Geschwindigkeit: Übung, Technik oder Veranlagung?

  • Hi Leute,


    was ich schon immer mal wissen wollte:


    ich komme bei meiner Double Bass Geschwindigkeit seit Jahren nicht wesentlich weiter (ca 150bpm). Nun mal meine Fragen die mich schon lange interessiert in die große Runde.


    Ist das:
    a) nur eine Sache der Übung :?: Okay, ich spiele/übe max. 3 x die Woche je 1 Stunde. Dann aber alles quer Beet, und nicht nur Double Bass drumming / Geschwindigkeit.
    b) der Technik :?: Ich habe damals bei einem alten Jazzer gelernt. Der hat mir beigebracht, den Fuß aufliegen zu lassen. Diese Art ist für mich ganz angenehm, da ich da für mich die beste Balance habe.
    c) der Veranlagung :?: Nun gibt es ja die unterschiedlichsten Menschen und Fähigkeiten, der eine hat´s schneller drauf wie der andere, und wiederum andere üben sich tot, und kriegen es nie hin.


    Wer zu a) eine gute Übung bzw. Herangehensweise hat, bitte beschreiben :thumbup:


    Gruß


    Mick

    DON`T PLAY THE DRUMS - PLAY THE BAND!

  • Ich denke es sind alle 3, und von jedem ein Bisschen ;)
    Veranlagung macht schon viel aus, bezüglich Technik mal nach "Heel-Toe" suchen (Y-Tube ist voll davon) und den guten alten Rebound nicht vergessen. Und das Üben ist das schlimmste, keine Zeit, keine Lust, das klappt irgendwie nicht, ich komm nicht weiter, . . . da musst du durch ;)

    Wer zu a) eine gute Übung bzw. Herangehensweise hat, bitte beschreiben :thumbup:

    Wiklich a)? Mehr Üben, es sei denn du meinst b) und das schrub ich schon ;)
    Greez, Josh

  • Hallo,


    wenn ich "bpm" lese, bekomme ich grüne Pickel.
    Ohne Noten heißt das Alles und Nichts.


    Ich interpretiere mal frei, dass es sich um einen 4/4-Takt handeln soll (wie langweilig!) und dann noch die üblichen 16tel in alternierend (RL) durchgebraten.
    Wenn es nur um die Geschwindigkeit geht: jeden Tag (drei Mal die Woche ist kein Üben, das ist eine halbe Katastrophe) 10 Minuten. Bei 40 anfangen. Erst wenn es nach Musik klingt, geht es weiter, mit: 42.


    Ok, ein bisschen hart vielleicht, aber wenn man es nur halb so hart macht, dann klappt das auch. Aber es dauert.


    Ich würde aber auch mal was anderes spielen.


    Die ganze Technik-Diskussion ist für Leute, die labern wollen. Zugegeben: Ferse unten ist nicht gerade der Freund der Geschwindigkeit, dafür ist Ferse oben nicht der Freund der Kontrolle. Einfach mal Beides üben, wer mehr kann, kann mehr und kann es sich vor allem aussuchen.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Manchmal hat man mentale Blockaden. Da hilft es, mal etwas Anderes zu tun. Krampfhaft der Uhr hinterher zu laufen bringt nichts.

  • wenn es um den Hochgeschwindigkeitsbereich geht verhält es sich wie beim Sport: das Trainingspensum muss erhöht werden. Technik (Bewegung) ist da zweitrangig. Bei einem Pensum von 3h pro Woche (selbst über mehrere Jahre), das noch nicht mal primär der Fußtechnik gewidmet war, ist es 150 bpm schon gut. Es kommt ja auch darauf an, wie lange du die Geschwindigkeit halten kannst. Es gehört Ausdauer dazu. Die entwickelt sich immer langsam durch stetiges Spielen/Üben.

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

  • ich komme bei meiner Double Bass Geschwindigkeit seit Jahren nicht wesentlich weiter (ca 150bpm).


    150 was? Ganze? Halbe? Viertel? Achtel? Sechszehntel? Quintolen? Septolen? Äpfeln Birnen oder Bananen?


    a) nur eine Sache der Übung?


    Jau.

    b) der Technik?


    Jau, und Technik ist im grunde "nur eine Sache der Übung". Ich persönlich halte von dem Üben nach Muskelmasse erstmal wenig.
    Zuerst muss eine funktionierende Technik gefunden werden, die vorallemgesund ist. Genau so wichtig ist es, die Fußmaschine so einzustellen, dass das überhaupt geht.
    Das heißt nicht Axis kaufen, einfach nur vernünftig einstellen, sodass das Pedal immer schön am Fuß ist, der Klöppel spiel hat, und die Feder nicht zu stramm oder zu locker ist.


    c) der Veranlagung?


    Wenn man von Behinderungen bzw. Verletzungen absieht: Quatsch.
    Mag sein dass es bei dem einen oder anderen etwas schneller geht, die richtige Technik zu finden.

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • War (ist) genau das selbe bei mir.


    Ich spiel mit Hacke down so bis 150 bpm und es ist immernoch die für mich unangenehmste Geschwindigkeit, an schlechten Tagen sogar nur 140.


    Ab 160~170 nutz ich die Heel - Toe Technik und komm dann an guten bis 235 bpm und übe fleissig für die 250bpm.


    Falls du bei deiner Technik bleiben möchtest hilft Sport, Radfahren, joggen seilchenspringen, 2-3 Monate regelmäßiges Training werden Wunder wirken, glaub mir

  • Ist das:
    a) nur eine Sache der Übung :?: Okay, ich spiele/übe max. 3 x die Woche je 1 Stunde. Dann aber alles quer Beet, und nicht nur Double Bass drumming / Geschwindigkeit.
    b) der Technik :?: Ich habe damals bei einem alten Jazzer gelernt. Der hat mir beigebracht, den Fuß aufliegen zu lassen. Diese Art ist für mich ganz angenehm, da ich da für mich die beste Balance habe.
    c) der Veranlagung :?: Nun gibt es ja die unterschiedlichsten Menschen und Fähigkeiten, der eine hat´s schneller drauf wie der andere, und wiederum andere üben sich tot, und kriegen es nie hin.


    d) nur eine Modeerscheinung und ein wenig überbewertet?


    Sachlich sind glaube ich alle relevanten Einschätzungen und Tipps bereits genannt worden. Aber es ist wohl auch eine Frage der Fokussierung. Wenn man "Speed Drumming" als oberstes Ziel vor Augen hat, kommt man vermutlich schneller voran, als wenn man (als älterer Herr wie ich) eher gemütliche Tempi bevorzugt und 150bpm schon als uptempo gelten läßt. Jedenfalls staune ich gelegentlich, was manche Kids nach relativ kurzer Zeit auf ihrer DB zaubern, während ich immer noch Mühe habe, überhaupt mehr als 5 Schläge sauber am Stück zu spielen.


    Das erinnert mich an die Guitar Heroes der 80er, als auch vor allem Schnelligkeit entscheidend war. Musikalisch hatten die Herren Malmsteen, Satriani und Co. doch eher wenig neues im Gepäck. Ähnlich geht es wohl gerade bei uns Trommlern zu, aber ich habe Geduld, auch solche Phasen gehen vorbei.
    (Bin mal gespannt, wann der erste prominente Drummer des Dopings überführt wird. Wenn es nur noch um BPM ginge, wär das die logische Konsequenz, um immer neue Geschwindigkeitsbenchmarks aufstellen zu können. Trommeln als olympische Disziplin? Wer weiß? ;) )

  • d) nur eine Modeerscheinung und ein wenig überbewertet?


    Sachlich sind glaube ich alle relevanten Einschätzungen und Tipps bereits genannt worden. Aber es ist wohl auch eine Frage der Fokussierung. Wenn man "Speed Drumming" als oberstes Ziel vor Augen hat, kommt man vermutlich schneller voran, als wenn man (als älterer Herr wie ich) eher gemütliche Tempi bevorzugt und 150bpm schon als uptempo gelten läßt. Jedenfalls staune ich gelegentlich, was manche Kids nach relativ kurzer Zeit auf ihrer DB zaubern, während ich immer noch Mühe habe, überhaupt mehr als 5 Schläge sauber am Stück zu spielen.


    Das erinnert mich an die Guitar Heroes der 80er, als auch vor allem Schnelligkeit entscheidend war. Musikalisch hatten die Herren Malmsteen, Satriani und Co. doch eher wenig neues im Gepäck. Ähnlich geht es wohl gerade bei uns Trommlern zu, aber ich habe Geduld, auch solche Phasen gehen vorbei.
    (Bin mal gespannt, wann der erste prominente Drummer des Dopings überführt wird. Wenn es nur noch um BPM ginge, wär das die logische Konsequenz, um immer neue Geschwindigkeitsbenchmarks aufstellen zu können. Trommeln als olympische Disziplin? Wer weiß? ;) )

    ;it fast 50 jahren gebe ich dir 100% zustimmung
    Sag NEIN zu musikalischem bodybuilding !!! :D

    alles granatenquatsch

  • Fussgeschwindigkeit ist eine deutlich andere Geschichte als Handgeschwindigkeit. Bei Fussgeschwindigkeit spielt Kraft in den (oberen) Muskelgruppen tatsächlich eine größere Rolle. Mit 1-2 Stunden wöchentlichem Üben wird sich da keine Verbesserung einstellen. Heel down ist zudem auch eine Technik, die mir in dem Zusammenhang noch nicht oft begegnet ist. Um da druckvoll und präzise mit zu werden, braucht es vermutlich wirklich sehr intensives Training und vor allem den Ansporn, den jüngere Drummer oft durch eine entsprechende Band und den Contestgedanken mit anderen haben.


    Ich würde mir Referenztempi in Form von Musik schnappen. Dieses Genudel im luftleeren Raum bringt wenig, das sehe ich regelmässig bei meinen Schülern über 30. Es gibt keinen Grund, bestimmte Geschwindigkeitsmarken zu knacken, es sei denn, man macht damit Musik.


    Fazit: man braucht ein musikalisches Ziel, eine Motivation. Etwas, was über den Zweck des reinen "ich kann jetzt 160bpm spielen" hinaus geht.


    Zum Thema Veranlagung: ja, es ist bestimmt Veranlagung. Aber nicht körperliche, sondern eher geistige. Wer heiss ist und etwas unbedingt erreichen will, erreicht das. Motivation s. oben. Habe noch nie einen Schüler dieser Art erlebt, der seine Ziele nicht erreicht hätte.


    Jüngeren Schülern rate ich, soviel zu spielen und zu üben wie möglich. Denn präzise Geschwindigkeit und Kontrolle ist meistens gleichbedeutend mit musikalisch nutzbarer Technik. Nur allzu oft sitzen Trommler dem Irrglauben auf, Metal sei schnell und alles andere gemütlich. Das ist absolut falsch, zumindest, wenn man sich irgendwann tatsächlich frei musikalisch ausdrücken möchte. Ein flüssiger Wirbel und schnelle Füsse sind immer gut. Aber eben nicht als Selbstzweck, sondern weil man mehr Spaß hat, in der Band mehr machen kann und tighter klingt.


    lg
    max

  • Du kannst ja die Stärke der Federung oder die Position des Beaters verändern und schauen ob du so besser spielen kannst. :)

  • Zitat

    Ich würde mir Referenztempi in Form von Musik schnappen. Dieses Genudel im luftleeren Raum bringt wenig, das sehe ich regelmässig bei meinen Schülern über 30. Es gibt keinen Grund, bestimmte Geschwindigkeitsmarken zu knacken, es sei denn, man macht damit Musik.


    Fazit: man braucht ein musikalisches Ziel, eine Motivation. Etwas, was über den Zweck des reinen "ich kann jetzt 160bpm spielen" hinaus geht.


    Ganz genau.... subjektiv habe ich die meisten Fortschritte gemacht wenn ich zu Playalongs gespielt habe. Wenn ich einen spezifischen Song beginne zu spielen, stolpere ich über bestimmte Parts noch. Wenn ich den Song dann flüssig spielen kann, steigere ich mich nicht nur in diesem Lied sondern meine Gesamtleistung.


    Ich denke einer der Hauptgründe ist das sich der Körper die Bewegungsabfolgen im Zusammenhang mit Musik besser einprägen kann als wenn stumpf ohne Musik gespielt wird.
    Ich verstehe diese Faszination DB auch überhaupt nicht. Es hat für mich nichts mit musikalischen Können zu tun der schnellste DB Spieler zu sein. Zudem nervt es das (in meinem Fall) Gitarrist und Bassist unbedingt wollen und darauf drängen das DB geshpielt wird, obwohl es meiner Ansicht nach aktuell überhaupt nicht nötig ist.... :rolleyes:
    Hauptsache es ballert und ist laut. :thumbdown:
    Das durch diesen Overload an Bassdrum ein Lied nicht unbedingt besser wird sondern im Gegenteil eher an Kante und Profil verlieren kann, scheint nur mir in den Sinn zu kommen.

  • Ich finde das passt hier sehr gut.Lg
    http://www.youtube.com/watch?v=DM6bDkP37wA


    Nicht wirklich konstruktiv, oder? Das Interview ist selbstverständlich super, aber muss das hier sein?


    Wir müssen ja dem OP nicht unterstellen, dass er von A bis Z ausschliesslich Technik und Geschwindigkeit übt,
    und nicht weiss, dass man damit eigentlich Musik macht, oder? Jedenfalls war das nicht annähernd seine Frage.


    Diese wohlmeinend besserwisserischen Beiträge immer... :rolleyes:


  • Kommt doch auf den Blickwinkel an.Vieleicht hilft es dem TS ja es etwas entspannter/anders zu sehen.
    Natürlich kann ich auch schreiben
    b:Üben
    oder Jojo Mayer zitieren "übe langsam um den Dreck im Getriebe zu finden"
    und das alles hat nix aber auch garnix mit "Besserwissen" zu tun
    Lg
    Ps: das erste was flöten geht ist Präzison

    2 Mal editiert, zuletzt von dideldidel ()

  • Wäre eine krasse Überbetonung von Technik oder Geschwindigkeit vorhanden, wäre ein solcher Hinweis natürlich gerechtfertigt.
    Da dies jedoch überhaupt nicht ersichtlich ist, wirkt ein faktisch wortloser Hinweis im Sinne von "Technik ist nicht Musik machen"
    recht überheblich und ist wohl nicht sehr wertvoll... Das meinte ich.


    Nee, das erste, was verschwindet, ist die Geschwindigkeit. Die ist nämlich wirklich Übungssache. Präzision mag etwas einrosten,
    wenn man nach langer Pause gleich auf sein Spitzenniveau zurückwill - sie ist aber grösstenteils eine Frage des Gehörs, und das
    verlierst du nicht so schnell ;).

  • Zitat

    Da dies jedoch überhaupt nicht ersichtlich ist, wirkt ein faktisch wortloser Hinweis im Sinne von "Technik ist nicht Musik machen"
    recht überheblich und ist wohl nicht sehr wertvoll...


    Er hat ja danach gefragt wie er schneller werden kann... und wie ich bereits geschrieben habe ist es (meiner Erfahrung nach) einfacher sich mit Musik zu verbessern. Und macht auch mehr Spaß. ;)


    Und wenn ich Luddie richtig verstanden habe meinte er das auch. Zumindest interpretiere ich diesen Satz:

    Zitat

    Ich würde mir Referenztempi in Form von Musik schnappen. Dieses Genudel im luftleeren Raum bringt wenig, das sehe ich regelmässig bei meinen Schülern über 30.


    so interpretieren.

  • Liebe Julia, das ist schön, dass wir mittlerweile ein ganzes Gremium geworden sind, das über Gründe und Motive
    des Originalposters Mick diskutieren :D .
    Ich weiss nicht, ob du überhaupt mich ansprichst mit beiden Zitaten? Falls dem so ist:


    1) Da hast du natürlich recht, ich bezog mich jedoch ausschliesslich auf dideldidel, der ja als Antwort auf den OP
    einen Link gepostet hat, der sinngemäss aussagt: "Hör auf, dich mit Technik & Speed zu beschäftigen, musikalische
    Ideen sind viel wichtiger".


    2) Luddie habe ich auch nicht gemeint oder angesprochen. Ist natürlich auch richtig, aber wie gesagt - hat mit dem
    was ich geschrieben und worauf ich geantwortet habe nichts zu tun ;) .


  • Nee, das erste, was verschwindet, ist die Geschwindigkeit. Die ist nämlich wirklich Übungssache. Präzision mag etwas einrosten,
    wenn man nach langer Pause gleich auf sein Spitzenniveau zurückwill - sie ist aber grösstenteils eine Frage des Gehörs, und das
    verlierst du nicht so schnell ;).


    Stimmt, und Simon Philipps erzählt komplette scheiße.
    Deine Präzision möchte ich gern mal hören ;)

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!