"Richtig" swingen?

  • was john riley mein ist, das elvin jones für sein comping gerne auch die zweite triolenachtel verwendet, mit der snare-hand, der basspauke oder auch in der getretenen hihat. dadurch entsteht dann der eindruck, das da ein rhythmus gegen das ridemuster bzw. den puls läuft. man kann quasi zwei oder mehr verschiedene "pulse" fühlen.


    ja eben.vorallem bei mittel schnellen blues. das gibt dieses unverkennbare elvin-feeling.

  • verbindet man das textzitat mit den auch von dir beschriebenen phrasierungsbeispielen auf s.41 in kombination mit den direkt darunter notierten vier übungsbeispielen zum thema comping unter verwendung des zweiten triolenachtels, kann ich nicht darauf schliessen, das john riley davon spricht, am ridemuster irgendwas AUSSER eben der phrasierung zu verändern ;)


    auf s. 42 gibt es dann aber den hinweis, das man, vorrausgesetzt man beherrscht das vorgestellte material, durchaus damit experimentiern darf, den fluß des ridemusters an das darunterliegende comping anzupassen.



    man sollte also zunächst einmal daran arbeiten, die ride-figur statisch zu betrachten. sonst spielt man nämlich schlicht die ridefigur immer so betont, wie man mit den restlichen extremitäten auch spielt. nicht schön. das ist so wie bei einem vocalisten, der beim singen tambourin spielt und das nicht geübt hat. der scheppert dann nämlich gerne da hin, wo er auch hinsingt. wie das klingt, kann man sich vorstellen.

  • Na endlich hat das mal einer gemerkt :thumbup:


    :thumbup:


    Ich compe in leisen Stellen auch oft mit dem Ride alleine.


    Zum Thema Comping auf dem Ride sagt der Herr Froman einiges.


    Zum "Riden" selbst lohnt auch ein Blick in Bob Moses' Drum Wisdom.


    Edith meint ich solle den Bob Moses etwas ausführlicher darstellen: Er schreibt, man solle nur zumindest so oft auf das Ride hauen, dass das "Cushion" für den Solisten erhalten bleibt, wobei die Zählzeit des Schlages bei diesem Konzept eher sekundäre Wichtigkeit besitzt.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

    2 Mal editiert, zuletzt von BuddyRoach ()


  • und der absolute Knaller ist das:
    http://drummerworld.com/Videos/stevegaddbasically.html
    Hier deutet er den Skipbeat stellenweise nur an, eher gefühlt als gespielt und dann swingt das wie Hölle.


    Scheiße, das ist ja wirklich die Hölle: mit so einfachen Mitteln, jeder Akzent sitzt da wie Arsch auf Eimer, so wie man ihn nicht besser spielen kann, jede Note da, wo sie hin muss, um zu grooven. Und das auch noch in einem solchen "Schleich-Tempo", was ja doch so viel schwieriger ist als die schnell gezockten Sachen. Tscha, er hats einfach, er ist es einfach.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • wie wenig es für den grössten sound aller zeiten braucht. der schlüssel zum heiligen gral liegt im zusammenspiel. nicht selber spielen, sondern die anderen gut klingen lassen.

  • wo ist jetzt der bezug? unzweifeifelhaft ist "kind of blue" DIE jazzplatte. ich habe die ca. zwei millionen mal gehört (gefühlt), am klavier mitgedrückt, dazu gertrommelt und dabei unfassbar viel über musik gelernt, ne vorgabe wie man was zu spielen hat, ist die aber trotzden nicht. sicher ist: was der musik hilft, ist richtig. um zu lernen, was richtig ist, sollte man einfach komplett ALLES an ride-artikulation vs. comping am start haben. das ist eine ziemliche aufgabe. wenn man das aber kann, ist man für vieles gerüstet. man kann nämlich das wählen, was angemessen erscheint. gut,oder?

  • der bezug ist, dass die ryhthmusgruppe als einheit funktionieren muss, damit es wirklich swingt. und dass diese ryhthmusgruppe der masstab ist für modernen dang-a-lang. es swingt nämlich noch lange nicht, wenn man alles am start hat und nicht zuhört, was die anderen spielen. man ist meiner meinung umgekehrt besser beraten. cobb swingt mit fast gar nichts. was bei einer akkustischen situation auch schnell erforderlich ist. genau, da sind wir wieder bei paul motian.


    ach ja und kenny clarke ist natürlich der herr des dang-a-lang.


    interssant ist auch die hand von froman und jones zu vergleichen. viele junge drummer halten den stock wie froman, um das ride zu spielen. ich halte es aber wie elvin.

    Einmal editiert, zuletzt von abbot ()

  • interssant ist auch die hand von froman und jones zu vergleichen. viele junge drummer halten den stock wie froman, um das ride zu spielen. ich halte es aber wie elvin.


    Was hat die Stockhaltung mit der Ride-Phrasierung zu tun?


    Zum Thema: Ich finde, "Kind of Blue" ist ein gutes Beispiel für die unterschiedliche Platzierung der Scip-Note im Verhältnis zu den Vierteln.
    In jedem Stück wird, tempoabhängig, anders phrasiert.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

    Einmal editiert, zuletzt von BuddyRoach ()

  • natürlich sind ohren und verständniss unerlässlich wenns ums musikmachen geht. und dann ist es völig scheissegal, wie man denn einen stock hält. gadd zb. spielt bei dem einen beispiel konstant hinter der band, was auch super funktioniert weil die band ziemlich genau weiss, wies geht. da könnte selbst ich mitspielen und würde mit einem " geht so, schon ok" davonkommen. close,but no cigar. wie du den stock hälst ist eigentlich ziemlich wurst, solange das ergebnis stimmt. stell doch mal was von dir in die hörzone, dann wird da bestimmt eine entsprechende kritik folgen.

  • sehr schöne links sind hier dabei.


    Ich für meinen Teil halte fest, dass ich bisher sehr eingeschränkt das Ride genutzt habe und werde da jetzt mal vermehrt drauf achten, was wo für mich und die bigband funktioniert.


    Die videos mit dem ride-phrasing sind auch sehr interessant. Das behalte ich im Hinterkopf. Der Raum kliing zwar beschissen, aber der herr macht nur auf dem ride schon musik. Klasse!

  • mit der haltung des stocks verändert man den klang und die bewegung. bei manchen federt der stock weit zurück, andere kontorllieren ihn eher, um mehr tiefe aus dem becken zu holen. und natürlich hat das auf die phrasierung einen einfluss. forman spielt dang-a-lang eher weniger aus einer bewegung. bei anderen ist es eher eine einheitliche organische bewegung.


    gadd ändert oben dauernt seine handhaltung (wenn ich mich richtig erinnere) um verschiede akzente und sounds aus dem becken zu holen.


    die handhaltung, die bewegung und all das führt dann zum persöhnlichen stil. so dass man zum beispiel zwischen higgins und cobb leicht unterscheiden kann, auch wenn sie das gleiche muster spielen.


    edit:


    achso. big band? da habe ich kaum erfahrung mit trommeln. ist nicht meine sache. art blakey trommelt meistens wie für big band. das habe ich mal gemerkt.

    Einmal editiert, zuletzt von abbot ()

  • mit der haltung des stocks verändert man den klang und die bewegung.


    Da bin ich völlig einig mit dir.
    Jeder Trommler hat eine andere Haltung. Jeder klingt etwas anders. Jeder wird, je nach Phrasierung, seine Haltung etwas verändern.
    Einer swingt eine Acht, ein anderer bopt auf der Stelle. So what?


    Das ist doch alles völlig unspezifisch.


    viele junge drummer halten den stock wie froman, um das ride zu spielen. ich halte es aber wie elvin.


    Der Froman wird sicher auch eine Elvin-Phrasierung hinkriegen.

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • wieso unspezifisch? das macht es aus. das ist dann das zeugs, was nicht im buch steht, wie es geht. eben swing. das muss man selber entwickeln. :thumbup:


    viele können dang-a-lang spielen. können das oder jenes akzentuieren. aber swingen tuts deswegen noch lange nicht.


    interessant ist auch dang-a-lang binär zu spielen, aber so, dass es swingt. :thumbup:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!