Will Champion - Coldplay Drummer

  • Ich habe vor einiger Zeit angefangen, mich mit den Drums hinter Coldplay zu beschäftigen! Ein guter Freund von mir, der absoluter Musiklaie ist, schwärmt von der Band und ich habe mich gefragt, warum Coldplay eher so an mir vorbei geht. Zugegebenermaßen sind die Drumparts dahinter nicht sehr spektakulär. Ich erinnere mich allerdings, wie wir in der Coverband mal "Clocks" gespielt haben und wie herausfordernd es war, den Spannungsbogen in diesem "simplen" Beat zu halten. Umso mehr fasziniert mich die Biographie von Will Champion, der ja eher zufällig zu den Drums kam, aber die Rechnung für ihn voll aufging:


    Will Champion: Just Right For Coldplay - DRUM! Magazine
    BY DAVID WEISS For all the thousands of drummers pushing ahead in a tireless quest for rhythm fame, there will always be one or two like Will Champion who just…
    drummagazine.com


    Daraufhin habe ich mal bewusst die ersten beiden Coldplay-Alben durchgehört: Einfaches Drumming, aber doch mit Groove. Finde ich schon beachtlich, weil er nach eigener Aussage noch keine ordentliche Technik hatte. Seine PIano-Skills (Koordination der Hände) sollen ihm geholfen haben. Hier erzählt er u. a., dass er (2016) noch immer mehrere Takes im Studio braucht, bis er es "hinbekommt":


    Will Champion on world domination with Coldplay, new kits and the art of waiting
    Coldplay man reveals all on his new Yamaha kit
    www.musicradar.com


    Wie geht es euch mit Coldplay, aus Sicht als Drummer? Mit dieser Hintergrundgeschichte fängt das Ganze an mich zu interessieren, wenngleich es keine Virtuositäten sind!

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Ich liebe "Adventure of a Lifetime", den Song, das Video, das Getrommel. Von Zeit zu Zeit trommel ich das immer mal "frei Schnauze" und finde es immer besser, wahrscheinlich weil ich mich auch entwickle.

    Grundsätzlich muss ja auch nicht immer schwieriges Gefrickel sein.

    Tama Royalstar mit Zola Coat Beschichtung (BD, HT, FT), Tama Imperialstar (BD, HT, FT), E-Drum 2box 5 MK2 mit umgebauten Kesseln

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  • Dazu fällt mir spontan folgendes Video ein:


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    Ansonsten: Sehr sympathischer Zeitgenosse :)

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    Das ist absolut klasse, hab ich vor ein paar Jahren mal per Zufall gefunden ^^

    SUCHE:

    - Sonor Designer Toms in Birdseye Maple/Birdseye Amber

    - Zildjian K Sweet 19" Crash


    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Och, ich finde Coldplay generell für ihren Sound schon eher speziell. Liegt aber hier natürlich wirklich weniger an den Drums, sondern vor allem an Chris Martins Stimme.

    Aber wenn man sich mal die Drums vom "Viva la Vida-" Album anhört...Zwar simpel, aber auf ihre Art und Weise genial und treibend...

    Das war das erste Album, das ich wirklich aktiv und lange gehört habe.

    Irgendwie erschaffen die es immer sich neu zu erfinden, aber nicht so, dass man als Fan was vermisst. Aber klar, anhand der Drums alleine haben sie jetzt keinen so hohen Wiedererkennungswert wie z.B. The Police..

  • Ich mag viele Sachen von CP, aber sonderlichen "Groove" kann ich jetzt nicht entdecken. Rhythmus + Takt ja, groove nein. Aber es hängt wohl von der Definition ab.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Ich kann leider mit Coldplay nix anfangen, mich erreicht da nix.

    Gleichwohl ist manches Drumarrangement cleverer als das Vorurteil "easy listening" erwartet hätte. Manches rhythmische dort kann natürlich auch von Produzenten oder externen Fachkräften erdacht sein, dass weiß man bei solchen Multimillionen-Band-Betrieben oftmals nicht 100 %.


    Aber mal ein Beispiel eines wirklich nicht so üblen Beats der trotz zigfacher Wiederholung irgendwie Sinn ergibt ist der Song "Don't Panic" wo im Zahlenverhältnis 3 zu 1 immer jeden 4.Takt die Snare der 2 auf die 2+ displaced wird und noch das ein oder andere "Bassdrumdetail" verändert wird.

    Der Achtelschieber von einer der Backbeat snares auf eine der "späteren und-Zeiten" ist zwar ein uralter Funk/Soul-sonstwas Hut, aber in jenem Coldplay-Song eben durch das Zahlenverhältnis 3 zu 1 ziemlich gut und wirklich wirkungsvoll gemacht.

  • Rhythmus + Takt ja, groove nein. Aber es hängt wohl von der Definition ab.

    Sagt man nicht, "jeder Drummer hat seinen eigenen Groove"? Ich meinte damit auch eher seine scheinbare Sicherheit/Lockerheit, wenn er mal nicht nur 4-on-the-floor (Viva La Vide) oder 8el-Bumm-Tschack (Yellow) spielt. Auf dem ersten/zweiten Album sind dann schon mal ein paar 16tel Snare-Nachschläge zu hören, die nicht so verkrampft klingen, wie man es von einem Pianisten erwarten würde, der "auch ein bisschen trommeln kann".

    Aber wenn man sich mal die Drums vom "Viva la Vida-" Album anhört...Zwar simpel, aber auf ihre Art und Weise genial und treibend...

    Bei Viva la vida (dem Song selbst) habe ich ein bisschen Probleme: Einerseits super simples Arrangement, aber Pauken und Crashes, die ein einziger Drummer so eigentlich nicht spielen kann. Aber im von mir erwähnten "Clocks" kann man als versierter Drummer im Bridge-Teil einen super Crashride-Part einbauen.

    Manches rhythmische dort kann natürlich auch von Produzenten oder externen Fachkräften erdacht sein, dass weiß man bei solchen Multimillionen-Band-Betrieben oftmals nicht 100 %.

    Ja, ähnliches dachte ich mir bei seiner Aussage aus dem zweiten verlinkten Artikel aus dem Startpost auch: Er braucht mehrere Anläufe im Studio. Klingt so, als hätte er bis zum Studiogang keine Ahnung, und dann instruiert ihn jemand.

    Ich kann leider mit Coldplay nix anfangen, mich erreicht da nix.

    Es gibt meiner Meinung nach tolle Balladen, die im Arrangement Sinn machen, auch wenn an den Drums nichts bis sehr wenig passiert, z. B. "Fix you" oder "Yellow". Die funktionieren im Stadion super. Habe aber von besagtem Freund Konzertvideos gesehen, da stehen ein Sänger, Gitarrist, Bassist und sitzt der Drummer von Coldplay ( BLX´ler ^^ ) und man hört jede Menge Synthies. Die Band bewegt sich relativ unspektakulär bis gar nicht, die Leinwände und Bühne sind schön bunt. Mein Freund merkt nicht mal, dass da mindestens ein Keyboarder im Sichtfeld fehlt. Ich bekomme ein komisches Gefühl, wenn ich mir das ansehe.


    Daher aber meine initiale Frage, denn weniger ist ja meistens mehr:

    Wie geht es euch mit Coldplay, aus Sicht als Drummer?

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 30.11.24 + 22.03.25 Heimathafen Lörrach, 10.01.25 Markthalle Freiburg, 17.05.25 Mehlsack Emmendingen mit >> Blackwood Mary

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  • Wie geht es euch mit Coldplay, aus Sicht als Drummer?

    Mir geht es da auch als Trommler sehr neutral. Weil der gute Will Teil einer funktionierenden Band ist und die Menschen der Band einfach Freunde sind. Ähnlich wie Larry Mullen Jr. und U2. In beiden Fällen sind die Drummer keine Raketenwissenschaftler, aber im Bandkontext funktioniert das hervorragend.


    Die ersten drei Alben von Coldplay haben mich berührt, U2 haben das länger geschafft und ich höre da einfach die Musik. Auf den Trommler achte ich da gar nicht. Freilich würde ich mit beiden tauschen und vermute mal, ich würde das auch einigermaßen hinbekommen. Gut, dass es nicht so ist, weil ich mit so einem Erfolg eher ungut umgehen würde.


    Pearl Jam berührt mich immer, auch die letzten Alben, aber der Unterschied ist, dass ich als Schlagzeuger Glubschohren bekomme von dem, was da getrommelt wird.

  • Pearl Jam berührt mich immer, auch die letzten Alben, aber der Unterschied ist, dass ich als Schlagzeuger Glubschohren bekomme von dem, was da getrommelt wird.

    Matt Cameron ist ja auch ein Tier! 8o :thumbup: :thumbup: :thumbup:

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    "Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!", Ballroom Schmitz (RIP)

  • Ich kenn ja von Coldplay eigentlich nur das, was so im Radio rausrieselt, aber das find ich alles ziemlich nett. Aus drummersicht find ich das auch überhaupt ned schlimm, dass der ned rumfrickelt. Im Gegenteil, wenigstens ist es nicht schwer, diese Songs nachzuspielen :D und bestätigt mich darin, dass man auch mit wenig sehr erfolgreich werden kann, weil eben NICHT die drums schuld dran sind, ob ein Song ankommt oder nicht. Es ist so gut wie nur der Gesang und die Melodie fürs Laienpublikum, was einen Song ausmacht. Gibt ja auch Songs, wo gar keine drums dabei sind, die auch Millionenhits wurden. Klar gibts auch Songs, die MIT einem tollen drum-intro oder sonst wie tollem drum-groove berühmt wurden, aber die sind eher die Ausnahme.

    Ob Will Champion seine drumparts jetzt alle selbst erfindet, oder ob ein Produzent ihm sagt, was er spielen soll, weiß ich ned, aber ich find, die drumparts sind genau das, wo man sagt "serve the song", mehr braucht es ned, er unterstützt die Stimme und gibt ihr Raum und zertrümmert sie nicht mit geilen Fills, die WIR hier vielleicht wertschätzen würden, aber die Songs brauchen sie nicht. Um Intro, Vers, prechorus, chorus, bridge usw drum-musikalisch von einander abzusetzen, reicht es tatsächlich, die hihat-öffnung zu variieren, crosstick statt snareschlag, nur kick-viertel ohne snare, usw. man braucht ja auch ned wirklich ein cooles Fill bzw. gar keins, um in einen anderen Abschnitt einzuleiten. Zumindest nicht im Studio, weil man da meist eh nicht gemeinsam spielt. Fills sind ja vorwiegend dazu da, den Mitmusikern in der Struktur zu helfen, oder um andere zu beeindrucken ;) beides braucht ein coldplay-song nicht

    Lieber brennende Herzen, als erloschene Träume! <3 xxxx Love life, and live! - It's worth it.


    “You are never too old to set another goal, or to dream a new dream.” ― C.S. Lewis


    Don‘t waste your time or time will waste you. (Muse - Knights of Cydonia)

  • Es ist wohl auch kein Geheimnis, dass er mit zunehmendem Erfolg der Combo ziemlich unter Druck geriet sein Können zu verbessern und wohl auch fast ausgetauscht werden sollte.

    An meine CDs lasse ich nur Haut und Wasser... !


    "E.F. stört wiederholt durch unqualifizierte Bemerkungen und widerspricht fortwährend!"
    (Klassenbucheintrag 1983)

  • Weil der gute Will Teil einer funktionierenden Band ist und die Menschen der Band einfach Freunde sind.

    ziemlich unter Druck geriet sein Können zu verbessern und wohl auch fast ausgetauscht werden sollte.

    8)

    Four on the floor sind zwei zu viel.

    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

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  • Es ist wohl auch kein Geheimnis, dass er mit zunehmendem Erfolg der Combo ziemlich unter Druck geriet sein Können zu verbessern und wohl auch fast ausgetauscht werden sollte.

    Sicher?


    Ich habe mal ne Doku zu irgendeiner Tour gesehen und da haben Chris und Will erzählt, dass in der Anfangsphase der Band es Streit zwischen den beiden gab und Chris ihn rausgeschmissen hat. Ihm ging es damit aber überhaupt nicht gut, so wie dem Rest der Band auch nicht, und man hat ihn nach drei Tagen wieder zurück geholt. Dies hat dazu geführt, dass sie sehr klare Regeln für das Bandmiteinander aufgestellt haben.


    Aber ich hab mich außerhalb ihrer Musik echt noch nie sehr mit Coldplay beschäftigt. Kann also schon sein, dass du da mehr weißt.

  • wie Larry Mullen Jr. und U2. In beiden Fällen sind die Drummer keine Raketenwissenschaftler, aber im Bandkontext funktioniert das hervorragend.

    !!! Es gibt Banddrummer, die nirgendwo anders gebucht werden, weil sie keine Raketenwissenschaftler sind, also nicht "alles" können, sondern das, was in der band gefordert ist. Dann gibt es die, welche richtig viel können und daher überall einsetzbar sind und anderswo gebucht werden. Manche machen gleich auf Freelancer und verzichten auf eine feste band, andere haben beides. Mir persönlich würde es schon reichen "nur" ein Banddrummer einer gut gebuchten Band zu sein.

  • wie Larry Mullen Jr. und U2. In beiden Fällen sind die Drummer keine Raketenwissenschaftler, aber im Bandkontext funktioniert das hervorragend.

    !!! Es gibt Banddrummer, die nirgendwo anders gebucht werden, weil sie keine Raketenwissenschaftler sind, also nicht "alles" können, sondern das, was in der band gefordert ist. Dann gibt es die, welche richtig viel können und daher überall einsetzbar sind und anderswo gebucht werden. Manche machen gleich auf Freelancer und verzichten auf eine feste band, andere haben beides. Mir persönlich würde es schon reichen "nur" ein Banddrummer einer gut gebuchten Band zu sein.

    Nix anderes habe ich versucht zu sagen. :)

  • Ich habe auch eine Doku gesehen, vermutlich war es die gleiche und meine mich zu erinnern, dass genau für diesen Streit seine Skills, besonders im Bezug auf Studioarbeit der Grund gewesen sein sollen. Aufgrund der Freundschaft hat man ihm aber wohl die Zeit gegeben zu "trainieren".

    Mal ganz von Will abgesehen fande ich sie mit den ersten Alben eine wirklich spannende Britpopband, bevor sie sich im Seichtpop verloren und mich nicht mehr ansprachen.

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    (Klassenbucheintrag 1983)

  • By the way

    Ist denn erwiesen, dass Larry Mullen "nix" kann, nur weil er es bei U2 nicht zeigt?

    Das ist doch die typische Musiker-Polizei-Diskussion.

    Ich finde, er hat bei einigen Songs durchaus originelle Sachen gespielt (Bloody Sunday, A sort of homecoming z.B.), die ich damals so noch nicht gehört hatte.

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    (Klassenbucheintrag 1983)

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