Wie ist euer Umgang mit Becken?

  • Keyholes entstehen, wenn das Becken direkten Kontakt mit dem Gewinde des Beckenständers/der Beckenaufnahme hat, dann sägt nämlich mit der Zeit das härtere Gewinde aus Stahl eine Furche ins Becken:


    Oder, bei dünnerem Gewinde:



    (hier aus dem Forum).

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Ausschlaggebend sind hier natürlich die Vibrationen beim Bespielen der Becken, Gravitation bzw. alleine das Eigengewicht der Becken ist daran nicht schuld. Man kann das auch bei Hihatbecken beobachten, wenn für das obere Becken keine Aussparung im Gewinde vorhanden ist, wird das Loch mit der Zeit immer größer.

  • Oder sind es vielleicht Beckenmilben, die die Ausbuchtungen reinfressen? 8o

    Fast. Die wenigsten wissen von der Existens des gemeinen Beckenkäfers (Coleoptera Ruderalis Zildjianensis),
    Ursprünglich in Nordamerika und Kanada beheimatet, wurde er ab mitte der 70er Jahre nach Europa eingeschleppt.
    Seine Eier legt er bevozugt auf schmuddeligen Becken und schmierigen Beckenständern ab.
    Von dort aus können die nach wenigen Tagen schlüpfenden Larven enormen Fraßschaden anrichten.
    Mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind die fatalen Folgen eines Befalls jedoch deutlich als sogenannte Keyholes zu sehen.
    Einige Beckenhersteller haben schon auf diese Plage reagiert und produzieren Becken mit großen Löchern oder auch silent Becken wie
    Zildjian die fast durgängig gelocht sind um den Käfern die Eiablage zu erschweren und den Larven weniger Angriffsfläche zu bieten.

    don´t panic

  • Beeble :thumbup:


    Die Fotos tun mir in der Seele weh. Was sagt das Strafgesetzbuch dazu?


    DGB (Drummer Gesetz Buch) § 69, Abs. 1: Wer Becken ungeschützt auf Beckenständern montiert wird mit Bass-Unterricht nicht unter 6 Monaten bestraft. In schweren Fällen werden zusätzlich alle Becken beschlagnahmt.

  • Die wirkende Kraft ist dann wohl die Gravitation. Und die wirkt auch im Ruhezustand.

    Irgend jemand hatte hier im Forum doch mal durchgerechnet, wie viele Jahrhunderte bei wieviel hundert Grad Celsius Umgebungstemperatur es dauern würde, bis das Metall ein wenig nach unten "fließt".
    Das war bei der Diskussion, ob man Becken senkrecht an die Wand angelehnt oder doch besser waagerecht auf dem Boden lagern sollte.

  • Du meinst den Fred hier, gell?


    Becken dauerhaft hochkant stehend/hängend lagern


    Zitat

    Nimmt man an, dass die Auflagefläche des eines Beckens von 3 kg Gewicht auf der Halterung 9 mm^2 beträgt, ist die Spannung am Auflagepunkt ca. 3 MPa. Es gibt frei verfügbare Tabellen, wo man für jedes technische Material nachschlagen kann, welche Kriechrate sich daraus ergibt. ZB hier (pdf-Seite 15, links unten). Der Graph ist zwar für Cu 5%Sn, aber sehr viel anders wird der für Cu 20%Sn auch nicht aussehen. Umrechung in psi ergibt eine Spannung von ca 430 psi, man kommt damit bei allen gezeigten Kurven grob bei einer Kriechrate von ca. 10^-9 inch/h raus. Das Becken wird sich also am Auflagepunkt um ca. 2*10-4 mm/Jahr, also zwei Zehntausendstelmillimeter pro Jahr verformen.
    Dazu kommt noch, dass die angegebenen Kriechdaten für Temperaturen deutlich über Raumtemperatur gelten, dass heisst, diese Verformung tritt auf, wenn es im Probe- oder Lagerraum ca. 150 bis 260 Grad warm ist. Da das normalerweise nicht der Fall ist, und die Kriechrate exponentiell von der Temperatur abhängt (bei normalen Raumtemperaturen also mit einer Verformungsrate von noch mal ein bis zwei Grössenordnungen geringer zu rechnen ist) können wir alle aufatmen, und dürfen unsere Becken getrost hängend lagern.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • daran erinnere ich mich. Deswegen liegen meine Becken in der Tasche auf dem Bassdrumcase und stehen nicht an der Wand.

    Verständlich, nicht dass nach ca. 50000 Jahren das Becken plötzlich um 1mm unrund ist.


    Ich lasse dann auch einmal im Jahr meine Becken von der PTB in Braunschweig Laservermessen und die ggf. mittels Gravitationswellenbehandlung wieder um die fehlenden bis zu 0,0000002mm aufrichten, nicht dass die Kuppel irgendwann so weit schrumpft, dass ich die beim Spielen verfehle.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • Die Haltbarkeit von Becken ist auch stark abhängig von Genre und
    verwendeten Materialien.
    Bei diesem Kollegen lohnt auch das polieren nicht:


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    don´t panic

  • Ich finde das Video aus der Werkstatt von Großmeister Roberto ganz passend. :)


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  • Ich finde das Video aus der Werkstatt von Großmeister Roberto ganz passend.


    Interessant ist bei ca. 7:40 wie er zu einem anderen Stick für einen anderen Klang wechselt. Das wird oft zu wenig beachtet. Ich habe auch immer drei, vier verschiedene Paare im Stickbag und verwende die je nach gewünschtem Sound.


    Hier noch ein passendes Video zum Vergleich:


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    Ansonst verwende ich die Becken so:
    raus aus der Tasche
    rauf auf den Ständer (mit Kunststoffschutz aber meist ohne Schraube, ich spiele nicht so wild ;) )
    rein in die Tasche
    warten auf den nächsten Einsatz


    nur ganz selten wird etwas geputzt (mit Wasser und Seife)

  • Oh ja, verschiedene Tips = enorm unterschiedlicher Klang beim "reiten". Wenn ich z.B. mit den RegalTip Jake Hannah Sticks (ovaler Nylontip), den RegalTip Jazz (ovaler Holztipp) und den Vater Manhattan (relativ runder Holztip) spiele, bekomme ich dreimal völlig(!) Unterschiedliche Ride-Klänge. Lediglich beim Crashen von Becken ändert sich tonal wenig. Schade eigentlich. Dafür bekommt man aber sehr unterschiedliche Crashsounds, je nachdem wie und mit welchem Stickteil man ancrashed. Becken sind klangluch mehrdimensionaler als manchen Marketingfuzzis lieb ist. 8)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Kurzantwort: Gut. 8)


    Lange Antwort: Ich achte darauf, dass die Becken möglichst pfleglich behandelt werden. Lagern von nichtgenutzten Becken erfolgt in der Beckentasche oder zumindest Folienhülle. Pommes oder Chips futtern und dann aufs Becken tatschen ist ein no-go für mich. Putzen mache ich dann und wann, aber nur mit Mikrofasertuch und Muskelkraft, ganz selten mal (nur wenn Flecken nicht weggehen) mit Wasser und PH-neutraler Seife. Kleine Kratzer an Becken, .......


    Die aggressiven Beckenreiniger à la Groovejuice nutze ich nicht. Ich traue denen einfach nicht und fürchte, dass die insbesondere meine Becken mit traditioneller Oberfläche ruinieren könnten.

    Hi,
    boah ihr bringt mich echt zum nachdenken. Bis jetzt war das Schlagzeug Gebrauchsgegenstand ( ok, das kleine KinderSet.. da konnte und brauchte man in den 2 Jahren nichts ausbessern. das stand, wurde bespielt und gut.)
    Ich werde dann mal anfangen gewisse Regeln aufzustellen -wobei im "Musikzimmer" eh nicht gegessen wird :)
    Mikrofaser wäre jetzt meine Frage gewesen, scheinen aber den Becken nicht zu schaden :) Bisschen Ordnung muss ja auch sein, nicht das Junor dann lauter tShirts liegen lässt und sagt: Ey Mama die brauch ich doch zum putzen" *g*
    Gibt sonst was was ich beachten sollte?
    Finger/ Fett usw Flecken auf den Becken --> wegputzen (trocken)


    Was mach ich bei kleinen Dellen am Rand? ( ok sind bisher nur bei den Millenium entstanden) Junior direkt anhalten nicht auf den Rand zu kloppen, nehme ich an?


    Das Schlagzeug steht in der Wohnung, beheizter Raum, nicht feucht usw..... denke da brauch ich mir dann keine großen weiteren Gedanken machen, oder?


    Machen die Sticks auch was aus`? Junior ist gerade auf Plaste umgestiegen ( ja.. urgs.. aber die sind wohl griffiger für seine Hände.. ich hoffe darauf das sie bald kaputt gehen dann steigt er wieder auf Holz! um :))


    Für alle Tipps bin ich dankbar, da ich echt irgendwie null Plan habe und mich jetzt doch echt einfitzeln muss :) damit alle lange Spaß haben an dem KräschBummBäng :)




    lg
    Mel

  • ( ok, das kleine KinderSet.. da konnte und brauchte man in den 2 Jahren nichts ausbessern. das stand, wurde bespielt und gut.)

    Ich stelle meinen kleinen Kindern ein billiges Schlagzeug hin, damit die da nach Herzenslust drauf rumdreschen können, um dann Regeln aufzustellen, dass sie es nicht mehr dürfen?


    Ich weiß ja nicht wie jung deine Kinder sind, aber irgendwie kingt das falsch in meinen Ohren.


    Zumindest würde ich, bevor ich eine solche Regel aufstelle, ihnen vorher ein neues und etwas wertigeres Set hinstellen, denn Millenium ist im Wiederverkaufswert doch eher ziemlich weit unten angesiedelt, und zumindest bei einem Kinderset vermute ich keine besonders hohe Qualität, auch wenn nicht alles von der Thomann-Hausmarke qualitativ minderwertig ist.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • ......


    Ich habe mich evtl falsch ausgedrückt, aber mein Sohn hatte mit 3 ein KinderSchlagzeug ( kein Millenium) bekommen, weil er einfach zu klein war für ein großes um "sinnvoll" dran zu sitzen. Das haben wir jetzt,da er 7 ist, logischerweise ausgetauscht. Zwar nur ( ja schlagt mich ruhig) gegen ein Millenium ( älteres Modell und nicht schlecht für den Preis den wir bezahlt haben- und das sagt auch sein Lehrer!) gekauft da wir:
    1) nicht einsehen jetzt 500€ und mehr zu investieren und er in nem Jahr vielleicht nicht mehr spielt
    2) man auch ein "Billiges" Millenium aufwerten kann mit Fellen und guten Becken.( und da sind dann zb 500 euro allein durch die Becken gut angelegt)
    Und genau bei dem "großen"werden nun eben die Regeln aufgestellt, das "kleine" war mir schnuppe, weil es eh nur billige Komponenten hatte, aber dafür klang es wirklich gut und er hat auch was gelernt.
    Aber ich kann auch bei einem teuren 10" Kessel keine wunderschönen und vollen Töne erwarten.


    Mir ging es ja auch nur um die Pflege und nicht um eine Drummerphilosphie.


    Gruß
    Mel

  • für Beckenpflege gibt es keine Regeln, sondern nur Philosophien


    du kannst sie kaufen, draufhauen und fertig


    oder auch putzen


    ich geb ihnen immer einen Kuss, bevor ich sie spiele :love:


    dann lieben sie auch dich - ohne putzen


    das einzige was man so braucht ab und zu ist: klickediklick


    das ist meine Becken-Philosophie 8)

  • Hmm, früher hab ich mal Becken geputzt,sogar mit Politur. Die Labels sind dann schnell sehr blass. Irgendwann hab ich entschieden, dass meine Becken eine Patina haben dürfen. Die meisten meiner Becken sind deutlich über 30 Jahre alt, weshalb sich niemand wundert, wenn sie etwas dunkler sind.

  • Hallo,


    jedes Becken ist anders.


    Bronze ist nicht gleich Bronze und es soll ja sogar Messing, Nickelsilber,
    verschiedenste Formen und Behandlungen (schon durch den Hersteller)
    geben, das alles über einen Kamm zu bürsten, erscheint mir fragwürdig.


    An meine Becken lasse ich nur das dran, was dran gehört.


    Für den Einen sind es Medaillen, für den anderen pseudohistorische
    Antiquitäten, wieder andere spielen damit, das soll es auch geben.


    Die meisten machen sie halt einfach kaputt.


    Grüße
    Jürgen

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