncron hintereinander spielen sollte. Zu erst auf seinem akustischen Set und dann halt exakt das selbe noch mal auf seinem Roland V-Drum-Kit. Beide Kits wurden dann zusammengemischt und es durfte kein Flam-Effekt entstehen, was er angeblich gleich beim ersten Take hinbekommen hatte."


    Timing ist meiner Meinung nach auch eine Sache des Talents, der eine kann das schon von Anfang an und der andere muss mehr üben und sich konzentrieren. Und wer den Click schon zum Freund hat konzentriert sich auf andere Sachen.


    Klar, das unterstützt nur die meisten Kritiken hier, die Sachen die er bei Solo-Shows zeigt sind für's Studio wenig relevant, und auch der Hobbytrommler wird durch diese Übungen weniger zum guten Bandtrommler. Aber das heißt ja nicht das Lang die Bandkiste nicht beherrscht. Und irgendwer muss eben auch mal anderes zeigen. Der Herr Stricker übt ja auch nicht nur normale Sachen, wieso darf der das mehr und der Herr Lang weniger. Das verstehe ich noch nicht ganz bei der Diskussion.




    P.S. Hat denn keiner das wichtige Detail beim zweiten Video erkannt... ;(

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Neee...
    ... es geht NICHT um Kritik, sondern um verschiedene Prioritäten/Ansätze!!
    Ich bewundere Lang, Donati etc.pp.usw.usf. durchaus sehr, kann mir auch gut Planet X anhören.
    Ich kenne aber auch Musik, die mich unglaublich berührt und die diese Anforderungen eben nicht stellt.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Zitat

    Original von 00Schneider
    P.S. Hat denn keiner das wichtige Detail beim zweiten Video erkannt... ;(


    Edit fragt ob Du dieses Video http://www.youtube.com/watch?v=XxcSlbOo6Ls und dort insbesondere die Antwort auf die Frage bei 3:15, speziell bei 3:40 meinst.

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    Einmal editiert, zuletzt von Tommler ()

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