Gehörprüfung! Loudness-War?, gewolltes Distortion-Plug-In? oder Hör-Irrtum meinerseits?

  • Ich wäre höranalytisch erfahrenen Kollegen sehr dankbar mal etwas zu prüfen bzw. mit meinem subjektiven Höreindruck zu vergleichen.

    Manchmal ist man in seiner eigenen Warhnemung gefangen und/oder irrt! bzw. täuscht sich. Vielleicht täusche ich mich hier radikal?


    Es gibt eine ganz neue Stratovarius CD.

    Sie waren seit einigen Jahren eine Band die sehr hohe Pegel auf die CDs bringt.

    Ich will die ganze "Loudness-War" oder "compressed to fuck" Debatte nicht voll auffrischen, aber ich war gewohnt, dass der Pegel modernerer Stratovarius CD deutlich höher ist, als eine selbst gemasterte Bandaufnahme auf CDR und auch höher als sehr viele andere kommerzielle CD´s die ich als Referenz hörte.


    Es gab da bislang für mich nie ein Problem. Als Anpassung dreht man den Volume Regler des Verstärkers eben etwas herunter bevor man auf Play bei Startovarius CDs der letzten Jahre drückt. Alles war bestens. Oftmals fand ich die Mixe sogar atemrbeaubend gut. Drums waren irre laut, Gitarren laut, Bass laut, Gesang laut. Ich wünschte oft ich könnte auch nur annähernd so toll mischen, ohne das ein Musiker ins Hintertreffen kommt. Manche ihrer CDs wirkten/klangen wie Zauberei. Wie kann jeder Musiker laut und gut hörbar sein ohne den anderen zu beschneiden oder nach hinten zu drücken im Mix? Es war oft von ihnen oder ihren Sound-Engineers! wirklich toll gemacht.


    Ich muß aber sagen, dass alle Youtube-Links der neuen Scheibe für mich nicht anhörbar sind. Ich höre permanent Verzerrung.

    Ich behaupte nicht das es ins Clipping geht (echtes clippen höre ich nicht, wie seinerzeit bei Metallica, da hörte ich es sofort beim ersten! Hören bei 2-3 Stellen bei der "Death Magnetic", es machte wirklich dort "krrr") oder ähnliches, ich behaupte nicht das "ausversehen verzerrt gepegelt wurde. Es kann tatsächlich sein dass die Band bewußt über Drums, Gesang und/oder Gitarren oder im Summenmix ein Distortion-Plug-in wählte und dies für ihre neue CD hip fand... ? Oder soll es ein Kopierschutz sein?


    Ich stehe vor einem Rätsel.


    Für mich ist es diesmal besonders schlimm, da ich abschalten muß. Diese von mir (ob korrekt oder bias-behaftet) wahrgenommene Zerrung erfüllt mich (ohne Witz) mit innerer Unruhe. Ich kann die neuen Songs nicht mal im Hintergrund laufen lassen. Ich reagiere irgendwie "körperlich" mit Unwohlsein bzw. besser ausgedrückt mit echter Beunruhigung! auf die neue CD.

    Hatte ich so niemals zuvor.


    Wie nehmen andere sehr erfahrene Musiker die Files wahr?

    Hier nur ein Beispiel (es gäbe diverse mehr):

    Ab 0:30 werde ich unruhig und kann es nicht mehr genießen. Kein! Witz.

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  • Drumstudio1

    Hat den Titel des Themas von „Gehörprüfung, Loudness-War, gewolltes Distortion-Plug-In? oder Hör-Irrtum meinerseits?“ zu „Gehörprüfung! Loudness-War?, gewolltes Distortion-Plug-In? oder Hör-Irrtum meinerseits?“ geändert.
  • Ich höre was du meinst und es gefällt mir auch nicht. Es klingt ob da überall ein Fuzz drüber schwebt. Mir ging es genauso bei Amon Amarth. DIe Jomsvikings klang super, die Berzerker war mixtechnisch gar nicht mein Bier. Das neue Album tönt wieder besser imo.


    Und über Metallicas Clipping Death sag ich jetzt mal nichts. :D


    lg

  • Vielen! Dank Burned_Destroyer


    Es ist für mich wirklich eine neue! Erfahrung und ich hoffe noch auf weitere Rückmeldungen zum Abgleich. Ich habe diese seltsame Beunruhigung niemals zuvor bei Musik gehabt. Ich liebe Verzerrung (im Idealfall Röhrenamp) bei Gitarren, aber hier bei der neuen Stratovarius ist es für mich extrem unschön. Ich komme nicht dazu womöglich schönen Melodien der Songs zu lauschen sondern "muß" zeitnah abschalten weil ich keinen Hörgnuss empfinde aufgrund des Zerr-Anteils.

  • Hab mal reingehört und weiß genau, was du meinst. ;)


    Zur genaueren Analyse habe ich auch den Audiotrack aus dem Video als MP3 gezogen und in meine DAW eingefügt. Die Lautheitsanalyse gibt -7,9 LUFS integrated (Durchschnitt) aus. Das ist bei dem Genre und der Songstruktur (trotz leisem Intro und Fade-Out) noch ok, die Wellenform sieht auch noch annehmbar aus.

    Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass der m.E. auch irgendwie verhunzte Sound nicht mit dem Trimmen auf Lautheit zusammenhängt.


    Ich find's auch anstrengend zu hören und so transparent finde ich den Mix übrigens auch nicht. Zumal Transparenz auch nicht immer unbedingt gegeben sein muss, damit die Musik "wirkt".

    Das klingt für mich auch definitiv nicht danach, dass das nur am finalen Lautmachen im Mastering liegt. Da wurde zwischendrin schon "nachgeholfen".


    Wie so oft ist die Nachbearbeitung zu jeder Zeit ein schmaler Grat aus "so wenig wie möglich und so viel wie nötig". Es geht immer um das Maß.

    "Viel hilft viel" ist m.E. immer der falsche Ansatz und ich sage an der Stelle noch mal dazu, dass ich persönlich es eher "old school" angehe - auch was die Wahl der Effekte betrifft. Die heutige Digitaltechnik liefert so viele Möglichkeiten ... eben auch einfach noch mehr Möglichkeiten, den Sound zu verschlimmbessern und kaputt zu mixen.


    Das letzte Mal ging's mir so beim neuen TOOL-Album. Da allerdings wirklich nur bei den lautesten Parts. Die waren z.T. deutlich hörbar ins Clipping gefahren. Da hing es also tatsächlich nur mit der Lautheit zusammen. Die Mischungen und das Mastering fand ich in Ordnung.

  • Interessant, für mich hört es sich so an, als würde nur im Mittenbereich kräftig verzerrt. Eventuell sogar nur bestimmte Instrumente (bei 30s das Tadada, Tadada, Tadada hat etwas, das sich wie ein völlig verzerrter Orchestral Hit anhört druntergelegt). Hört sich dadurch nicht so kaputt an, wie richtiges Clipping (Stimme und Bass sind ok). Ich denke wie m_tree , dass es sich um eine bewusste Entscheidung beim Mix handelt. Ich finde es auch blöd :-).


    Ich mische in Dolby Atmos, wo man durch die vorgegebene Ziellautstärke von -18dB jede Menge Dynamik zur Verfügung hat. Dadurch gefallen mir diese superlauten Mixe ehrlich gesagt immer weniger und ich hoffe, dass sich die Musik eher wieder in Richtung Dynamik entwickelt.

    Nix da.

  • Waaaah, schlimm =O


    Ich hatte heute auch ein gruseliges Hörerlebnis, zwar anderer Qualität, aber dennoch gruselig. Als ich mit dem Auto zur Arbeit fuhr, spielte es einen Song im Radio, den jeder kennt, der eigentlich ganz gefällig so dahinplätschert. Another day in paradise von Phil Collins. Am Anfang plätschert so ein crossstick den backbeat, ganz ok, aber irgendwann setzt dann die snare ein (vermutlich ein iiihhdrum). Plötzlich fiel mir auf, dass die snare extrem abgewürgt ist <X Ich nehme mal an durch extreme Kompression. Will man sowas echt absichtlich? Noch dazu wenn der Schreiber des Songs selbst drummer ist?! Ich hab den Song bestimmt schon tausend mal so nebenbei im Radio gehört, aber meine Ohren werden jetzt immer sensibler für Drums, und heute dann dieses Gruselerlebnis 🙈

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Ich höre das gerade über meine Dynaudio Heritage Special denen man bescheinigen kann daß sie Hi-endig auflösen, ob meine Ohren das auch tun ist ne andere Sache....und natürlich unterliegt das natürlich auch youtube. Ich höre die übliche kompressions bedingte zerre im gesamten Frequenzband. Allerdings finde ich das nicht übler als das meiste andere aus diesem Genre. Ich würde sagen für den Grad der Kompression klingt das eher noch brauchbar. Aber....eines sticht doch recht negativ heraus, und das ist das Blech am Drumset. Das klingt merkwürdig zerrig, ziemlich übel, vielleicht sträubt sich dein Gehörgang da gegen. Also fiese Zerre im oberen Frequenzband, Hihat und Cymbals klingen absolut grausig. Blende ich das Blech aus in meinem Gehör dann finde ich das ganze den Umständen entsprechend ok. Ich muss aber gestehen daß ich da keine Referenz sein kann weil ich solch extrem komprimiertes Zeugs in der Regel sofort abschalte, aber das ist ne andere Sache...


    Bezüglich Phil Collins im Radio, niemals darf man den Klang einer Produktion aufgrund von Radio beurteilen. Dafür wird im Sender noch zuviel Hand angelegt welches den audiophilen Genuss mitunter KRASS schmälert. Auch hier lässt Kompression stark grüßen....

  • Hab den Song grad mal auf CD gehört - ohne Klangregelung.

    Lauter als andere finde ich sie nicht. Pegel von einer remasterten Whitesnake-CD ist nicht oder nur unwesentlich niedriger.

    Die beschriebene Stelle ist sehr rumpelig, was ich aber eher als ein "Nachhall/Dröhnen aus einer anderen Zeit" verstehe. Danach ist es, zumindest in meinen Ohren, verschwunden. Laut finde ich die Höhen, aber das hab ich fast immer bei CDs. Die dämpfe ich eigentlich generell. Bin halt mit Vinyl aufgewachsen...vielleicht liegts daran...

  • Hab gerade nochmal reingehört, abends oder speziell nachts klingt Musik ja immer besser :) Also ich muss sagen ich finde das gar nicht so übel, ausser diese sehr unnatürlich verzerrten Becken und Hihat . Von der Lautstärke her finde ich den ganzen Frequenzbereich recht ausgewogen.

  • Kann zum Thema nix sagen, aber wie die jungen Leute den angesprochenen Collinssound empfinden/beurteilen brachte mich doch zum Schmunzeln.

    Wie da wohl ein Simmons SDS 5 wegkommt.....

    An meine CDs lasse ich nur Haut und Wasser... !


    "E.F. stört wiederholt durch unqualifizierte Bemerkungen und widerspricht fortwährend!"
    (Klassenbucheintrag 1983)

  • Na jaaa, bei der Produktion hier wurde m.E. schon etwas geschludert bzw. mit diversen Effekten zu dick aufgetragen. Manchmal kann das auch davon kommen, wenn ein Mix im Mastering "repariert" bzw. verbogen werden muss. Alles was noch auf der Stereosumme gemacht wird, das gegen den Vibe des Mixes und die Intention des Mischers geht, klingt prinzipiell schlecht (und weniger ist hier definitiv mehr).


    Ich hatte mich intensiv damit beschäftigt, wie man Brillanz, Präsenz, Transparenz und Durchsetzungskraft erzeugt, die nicht nerven. Das ist nämlich gar nicht so einfach und fängt - wer hätt's gedacht - schon bei den Aufnahmen an.


    Mal davon abgesehen, dass Youtube ab 720p zwar mit 192kbps AAC streamt (was in etwa 320 kbps MP3 entspricht) und besonders bei solchen privaten Uploads keiner weiß, in welchem Format das hochgeladen wurde (idealerweise lossless - PCM oder FLAC), höre ich da trotz eines ausgewogenen Frequenzgangs schon Sachen in der Nachbearbeitung raus, die m.E. nicht hätten sein müssen.


    Im Vergleich zu anderen Frequenzgängen mit Genre-typisch sehr stark betonten oberen Mitten (besonders von E-Gitarren, aber z.T. auch E-Bässen) klingt das oben genannte Beispiel m.E. schon unnötig anstrengend und trotzdem weniger klar. Zwei Beispiele zum Vergleich (jeweils immer Instrumentalparts):


    Stratovarius - Frozen In Time - 0.47-1.03



    Nirvana - Smells Like Teen Spirit - 0.09-0.15



    TOOL - Lateralus - 1.13.-1.37

  • Vielen lieben Dank für die vielen Rückmeldungen bisher.


    Nur zur Sicherheit noch der Hinweis das alle! Platzierungen bei Youtube der neuen Songs dieser neuen CD in meinem Ohren verzerrt und nervig klingen. Auch jene Platzierungen der Band selbst (Stratovariuschannel) und auch jene des Labels (Earmusic). Alle neuen Songs der topaktuellen CD auf mehreren Youtube Channels (Band, Label, Fans) klingen in meinem Ohren so, dass ich abschalten muß. Und ich mag die Band sehr! Ich hatte solch ein "Phänomen" noch nie zuvor. Zunächst hoffte ich noch "nur" das früh vom Label platzierte offizielle Video sei so gemischt. Nee, leider alle Songs.

  • Unhörbar oder körperlich reagieren, tu ich jetzt nicht.

    Nach dem Intro, also bis ca. 0:30, sinkt nach meinem empfinden der Pegel, es hört sich nicht mehr so luftig an.

    ugs. würde ich es als patschig klatschig beschreiben.


    erstens kommt bei mir der Drang auf den Volumenregler nach rechts zu drehen, ebenso den Tiefenregler (u.U. auch BASS genannt),

    da wird das zumindest für mich persönlich angenehmer.


    Ähnliche Situationen zum Thema "unhörbar" hatte ich auch schon. Der Extremfall war bei Fahrzeugwechsel in Verbindung mit selbst erstellten MP3 Stick.

    Ich glaub ich hatte damals herausgefunden das einer teilweise (bestimmte Stücke) an einer höheren Bitauflösung lag, die in gemischter Form auf dem Stick war.


    Falls du evtl. den Rechner kürzlich upgedatest hast, könnte das mitunter auch daran liegen, ich weiss jetzt nicht über welche Signalkette du jetzt genau hörst.

    Abtastraten etc. sind unterschiedlich voreingestellt, bzw. wurden evtl. auf Bedürfnisse mal angepasst und sind dann wieder auf "Werkseinstellung"


    Weitere Alternative, erst kürzlich mein immer "Musik on man man "Set", mit Ohrstöpseln, so geflochtenes Silbernes Geflecht in einer durchsichtigen Litze,

    das Hing noch so leicht beweglich am Stecker, es kam aber immer noch was durch, allerdings sich anbahnend schon etwas Anders,

    Am nächsten Tag, wars dann gar aus, Kabel war aber noch dran.


    Nebenbei das ist immer Schade und Ressourcenverschwendung, dass die Teile nach zwei, max. Drei Jahren wegen Drähtchenbruch die Grätsche machen.

    Fall jemand eine gute alternative kennt, klein fürs In Ohr, und auch angenehm mit Fahrradhelm (Riemenführung beachten) zu tragen.

    Am liebsten in Mono, nicht vollkommen nach aussen isolierend, Für eine Seite ohne Lautsprecher Funktion wäre Toll.

    Ja mit günstig auswechselbaren Kabel, aber nicht das das dann 80% des Teils ausmacht.

    Weil dann spar ich mir die Befreiung vom Ohrenschmalz, spar Wasser, und Isoprofyl, und Kauf komplett neu, nicht nur "KABEL"


    Alternativ: hattest vielleicht die letzten Tage Etwas Stress, Anspannung Nackenmuskulatur etc., kann im Extremfall bis zum Tinitus ausweiten.

    Oder Trockenes Trommelfell, mehr Fette Nahrung Essen :S ;) , anders Shampoo probieren, ja und evtl. Wechseljahre halt.


    Oder die Musik, zu oft zu Lange gehört, im Wahrsten Sinne des Wortes, du kannst es momentan einfach nimmer ab.


    Geht mir aktuell bei einem Genere in Teilen so, kann ich nimmer hören, da reagier ich drauf, auch körperlich.

    Obwohl ich das in jungen Jahren gern und viel gehört habe, mit zunehmenden Alter zwar immer weniger, aber ich hatte damit nie "innerlich"

    Probleme oder reagiert.


    Edith: Falls du geklemmte Lautsprecher in der Signalkette hast, evtl. minamal kürzen auf blankes blitzendes Kupfer (oxidation) neu verzwirbeln und von wollmäusen oder ähnlichem befreien.


    Edith: und Kommt das nicht aus oder teilweise in verbindung mit über Brasilien


    Gute Besserung


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    3 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Schon zu Beginn in den Chören schwebt ein leicht an Telefongespräche erinnernde kratziges "KRCH" mit, dass spätestens ab dem Einsatz der Gitarre bei 0:16 Min. sich als ein ein konstant gleichbeliebendes und wahnsinnig nerviges "KRCH" manifestiert und sich über das gesamte Intro zieht. Für mich als langjähriger Gitarrist klingt diese Präsenznase allerdings überhaupt nicht "ins Signal integriert", sondern davon isoliert "on top".


    Der verbleibende Rest der Gitarre ist allerdings auch nicht überzeugend: Bei dem angestellten High-Gain Gitarrensound wäre ein gesättigteres Sustain zu erwarten und der Ton im Vibrato würde schneller in den Oberton kippen. Es klingt allerdings statisch, eindimensional matt, unharmonisch und sehr unnatürlich. Es erinnert mich doch sehr an die Anfänge digitaler Modelling-Lösungen für Gitarristen, seien es nun Multieffektgeräte oder erste Gehversuche mit Plugin-Lösungen – jedenfalls im Ergebnis hinsichtlich der Klangästhetik sehr unschön.


    Bei den Intro-Keys mit ihrem Arpeggio klingelt der höchste Ton regelrecht dem Hörer ambossartig entgegen. An Stellen, an denen Gitarre und Chor zusammen mit Keys aufschlagen, liegen viele Instrumente nahezu deckungsgleich aber sehr unscharf ausdifferenziert übereinander.


    Allerspätestens beim Becken-Crescendo, dass eher daran erinnert, dass jemandem der Beckenstapel die Kellertreppe heruntergefallen ist, ist für mich Ende. Die Gitarren hätte man sich vollumfänglich sparen und durch mittels Killswitch unterbrochenes, gefenstertes Rauschen für die Rhythmik ersetzen können.


    Ich höre da nur "KRCH" – für meine Ohren unhörbar.

    Einmal editiert, zuletzt von greb ()

  • Zitat

    Ich höre da nur "KRCH" – für meine Ohren unhörbar.

    Danke!!!, genau so empfinde ich. :thumbup:

    Ich höre massig Rock, Metal, Progressiv-Zeug. Auch unglaublich viele Veröffentlichungen mit sehr hohem Pegel auf CD.

    Niemals hatte ich permanentes "Zerren" oder wie Du es super beschreibst :thumbup: "KRCH" im Ohr. Bei diesen neuen Stratovarius Songs bei jeder! Youtube-Platzierung.

  • Ich kann nicht exakt differenzieren, was ich höre, weil ich erwarte, es hören zu müssen, und was wirklich da ist. Mir klingt das alles tatsächlich auch "dirtier", als ich es passend finde, höre aber nichts, was nach fehlerhaftem Umgang mit der Technik, also Clipping etc. klänge. Würde ich als Geschmacksfrage/Sounddesign einstufen, und da erlebt man ja häufig, dass die Wahrnehmung beim Mischen sehr auseinandergeht. Bei mir durchaus auch bis zum richtigen Abtörner, wie letztens nach ner CD-Produktion (Kategorie Songwriter), wo der Kollege im finalen Mix so viel Hall auf die Stimme des Sängers gelegt hat, dass ich mir das ganze nur schwer anhören kann.


    Hinzu kommt, dass meine Ohren zwar geübt sein mögen, allerdings bin ich kein Fan dieses Genres und kenne die genretypischen Produktionsmethoden nicht. Schade am Ende, wenn man sich ein Werk letztendlich nicht anhören kann, obwohl man die Künstler vielleicht sehr gerne mag.

  • Das Thema ist ja besonders deswegen so schwierig, weil es um künstlerische Gestaltung und vor allem Geschmacksfragen geht. Bei Mix-Challenges verschiedener Art, an denen ich teilgenommen hatte, hat sich immer wieder gezeigt, wie schwierig das gesamte Thema ist. Meiner Meinung nach gibts durchaus Qualitätsmerkmale bei Audio-Aufnahmen (das geht schon beim Klang der Instrumente und Sound-Design bei den Aufnahmen los) und deren Nachbearbeitung, vieles ist aber eben auch einfach Geschmackssache.


    was nach fehlerhaftem Umgang mit der Technik, also Clipping etc. klänge.

    Dazu noch die Information, dass Clipping nicht per se "fehlerhaft" ist. Natürlich ergibt es keinen Sinn, Aufnahmen schon bei der Aufnahme digital clippen zu lassen. Aber um bspw. das Sättigungs- und Kompressionsverhalten von heiß angefahrenem Tonband auf einfachere Art und Weise umzusetzen, gibts z.B. Clipper-Plugins - meistens mit einstellbarem Softknee.

    Seit dem Lautheitskrieg ist es im Mastering auch üblich, hochwertige Wandler leicht clippen zu lassen. Bis zu einem gewissen Grad ist das nicht bzw. kaum hörbar und kann den Sound sogar anfetten.

    Sättigung bspw. ist nichts anderes als harmonische Verzerrung und seit mitunter rein digital aufgenommen und fertig produziert wird (mal vom Mastering abgesehen) muss man sich schon überlegen, wie man hier und da Sättigung ins Spiel bringt. Es gibt auch nicht umsonst viele Plugins, die analoge Audiohardware mit allem drum und dran simulieren - das Sättigungsverhalten inbegriffen.

    Komplett sterile digitale Aufnahmen will im Regelfall keiner hören.


    Aber wie schon angemerkt - es geht dabei immer um das "Wie" und das Maß. Ich hab mir meine Tools über die Zeit sorgfältig zusammengesucht und meine Kniffe durch viel Try & Error ausgefeilt.

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