Live: Lied zu Ende, warten bis alle fertig sind, vorzählen

  • Hallo DF,
    bei Auftritten mit meiner Band stören mich immer wieder relativ lange Pausen zwischen zwei Stücken.
    Auch ein Gastmusiker, der bei uns neulich ausgeholfen hat, hat unaufgefordert darauf hingewiesen, dass die Pausen zw. zwei Stücken
    bei und unnormal lang sind.
    Da in 90% aller Fälle ich derjenige bin, der ein Stück durch einzählen beginnt, wird dieses Problem gerne an mir fest gemacht.
    Tatsächlich aber bereite ich mich bereits vor dem Ende eines Stückes auf das nächste vor, könnte also direkt weiterspielen.
    Um keinen Fehlstart zu riskieren warte ich aber immer bis mir alle Mitmucker signalisiert haben, dass sie bereit sind und zähle dann ein und
    um zu vermeiden, dass ich auf Leute warte, die gar nicht am Anfang des Stückes beteiligt sind, schreibe ich mir mittlerweile diese Info
    auf die Setlisten hinter die Titel.
    Trotz alledem sind die Pausen immernoch zu lang und ich frage mich, ob ich mehr Druck ausüben muss und bis jetzt zu umsichtig bin durch die Warterei.


    Kennt ihr dieses Problem, eine Lösung, Tips? Wie geht ihr damit um?
    Schildert doch einfach mal eure Erfahrungen.


    Gruß
    JanD

  • Ich weiß ja nicht, wie lang zu lang ist, aber je nach Situation finde ich 15 Sekunden bis zu einer halben Minute in Ordnung.
    Wir händeln es meistens so, dass wir vor dem Auftritt bestimmte Abläufe planen, und das betrifft gerade diese Pausen zwischen den Songs.
    Als da wären:
    1. Der Sänger albert noch ein bisschen mit dem Puplikum herum
    (besonders oft genutzt, wenn die Saitenquäler mal wieder umstimmen müssen).
    2. Den Applaus ausnutzen, alle (Mitmusiker) schauen mich schon mal an,
    ich schaue jeden einzelnen an und überprüfe durch den Augenkontakt ob sie fertig sind, und dann ab dafür.
    3.Oft "benutzen" wir auch direkte Übergänge,d.h. Fade Out, die Gitarristen fangen schonmal direkt mit `nem Solo-Intro an, und wenn dann irgendetwas schief gegangen ist, und irgendjemand den Einsatz nicht bekommen kann(Crash vom Podest gefallen, Saite gerissen usw.), haben wir halt Pech gehabt ;)
    4. Das allseits beliebte Drumsolo als Lückenfüller


    Es gibt bestimmt noch viele Möglichkeiten, die Zeit zu überbrücken, aber bei dir scheint es mir eher an deinen Mitmusikern zu liegen. Ihr solltet wahrscheinlich einfach mal vor einem Auftritt absprechen, dass dir deine Mitmusiker alle durch einen kurzen Augenkontakt signalisieren, dass sie fertig sind. Wenn sie dafür drei minuten brauchen, sind sie selber Schuld ;)

  • Hi,


    ich kenne das auch und bei uns ist das durch den Keyboarder bedingt, der recht lange braucht um seine Sounds umzuschalten. Schon mehrfach mit ihm drüber gesprochen und er tut sein Möglichstes- aber es reicht halt nicht immer.


    Lösung wäre ein technisches Gerät, das zwischen 500,- bis 700,- Europäer aufruft. Vor dieser Anschaffung schreckt er allerdings (verständlicherweise) zurück.


    LG

  • Es gibt zwei Sachen zu beachten:
    1. Ein kurzer Blick in die Runde: Sind alle da?
    2. Wird ein Instrument gewechselt oder gestimmt und spielt der- oder diejenige am Anfang mit?


    Um 1 und 2 zu beachten, brauchst Du ungefähr zwei Sekunden. Wenn ein Instrument gewechselt oder gestimmt wird, mußt Du halt warten bis es rum ist.
    Ansonsten: einzählen und ab!


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • 1. Songabfolge derart gestalten, dass es möglichst wenig Umbaupausen, Instrumentwechsel oder ähnliches gibt. Also nicht: 1. mit Acousticgitarre 2. mit E-Gitarre 3. mit Acoustic Gitarre 4. mit E-Gitarre.


    Bei uns hat die Bildung von "Blocks" weitergeholfen: Es werden 2-4 Songs zu einem fixen Block zusammengefügt der möglichst ohne Pause durchgespielt wird. Nach einem Block gehört dann eben auch eine kurze Interaktion mit Publikum auf verbale Weise und der Griff zur Wasser/Bierflasche in Verbindung mit mehr als 10 Sekunden Pause vor dem nächsten Song.


    Ansonsten ist gute Vorbereitung die halbe Miete. Noten, Texte sind zu ordnen in der richtigen Reihenfolge. Das Metronom sollte entweder schnell einstellbar sein oder eben auch komplett programmiert. Wenn der Keyboarder nun vor jedem Song jedes seiner 3 Keyboards soundtechnisch vorbereiten, programmieren, einstellen muss wird das nix mit kurzen Pausen.


    Was auch geht: Wenn der Keyboarder eben vor Song X Zeit braucht, gibts einen Song davor eben ein "Rödel-Ending" bei welchem der Keyboarder (oder zur Acoustic wechselnde Gitarrist) die nötigen Vorbereitungen trifft. Auf die kollektiv performte "Eins" aller anderen Musiker ist der betreffende Kollegen dann optimalerweise schon fertig.


    So weit aus meinem Erfahrungsschatz

  • vielleicht manche stücke mal mit nem anderen instrument anfangen, übergänge einbauen oder einen song mal nicht mit vorzählen, sondern mit dem sofortigen einstieg in deinen drumpart anfangen (ohne pause und die kollegen steigen dann nach ein paar takten sauber ein)

    Dynamik? Tut mir leid, lauter geht nicht...


    >>Diskutiere niemals mit Idioten, erst ziehen sie dich auf ihr Niveau herunter
    und schlagen dich dann durch Erfahrung!<<


    MySpace-Kapelle

  • Sofern du nicht zum Klick spielst live und alle deine Einzähler brauchen, gibt es doch sicher ein zwei Songs, wo du nicht spielst am Anfang, ergo die du auch nicht einzählst. Soll der gleich losspielen, der anfängt, evtl. kann er den Teil mehrmals spielen, bis der Sänger fertig geredet hat (geht bei uns bei einem Bassanfang sehr gut). Oder wir haben einen Song, der am Anfang Bassdrum auf allen Schlägen hat und dann mit einem kleinen Tomfill losgeht. Der Song davor hört auf ausklingendem Ton und Tomsolobreak (so wie halt so Songs aufhören, alle warten bis ich auf das Crash haue und der Song fertig ist), aber genau wenn ich mit Crash beende, läuft die Bassdrum schon im neuen Tempo los. Eben gibt viele Möglichkeiten und nach jedem Song muss man nicht stimmen (je nach Benutzung der Gitarre). Man kann dann nach 3-4 schnellen Übergängen bewusst mal eine längere Pause einbauen.

  • Hallo,


    wie lange sind "lange Pausen"?? Für mich wäre alles unter 10 Sekunden o.K....Es sei denn die Pause ist notwendig um z.B. durch den Leader das Publikum "aufzumischen..oder mitzureissen". Längere Pausen, in den gar nichts passiert, sind ansonsten schlecht, da die Stimmung schlagartig immer wieder sinkt!
    Überdenkt eure Songliste! Häufig hilft die Bündelung ähnlicher Songs (ähnliche, gleiche Stilrichtungen) um annähernd lückenlos weiterzuspielen.
    Filmt euren Auftritt und beratschlagt euch gegenseitig was geändert werden kann! Und wenn mal doch ein längeres Päuschen notwendig werden soll (Instrumentenwechsel, Check, , Outfit, Bühne, Showeinlage, Handtuch, Durst, Hunger oder superdringend Pippi ;) , reicht es wenn ein Solist herhält und etwas groovt! Sozusagen als kleiner Apperitiv ..Büsschen Bass, Drummer oder Keyboarder um 1,5 -2 Minuten zu "kaschieren" ..Spannung aufzubauen um dann urplötzlich..Peng: Gemeinsam loszuschiessen!
    Ziel: Auf der Bühne darf es -ausser in den regulären- langen Pausen- nicht ruhig werden!


    Viel Erfolg!

  • Hallo,


    in der Tanzband hatten wir das Problem am Anfang auch und haben es vor allem durch zwei Dinge in den Griff bekommen (einiges davon wurde bereits angesprochen):
    1. Programm-Optimierung: Blöcke von Songs bilden, die am Stück durchgespielt werden, und zwar immer in der gleichen Reihenfolge - so stellt sich schnell eine gewissen Routine ein. Dabei auf Dinge wie Instrumentenwechsel (A-Gitarre/E-Gitarre) achten. Der Keyboarder programmiert die Sounds wenn möglich so, dass er zwei oder drei zusammenhängende Songs mit der selben Einstellung spielen kann. Idealerweise flüssige Übergänge zwischen einzelnen Songs schaffen, das bringt Tempo in den ganzen Gig - da ist es dann auch nicht so tragisch, wenn es zwischen zwei anderen Songs mal etwas (!) länger dauert.
    2. Technik-Optimierung: Anschaffung z.B. eines "Miditemp" - das tut zwar finaziell erst mal weh, und ist am Anfang auch ein gewisser Aufwand beim Programmieren. Aber wenn dann alle Keyboards, das E-Drum und idealerweise das Multieffektgerät des Gitarristen gemeinsam mit einem Knopfdruck geschaltet werden, ist das schon eine geile Sache. Und Gitarristen sollten natürlich vernünftiges Material haben, und entsprechend damit umgehen - dann muss man auch nicht nach jedem Song stimmen.


    Ansonsten gilt grundsätzlich: Erst mal müssen sich alle Mitglieder der Band des Problems bewusst sein (wenn es denn überhaupt eines ist). Eine gemeinsam angeschaute oder angehörte Aufnahme des Konzerts kann da schon mal sehr hilfreich sein (war bei uns jedenfalls so). Und: Ansagen müssen bewusst so eingesetzt werden, dass sie kleinere Pausen überbrücken - sie sollten nicht zusätzlich noch weitere Pausen schaffen. Nach der Ansage muss es auf jeden Fall sofort losgehen - also nicht erst den Song ansagen und dann dauert es nochmal "ewige" 15 Sekunden bis zum ersten Ton.

  • Mir scheint das kein technisches Problem zu sein, sondern offenbar eher Unsicherheit. Zumindest entnehme ich das den Schilderungen. Ich kenn das auch, man wartet und will auf keinen Fall live ein Stcük anfangen, wo dann der Bass fehlt, weil der Basser gerade noch nicht fertig ist oder was trinkt etc. Also vergewissert man sich lieber doppelt, ob auch alle bereit sind.


    Das Problem an so einer Performance ist leider, dass das Publikum dann das Gefühl bekommt, einzelne Stücke vorgesetzt zu bekommen, statt eines flüssigen, zusammenhängenden Gesamtpakets. Ein guter Tipp ist, im Proberaum Songgruppen zu üben, also mit fließenden Übergängen, sofortigen Einzählern usw. Das strafft den Auftritt extrem und ergibt sofort ein wesentlich professionelleres und souveräneres Bild. Die Gruppe sortiert man dann nach Geschwindigkeit, Tonarten, textlichen Zusammenhängen.


    lg
    max

  • Das Problem liegt grundsätzlich bei allen:


    - du mußt gucken, ob alle bereit sind
    - alle müssen sich bereit machen und dir ihr OK geben


    ohne eine gewisse 'Disziplin' lassen sich solche flüssigen Übergänge nicht realisieren. Das gilt genauso für irgenwelche Showeinlagen usw. wo ja auch alle (Beteiligten und Nicht-Beteiligten) wissen müssen, was gerade abgeht.


    Die gute Nachricht ist: man kann das vorher üben, wie bereits gepostet. Aufnehmen und kritisch anlaysieren hilft ebenfalls sehr gut (wie ebenfalls schon erwähnt)


    Beste Grüße, S.

  • Hallo,
    erstmal schönes Dank für die vielen Beiträge.
    Wie Luddie beschreibt ist es tatsächlich eine Frage der Unsicherheit und des Bewusstseins der Mitmusiker. Typische Szene:
    Ich schaue in die Runde, alle sind fertig, ich will anfangen, plötzlich dreht sich der Seitenzupfer hektisch zum Amprack,
    ich warte was passiert, entweder schaut er nur noch mal nach, ob alles richtig ist oder ihm ist gerade eine Saite gerissen.
    Auf jeden Fall glotzt der Rest der Band mich an und fragt sich genervt, warum es nicht weiter geht.
    Und es gibt nichts schlimmeres als einen Fehlstart mit Abbruch. :D


    Als erstes werde ich seit langem mal wieder einen Auftritt auf Video aufnehmen um den Kollegen das Problem deutlich zu machen.
    Die Idee mit den Blöcken ist eine gute Sache, wird bei uns aber nicht ganz einfach umzusetzen sein da wir zu jedem
    Auftritt das Programm komplett neu aufbauen und wahrscheinlich immer neue Blöcke bilden müssten, für den Proberaum aber auf jeden Fall eine gute Übung.
    Vermutlich bringt es schon eine Menge, das Thema in der Runde anzusprechen und die Leute zu sensibilisieren.


    Schaun mer mal.
    Gruß
    JanD

  • Die Idee mit den Blöcken ist eine gute Sache, wird bei uns aber nicht ganz einfach umzusetzen sein da wir zu jedem Auftritt das Programm komplett neu aufbauen ...


    Diese Praxis würde ich mal grundsätzlich überdenken ... Das kann natürlich auch ein bisschen Teil des Problems sein, wenn man schon mal immer nicht ganz genau weiß, welches Stück als nächstes kommt - nicht jeder schaut im Eifer des Gefechts immer auf die Setlist (oder er hat gerade keine, oder er findet sie nicht, oder er hat kein Licht, oder er steht gerade woanders, oder, oder). Ich hab schon Nachwuchsbands erlebt, da geht das dann wirklich so: Das Stück ist aus, alle starren gebannt den Sänger an. Der sagt die nächste Nummer an, alle machen "Aha!" (ist jetzt nur symbolisch) und fangen dann hektisch an, Verstärker-Einstellungen zu regeln etc ... Sprich: Auch die Mitmusiker erfahren erst in diesem Moment, was als nächstes kommt. Klar, dass es da etwas länger dauert, bis es weitergeht ...
    Das ist jetzt natürlich extrem, aber grundsätzlich gilt wie gesagt: Ein gleichbleibender Ablauf - entweder komplett oder in festen Blöcken - hilft schon sehr, Routine zu entwickeln und die Pausen zwischen den Songs zu verkürzen.

  • wir machen das immer so, indem jeder einmal zu mir schaut nur kurz, und dabei nickt...das war dann das zeichen, das es los gehn kann. Wenn jeder genikt hat, zähle ich ein u los gehts

    Rechtschreibfehler sind beabsichtigt...


  • Diese Praxis würde ich mal grundsätzlich überdenken ... Das kann natürlich auch ein bisschen Teil des Problems sein, wenn man schon mal immer nicht ganz genau weiß, welches Stück als nächstes kommt - nicht jeder schaut im Eifer des Gefechts immer auf die Setlist (oder er hat gerade keine, oder er findet sie nicht, oder er hat kein Licht, oder er steht gerade woanders, oder, oder). Ich hab schon Nachwuchsbands erlebt, da geht das dann wirklich so: Das Stück ist aus, alle starren gebannt den Sänger an. Der sagt die nächste Nummer an, alle machen "Aha!" (ist jetzt nur symbolisch) und fangen dann hektisch an, Verstärker-Einstellungen zu regeln etc ... Sprich: Auch die Mitmusiker erfahren erst in diesem Moment, was als nächstes kommt. Klar, dass es da etwas länger dauert, bis es weitergeht ...
    Das ist jetzt natürlich extrem, aber grundsätzlich gilt wie gesagt: Ein gleichbleibender Ablauf - entweder komplett oder in festen Blöcken - hilft schon sehr, Routine zu entwickeln und die Pausen zwischen den Songs zu verkürzen.


    Deinen Ansatz kann ich nachvollziehen aber:
    Bei uns steht das Programm i.d.R. mehrere Wochen vor dem Auftritt fest, wir proben das Setweise und machen nach jedem Set eine kurze Pause.
    Nur ist Proberaum halt kein Publikum vor Ort, welches unterhalten werden will. Evtl. ist das auch das Problem, also dass die Proberaumroutine sich mit auf die Bühne schleppt.
    Vor jedem Auftritt bekommt jeder Mucker ein komplettes Programm auf DIN A4, ein Set pro Seite, Schrift Arial, Grösse 28 fett, insofern gibt es da kein Problem und keine Entschuldigung. ;)

  • Zitat

    Wenn jeder genikt hat, zähle ich ein u los gehts


    und wenn einer nicht nickt, weil er z.B. dem Mädel im Publikum zugeblinzelt hat? Wartest Du dann bis zum St. Nimmerleinstag? Bei uns läuft's umgekehrt. Wenn nicht einer explizit Zeichen gibt, daß es nicht weitergeht (mindestens 2 Saiten gerissen, Blase platzt, Verstärker brennt...) dann wird eingezählt oder wer auch immer für's Intro zuständig ist spielt das eben an und jeder hat gefälligst aufmerksam zu sein. Alles andere ist Kinderpost. Und wenn ein Gitarrist oder Keyboarder meint, er brauch mehr als 2,5 Sekunden (das maximale Zeitfenster zwischen dem Ende einer Ansage oder dem Schluss des Songs bis zum Beginn des nächsten Songs), um seinen Sound umzuschalten, dann ist das auf Dauer ein klarer Kündigungsgrund

  • wobei die bezahlung höher ausfallen würde, wenn man mit dem puplikum arbeitet, und nicht nur eins nach dem andern runter spielt...vlt hab ich das ganze jetzt auch falsch verstanden, und ihr arbeitet mit dem puplikum nur wurde alles davor ausgemacht?!

    Rechtschreibfehler sind beabsichtigt...

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