radioschau teil 8- Niklas Kahl

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    [/video]werte gemeinde,
    am samstag ergibt sich die möglichkeit für die nächste Runde der unglaublichen df-radioschau einen ausführlichen plausch mit "stahlmann" niklas kahl abzuhalten. (hier unterwegs unter dem namen dbddw). über zahlreiche fragen würden wir uns freuen. :thumbup:

  • Frage von pbu:

    Hallo Nik! :) Hier im Forum begegnen wir oft jungen Schlagzeugern, die sich darüber informieren möchten, wie sie Profi werden können - insbesondere auch in deinen Genres.
    Diese möchte man einerseits nicht desillusionieren, andererseits nicht ihrer - oft vorhandenen - Naivität überlassen.
    Wie gehst du - als Profi ohne langen Bart - mit jungen Rockstar-Ambitionierten um? Was rätst du ihnen?

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Schön, dass es hier mal wieder etwas neues gibt, Matz - ich habe die anderen Folgen gerne gehört!


    Daher möchte ich gerne folgende Fragen - irgendwie auch in Ergänzung zu Pbu's Frage - beisteuern:


    Wie sieht denn Dein typischer Tagesablauf aus? Unterrichtest Du auch? Wie ist das Verhältnis zwischen "Musik machen" und Büroarbeit? Konkret auch: was sollte man tun, um sich "in der Szene" bekannt zu machen und nicht nur im Proberaum zu versauern?


    Viel Spaß beim Interview - ich bin gespannt!


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Wenn ich das richtig gesehen habe, spielst du in diversen vielbeschäftigten Bands. Wie koordinierst du da die Termine? Wer zuerst kommt mahlt zuerst oder nach Gage oder gibt es Vorkaufsrechte für manche Kapellen?


    Wenn ihr mit zum Beispiel Stahlmann auf großen Festivals spielt: Wie bereitet ihr euch auf die konkreten Auftritte vor? Reicht es, die Reihenfolge der Lieder festzulegen oder wird die Setliste und Bühnenshow tatsächlich eine Woche lang im Proberaum routiniert?
    Und wie unterscheidet sich die Vorbereitung, das gespielte Programm und das Gefühl während des Gigs bei Festivals im Vergleich zu eigenen Konzerten. Schließlich kommen bei Letzterem die Leute wegen euch, während bei Ersterem wohl die Wenigsten eure Texte kennen und vielleicht erst von euch überzeugt werden müssen. Mal von möglicherweise ungünstigen Spielzeiten abgesehen.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

    2 Mal editiert, zuletzt von Korki ()

  • Hallo Nik!


    -Mich würde interessieren was für wichtige Erfahrungen du auf deinem Weg gemacht hast die du anderen Musikern die auch professionell werden wollen raten würdest zu machen? Oder die du selbst vielleicht auch gerne früher gemacht hättest?


    -Was für Erfahrungen hast du im Bezug auf "Selbstvermarktung" gemacht? Ist das überhaupt ein Thema für dich?


    -Was war dein wichtigster und größter Moment im Bezug auf Musik/Drumming?



    Ich freue mich auf eine spannende Radioschau!
    Lg Michel

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Habt ihr schon angefangen?


    Nik, was hältst du von Kollegen, die ihre Proben "Workout" nennen und ihren musikalischen Fortschritt fast ausschließlich in BPM messen?

    -
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  • hey gimmick! das war in der tat ein lustiger zufall. wenn ihr wieder irgendwo hier in der nähe seit holen wir ein interview nach, wir sind während eurer show abgehauen weils anfing zu regnen und wir kein licht für einen innendreh dabei hatten.(bzw. schlepptechnisch zu zweit nicht in der lage waren, das zeug auf den hügel da rauf zu kriegen) :thumbup:

  • Frage von pbu:

    Hallo Nik! :) Hier im Forum begegnen wir oft jungen Schlagzeugern, die sich darüber informieren möchten, wie sie Profi werden können - insbesondere auch in deinen Genres.
    Diese möchte man einerseits nicht desillusionieren, andererseits nicht ihrer - oft vorhandenen - Naivität überlassen.
    Wie gehst du - als Profi ohne langen Bart - mit jungen Rockstar-Ambitionierten um? Was rätst du ihnen?


    Rockstar ist kein Lehrberuf. Das ist zum Einen sicherlich auch ganz gut so, macht den Weg dorthin aber natürlich auch um so beschwerlicher.
    Wenn ich groß bin, möchte ich auch mal Rockstar sein! - Ich bin überglücklich, dass ich meinen Job in dem Rahmen ausüben kann, wie es derzeit der Fall ist. Aber ein "Rockstar" hat für mich persönlich eine andere Definition :)
    Das Wichtigste ist, denke ich, sich selbst und sein Tun realistisch und möglichst objektiv zu sehen.
    Auch wen du mit einer Band einen Plattenvertrag bei einer der größten Plattenfirmen unterzeichnest, hat das noch lange nichts zu sagen.



    Zitat

    Wie sieht denn Dein typischer Tagesablauf aus? Unterrichtest Du auch? Wie ist das Verhältnis zwischen "Musik machen" und Büroarbeit? Konkret auch: was sollte man tun, um sich "in der Szene" bekannt zu machen und nicht nur im Proberaum zu versauern?


    Wie im Gespräch mit Matzdrums schon gesagt, könnte ich ohne meine Schüler/den Unterricht finanziell nicht überleben.
    Mein regulärer Tagesablauf sieht - zumindest Montags bis Donnerstags - so aus, dass ich den Vormittag für Papierkram und zur Unterrichtsvorbereitung nutze - oder ausschlafe ;-).
    Das Verhältnis Büro/Musikmachen sieht definitiv so aus, dass das aktive Trommeln überwiegt.
    Ich beginne an allen vier Tagen um 13:30 zu unterrichten. Bis 20:00. Oftmals gehe ich dann nach "Feierabend" noch ein meinen Proberaum und trommle selber noch ein wenig.


    Was man tun sollte, um sich in der Szene bekannt zu machen:
    Das Internet hilft natürlich beim Bekanntmachen. Keine Frage. Eigentlich hilft jedoch nur eins: Gigs spielen.
    Natürlich muss man wissen, was man erreichen will. Und bereit sein, zu investieren. Nicht nur Zeit und Herzblut - ums Geldausgeben kommt man selten herum.
    Willst du mit deiner Band einen großen Namen in deiner Szene als Vorgruppe begleiten, kannst du getrost davon ausgehen, dass das nicht passieren wird, wenn du kein Geld mitbringst.
    Pay-To-Play. Das ist natürlich äußerst bescheuert für jungs Bands, die einfach kein Budget haben, aber in der heutigen Zeit einfach Gang und Gebe.



    Zitat

    Wenn ich das richtig gesehen habe, spielst du in diversen vielbeschäftigten Bands. Wie koordinierst du da die Termine? Wer zuerst kommt mahlt zuerst oder nach Gage oder gibt es Vorkaufsrechte für manche Kapellen?


    Das habe ich in der Vergangenheit relativ unterschiedlich gehalten. - Meistens war es tatsächlich "wer zu erst kommt...".
    Allerdings musst du dir irgendwann Prioritäten setzen. in 2012 zum Beispiel, als ich den Job bei Oomph! angenommen habe, bekamen die Jungs auch Priorität in meinem Tourplan. - das hatte zum einen einen finanziellen Aspekt, zum anderen ist es aber natürlich auch eine große Referenz und Möglichkeit, jede Menge Erfahrung zu sammeln.
    Somit habe ich im vergangenen Jahr eine Russlandtour, die gesamte Festival-Saison und eine Europatour im Herbst für Oomph! gearbeiteet. Für Stahlmann und andere Projekte habe ich dann nur noch gearbeitet, wenn ich die Zeit hatte.
    Das war eine sehr coole Zeit. Ich war sehr sehr viel in der Welt unterwegs... Eigentlich fast das gesamte Europäische Umland + Russland... und das alles mit einer coolen Band, einer coolen Crew... als Drumtech. - Und das war im Endeffekt auch das Einzige, was mich an der Nummer ein wenig genervt hat.
    Selber trommeln ist halt doch cooler. Und deswegen habe ich mich Ende des Jahres entschlossen, mich 2012 komplett auf Stahlmann zu konzentrieren. Oomph! mache ich nun nur noch, wenn ich die Zeit habe.



    Zitat

    Wenn ihr mit zum Beispiel Stahlmann auf großen Festivals spielt: Wie bereitet ihr euch auf die konkreten Auftritte vor? Reicht es, die Reihenfolge der Lieder festzulegen oder wird die Setliste und Bühnenshow tatsächlich eine Woche lang im Proberaum routiniert?
    Und wie unterscheidet sich die Vorbereitung, das gespielte Programm und das Gefühl während des Gigs bei Festivals im Vergleich zu eigenen Konzerten. Schließlich kommen bei Letzterem die Leute wegen euch, während bei Ersterem wohl die Wenigsten eure Texte kennen und vielleicht erst von euch überzeugt werden müssen. Mal von möglicherweise ungünstigen Spielzeiten abgesehen.


    Gar nicht.
    Mit Stahlmann probe ich zweimal im Jahr. Das sind zumeist die zwei Tage Bühnenprobe kurz vor Tourstart.
    Manchmal schließen wir uns dann auf einer Probenbühne ein oder reisen schon eher in den ersten Club, um die Tourshow zu proben.
    Einen eigenen Proberaum hat die Band nicht.
    Auf Tour ist die Setlist natürlich immer die Selbe. (Von SHow zu Show, nicht von Tour zu Tour, versteht sich ;) ) Auf Festivals sehe ich die Setlist manchmal erst, wenn ich auf den Drumriser klettere.



    Zitat

    -Mich würde interessieren was für wichtige Erfahrungen du auf deinem Weg gemacht hast die du anderen Musikern die auch professionell werden wollen raten würdest zu machen? Oder die du selbst vielleicht auch gerne früher gemacht hättest?


    Es gibt nichts Schlimmeres als abgehobene Rockstars und nichts tolleres als Musiker, die nach Jahrzehnten im Buissness immernoch wissen, dass sie auch nur Menschen sind.
    Ich bin sehr dankbar, dass ich all das, was ich bis jetzt an Erfahrung gesammelt habe, so erleben dürfte. Einen konkreten Rat kann ich, glaube ich nicht geben.



    Zitat

    -Was für Erfahrungen hast du im Bezug auf "Selbstvermarktung" gemacht? Ist das überhaupt ein Thema für dich?


    Selbstvermarktung ist natürlich megawichtig; ich will ja, dass Bands mich buchen ^^
    Auch hier ist Facebook ne eins-a Möglichkeit. Ich nehme z.B. generell auch jeden Menschen als Facebook Freund an.
    Nach den Shows laden Fans und auch Fotografen dann ihre Bilder hoch und verlinken dich. Außerdem kannst du darüber schnell Kontakte zu anderen (Musikern) knüpfen und pflegen.



    Zitat

    -Was war dein wichtigster und größter Moment im Bezug auf Musik/Drumming?


    Die erste richtige Headliner Tour 2010 in Griechenland mit "My Inner Burning", bei denen ich Gründungsmitlgied war, ist sicherlich eine der tollsten Erfahrungen, die ich machen dürfte.



    Zitat

    Nik, was hältst du von Kollegen, die ihre Proben "Workout" nennen und ihren musikalischen Fortschritt fast ausschließlich in BPM messen?


    Jeder darf sein Üben und Trommeln natürlich so bezeichnen, wie er/sie mag.
    Wenn ich übe, dann ist das für mich kein Workout. Wenn ich z.B. mit Stahlmann live spiele, ist das für mich persönlich ein Workout. Einfach, weil die Stahlmann Show mich erheblich Energie kostet.
    Ich ziehe den Hut vor superschnellen Kollegen, kann aber mit Blastbeats leider so garnichts anfangen. Ich steh auf Groove. Von Phil Rudd bis Mike Portnoy. Alle Smith's, Phillip's, etc. eingeschlossen...
    Ultraschneller Bassdrum-Snare-Crash-Knüppelei kann ich leider nichts abgewinnen... :(



    gimmick: :thumbup:
    Das war in der Tat ein grandioser Zufall! Hat mich sehr gefreut! Ich hoffe, wir sehen uns bald mal wieder :)
    P.S.: ... warst du noch auf der Aftershow? :D

  • War eine schöne Radioschau, vielen Dank für den EInblick Nick! Und vielen Dank für die Mühen Matz ;)

    (19:45:39) _kaotical_: ich wollte schon immermal in irgendwessen signatur
    (01:13:44) seppel: unglücklich sein hat eine ganz besondere qualität. hält länger an als glücklich sein. das muss man auch mal positiv sehen.
    (21:32:33) Drummingguitaris: gube, hast du brüste? wenn ja, hoffe ich dass du ein mann bist

  • Moin Nik,


    super Interessant.....danke für die vielen Infos...... kommt für mich leider nicht mehr in Frage da ich zu schlecht spiele und zu alt bin.....


    Zitat

    Willst du mit deiner Band einen großen Namen in deiner Szene als Vorgruppe begleiten, kannst du getrost davon ausgehen, dass das nicht passieren wird, wenn du kein Geld mitbringst.


    Das wusste ich nicht und finde es ziehmlich bescheuert....


    PS: werde gleich erst mal auf YouTube nach Stahlmann suchen... 8)

  • Interessantes Interview und danke dafür, dass Du doch noch die vielen offenen Fragen hier im Post beantwortet hast. Du machst einen sympathischen, natürlichen und bodenständigen Endruck! Von Arroganz keine Spur..Daher wünsche ich genau Dir viel Spaß, Erfolg und auch ne Schubkarre voll Kohle ;) .

  • P.S.: ... warst du noch auf der Aftershow? :D


    Hab mich dort noch ein wenig rumgedrückt, ja. Allerdings sah Dein Gesicht beim Frühstück noch etwas mehr mach Aftershow aus ;)


    MATZ, ich meld mich auf alle Fälle! Zum Beispiel spiel ich am 13.12. in Bochum, vielleicht wäre das was? Vorher hörst Du auf jeden Fall nochmal von mir.

    Mein Name ist Guybrush Threepwood! Du bist des Todes!

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