Timing Problem bei Live-Auftritten

  • Zitat

    Original von matzdrums
    die handlichste alternative heisst ma-30 und kommt von korg.


    na großartig...das teil liegt hier auch noch irgendwo rum.


    da kann ich aber auch keine lieder mit tempo wechsel programmieren

  • Hi!


    Also wie schon festgestellt bist Du nicht der einzige der dieses Problem hat.


    Allerdings liegt das nicht nur am Adrenalin, sondern vor allem an der Konzentration bei einem Auftritt.


    Klingt paradox, nicht wahr?


    Durch die erhöhte Konzentration ändert sich unsere Zeitwahrnehmung.
    Ich vergleiche das gerne mit der höheren Bildrate einer Hochgeschwindigkeitskamera, die extrem schnell arbeitet und dadurch extreme Zeitlupen möglich macht.


    Es gibt Interviews und auch Studien z.B. mit Tennisprofis, die berichten das ihnen manchmal der gegnerische Aufschlag der mit 100irgendwas km/h auf sie zufliegt wie Zeitlupe vorkommt, und das sie quasi ewig Zeit haben darauf zu reagieren...


    Ich kenne das auch.
    Allerdings spiele ich viel Musik die nicht metronomisch ist (Salsa und Jazz z.B.).


    Ich habe mir angewöhnt in den Proben ganz bewusst mal nicht meinen Part zu spielen, sondern die wichtigsten Melodien mitzusingen.


    Live mache ich das dann auch. Ich singe mir das Thema oder auch die für Bläser heiklen Stellen vor und greife davon dann das Tempo ab.
    Ich singe mir ganz bewusst NICHT meinen Part vor, weil den könnte ich Kopf auch doppelt so schnell.... ;)


    Das könnte helfen, gerade auch bei Stücken mit Tempowechseln, die nicht mathematisch miteinander im Zusammenhang stehen.


    lg
    Xian

  • "Melodie singen" ist gut und mache ich in einer Band auch. Das verhindert die gröbsten Tempoffehler. An manchen Tagen singe ich aber die Melodie etwas schneller oder langsamer. Das Ergebnis ist nicht katastrophal, aber auch nicht optimal.


    "Die Stücke können ruhig mal etwas langsamer oder schneller sein. So wie ich mich an dem Tag fühle, ist's richtig" Oft gehört - und oft nicht richtig - zumindest für "meine" Bands. Es gibt Stücke, die funktionieren in ganz verschiedenn Tempi prächtig. Bei einer Nummer erlauben wir uns den Luxus, sie nach gusto schleppend schwer oder richtig funky mit Dampf zu spielen. Andere Nummern klingen in einem ganz bestimmten Tempo am besten. Jedes andere Tempo macht sie schlechter. Wir haben viel rumprobiert und aufgenommen. Oft meinten wir, daß das "Tagesformtempo" richtig gut gewesen wäre. Doch die Kontrollaufnahme mit dem "richtigen" Tempo bewies meist das Gegenteil. Live machen wir's bei den meisten Nummern jetzt mit Metronom.


    Zu Stewart Copeland: Next To You im Studio und live (z. B. Rockpalast 1980). Wahnsinn! Sting hat keine Chance den Text unterzubringen. Es ist alles punkig hingeschlonzt mit Drive ohne Ende. Göttlich.


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hör dir einfach kurz vor dem Song den Click an, schalte ihn wieder aus und zähl den Song an. So hast du das richtige Anfangs-Tempo. Basierend auf diesem Anfangs-Tempo solltest du eventuelle Tempoänderungen im Song selbst managen können. Die auf den Takt genau einzuprogrammieren halte ich für unnötig und wäre mir persönlich auch zu lästig...

    Wenns Arschl brummt, ists Herzl g'sund!

  • Hallo,


    bei dem Intro, das Euer Keyboarder spielt, ist das Tempo ein ganz anderes als danach mit dem Gesang .... So was ist immer kritisch, da ja kein Übergang erfolgt, sondern alle danach "auf Schlag" genau ein anderes Tempo spielen.
    Wir in unserer Band sehen das als "no go": auch das Intro müßte bei uns IMMER das gleiche Tempo haben wie das, was danach folgt. Dies ist aber Einstellungssache - macht es aber auf jeden Fall leichter als mit "dichterischer Freiheit" unterschiedliche Tempi unterzubringen.


    Falls ich mich nicht verhört habe, ist das Songtempo nach dem Intro auch ein Shuffle, oder? Und spielst Du darauf dann durchgehende Achtel? Falls ja, mmmh :rolleyes: .... das wäre dann auch nicht grade das Passendste ...
    (Vielleicht liegt es aber auch nur an der Soundqualität des Videos und alles im Original ist stimmig: dann sorry, wenn ich Dir eine unpassende Begleitung unterstellt habe).


    Gruß - R.

  • Moin!


    Oute mich auch mal :D : Natürlich kann es im Livebetrieb immer wieder mal passieren, dass man ein Stück etwas zu schnell spielt. Meine Clickstation leistet mir da gute Dienste, um diese Schwankungen wirklich auf 1-2 bpm zu begrenzen. Allerdings ist es nicht immer ganz leicht, in der Hektik das richtige Tempo mit 3- 4 Clicks aufzunehmen- aber man kann sich dran gewöhnen.


    Bei unserem Keyboarder ist es so, dass er das richtige Songtempo gerne schon mal ignoriert (;) ), weil er das Keyboardintro "frei" gestalten möchte. In so einem Fall bist Du dann relativ machtlos und kannst zum Teil nur die "Notbremse" ziehen- sprich, die Band mit 4 dezent getretenen Hihatvierteln auf Kurs zu bringen versuchen, wenn es dann losgehen soll.


    Leichte Abhilfe schafft übrigens konsequentes Üben im Proberaum auf den Click. Da kriegt dann der Keyboarder die Viertel durchgetreten, damit er merkt, wie er schon mal rumeiert. Gefällt ihm dann zwar nicht, aber nur so kann man ihn "erden", damit er live nicht völlig "abhebt". Ausserdem gewöhnt sich die Band an das richtige Tempo- das kommt dem Livespiel zugute.


    Denn merke: Nicht nur Du bist für das richtige Tempo zuständig- die anderen müssen da auch ihren Beitrag zu leisten.


    LG

  • Zitat

    Original von Xian01
    Ich habe mir angewöhnt in den Proben ganz bewusst mal nicht meinen Part zu spielen, sondern die wichtigsten Melodien mitzusingen.


    Live mache ich das dann auch. Ich singe mir das Thema oder auch die für Bläser heiklen Stellen vor und greife davon dann das Tempo ab.
    Ich singe mir ganz bewusst NICHT meinen Part vor, weil den könnte ich Kopf auch doppelt so schnell.... ;)


    Zitat

    Original von fwdrums
    "Melodie singen" ist gut und mache ich in einer Band auch. Das verhindert die gröbsten Tempoffehler. An manchen Tagen singe ich aber die Melodie etwas schneller oder langsamer. Das Ergebnis ist nicht katastrophal, aber auch nicht optimal.


    Das ist wohl der beste Rat, der hier zu bringen war. Genau so mach ich das auch. Wenn live etwas schneller gespielt wird, als in der Probe, dann ist das normal - das Publikum kann damit leben - die Band sowieso. Im Gegenteil: Ich hab in meiner Funk/Soul-Band oft Ärger, wenn ich die Stücke im Originaltempo einzähle. Das ist allen zu langsam. :rolleyes:


    Die Alternative, mit Klick zu spielen nimmt Dir die Möglichkeit auch mal das Tempo anzuziehen oder etwas nachzulassen, wenn der musikalische Kontext es verlangt - und das tut er öfter als man denkt. Natürlich nur in einem gewissen Rahmen. Bei der Begleitung eines Chores hat man z.B. sogar oft extreme Ritardandi in den Noten stehen, die zu verfolgen mit Klick völlig aussichtslos wäre.


    Auch in anderen Stilen, die eher auf konstantes Timing bauen, ist es oft so, dass man selber grooven muss, und nicht der tickenden Eieruhr am Tropf hängen darf....... sonst wird man über kurz oder lang auch im Mix live oder bei einer Aufnahme immer gegenüber den programmierten Beats und Loops in den Hintergrund gemischt. Das wär doch schade.....

  • matzdrums schrieb: "ich hab neben dem click im ohr seit heute sogar gps mit auf der bühne."



    :D ;) :D ;) :D ;)

    "Musik macht man nicht für kritische Musikerkollegen, sondern für´s Gefühl das man dabei hat!" (Guildo Horn)

  • Nachdem ich verschiedentlich Stücke live ruiniert habe (zu schnell erträgt nicht jedes Stück - siehe fwdrums; Sänger franselt sich den Mund aus, Gitarreo kann die Riffs nicht sauber greifen...) und nachgewiesenermassen z.T. 20 bpm schneller als abgesprochen eingezählt habe, ist der Click zu meinem Freund geworden. Nur zum Einzählen, dann ist immer noch genügend "human touch" drin...

  • Ich hatte das Problem früher auch sehr massiv und war viel zu schnell.
    Dann verschluckt sich der Sänger,der GItarisst kriegt nen Knoten inne Finger und im schlimmsten Fall groovt die Nummer nicht mehr.
    Folglicherweise spiele ich sowohl im Proberaum als auch Live immer mit Click,


    ABER: Ich schalte bei meinem Tama immer die Betonung auf der EINS ab,denn wenn man mal etwas rauskommt und will es wieder einfangen,haste auf einmal das KLING der eins auf der 3 oder so,dann drehste komplett durch! :D

  • ich spiele grundsätzlich mit klick.
    natürlich studio, sämtliche gigs, und fast immer proberaum, außer halt beim jammen oder manchmal anfangs beim songwriting.


    samples oder keyboarder benutzen wir nicht, also wäre das technisch nicht nötig.
    bei uns gibts es viele songs, die tempoänderungen haben, weswegen ein normales metronom ausscheidet, und man auch nicht zwischendurch mal runterwackeln und dann wieder draufwackeln kann.
    zur zeit mach ich das mit nem handelsüblichen mp3player, aber eine schönere lösung ist in sicht, die ich auch angemessen dokumentieren und hier präsentieren werde ;)

  • Zitat

    Original von Broadkaster82


    Aua - dann spiel doch lieber gleich ohne..... :D


    Lies mal den Rest,dann merkste vielleicht was!!! :rolleyes:


    Wenn es kein Kling mehr gibt,kann er auch nicht auf der 3 sein oder so.Ein Metronom ist ne Hilfe,kein Gesetz,zumindest nicht live mit Band.Es sei denn Du hast Sampler oder so.......

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