Gehörschutz beim Spielen

  • Hab die auch von Alpine. Sind mega, wie ich finde. Natürlich wird der Sound beeinflusst, auch schon bei den weißen Plugs. Meine Snare hört sich schon komisch an. ;) Meine Bass ist aber so voll und satt und laut, dass es ohne gar nicht geht! ;) Im Unterricht nutze ich keinen Gehörschuzt. Die Kommunikation mit dem Lehrer wäre dann auch schwieriger. ;) Hatte erst so billige Micky Mäuse probiert, aber für mich als Vierauge waren die störend. Die Alpine sind echt hammer. Für 20 € kannste da nix falsch machen.

  • Mal ein kleiner Erfahrungsbericht in Sachen Gehörschutz. Ich hatte mir die DB22 von Vic Firth zugelegt (Kopfhörer-artige Bauweise, umschließen die Ohren). Die Dämpfung war mir allerdings ein wenig zu stark, vor allem von den Höhen hätte ich gern mehr gehört (HiHat ohne Zisseln fetzt nicht 8) ). Man gab mir den vielleicht etwas unorthodox erscheinenden Rat, nach Bedarf ein oder mehrere dünne Löcher in die beiden Gehäuse zu bohren. Gesagt, getan. Ich musste allerdings daraufhin feststellen, dass lediglich die Tiefen deutlich stärker durchkamen, und zwar auf die schlechtestmögliche Weise: dumpf, undefiniert und verwaschen. Doublebass-Läufe waren nur noch ein einziges durchgehendes Geräusch - und das nicht etwa, weil ich so schnell bin :D . Also hab ich die Löcher wieder dicht gemacht und statt dessen die Schaumstoff-Dämpfung aus den Kapseln entfernt (die Dämpfung besteht aus mehreren Pads, die problemlos entfern- und wieder einlegbar sind). Und das hatte dann auch ziemlich genau den gewünschten Effekt - die Bässe bleiben draußen, und die Höhen kommen deutlich stärker durch. Vor allem die Bassdrum klingt jetzt mit Gehörschutz besser als ohne...


    Quintessenz: Die Gehäuse dämpfen die Bässe, der Schaumstoff die Höhen. Für Akustik-Experten mag das alles ziemlich offensichtlich erscheinen, aber vielleicht hilft die Geschichte ja dennoch dem einen oder anderen.

  • Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr Tinnitus, viel ausprobiert und Lösungen gefunden damit umzugehen. Mal ist er präsenter, mal vergesse ich, dass ich ihn habe. Seit ich mein E-Drum habe ist er aber wieder präsenter, da ich noch nicht das Gefühl habe und mal stärker und mal schwächer "draufhaue".
    Geschult werde ich an einem "richtigen" ;) , also Akustik Schlagzeug und in der letzten Stunde habe ich meine ersten Reboundversuche unternommen. Von denen erzählt mir mein Tinnitus seit dem.
    Habt ihr gute Empfehlungen für Gehörschutz - ich bräuchte etwas was gut schützt aber die Stimme des Lehrers gut durchlässt oder aber schnell rein- und rausgenommen werden kann. Machen Otoplasten oder Elacin oder was anderes?


    Alpine habe ich fürs Motorradfahren gehabt. In dem Bereich waren wohl nur noch Otoplasten besser. Ich selber habe viel mit Gehörschutz fürs Motorradfahren experimentiert und Alpine war da das beste für mich. Auf Konzerten nutze ich die Party Safe. Einwandfrei. Aber für die Musikstunde zu unpraktisch.


    Gruß Michael

  • Also ich habe von den 0815 Industrie Schausmstoffstöpseln über Alpine bis verschiedenen angepassen Gehörschutzen schon sehr viel probiert.


    Mit der Sprachverständigung hatte ich mit keinenm je Probleme!


    Wenn man jedoch schon einen Tinitus hat, dann ist das sicher eine andere Sache, dann je stärker du dämpfst, desto mehr hörst du deinen eigenen Tinitus.


    Ich würde dir in deinem Fall empfehlen einen Spezialisten aufzusuchen.
    Es macht aber sicher Sinn einen Gehörschutz zu verwenden bei dem du die Filter auswechseln kannst, damit du probieren kannst.

  • Ich habe einen recht lauten Tinnitus und verwendete für den Unterricht den Elacin ER 15-Filter mit angepassten Otoplatiken in Goncha-Form. Beim Üben am Akustik-Set und im Bandsetting verwende ich den Elacin ER 25-Filter oder noch stärker den Elacin Biopact ML01 (auch mit Otoplastiken in Goncha-Form). Sprache ist mit dem 15er noch gut verständlich, mit den anderen beiden aber auch ok. Dein Gegenüber muss halt deutlich lauter reden.
    Ich würde hier zu den Elacin ER mit den Otoplastiken in Goncha-Form raten. Die 15er und 25er testen sobald du die Otoplastiken hast. Die Biopact sind nicht mit den ER kompatibel und die würde ich dann nehmen, wenn du sehr empfindliche Ohren hast, d.h. wenn du mit den stärksten Alpine MusicSafe oder dem UltraTech nicht klar kommst. Der UltraTech ist meiner Meinung nach der stärkste und beste Gehörschutz für Musiker (die etwas mit möglichst linearer Dämpfungskennlinie hören möchten) der nicht angepasst ist. Den kaufen und testen, danach weißt du mehr.

  • Gehörschutz: JA! Ist eine sehr gute Investition.


    Ich habe Elacin 15dB Filter in Otoplastiken von hearsafe. Die sind angenehm zu tragen und ich höre eigentlich alles, was ich brauche.
    Seit ich in der Band fast ausschließlich Besen und Mallets benutze und damit alle anderen entsprechend leise spielen können, benutze ich sie für Bandproben nicht mehr.


    Dazu habe ich geschlossene Kopfhörer zum Üben mit Musik. (beyerdynamic DT 770 M)


    Man hat zwar zwei Ohren, aber nur ein Gehör.

  • Hi Leute,
    Vielleicht kann mich hier geholfen werden :D
    Ich spiele live manche Songs mit Click, manche nicht. Ich wechsel dann immer zwischen Alpine Stöpseln und billigen in ear Stöpseln (einfach per Klinke ins Metronom).
    Gibts eine Lösung für unter 150 Euro, die beides kann?
    Also ein Stöpsel Kopfhörer mit vernünftiger Schalldämpfung, der den Aussenklang nicht so stark verfälscht?
    Richtig in ear monitoring will ich eigentlich nicht, eben nur den click.


    Danke schon mal!

  • Ich habe seit meinem 16. Lebensjahr Tinnitus, viel ausprobiert und Lösungen gefunden damit umzugehen. Mal ist er präsenter, mal vergesse ich, dass ich ihn habe. Seit ich mein E-Drum habe ist er aber wieder präsenter, da ich noch nicht das Gefühl habe und mal stärker und mal schwächer "draufhaue".
    Geschult werde ich an einem "richtigen" ;) , also Akustik Schlagzeug und in der letzten Stunde habe ich meine ersten Reboundversuche unternommen. Von denen erzählt mir mein Tinnitus seit dem.
    Habt ihr gute Empfehlungen für Gehörschutz - ich bräuchte etwas was gut schützt aber die Stimme des Lehrers gut durchlässt oder aber schnell rein- und rausgenommen werden kann. Machen Otoplasten oder Elacin oder was anderes?


    Hallo Unterflur, ich bin da auch betroffen und kenne genau, was du beschreibst.


    Womöglich kannst du dich danmit anfreunden, sowohl beim Spielen auf E-Drums, als auch am richtigen Schlagzeug In-Ear-Hörer zu tragen, mal angeschlossen (E-Drums/Mikrofonierung), mal nicht (rein akustisch). Denn: Durch sie wird das Außengeräusch gedämpft, unabhängig davon, ob du Sound draufschaltest oder nicht. Gute In-Ear-Hörer können also beides ausgewogen erträglich machen.


    Problemfelder dabei:
    In-Ears klingen definitiv nicht so gut wie preislich vergleichbare (!) ohrumschließende Kopfhörer. Man muss da je nach Anspruch sehr tief in die Tasche greifen.
    In-Ears können sehr laut sein, man muss bei ihrem Einsatz dringend gefahrlose Handhabung und z.B. Rückkopplungen im Griff haben.
    Ob man zu Concha-Otoplastiken greifen sollte, hängt davon ab, ob man körperlich damit zurechtkommt. Bei meinen Ohren ist es z.B. so, dass ich sie (auch unbewusst) bewegen kann, steife Concha-Otos diese Bewegung aber nicht mitmachen, so dass ihr Sitz unverlässlich ist und Handhabung/Komfort dadurch erschwert wird - auch nach dem In-die-Tasche-greifen.
    Wenn Gehörschutz durch Stöpsel oder In-Ears zu stark ist, wird der Tinnitus nicht mehr übertönt.


    Und (dir ist das bestimmt bewusst): Ob der Tinnitus sich meldet, hängt nicht nur von der Lautstärkebelastung ab, sondern auch von deiner inneren Anspannungsbelastung, die beim Lernen/Üben womöglich sehr hoch ist. Es ist ja ein konzentriertes Zusammenspiel von Gehirnaktivität, Bewegung und angestrengtem Hören. Wenn der Tinnitus insofern Grenzen setzt, kann man die nicht technisch von außen kontrollieren, sondern muss (zusätzlich zur immer wichtigen Lärmvermeidung) bei innerlicher Stresskontrolle ansetzen, wie in anderen Bereichen ja auch.


    Wer nicht von Tinnitus betroffen ist, dürfte erkennen, dass es ziemlich dämlich wäre, sich einen solchen durch fahrlässigen Umgang mit Gehörschutz anzueignen.

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  • Gibts eine Lösung für unter 150 Euro, die beides kann?
    Also ein Stöpsel Kopfhörer mit vernünftiger Schalldämpfung, der den Aussenklang nicht so stark verfälscht?


    Ich denke für die angepeilten 150,- EUR wird es da nichts geben. Das Problem ist, dass bei einer Schalldämmung die nicht über spezielle Filter läuft der Außenklang immer zu basslastig sein wird. Das merkt man ja schon bei den guten Elacin-Filtern. Das kommt vom Körperschall.
    Meine Lösung, und die kostet natürlich mehr (Kopfhörer gebraucht erstanden), ist es aber Wert!!!
    Angepasste Ohrstöpsel mit Elacin-Filtern und darüber ein Bose QuietComfort 15 Acoustic Noise Cancelling Kopfhörer. Der Kopfhörer dünnt die Bässe noch etwas aus (weniger Dröhnen) und trägt sich über Stunden sehr angenehm.
    Wenn mal wieder etwas Geld über ist teste ich noch den Bose QuietComfort 25. Es gibt von Bose auch noch einen InEar-Kopfhörer mit Active-Noise-Cancelling-Technologie, den QuietComfort® 20 Acoustic Noise Cancelling® headphone. Ob der das kann was du suchst weiß ich nicht. Müsste man halt auch mal testen.
    Leider hat es noch kein Hersteller geschafft Kopfhörer mit Active-Noise-Cancelling-Technologie für Schlagzeuger zu konstruieren. Quasi ein HearSafe BigPhones (Peltor) mit starker Dämmung durch das Gehäuse und einer Linearisierung der Kennlinie durch Active-Noise-Cancelling. Oder das ganze als InEar.

  • Stöpsel Kopfhörer mit vernünftiger Schalldämpfung, der den Aussenklang nicht so stark verfälscht

    Jeder unangepasste Stöpsel verfälscht den Klang stark. Was man machen kann, ist, sich das, was man hören will, zu mikrofonieren und auf die Stöpsel zu schieben, und so anzupassen, dass Schwächen der Verfälschung wieder ausgeglichen werden.
    Wir haben ein teures Hobby.


    Edit: Das gilt auch für (vorher ganz übersehen):

    etwas was gut schützt aber die Stimme des Lehrers gut durchlässt

    Ich fände ganz in Ordnung, wenn ein Schlagzeuglehrer so etwas bieten würde (Mikrofonierung des Schlagzeugs und seiner Stimme).

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  • @ Honk: danke für den Link, aber ich live definitiv keinen Kopfhöhrer über die Rübe ziehen:-)
    Ich suche Stöpsel, die mir einen simplen Klick in ear geben und die ich -wenn ich den Klick nicht brauche- in den Ohren lassen kann und die mir dann eben Lärmschutz bieten.

  • Ich suche Stöpsel, die mir einen simplen Klick in ear geben und die ich -wenn ich den Klick nicht brauche- in den Ohren lassen kann und die mir dann eben Lärmschutz bieten.


    Das kann jeder einfach InEar der dicht abschließt. Aber eben nicht mit einer halbwegs linearen Dämmung. Wenn du bereits dein Set abgenommen und keine besonderen Probleme mit etwas mehr Lautstärke hast, dann ist die Lösung von pbu praktikabel. Wenn aber maximale Dämmung gefordert ist dann macht es keinen Sinn sich die fehlenden Frequenzen auf den Kopfhörer zu legen. Dann wird es ja wieder lauter.

  • Hallo zusammen,


    erst einmal vielen Dank muchulos, Das Honk, nils und pbu für eure Ausführungen, Hinweise und Tipps.


    Wenn man jedoch schon einen Tinitus hat, dann ist das sicher eine andere Sache, dann je stärker du dämpfst, desto mehr hörst du deinen eigenen Tinitus.


    Ich würde dir in deinem Fall empfehlen einen Spezialisten aufzusuchen.
    Es macht aber sicher Sinn einen Gehörschutz zu verwenden bei dem du die Filter auswechseln kannst, damit du probieren kannst.



    Das ist sicherlich ein potenzielles Problem. Im großen und ganzen kann ich gut mit dem Tinnitus umgehen. Bisher habe ich eine zu starke Dämpfung nicht als problematisch empfunden, da ich mich nicht auf den Tinnitus konzentriere sondern auf das was ich gerade mache. Ich könnte mir also vorstellen, dass es bei der starken Dämpfung kein Problem ist wenn ich mich aufs spielen konzentriere. Eine zu extreme Dämpfung ist aber definitiv hinderlich, wobei es auch gut sein kann, dass der von Dir beschriebene Zustand, also dass ich den Tinnitus höre, mich beim Trommeln stört, obwohl es bei anderen Dingen kein Problem darstellt. Das muss ich aber ausprobieren.


    Der Gedanke des Spezialisten lässt mich auch mittlerweile nicht mehr los. Bisher konnte ich das mit dem Tinnitus und den Hilfsmitteln die ich habe gut in Einklang bringen aber ich denke ich ein Spezialist wird nicht schaden,




    Ich habe einen recht lauten Tinnitus und verwendete für den Unterricht den Elacin ER 15-Filter mit angepassten Otoplatiken in Goncha-Form. Beim Üben am Akustik-Set und im Bandsetting verwende ich den Elacin ER 25-Filter oder noch stärker den Elacin Biopact ML01 (auch mit Otoplastiken in Goncha-Form). Sprache ist mit dem 15er noch gut verständlich, mit den anderen beiden aber auch ok. Dein Gegenüber muss halt deutlich lauter reden.
    Ich würde hier zu den Elacin ER mit den Otoplastiken in Goncha-Form raten. Die 15er und 25er testen sobald du die Otoplastiken hast. Die Biopact sind nicht mit den ER kompatibel und die würde ich dann nehmen, wenn du sehr empfindliche Ohren hast, d.h. wenn du mit den stärksten Alpine MusicSafe oder dem UltraTech nicht klar kommst. Der UltraTech ist meiner Meinung nach der stärkste und beste Gehörschutz für Musiker (die etwas mit möglichst linearer Dämpfungskennlinie hören möchten) der nicht angepasst ist. Den kaufen und testen, danach weißt du mehr.



    Die Alpine und UltraTechs würde ich als nächstes testen, dann kann ich mich daran orientieren, vielleicht ist es auch schon ausreichend fürs üben am A-Set. Ansonsten werden es wohl Otoplastiken werden. Wie oben schon geschrieben, ich werde da jetzt auch einen Schritt weiter gehen und einen Spezialisten aufsuchen.






    Prinzipiell habe ich kein Problem damit In-Ears auszuprobieren. Ich bin für alles dankbar, was mir das Spielen ermöglicht.


    Was mich ein bisschen bremst bei den In-Ears ist das hier:


    In-Ears können sehr laut sein, man muss bei ihrem Einsatz dringend gefahrlose Handhabung und z.B. Rückkopplungen im Griff haben.


    In meinem jetzigen Stadium kann ich mir dies nicht garantieren. Mal zu fest schlagen oder treten passiert mir einfach noch, da bin ich von jeglicher Routine leider noch weit entfernt.


    Was hälst Du von umschließenden Kopfhörern? Aber auch da dürfte das Problem das gleiche sein, oder?



    Der innerliche Stress ist definitiv vorhanden und daran arbeite ich auch. Mal mehr oder wenig erfolgreicher. Andere Einflussfaktoren sind halt immer da und lassen sich wiederum nicht immer direkt beeinflussen. Das ist aber definitiv ein Thema, an dem ich ständig arbeite. Auch derzeit ist die Aktivität meines Tinnitus stärker. Seit dem ich aber am E-Drum übe und vor allem seit dem Üben des Rebound habe ich aber eine extreme Zunahme feststellen können, die nicht schmerzhaft aber mit einem unwohlen Gefühl verbunden ist. Das kenne ich aber schon. Dies tritt immer auf, wenn ich einem sehr hohen Lärmpegel ausgesetzt war auf den ich mich nicht vorbereiten und Schutzmaßnahmen treffen konnte. Des Weiteren bin ich erkältet, das trägt auch zu einem stärkeren Tinnitusempfinden bei mir bei.



    Wer nicht von Tinnitus betroffen ist, dürfte erkennen, dass es ziemlich dämlich wäre, sich einen solchen durch fahrlässigen Umgang mit Gehörschutz anzueignen.


    Da kann ich nur zustimmen. Ich erlebe das selber in meinem Umfeld wie fahrlässig damit umgegangen wird. Ich packe mir da an die eigene Nase, ich habe es ja auch selber provoziert und die Quittung bekommen. Daher an alle nicht betroffenen: Gehörschutz sollte für alle ein Thema sein, nicht nur für diejenigen die es sich schon kaputt gemacht haben.



    Ich werde jetzt erstmal meine Erkältung ausprobieren und leider auch die Finger ein paar Tage von den Drums lassen um zu sehen wie sich alles entwickelt. Danach würde ich dann für den Unterricht die Stöpsel ausprobieren und mich zum Thema Otoplastiken beraten lassen.


    Gruß, Michael

  • ich werde da jetzt auch einen Schritt weiter gehen und einen Spezialisten aufsuchen

    Ein Tipp dazu, wenn das aktuell wird: Es gibt bei Hörgeräteakustikbetrieben Ketten (kennt man aus der Fernsehwerbung) und kleinere Unternehmen. Meine persönliche Erfahrung ist: Bei den Ketten wurde ich nicht so gut beraten. Ich hab' alle in meiner Stadt durch und bin (hab auch Hörgeräte) bei einem inhabergeführten Hörakustikunternehmen gelandet. Der Chef dort kennt sich nicht nur mit Senioren- (Enkel verstehen), sondern auch mit Musiker-Bedürfnissen (Bassist verstehen) aus.


    Was hälst Du von umschließenden Kopfhörern? Aber auch da dürfte das Problem das gleiche sein, oder?

    Umschließende* Kopfhörer sind nicht gleichermaßen gefährlich, weil sich bei ihnen, anders als bei Inears, die Schallquelle nicht direkt vor dem Trommelfell befindet. Natürlich muss man mit denen aber ebenfalls aufpassen. *Es muss sich um "geschlossene" Modelle handeln, sonst kommt zu viel von außen durch (es gibt auch ohrumschließende mit "offener" Bauform).
    Ich empfehle bei Kopfhörermonitoringfragen hier immer Beyerdynamik DT-770 ("pro" klingen besser, "M" dämpfen stärker, ich hab am liebsten die "pro"). Andere funktionieren auch; ich bin bei Beyer geblieben, nachdem mein erster mir erst nach 32 [sic] Jahren fast täglichen Gebrauchs kaputtgegangen ist.
    Es gibt wohl keine Inears zum vergleichbaren Preis, die vergleichbar klingen. Da hab ich Widex Earphones Dual mit Vollconcha-Otos, die ein Vielfaches von so einem Kopfhörer kosten, aber nur ein Bruchteil so gut klingen. Ich mag die eigentlich nicht vorbehaltlos empfehlen, Musikhören mag ich mit denen z.B. überhaupt nicht, Monitoring damit ist aber okay (besser als Proberaum-Schrott-PAs allemal). Man muss sich darüber im Klaren sein, was wirklich gute Inears kosten. Meine dämpfen aber immerhin linearer als Kopfhörer, so kann ich sie also z.B. auch einfach unangeschlossen als Zuschauer bei einem Konzert als Gehörschutz benutzen.


    Des Weiteren bin ich erkältet, das trägt auch zu einem stärkeren Tinnitusempfinden bei mir bei.

    Auch das Thema kommt mir bekannt vor, ich bin auch gerade übelst erkältet und käme nicht auf die Idee, mich jetzt auf Musik zu konzentrieren.

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  • Kurz meine Erfahrungen zu Gehörschutz und gutem Klang. (mit freundlicher Unterstützung durch pbu)


    Gehörschutz nutze ich zum arbeiten wenn ich möglichst nichts hören will und es egal es ist wie der Rest klingt der noch durchkommt.
    Ich habe einiges an Gehörschutz ausprobiert, auch die vermeintlich linearen verfälschen so dermaßen als das was noch durchkommt akzeptabel klingt.


    Als Schlagzeuger hört man sich selbst ja nicht vernünftig und was man hört hat sicher so einen hohen Schallpegel das es das Gehör schädigt.
    Ich möchte möglichst den Klang den ich auf die Ohren bekomme selbst bestimmen und mich gleichzeitig vor meinem eigenen Krach und dem der Gitarren schützen.
    Meine Lösung heisst Monitoring über KH. Ich benutze auch den von pbu empfohlenen DT770M, da sie gut dämpfen und noch (sehr) akzeptabel klingen.
    Zusätzlich habe ich noch die StageDiver SD-2 Inears. Das sind universell passende Inears die recht komfortabel zu tragen sind, kosten aber auch mehr als das doppelte der Kopfhörer.
    Klingen subjektiv noch etwas besser.
    Der Nachteil dabei: Alle Musiker müssen mit KH/Inears spielen. Erfahrungsgemäß ist bei beratungsresistenten schon gehörgeschädigten Gitaristen da sehr viel Überzeugungsarbeit nötig, gerade wenn sie
    mit (was ich nie verstehen werde und sich jeder Logik entzieht) Röhrenendstufen spielen.
    Desweiteren muss das gesante Schlagzeug voll mikrofoniert sein. Ein Digitalpult oder eine entsprechende Wandler/DAW Kombination mit ausreichend Bussen, sowie je Musiker einen eigenen KH Kanal.
    Das klingt erstmal teuer, ist es auch. Aber:
    Der Vorteil ist allerdings enorm: Mit entsprechendem Equipment, Know How und Geduld klingt es wie von Schallplatte. Jeder hat den Sound den er haben will, man hört jedes Detail was bei lauten Proben oder live mit Bühnenmonitoren gar nicht möglich ist. Kein klingeln mehr auf den Ohren, genaueres kontrolliertes Spiel. Den Bühnesoundcheck spart man sich auch, da man mit dem selben monitoring dann auch live spielt.
    Ich nutze das ausschließlich, auch wenn ich alleine spiele.

    don´t panic

  • Hi Michael,


    ich hab das Problem mit den zu lauten In-Ears so gelöst: Ich nutze das Setup nur, wenn ich alleine zu Play-Alongs etc. spiele. Daher kann ich über Mikrokabel stolpernde Mitmusiker ausschließen die für ein lautes "Bäng" im Gehörgang sorgen könnten, auch zieht niemand versehentlich ein Kabel raus und sorgt für Überschallpegel auf meinen Ohren. Aber ... ganz sicher wäre man mit einem Limiter in der Signalkette.


    Das Hauptproblem ist aber der Lautstärkeknopf: Ist die Dämpfung der In-Ears nicht perfekt, hört man die Musik nicht richtig und macht lauter. Schlecht. Ich nutze Ultimate Ears Triple-fi mit Comply-Foam Passstücken, die (für diese Hörer!) erheblich besser sind als angepasste Stücke (ich hab's teuer ausprobiert und Lehrgeld gezahlt). Die dämpfen schon prima, das hat mir aber nicht gereicht. Nun setze ich noch klassische Hörschutz-"MickeyMäuse" drauf und nun höre ich wirklich nur noch das abgenommene Schlagzeug (bei mir 2x Overhead, 1x Bass Drum, 1x Snare) und je nach Wunsch dazugemixt die Musik.

    Damit spiele ich tendenziell angenehm leise und habe gute Kontrolle über das, was da passiert. Nebenbei kann man sein Spiel auch noch prima aufnehmen. Allerdings ist das ganze schon ziemlich aufwendig und teuer, der Spielkomfort nicht perfekt und das ganze Setup dauert etwas. Ich spiele also öfters auch einfach mit angepasstem Gehörschutz (Elacin) zur Musik über die PA.

    Es ist leider so, wir haben da ein echt doofes, weil lautes Instrument. :)

    Gruß
    Hajo K

  • Hallo zusammen,
    da mich dieses Thema aktuell ebenfalls sehr beschäftigt, hier mal meine Gedanken dazu :


    Nachdem ich vor wenigen Wochen die E-Drum-Welt komplett verlassen habe und mir ein "richtiges" Schlagzeug zugelegt habe, ist mir aufgefallen, dass das Thema Gehörschutz nicht zu vernachlässigen ist. Also habe ich mir erst mal ein paar 20€-Stöpsel besorgt um festzustellen, dass das nicht meins ist. Diese Dinger kann man auf 1,7 Mio. verschiedene Arten in die Ohren stecken und es "klingt" irgendwie immer anders schlecht.
    Auf den Rat meines Schlagzeuglehrers hin, habe ich mich dann mit dem Angebot von "HEARSAFE" in Köln beschäftigt, mich Vorort beraten lassen und letztendlich am vergangenen Freitag bestellt. Entschieden habe ich mich für maßangefertigte Plastiken in Concha-Form, allerdings in einer Bauform die 2 "Eingänge" hat. So kann ich einerseits dämpfen und gleichzeitig durch ein passendes In-Ear-System Musik,den Klick oder was auch immer einspielen. Beides ist getrennt voneinander austauschbar und herausnehmbar. Falls nicht benötigt, kann ich den 2. Eingang auch mit einem Vollstöpsel verschließen.


    Alles in allem finde ich diese Lösung für meine Verhältnisse am sinnvollsten.....
    .....obwohl ich mich ein wenig gescheut habe, denn man kauft hier für viel Geld quasi die "Katze im Sack" weil man halt einen angepassten Gehörschutz nicht so einfach mal eben ausprobieren kann. Ich habe so etwas noch nie besessen und für mich war beruflich bedingt Gehörschutz immer eine dieser roten "MickyMäuse" oder eben gelbe Gehörschutz-Stopfen die alles dicht machen.


    Die Plastiken werden in 1-2 Wochen fertig sein und ich bin schon mega gespannt darauf......


    Gruss
    Andreas

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

  • Hallo,
    an die Leute, die etwas tiefer in die Tasche gegriffen haben (angepasste InEars) hätte ich mal eine Frage.
    Die Ohren Wachsen und verändern sich ja das ganze Leben lang. Ich habe gehört, dass man diese Angepassten InEars nur 2 Jahre nutzen kann und dann, wegen der neuen Ohrform, neue braucht.
    Könnt Ihr mir diesen Effekt bestätigen oder ist es euch bei euch anders?
    Wenn ich jetzt mal Geld in die Hand nehme fänd ich es äußerst schade.


    Liebe Grüße

  • Sie passen noch, ja. Aber es stimmt auch, dass sich mit den lebenslang wachsenden Ohren auch der Gehörgang mit der Zeit immer mehr weitet und folglich auch die Otoplastiken irgendwann nicht mehr so sitzen, wie anfangs.
    Ob und wie stark sich das auswirkt, mag individuell unterschiedlich sein (und evtl. durch ausreichend Schmalz teils behebbar :wacko: ), das Phänomen an sich ist aber Fakt.


    Zitat

    Wenn man jedoch schon einen Tinitus hat, dann ist das sicher eine andere Sache, dann je stärker du dämpfst, desto mehr hörst du deinen eigenen Tinitus.


    Die Konsequenz sollte m. E. aber nicht sein, einen nur wenig dämpfenden Schutz zu wählen. Denn nach meiner Erfahrung kann zum einen die Lautstärke des Tinnitus auch durch Lärm "getriggert" werden. Außerdem nehme ich lieber stärkeren Schutz beim Spielen und in Spielpausen höre ich den Tinnitus vllt. etwas lauter (wobei das doch zu vernachlässigen sein dürfte) als dass ich mir die Hörfähigkeit durch weniger Schutz lebenslang weiter mindere und dadurch permanent den Tinnitus lauter höre.

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