Drum Tuning Bible (Wie Stimm ich meine Trommeln richtig)

  • Wenn die das nicht aushalten hast du definitiv zu stark gespannt. Zentrieren heißt nicht die Spannschrauben anzuknallen bis gar nix mehr geht. Abgesehen von Billigtrommeln sind in der Regel auch genug Spannschrauben vorhanden, sodass weniger Drehmoment pro Schraube nötig ist. Und ansonsten halt gleichmäßig anziehen. Ich mach das immer mit zwei Stimmschlüsseln gegenüberliegend und mach max. 1/2 Umdrehung, bis ich weiter gehe.

  • Wenn die das nicht aushalten hast du definitiv zu stark gespannt. Zentrieren heißt nicht die Spannschrauben anzuknallen bis gar nix mehr geht. Abgesehen von Billigtrommeln sind in der Regel auch genug Spannschrauben vorhanden, sodass weniger Drehmoment pro Schraube nötig ist. Und ansonsten halt gleichmäßig anziehen. Ich mach das immer mit zwei Stimmschlüsseln gegenüberliegend und mach max. 1/2 Umdrehung, bis ich weiter gehe.

    Naja, immerhin werden lt. Drum Tuning Buch zwei und lt. Drum Tuning Bible sogar drei ganze Umdrehungen je Stimmschraube fürs Zentrieren empfohlen... da kommt dann schon bissl Druck auf jede Scheibe...

  • Ich meine nicht 1/2 Umdrehung insgesamt, sondern pro Durchgang. Stichwort "gleichmäßig anziehen". Und es sollte kein Problem sein für die Unterlegscheiben, wenn du's nicht übertreibst. Zu Beginn des Vorgangs sind die Angaben auch etwas schwammig, weil sich durch das Anziehen auch von zwei Schrauben gleichzeitig die Spannung an anderen Schrauben wieder lockert. Man braucht ein bisschen, bis man ein Gefühl dafür entwickelt.

  • Ich meine nicht 1/2 Umdrehung insgesamt, sondern pro Durchgang.

    Ja, das habe ich schon auch so verstanden. ;)

    Nichtsdestotrotz werden 3 knackige Umdrehungen insgesamt lt. DTB empfohlen... das ist meiner Meinung nach schon ordentlich und zB. noch bei meinem alten Performer (ohne Unterlegscheiben) war das bei einigen Toms echt schwierig überhaupt zu schaffen...

  • Die können das ab. Und überleg mal selbst, wenn du sie zum Zentrieren raus nimmst, wie willst du sie denn jemals wieder reinbekommen, ohne das Fell komplett zu entspannen? Dann wäre es ja nicht mehr zentriert, und du musst von vorne beginnen.


    Ich stimme nie mit 2 Stimmschlüsseln, "riskiere" damit also kurzzeitig ne einseitige Mehrbelastung. Kaputt ist mir noch nie was gegangen an der Stelle. Snares werden eh meist deutlich höher gestimmt, da dürfte man dann ja gar keine Plastikwasher verwenden.

  • Die können das ab. Und überleg mal selbst, wenn du sie zum Zentrieren raus nimmst, wie willst du sie denn jemals wieder reinbekommen, ohne das Fell komplett zu entspannen? Dann wäre es ja nicht mehr zentriert, und du musst von vorne beginnen.

    Rein theoretisch könnte man ja auch immer nur eine Stimmschraube komplett lösen, Unterlegscheibe montieren und dann wieder leicht anziehen, während alle anderen noch leicht auf Spannung sind... und so der Reihe nach durch...

    Aber hab ja gesagt, ist ne blöde Frage... 8o

  • Guten Morgen,


    ich bin immer wieder erstaunt, was man alles so treibt, wenn

    man meint, es müsste so sein.


    Ich halte von der ganzen Zentriereritis gar nichts, insbesondere

    nicht vom Dehnen oder gar Erhitzen des Fells. Die Folie altert

    dadurch künstlich. Ein ganz klein bisschen mag das ja noch sinnvoll

    sein, aber dann doch bitte dezent und stellt sich auch die Frage nach

    den Plastescheibchen nicht.


    Mir konnte bisher niemand vernünftig und für mich nachvollziehbar

    erklären, warum ich eine Trommel erst höher stimmen soll als ich

    sie nachher haben will. Mal ein bisschen in die Mitte gedrückt und

    nachgestimmt, reicht aus meiner Sicht vollkommen.


    Aber früher hat man ja auch Trampolinspringen gemacht.

    Damals hatte ich durchaus Felle so überdehnt, dass sie nachher

    nicht mehr gut tief zu stimmen waren. Das ist nämlich die Konsequenz

    des Übereifers.


    Grüße

    Jürgen

  • Wenn die das nicht aushalten hast du definitiv zu stark gespannt. Zentrieren heißt nicht die Spannschrauben anzuknallen bis gar nix mehr geht. Abgesehen von Billigtrommeln sind in der Regel auch genug Spannschrauben vorhanden, sodass weniger Drehmoment pro Schraube nötig ist. Und ansonsten halt gleichmäßig anziehen. Ich mach das immer mit zwei Stimmschlüsseln gegenüberliegend und mach max. 1/2 Umdrehung, bis ich weiter gehe.

    Naja, immerhin werden lt. Drum Tuning Buch zwei und lt. Drum Tuning Bible sogar drei ganze Umdrehungen je Stimmschraube fürs Zentrieren empfohlen... da kommt dann schon bissl Druck auf jede Scheibe...

    Wie viele Umdrehungen man am Ende braucht, hängt von mehreren Faktoren ab, wie

    - dem Startpunkt, ab dem du die Umdrehungen zählst,

    - wie gut Kesselvorprägung des fells und Kesseldurchmesser zusammenpassen

    - Gewindesteigung der Spannschrauben

    - Stärke der Fellfolie / Anzahl der Lagen


    Aber pro Runde empfehle ich auch je 1/2 Umdrehung an jeder Schraube und wie Marius schrieb, die Verwendung zweier Stimmschlüssel gleichzeitig.

    Ich halte von der ganzen Zentriereritis gar nichts, insbesondere

    nicht vom Dehnen oder gar Erhitzen des Fells. Die Folie altert

    dadurch künstlich.

    Das ist falsch. Die Folie stammt aus der Elektrotechnik und wird beispielsweise in Kondensatoren als Dielektrikum verwendet. für solch eine Anwendung braucht man temperaturstabiles Material, was Mylar auch ist. Mylar enthält keinerlei Weichmacher und der Schrumpfungsbereich beginnt erst bei 150 Grad Celsius.


    Mir konnte bisher niemand vernünftig und für mich nachvollziehbar

    erklären, warum ich eine Trommel erst höher stimmen soll als ich

    sie nachher haben will.

    Hättest du mal mich gefragt, ich hätte es dir erklärt.

  • Man kann da durchaus geteilter meinung sein, wie man trommeln richtig stimmt,

    Nicht ohne grund existieren ne menge unterschiedlichster vorgehensweisen.


    imho: keine zwei schlüssel brauchts nicht dazu, und gegenüberliegend und vielleicht sogar gleichzeitig eindrehen,

    brauchts nicht, kann sogar eher kontraproduktiv sein. über ungünstig gelagerte "achsen" zu stimmen, je nach anzahl der spannschrauben,

    muss nicht unbedingt gut bedeuten.

    alternative wären reihum in kleineren stücken, oder über kleinere "kuchenstücke" im kleinen dreieck nacheinander und nicht über/keine

    großen viertel "brotlaiber" vielleicht auch noch über gar 90° grad ( edith zum besseren verständniss nicht nach fig 2,136)

    noch ne alternative wäre nach ziehharmonikaprinziep.


    l.g.


    unter zentrieren verstehe ich, das lose fell auflegen, mit mittig eingedrückten finger, einen "trichter/kegel" ins fell ziehen,

    wodurch sich das fell zentriert, und dann die schrauben leicht vorspannnen/vorziehen. u.u. sogar per hand, je nach kraft in den fingern.


    ob das jetzt "religionskonform" ist ;) :S? - sig.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Was denn nun ?

    Doppelte Verneinung, also braucht es zwei Stimmschlüssel

  • .... nö :!:

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ich bin da ganz bei Jürgen beim Thema zentrieren.

    Sowohl bei (den meisten) Trommeln als auch bei (den meisten) Fellen handelt es sich um genormte Industrieware die in aller Regel einfach "passt".

    Was soll ich da künstlich überdehnen?


    Wenn nach allgemeinem Verständnis (hier im Forum oft beschrieben) Felle "durch" sind, dann erkennt man in der Regel deutliche Bereiche der Überdehnung im Fell wenn man es von der Trommel nimmt. Flächig, keine Dellen. Ein gleichmäßiges Stimmen ist dann in der Regel nicht mehr möglich (es sei denn, man knallt das Fell übermäßig an).


    Warum soll ich diesen Zustand bei neuen Fellen künstlich herbeiführen?

    Ich stimme die Dinger wie ich sie haben will - fertig. Ab und zu (Zeitfaktor, Spielweise, Räumlichkeit) stimme ich nach, that's it.

    Ich komme wunderbar klar damit, niemand beschwert sich - weder die Band noch FOH oder Recording Engineers.


    Zentrieren? Ich lege das neue Fell gleichmäßig auf die Gratung und stimme mit einem (!) Stimmschlüssel gleichmäßig und moderat über Kreuz bis der Klang mir gefällt. Da wird nix überdehnt oder angeknallt...

  • Sowohl bei (den meisten) Trommeln als auch bei (den meisten) Fellen handelt es sich um genormte Industrieware die in aller Regel einfach "passt".

    Das stimmt leider nicht. Die Kesselvorprägung eines Fells ist lediglich eine grobe Wette des Herstellers auf die Position der Gratung, auf der es einmal aufliegen wird. Trommelhersteller bauen ihre Kessel unterschiedlich im Durchmesser, die meisten leicht untermaßig, aber eben nicht identisch, und auch die Position der Gratung auf dem Kesselfleisch ist unterschiedlich. Deshalb macht man über höhere mechanische Kraft und ggf. Wärmezufuhr eine Art "Bügelfalte" ins Fell, die dann genau an der Kontaktfläche zwischen Fell und Trommel sitzt.


    Auch ohne so ein Zentrierungsverfahren wird das Fell nach einigen Wochen genau diese "Bügelfalte" bekommen, weil das fell sich langsam auf die Gratung formt. In diesen Wochen wird man wegen der Verformung des Fells allerdings des Öfteren nachstimmen müssen. Mit ordentlich durchgeführter Zentrierung ist es direkt stimmstabil.

  • zwei schlüssel brauchts nicht dazu, und gegenüberliegend und vielleicht sogar gleichzeitig eindrehen,

    brauchts nicht, kann sogar eher kontraproduktiv sein.

    Kannst du erklären, warum das kontraproduktiv sein soll? Ich bin gespannt auch die Begründung.

    siehe oben post 71. alleine schon um mit dem finger in die mitte drücken zu können, (falls kein hilfsmittel, gewicht o.ä. vorhanden ist), bräuchts ja dann drei hände,


    ansonsten ist das etwas schwierig zu erklären in worte zu fassen.

    vom prinzip in etwa vergleichbar, stell dir vor du müsstest eine libelle, eines vermessungsgerätes, über zwei durch die mitte/zentrum verlaufenden achsen ausrichten,

    also dann vier stellschrauben. mit nur dreien tust man sich bedeutend leichter (sind auch drei vorhanden).


    oder eine floortom mit vier beinen, absolut waagrecht ausrichten.


    durchs zentrum wäre auch nur bei gerader anzahl von spannschrauben gegeben,


    und kippelnde trommeln durch "achs- ergabe" durchs zentrum will im prinzip auch keiner, nur vom prinzip her.


    ich muss mal suchen ob ich finde wo das

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Mit zwei Stimmschlüsseln gleichzeitig anzuziehen hat übrigens auch den Vorteil, dass das alles viel schneller geht und man Zeit spart. Finetuning meine ich damit natürlich nicht, und das ist auch fürs Zentrieren nötig. Finetuning meint, das Fell in Stimmung mit sich selbst zu bringen - also an allen Spannschrauben auf die selbe Tonhöhe zu stimmen. Das geht besser mit einem Stimmschlüssel in der einen und einem Filzklöppel in der anderen Hand (und mit gespitzten Ohren).


    Weil ja hier einige der Meinung sind, Zentrieren wäre unnötig:

    Nach meiner Erfahrung kommt das vor allem darauf an, wie hoch man die Trommel letztendlich stimmt. Bei Snares verzichte ich auf's Zentrieren auch. Aber bei tiefer gestimmten Trommeln wie Bassdrum und Toms lohnt sich das schon, besonders wenn Gratung und Fell nicht so gut zusammenpassen. Und wie Nils schon schrieb - genormt ist hier nichts! Gratungen sind unterschiedlich, Felle sind unterschiedlich usw.


    Und wenn man das Zentrieren nicht übertreibt, geht da auch nichts kaputt. Von Fönen halte ich allerdings auch nichts. Ich besitze nicht mal 'nen Fön.

  • nils Ich hab das Prinzip schon verstanden, von nachstimmen hatte ich ja auch geschrieben.

    Dir geht es um das Prinzip "Fellkragen auf Gratung", mir geht es um das Prinzip "Überdehnung".

    Ich habe dabei die Bilder vor Augen, auf denen Simon Phillips auf dem frisch aufgezogenen Schlagfell seiner 24er Tama Bassdrum herumspringt... 🤷🏻‍♂️

    Klar, wer bin ich, mich mit SP vergleichen zu wollen...?! Vielleicht macht er das vor jedem Gig oder jeder Recording Session und bekommt als Endorser auch massig Felle spendiert, wer weiß?!

    Die einen bevorzugen frische Felle bei jeder Gelegenheit, für andere ist ein Fell erst dann "gut eingespielt" wenn der Abrieb der Sticks schon deutlich zu sehen ist und sich das Coating bereits in Auflösung befindet.

    Des Menschen Wille ist sein Himmelreich oder mit den Worten meiner Oma selig: "Wat dem einen sin Uhl is dem anderen sin Nachtigall!" 😇

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