An alle "Dämm-Experten"! Bekomme ich diesen Raum halbwegs dicht?

  • Hallo miteinander!


    Da unsere Band es langsam leid ist, monatlich 150€ + jährlich 280€ Nebenkosten zu blechen, haben wir uns überlegt eventuell einen Kellerraum im Haus meines vaters umzubauen...


    hier mal eine grobe Skizze



    Es geht um Raum Nr.1, da die restlichen Räume zu klein, bzw. schon verplant sind!
    Problematisch ist nur, dass man aus diesem Raum rauskommt, und dann direkt im Gang steht wo die Treppe bis in den 3. Stock geht, ohne Tür oder etwas ähnlichem (das rote..^^).


    Ansonsten liegt der Raum recht gut, im Westen muss man über 3 Garagen + Garten gehen bis das Nachbarhaus beginnt, im Norden liegen 2 Räume + Garten bis zum nachbarhaus.
    Osten (Treppenseite..) liegt dummerweise direkt an Nachbars haus und Süden führt zur Hauptstraße, da sitzen auch 2 Fenster.


    Der Raum hat ca. 22qm, wir haben über Kontakte zugriff auf beliebige Mengen Mineralwolle und eine Art speziellem Schallschutz-Kunststoff... kann den jetzt aber nicht benennen.


    Daher meine Frage:


    - Könnte man diesen Raum überhaupt auf ein erträgliches Maß abdämmen und normale Proben zu ermöglichen?
    - Wie geht man am besten vor?
    - Wie teuer dürfte das werden? wir wären bereit maximal 1000€ auszugeben, dies aber auch nur, mit mehr oder weniger "sicherem" Ergebnis. Soll heißen dass wir den Raum auch nutzen können ohne Hinz + kunz zu stören!



    Dann bin ich mal gespannt auf eure Antworten :thumbup:

  • Was liegt denn direkt über dem Raum 1?
    Als erstes fällt mir eine gedämmte Doppeltür zum Raum ein.
    Dann eine Entkopplung des Drumsets vom Boden (Fundament des Hauses) mittels einer Empore mit Schaumstoffüßen (Bauplan ist irgendwo hier im Forum zu finden, s. Suche).

  • Da ihr als Band proben wollt, müsste also der ganze Raum nach außen hin dicht gemacht werden. Das funktioniert über das viel zitierte Raum-in-Raum Prinzip. Soll heißen, ihr legt einen zweiten Boden ein, dieser ist mittels Dämpfungselementen vom tatsächlichen entkoppelt. Auf diesem zieht ihr die Innenwände hoch. Dazwischen Steinwolle. Dann eine innere Tür, fertig. Ein ähnliches Prinzip, wenn auch nur mit umgekehrtem Ziel, haben wir bei dem Bau unserer Regiekabine verwendet. Nur auf den entkoppelten Boden haben wir der Einfachheit halber verzichtet. Resultat: Du hörst fast nichts in der Kabine, was im Probenraum passiert. Nur unsere nicht ganz schalldichte Tür und der nicht entkoppelte Boden lassen noch was durch.


    Bauanleitung gibts hier: Wir bauen uns eine Regiekabine

  • Vorschläge:
    R-i-R, Wandaufbau: 2x 16mm Gipskartonplatten, Holzständer (mindestens 10cm Luft, ausgefüllt mit Mineralwolle), 2x 16mm Gipskarton.
    Was das kostet und wieviel Raum du verlierst, kannst du dir ausrechnen.
    Für die Entkopplung des Bodens vielleicht mal premier_drummers Thread anschaun.


    Ein großer Kostenfaktor wird die Tür. Die darf keine Schwachstelle sein sonst ist alles für die Katz.
    lch würde dir eine Doppeltür aus massivem Holz empfehlen. Also zwei massive Holztüren (kein Röhrenspan oder Baumarkt-Leichtgewicht) rundum mit Gummidichtung luftdicht gemacht. Der Anpressdruck spielt hier auch eine wesentliche Rolle und kann zB mit einem automatischen Türschließer realisiert werden.


    Ansonsten empfehle ich dir unbedingt ein gutes Grundlagenbuch. zB Home Recording Studio: Build It Like the Pros von Rod Gervais http://www.amazon.de/Home-Reco…-Build-Like/dp/1598630342

  • Danke für die ganzen Antworten!


    Ja, das gelbe stellt jeweils eine Tür dar.
    Die Wände sind aus Beton und ca. 10cm (?) dick.
    Der Raum über Raum nr.1 ist nur eine kleine kammer (die Skizze ist nicht wirklich maßstabgetreu) in dem man höchstens als Sardinen-Band spielen könnte 0o
    Am liebsten wäre mir eigentlich Raum Z, der ist aber schon verplant... egal.


    Kann ich aus euren Kommentaren rauslesen, dass es nicht wirklich von bedeutung ist, dass der Raum direkt am Treppenaufgang liegt, solange inndrin alles gut gedämmt ist?


    dürfte ich also mit 1000€ hinkommen, zumal wir kostenlos an Mineralwolle + Schallschutzkunststoff rankommen?


    Zur Entkoppelung des Bodens habe ich mir auch schon ein paar Gedanken gemacht + DF Thread gelesen^^
    Da gab es einmal eine Lösung mit halbierten Tennisbällen, eine wirksame aber fuddelige Angelegenheit... ich hab mir gedacht, ob man nicht einfach einen Boden auf Autoreifen abheben könnte?


    Beste Grüße,


    Nedla

  • je basser es wird, desto mehr physische masse brauchst du zum dämmen.


    für einen komplett entkoppelten raum sind zwei dinge zu klein.


    1. der raum (22 qm - 4 qm =18 qm - das ist ganz schön lütt)


    2. euer budget (selbst wenn ihr mineralwolle und dämmplatten umsonst kriegt werden 1000 Euro nicht reichen.


    Ich würds nicht machen.


    Zwar

    musikmachen ist die eleganteste art zu verarmen

  • hm, mit 18qm könnten wir leben, soviel haben wir im derzeitigen Proberaum der 1 Kühlschrank und 2 Couchen hat... beides würde im Keller nicht gebraucht werden.


    zum Budget, wir wollen / könenn keinen vollständig entkoppelten Raum fertigen, da wir wissen dass so etwas extrem teuer werden kann.


    Das einzige was von Bedeutung ist, ob wir den Raum für ~1000€ so dicht bekommen, dass man die Nachbarn, und idealerweise die restlichen Hausbewohner nicht (übermäßig) stört.

  • Ich bin skeptisch, ob ohne eine Raum im Raum-Konstruktion die Schalldämmung ausreicht. Ich habe das selbst mal überlegt und mir intensiv alle Infos dazu durchgelesen und bin dann zu dem Schluß gekommen, das eben nur Raum im Raum mit einer entsprechend sorgfältigen Konstruktion und Ausführung da sicher die gewünschte Dämmung bringt.
    Aber vielleicht macht ihr erstmal einen Minimaltest der so aussehen könnte: Ein einfaches Schlagzeugpodest (einfach mal ein paar schwere Bretter und Dämmmaterial wie alte Matratzen und Teppiche übereinander legen) und den Türrahmen mit einer schweren Matratze abdichten (wirklich dicht) und sehen, was dann noch an Schall nach außen dringt. Dann habt ihr einen Anhaltspunkt, ob ihr eine Chance habt. Eine günstigerere Lösung als eine doppelwandige Raum im Raum-Konstruktion wäre dann evtl. eine einfache entkoppelte Auskleidung des Kellerraumes mit einer extra Tür und natürlich einem entkoppelten Boden.

  • ... evtl. eine einfache entkoppelte Auskleidung des Kellerraumes mit einer extra Tür ...


    Bei dem Ganzen (gilt auch für "echtes" Raum im Raum) bitte auch die Bauphysik nicht ganz vergessen. Wenn ihr an eine Kellerwand eine hinterlüftete Innendämmung baut, dann muss diese unbedingt auch wirklich gut hinterlüftet sein! Sonst kann es schnell sein, dass die Außenwände unbemerkt vor sich hin schwitzen, und ihr irgendwann zwar im "stillen Kämmerlein", aber leider auch mitten im Schimmelsporennebel probt. Vor allem wenn die Wände evtl. von vorneherein nicht 100% trocken sind, wie das bei Kellern ja gerne mal der Fall ist.
    Das Problem ist in den Griff zu kriegen, wenn man es berücksichtigt. Ich wollte es nur mal ansprechen, weil es bisher hier noch gar nicht aufgetaucht ist.

  • Hallo,


    West und Nord werden nur problematisch, wenn die Nachbarn nur darauf warten, einen Grund zu finden, sich zu beschweren. Falls es sich um diese Spezies handelt, müssten allerdings schon ein paar Fälle bekannt sein. Ansonsten halte ich diese Richtungen für irrelevant.
    Im Süden kommt es auf den allgemeinen Straßenlärm, die Entfernung und Lage des Nachbars sowie den Dämmqualitäten der Fenster an.
    Schallschutzfenster einzubauen verbietet das Budget. Da könnte man eventuell mit Dämmmaterial basteln, falls es notwendig werden sollte.


    Im Osten wäre dann die Frage, was "direkt" heißt. Sollte es sich um eine Doppelhaushälfte handeln und man den Nachbarn sowieso schon hört, wenn er seine Suppe löffelt, dann gute Nacht. Wenn da noch Luft ist, also keine Schallbrücke, dann sieht es schon freundlicher aus. Hauptemissionskanal ist - wie hier schon geäußert - die Tür. Den entsprechenden Ratschlägen schließe ich mich an, wobei da auch schnell die Budgetgrenze erreicht werden könnte. Alternativ eben durch Gebastel Tür dämmen. Je nach Geschick wird das befriedigend bis ungenügend.
    Hilfreich sind auch einigermaßen christliche Probezeiten zu regelmäßigen Terminen. Wenn das alle wohlwollenden Betroffenen wissen, dann machen die in der Zeit vielleicht so was wie Rasen mähen oder Bäume fällen und der Krach fällt gar nicht auf.


    Ferndiagnose ist aber immer schwierig mangels Kenntnis des vollständigen Sachverhalts. Im Übrigen sind wir ja keine Akustiker. Daher: Versuch macht kluch und wenn es nicht klappt, dann hat man eben umsonst geschuftet.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Bei manchen Nachbarn kann auch eine Bierlieferung pro Probe helfen. Wer selig schnarcht, beschwert sich nicht.

  • hey, das ist mal eine umfangreiche Antwort :)


    Süden ist glücklicherweise nur die Hauptstraße und Wald. Das Haus liegt am Ortsausgang.
    Das Haus ist allerdings eine Doppelhaushälfte, mit getrenntem Fundament... wenn das von Bedeutung ist?


    Wir wollen vorerst "probehalber" + ohne finanziellen Aufwand den Raum einfach mit erwähnter Wolle + Kunststoffplatten vollstopfen, wenn das schon halbwegs erträgliche Ergebnisse bringt müsste man doch, mit etwas finaziellem Beitrag zu einem gutem Ergebnis kommen...

  • Hallo,


    nochmal wenn Du die Glaswolle einfach an die Wand bappst läufst du gefahr das es schimmelt. Das ist ein sehr häufig vorkommendes Problem.
    Geh doch mahl in den Baumarkt (Trockenbau-Abteilung) und lass dich beraten, nebenbei kannst Du Dier ein unverbindliches Angebot über die Materialien machen lassen die Dir fehlen, oft liegen auch Proschüren über Trockenbauweise aus in denen man so einige Infos bekommt.


    LG Jörg

  • Ich darf anmerken, dass Rohrisolierungen nichts taugen, zumindest bei mir nicht.
    Mag sein, dass es in einem Kellerraum evtl ausreicht.
    Die einzig wirklich wirksame Lösung scheint zu sein, Betonplatten, ggf Holzplatte, Schaumstoff. Siehe auch hier

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!