Fußmaschinenplattenlänge und Schuhgröße

  • Guten Morgen,


    ich habe es mich schon oft gefragt, aber immer wieder vergessen:

    wieso gibt es eigentlich fast immer nur eine Platte für alle Größen?


    Wenn ich meine alten Camcos ansehe, dann merke ich, das müssen Japaner entwickelt haben,

    sieht man dagegen die alten Sonor Sigs, dann weiß man, hier lebt man auf großem Fuß.


    Ist es wirklich so, dass jede Quante auf jedem Brett glücklich werden kann?

    Ich zweifle daran.

    Für meine kleinen Latschen passt immer wieder die Camco am besten.

    Wenn ich etwas anderes (vor allem: neues) ausprobiere, dann kommt es mir immer zu groß vor.

    Andererseits kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, wie man mit großen Füßen auf diesem Kinderpedal ernsthaft spielen will.

    Natürlich kann jeder auf allem Gas geben, aber ist es auch optimal?


    Gerade in den heutigen Zeiten, wo man bei der Produktentwicklung sparen will oder muss, ist das natürlich die falsche Frage, aber für den High-End-Bereich dann vielleicht doch wieder nicht.


    Grüße

    Jürgen


    Schuhgröße 41

  • Ist es wirklich so, dass jede Quante auf jedem Brett glücklich werden kann?

    Ich zweifle daran.

    Man gewöhnt sich vllt. nicht an allem, aber zumindest an vielem. Von Extremen (Schuhgröße 48 auf einer Spongebob-Fuma, eine Signature für einen 4-Jährigen) mal abgesehen.


    Wobei ich - leider - auch sehr Fuma-sensibel bin. Eine fremde Fuma kann mich ziemlich aus dem Tritt (jaja) bringen bzw. brauche ich selbst bei meinen eigenen und seit Jahren gespielten Fumas immer eine Weile, mich z. B. von der Yamaha auf die Eli umzustellen, weil die sich komplett anders spielen.

    Neben dem Brett sind es m. E. aber oft andere und teils wichtigere Faktoren, die das Spielgefühl ausmachen. Z. B. die verbaute Feder (Stärke, Federweg). Und nat. Winkel etc.. Die Brettlänge empfinde ich oft als gar nicht so ausschlaggebend (jaaa doch, is ja gut jetzt).

  • Ich setze zwar meinen Fuß (Größe 44) in der Startposition insgesamt locker vollflächig auf das Pedal auf, aber treten tue ich dann letztendlich doch nur mit dem vorderen Teil des Fußes (heißt das "Ballen"?). Wahrscheinlich so eine Übergangs-Grauzune zwischen heel down und heel up. Aber ich lasse den Beater auch nicht im Fell stehen, sondern stoße ihn mit meinen Ballenimpulsen immer nur kurz an's Fell.

    Insofern stört es mich nicht, wenn die Trittplatte etwas kürzer ausfällt, bzw. kommt meiner Technik sogar entgegen.

    Ich hatte mal versehentlich eine pdp Longboard in meinem Bestand. Damit konnte ich aufgrund eben dieser der Länge wirklich nicht vernünftig arbeiten.

    Wie kurz eine Trittplatte bei mir ausfallen dürfte, habe ich - z.B. mit einem Kinderpedal - noch nicht ausprobiert


    Denkbar ist es aber schon, dass die Hersteller durch das Kostendiktat der Betriebswirte die neue Mode "kurz" auf den Markt drücken.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Ich wage mal zu behaupten, dass die Länge des Pedals bei Heel-Up Spiel eine sehr untergeordnete Rolle hinsichtlich der Fußgröße spielt. Da geht's wohl eher um persönliche Präferenz bzgl. des Spielgefühls - Shortboard vs. Longboard eben ...


    Bei Heel-Down und spezielleren Techniken mag das sicher etwas anders aussehen.


    Einen sehr großen Einfluss hat für mich auch die restliche Konstruktion der Maschine, den Beater inbegriffen. Ich spiele derzeit eine doppelte Iron Cobra Rolling Glide (12 Jahre alt, eigentlich Power Glide mit getauschten Cams) und als Zweitmaschine eine doppelte DW 3000. Bei letzterer habe ich die DW Beater durch die deutlich leichteren Iron Cobra Beater getauscht. Mit denen komme ich besser klar. Ich spare mir auch das optionale Gewicht am Beater und den Cobra Coil habe ich schon lange entfernt. Masse und Kraft sparen - mit Heel-Up kriegt man eh genug Druck in die Sache.


    Als klein gewachsener Mensch mit kleinen Füßen bin ich allerdings auch froh, dass die kurzen bzw. "normalen" Fußboards nicht ausgestorben sind. ;)

  • Einen sehr großen Einfluss hat für mich auch die restliche Konstruktion der Maschine, den Beater inbegriffen.... Masse und Kraft sparen - mit Heel-Up kriegt man eh genug Druck in die Sache.

    Das geht mir auch so. Ich mag leichte Maschinen und leichte Beater sowie schwach eingestellte Federspannung. Mein aktuelles Lieblingspedal ist die uralte Tama King Beat, sehr leicht, gekapselte Feder, direkt angetrieben.

  • Ich wage mal zu behaupten, dass die Länge des Pedals bei Heel-Up Spiel eine sehr untergeordnete Rolle hinsichtlich der Fußgröße spielt.

    imho

    Die Vermutung liegt zugegbenermasen nahe - könnte man meinen. Aber die Wege, und Kräfte ändern sich selbst bei Heel - Up,

    mit Auftrittspunkt und Lagerentfernung/Drehpunkt des Pedals.


    Bei Heel Down, hingegen was man nicht vermuten würde, besonders bei Maschinen mit Fersenplatte kann das durchaus eng werden bei

    großen "Latschen" weil der Fuss dann vorne, zum teil, ziemlich ungünstig sitzen, nicht optimal sitzen Könnte.


    edith würde gerne mal die DW ohne Fersenplatten teste, hierzulande leider nicht im Angebot zu finden.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Ich mags auch ehr leicht, edith rein vom Antritt, aber Aktion gleich Reaktion. Und auch Schnelle.

    Soll heissen schnell raus aus dem Fell (Sound), und am Fuss "klebend".

    Die Physik, Hebelgesetze lassen sich halt nicht umgehen, von daher sehe ich auch Federspannung rein von allen, anderen,

    vor Allem Wege -/"Längen" und deren Zeiten, Winkel, nicht unabhängig voneinander betrachtbar. Da geht eben Eins ins Andere.


    Nur mal als ein Beispiel, längerer Schaft, schwerer Beater, gibt mehr "bums". Hat alles Vor und Nachteile

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
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    Einmal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Lässt man die persönlichen Wohlfühl-Einstellungen mal aussen vor und fokussiert sich nur auf die Trittplatte, dann muss ich erstaunlicher Weise feststellen: Ich mag lange Footboards - sowohl bei Pedalen und auch bei Hi-Hat Maschinen!


    Ich hatte ganz viele Jahre ein Yamaha 7000er (oder 8000er??) Doppel-Pedal, kombiniert mit einer Hi-Hat Maschine aus der Serie. Beide hatten seinerzeit recht kleine Trittplatten mit getrenntem Fersenteil. Irgendwann wollte ich was neues und habe auf die damals neue Mapex Falcon gewechselt. Neben den vielen Einstellmöglichkeiten der Falcon hatte es mir tatsächlich die deutlich längere Trittplatte angetan. Diese sogenannte "Walking-Motion" für z.B. Doppelschläge gingen deutlich leichter, aber mit mehr Power, da der Fuß eine größere Fläche für den persönlich optimalen Hebel hat. Besonders wenn man, wie ich, eine leichte Vorwärts/Rückwärts-Bewegung bei Heel-Up mit dem Fuß macht.


    Zum Wechsel auf Single Pedal wurde es eine Yamaha FP 9000 Direct-Drive und als Spare eine Yamaha FP 8000 Strap-Drive. Die kürzere Trittplatte der Direct-Drive Pedals habe ich gegen das längere der bleischweren Yamaha Hi-Hat HS 1200 getauscht. Diese Trittplatten sind fast so lang wie die der Falcon - damit komme ich viel besser klar und möchte keine kürzeren Trittplatten mehr haben.


    Einzig eine Neugier würde ich allerdings gerne noch befriedigen: Nämlich eine durchgehend lange Trittplatte ohne getrenntes Fersenteil. Ich wollte schon länger mal bei ACD Unlimited nachfragen, ob das als Custom Order für die Yamaha Fuß- und Hi-Hat Maschine machbar wäre.

  • Wenn man mit dem Fußballen das Pedal spielt, dann ist ja die Länge egal.

    Trotzdem spielt die Länge der Platte eine Rolle, weil:

    Je größer der Radius eines Kreises ist, desto größer wird der Umfang eines Kreises.

    Das heißt, der Weg zum runterdrücken wird immer länger, je größer die Plattel wird.

    Man wird als Hersteller also irgendeinen Mittelweg suchen.

  • Wenn man mit dem Fußballen das Pedal spielt, dann ist ja die Länge egal.

    Trotzdem spielt die Länge der Platte eine Rolle, weil:

    Je größer der Radius eines Kreises ist, desto größer wird der Umfang eines Kreises.

    Das heißt, der Weg zum runterdrücken wird immer länger, je größer die Plattel wird.

    Man wird als Hersteller also irgendeinen Mittelweg suchen.

    Der Weg ist grundsätzlich maximal so weit, wie das Pedal vom obersten Punkt bis kurz vor die Bodenplatte bewegt werden kann. Die Länge der Bodenplatte ändert daran nichts.

    Was sich ändert ist der dabei der vom Pedal zurückgelegte Winkel. Deshalb kommt es darauf an, wo auf dem Pedal der Fußballen ist. Je weiter hinten, desto schwerer lässt das Pedal sich heruntertreten (=> Hebelgesetze). Bei einem kurzen Pedal ist die relative Änderung des Hebels größer, als bei einem langen, wenn man den Ballen verschiebt. Deshalb ist die genaue Position des Fußes bei einem kurzen Pedal wichtiger, als bei einem langen.

  • ... Bei einem kurzen Pedal ist die relative Änderung des Hebels größer, als bei einem langen, wenn man den Ballen verschiebt. Deshalb ist die genaue Position des Fußes bei einem kurzen Pedal wichtiger, als bei einem langen.

    Danke für die treffende Formulierung. Es ist genau das was mir persönlich an längeren Trittplatten so gefällt. :thumbup:

  • Bodenplatte spielt keine Rolle. Pedalplatte schon.

    Wenn ich vom Weg rede, dann meine ich den Punkt, wo die Kette aufgehängt ist. Dieser Weg wird länger, je größer der Radius eines Kreises wird:

    Umfang Kreis = 2 x Radius x Kreiszahl 3,14

  • Jepp. Der Pedalweg beim Aufhängepunkt der Kette ist gegeben durch den Winkel, den der Beater von Ruhestellung zum Fell zurücklegt und durch den Durchmesser der Cam. Bzw. generell die Konstruktion der Cam - gibt ja auch exzentrische ...


    Daher legt ein Longboard einen kleineren Winkel zurück als ein Shortboard, bezogen auf das Scharnier des Pedals. Bei gleichbleibendem Kettenweg.

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