Denken wir an die menschen in Japan

  • ein superGAU ist aber ein unfall ahnlich der katastrophe von tschernobyl, d.h. es müssten große mengen an radioaktivem material/ ionisierender strahlung in die umwelt gelangen.
    und das war nur möglich weil der ganze reaktor durch h²-explosion und das ansteigen auf das 100-fache der nennleistung in die luft geflogen ist.


    und dies ist wie gesagt bauart bedingt (zum glück) unmöglich.


    also bleibt der von den medien erhoffte supergau leider doch aus.

  • Bei allen schrecklichen Folgen, die Erdbeben und Tsunamis in Japan auslösen, bin ich doch erschtaunt/erschüttert, daß die entsprechenden vermeintlichen "Spezialisten" in ihrer Riskoeinschätzung dazu kommen, daß man dort AKWs bauen kann.
    In einer Zone , wo regelmäßig Beben stattfinden, bauen die einfach AKWs.
    Da lacht Herr Murphy bitterlich und verzichtet auf sein Sushi.


    Ich begreife es nicht, wie man ein solch wahrscheinliches Risko eingehen kann.


    Das Kühlsystem fällt durch die tsunamibedingte Flutung aus, das Notstromtversorgung ebenfalls und die Batterien halten natürlich nicht lange.


    Tja und dann? Ach so das war ja so nicht voraussehbar. Also nee.
    Wer hat das denn genehmigt?
    Gibt es nicht in Genf so eine oberste Atombehörde, die ein Veto beim Bau dieser Akws hätte einlegen können oder ist das ein auch so eine zahnlose Papiertigerbehörde?


    Die spatlbaren Produkte die in Reaktor 1 noch vorhanden sind, sollen etwa 50 mal größer als in Tschernobyl sein.
    6 von 10 Reaktoren haben ebenfalls keine Kühlung mehr.


    Und das in eine Land, welches angeblich die höchsten Standards weltweit haben soll und noch dazu die Erfahrung vion Nagasaki und Hiroshima machen mußte...

  • HOHK hat natürlich nicht unrecht, zur Zeit kann man sicherlich so langsam von einem auslegungsüberschreitendem Vorfall (sprich, superGAU) sprechen.
    Gestern um diese Zeit allerdings noch nicht; das Druckablassen aus dem Reaktorgehäuse und das (in dem meisten Fällen daraus resultierende "kontrollierte Wegsprengen"
    des Reaktorgebäudes) liegt/lag aber noch innerhalb der Auslegung.
    Aber die strenggenommene Definition eines superGAUs als jenseits der Worst-Case-Auslegung der Sicherheitssysteme - kleiner Einschub: "super" ist in der urprünglichen Bedeutung als "über" zu verstehen, nicht als neumodischer, reißerischer Term - lässt sich auch nicht einwandfrei auf die INES-Skala übertragen.
    Die scheint mir sowieso willkürlicher ausgelegt, als sie vielleicht intendiert war...

    ...mh.

  • der begriff ist in sofern totaler kappes als das man schlicht davon ausgehen muss, das das schlimmste was passieren kann eben ist, das einem der ganze krempel um die ohren fliegt. ob das nun durch einen bedienfehler, technisches versagen, erdbeben stufe 23 oder angriff aus dem all ausgelöst wird, ist egal. atomenergie ist nicht kontrollierbar.

  • ein superGAU ist aber ein unfall ahnlich der katastrophe von tschernobyl, d.h. es müssten große mengen an radioaktivem material/ ionisierender strahlung in die umwelt gelangen.


    Es geht mir um die Formulierung!!!
    Es gibt schlichtweg und ergreifend keinen SUPER-GAU es gibt nur einen GAU, denn die Beudeutung der Abkürzung GAU ist schon das Maximum!!!


  • Es geht mir um die Formulierung!!!
    Es gibt schlichtweg und ergreifend keinen SUPER-GAU es gibt nur einen GAU, denn die Beudeutung der Abkürzung GAU ist schon das Maximum!!!


    Stell dir einfach vor, du triffst einen dummen Menschen, von dem du denkst, dass er das Maximum an Blödheit besitzt. Jahre später kommt noch ein dümmerer daher und du musst deine Maßstäbe neu definieren.

  • Doch, ist sie.

    Objektiv betrachtet nein! Denn das würde bedeuten, dass alle Eventualitäten berücksichtigt sein müssten - das wird aber nie gelingen.

    Es gibt schlichtweg und ergreifend keinen SUPER-GAU es gibt nur einen GAU, denn die Beudeutung der Abkürzung GAU ist schon das Maximum!!!

    Es gibt auch keine Supra-Leiter…..? 8) Mann: lern erst mal richtig Latein! Natürlich gibt es einen größten anzunehmenden Unfall - aber eben auch die Möglichkeit, dass es schlimmer kommt, als man geahnt hätte. GAU bezieht sich nur auf einmal getroffene Annahmen - die sind oft falsch.

    und dies ist wie gesagt bauart bedingt (zum glück) unmöglich.

    Haaaahaaahaa - das war der beste Kracher heute! :D


    Schon mal was vom China-Syndrom gehört? Sieh dir die Dokumentation über Tschernobyl an, die gestern auf Phönix lief (hatten die wegen des nahenden 25. Jahrestags wohl schon in der Schublade). Dort bestand am Ende auch noch die Gefahr, dass die Schmelze sich durch den Beton+Stahl-Reaktorboden frisst und dann das Grundwasser mit einer Auswirkung bis zum Schwarzen Meer verseucht hätte. Dabei bestand noch die Gefahr, dass Löschwasser unter dem Reaktor eine Verpuffung erzeugt hätte, die auch die Radioaktive Masse kritisch zusammenführen konnte: das wäre dann eine Riesen-Atombombe geworden.


    Es gibt also immer noch eine Steigerung - und ein Containment aus Stahl+Beton hat auch seine physikalischen Grenzen. Unter Einwirkung ionisierender Strahlung gibt es auch Korrosionsprozesse, die noch gar nicht erforscht sind. Fukushima ist noch nicht am Ende der Katastrophe angelangt - Tschernobyl hatte, wie ich gestern lernen durfte, auch erst nach einigen Tagen den Höhepunkt erreicht.


    Japan verwendet westliche Technologie - die Sicherheitsstandards übertreffen unsere.
    Und dann noch das hier (ganz ohne Beben und Tsunami): Schweden!

  • Doch, ist sie. Unkontrollierbar allein ist der Mensch.

    Ne, ist sie nicht. Sie ist berechenbar, das ja. Man kann wunderbar genau sagen, was wann wie passieren wird, aber man kann nichts dagegen unternehmen.
    Das ist den physikalischen Eigenschaften des Brennmaterials inhärent.


    Terminologie:


    Größter anzunehmender Unfall = Auslegungsstörfall = Alles, wofür die Sicherheitssysteme noch ausgelegt sein soll(t)en.


    Super-Größter anzunehmender Unfall = Auslegungsüberschreitender Störfall = Alles, was über die Auslegung der Anlage und den zugrunde liegenden Annahmen hinaus geht.
    Ab hier ist die Störfallgrenze überschritten und die Kacke im Sinne der Fachterminologie ultimativ am dampfen.


    Das sind natürlich wirtschaftswissenschaftliche Begriffe, grundsätzlich gesprochen hat matz (natürlich recht), wenn er sagt, dass ein Risiko mit dieser Technologie sich - systemimmanent - jeglicher
    Annahme über mögliche Eindämmung entzieht.
    Aber mit so einem Totschlagargument kann man natürlich keine Herzen für diesen Scheiß gewinnen; deswegen wird alles getan, das Unkontrollierbare kontrollierbar aussehen zu lassen.


    Edith sagt noch was zu Bauart und Chernobyl: Die größten Umweltschäden sind durch den Fallout des sehr heiß verbrennenden Moderators Graphit entstanden,
    in Fukushima stehen keine Graphitröhren- sondern Leichtwasserreaktoren, in denen leichtes Wasser als Moderator dient.
    Demnach wird es kein Chernobyl-2, was nicht heißt, dass es nicht genauso oder schlimmere Folgen haben kann.
    Chernobyl ist übrigens auch noch nicht vorbei, von Langzeitfolgen kann man bei der Halbwertszeit noch lange nicht sprechen.

    ...mh.

    Einmal editiert, zuletzt von Wolle S. ()

  • metalfork
    des mit dem super GAU hört sich nur schlimmer an is aber schwachsinn,
    is aber echt hart was da passier ist. da siet man eben wieder man sottle nie mit etwas spielen was man nicht 100% unter kontrolle hat.
    i will ja nit zu politisch werden aber ich finde eh man sollte sich mal mehr bemühen dass man die AKWs vom netz nimmt is doch immernoch ne seeehr große gefahr und nit 100% sicher wie man in diesem fall sieht.
    hoff ma dass die menschen in japan i-wann wieder so leben können wie noch vor ner woche auch bei dem kaputten AKW und des nit so wird wie bei tschernobyl.
    also hoff ma des beste für die betroffenen

  • Haaaahaaahaa - das war der beste Kracher heute! :D


    ok, unmöglich war das falsche wort- es ist unwahrscheinlich.


    aber tatsache ist, dass es nicht zu so einem drastischen leistungsanstieg kommen kann, wie in tschenobyl.
    das ist nämlich wie gesagt, bauart bedingt, genauer gesagt durch die konstruktion der steuerstäbe. die aus dem kkw in tsch. haben am unteren ende mit graphit beschichtet waren und beim einfahren in reaktor eine kurzzeitige reaktionssteigerung bewirkten.
    und da eben alle steuerstäbe auf einmal eingefahren wurden, hat sich der effekt eben drastisch verstärkt.


    und das ist in fukushima nicht der fall, da der reaktor völlig anders designt ist.

  • Man kann nur beten, dass den Japanern schlimmeres erspart bleibt. Ich habe das heute und gestern tatsächlich getan.


    Abseits des Betens sind aber auch andere aktivere Schritte wichtig, damit dieser ganze Wahnsinn endlich unterbrochen wird und nicht wieder nach ein paar Monaten (wenn die Medien andere Dinge in die Headline schieben) des Innehaltens, die Lobbyisten ihre Arbeit wieder forcieren, wieder durch das Land fahren und sich Unterstützer rekrutieren/kaufen.


    Wichtig ist das man aus dieser für Menschen unbeherrschbaren Technologie endlich aussteigt.


    Wichtig ist auch, dass nun nicht wieder manche Forscher, Lobbyisten und Politiker Hand in Hand fordern "erstmal nüchtern sachlich und unaufgeregt analysieren und das pro und contra abwiegen". Bzw. dass man sich derartigen verharmlosenden Aussagen deutlich entgegenstellt.


    Es gibt kein Pro. Kein einziges, insbesondere wenn man an die Folge-Generationen denkt.


    Der gesündeste Impuls wäre, genau die empathische EMPÖRUNG zum Anlaß zu nehmen und politisch engagiert umzusteuern. Sich gerade nicht von dieser gespielten Überlegenheit, der pseudo-technokraten-Nüchternheit den Schneid abkaufen zu lassen.


    "Wir" hatten In Harrisburg eine Kernschmelze (was viele bis heute garnicht wissen... und auch vom Betreiber erst Jahre später zugegeben wurde) und in Tschernobyl.
    Das sind schon 2 alleine in meiner Lebensspanne bei sogenannter ziviler Atomkraft.


    Schon das strafte Pseudo-Wissenschaftler Lügen die noch in meinen Jugendjahren durch die Lande gezogen sind mit den Worten "eine Kernschmelze ist so wahrscheinlich, wie dass dir ein Meteroit auf den Kopf fällt". Oder "maximal einmal in XX- tausend Betriebsjahren".


    Wie gerne würde ich diesen Idioten eine symbolische Ohrfeige für ihre Propaganda austeilen. Denn diese Mumpitz-Vergleiche die viele Lobbyisten damals anstellten sind nicht nur verharmlosend-irreführend sondern überhaupt KEINE ANALOGIE, da bei solch einem schweren Störfall eben zig tausend Menschen gleichzeitig der Meteor auf die Fresse fliegt. Es ist ein Paradebesipiel für die systematische Verdummung in der Diskussion durch willfährige Lobbyisten. Es gab dergleichen viele mehr.


    Als die Ausläufer der Wolken mit radioaktiven Teilchen aus Tschernobyl über weite Teile Deutschlands abregneten, sagte tatsächlich ein hochrangiger Vertreter der Atomenergiebehörde, bei diesen geringen Mengen an Radioaktivität könne man eher von positiven Wirkmechanismen auf den Organismus als von negativen ausgehen. Diesen Satz werde ich niemals vergessen. Live im TV zur besten Sendezeit. Spätestens da mußte jedem! Menschen klar sein, dass da einzelne HOCHRANGIGE Funktionsträger:
    a.) nicht mehr Herr ihrer Sinne sind
    b.) gekaufte Marionetten...
    c.) zynische Komiker


    sind. Aber egal was sie sein mochten. Niemals dürften solche Personen in der Verantwrotung für eine derartig gefährliche Energietechnik stehen.


    Dazu hatten wir das Ergebnis schon Mitte/Ende der Achtziger! einer Enquete-Kommission des Bundestages (zusammengesetzt aus diversen Parteien bzw. Abgeordneter von damals) das neben Naturgewalten, auch Terrorgefahren durch Extremisten in diversen Phasen des "Brennstabzyklus" (also nicht nur Atomkraftwerk in Betrieb sondern auch Transport zu Wiederaufarbeitung und/oder Endlager) und deren Folgen schwer bis unkalkulierbar sind.


    Der Glaube hochkomplexe Systeme seien von vornherein durch genaue Planungen kalkulierbar und beherrschbar ist ein Witz in sich. Da eben gerade hochkomplexe Systeme sich dadurch auszeichnen, dass am Reißbrett nicht jede Eventualität die durch das Zusammentreffen diverser (auch bis dato unbekannter) Wirkfaktoren die sich in der Realtität ereignen könnten, vorab verausgesehen werden kann.


    Oftmals ist die Realtität aber noch banaler und man braucht nicht mal die Forschung und die Grenzen des Menschen in Bezug auf sein Scheitern mit hochkomplexen Systemen zu bemühen:
    Man hätte niemals derartig gefährliche Technologien dem freien Markt überlassen dürfen. Die "Versuchung" im Gewinnstreben Sicherheitsmängel hinzunehmen, in Erdbebenregionen zu bauen, Störfalle und Strahlenopfer zu vertuschen oder "unter der Hand zu entschädigen", für geringere Erdbeben auszurichten in der Hoffnung dass größere nicht kommen, da deren Bausschutz zu teuer wäre, Sicherheitsvorkehrungen oder Prüfergebnisse zu manipulieren/vorezutäuschen etc. etc. das alles ist/war Größenwahnsinn oder einfach korrumpierte Verantwortungslosigkeit.


    Letzten Mittwoch fragte mich mein netter 13-jähriger Drumschüler M. aus Darmstadt in der Gewissheit wieviel Respekt ich den 3 großen japanischen Drumfirmen gegenüberbringe:
    "Japanische Firmen sind doch generell führend... die haben doch auch in anderen Bereichen die Nase vorn".


    Daraufhin sagte ich: "In einigen Bereichen stimmt das. Im Instrumentenbau sehr häufig. Aber es gibt auch Ausnahmen. Insbesondere die japanischen Atomanlagen und ihre Betreiber von denen seit Jahren bekannt ist wie verantwortungslos da mitunter agiert wird und was da alles schiefgeht".


    Und nun höre ich vereinzelt dt. Politiker im Fernsehen, die sich wundern... es sei doch alles so toll gewesen bei den Atombetreibern in Japan. Blödsinn. Auch unsere Medien waren voll mit den Skandalen dieser "Unternehmen".


    Bei uns in Deutschland ist natürlich alles besser... hahaha. Genau! Die "Hanauer Nuklearbetriebe", die "Wismut", Asse, die Atomfässe die durchrosten, wo irgendwelche verantwortungslosen XXXXX nicht mal Buch geführt haben wieivel Fässer wo hingekippt wurden und was diese enthielten. Jede Frittenbude würde sofort geschlossen, wenn deren Buchhaltung derartig manipuliert bzw. unsachgemäß geführt würde.


    Mit 14 war ich noch pro Atom, weil ich diese Kolhe-Lungen und Pseudo-Krupp haßte. Aber irgendwann glaubt man nicht mehr an den Weihnachtsmann... weder an die Kohle noch an das Atom.


    Das tragische für Japan wie für die ganze Welt ist, das es offensichtlich mehrere Katastrophen dieser Größe "braucht"e" bevor die Finanzkraft der Lobbyisten durch die Ethik und Moral und die berechtigten Sorgen der Mehrheit der Menschen ausgehebelt wird. Das ist das perfide. Es bedarf offensichtlich des erheblichen Leids vieler um gegen die Korrumpierbarkeit Einzelner anzukommen. Die Flammen müssen hoch schlagen bevor sich im Auge der Feuerschein spiegelt und das Dollarzeichen verblaßt.

  • Doch es gibt ein Pro, bei der Produktion von Atomstrom entsteht DIREKT kein Co². Indirekt natürlich schon, beim Abbau von Uran z.B. Aber ich glaube weniger als bei normalen Kraftwerken.
    Aber die Contras sind natürlich stärker und relativieren das wieder.
    Allen anderen Aussagen in Drumstudios Text stimme ich voll und ganz zu.

  • Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn weiterhin nichts in Sachen Atompolitik geschieht.
    Mir sind gestern Abend spontan zwei Sprichworte und ein Zitat in den Kopf gekommen:

    • Geld regiert die Welt
    • Nach uns die Sintflut
    • "Die Geister, die ich rief, werd ich nun nicht mehr los!"

    Mehr habe ich momentan nicht dazu zu sagen. :thumbdown:


    Tom


    [ich spiele zwar ein Akustik-Set, dewegen bin ich aber noch lange kein A-Tom]

  • Mich persönlich würde es nicht wundern, wenn weiterhin nichts in Sachen Atompolitik geschieht.


    Wenn wir alle nur die Hände in den Schoß legen und warten, wird genau das zutreffen. Da muss schon ein bisschen Druck auf den Kessel kommen...

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

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