Resonanzfelle wechseln - welches Zeitintervall?

  • Mit "Geheimtipp" meinte ich eher, dass die halt nicht so weit verbreitet sind. Nach meiner Einschätzung hat nur ein kleiner Teil der Drummer die überhaupt mal als Tom-Resos probiert.

    Korrekt. Ich wäre bisher nicht auf die Idee gekommen. Einfach weil ich die Diplomats nicht auf dem Schirm hatte. Wenn meine Coated Amba Resos mal irgendwann in vielen Jahren zum Austausch anstehen, werde ich aber hoffentlich noch an die Diplomats denken.


    Bei meiner Snare bin ich ja tatsächlich den umgekehrten Weg gegangen. Da habe ich mittlerweile ein Emperor Snare Side statt einem Amba Snare Side drauf und dieses ordentlich fest angezogen. Das bringt den dicken Kessel aus Gussstahl so richtig zum knallen.

    noch ne frage dazu, die diplomats (edith: Toms), dann lieber mit oder ohne watte :?:


    ansonsten das mit der snare (2. absatz) gefällt mir :thumbup:

    btw: ich hab da ein u.a. "mattschwarzes" (s. reso; edith))drauf, in meinem fall aber eher locker gespannt, also nicht den anspruch auf knallig, eher wegen

    "weniger teppich" trotz schon reduzierter spiral(draht-)anzahl.


    l.g.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Zur Abrundung (auch wenn hier unglücklicherweise ausschliesslich nur eine relativ tiefe Stimmung getestet wurde):


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  • Die schwingende Masse ist halt kleiner bei dünnem Reso, also nimmt die Trommel weniger Schlagenergie auf.

    Wo geht die Energie stattdessen hin?


    Unabhängig von der Frage. Ist eine Trommel ein „Feder-Masse-Schwingkreis“, wobei die Luft die Masse ist und das Fell, die Felle, die Feder?

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Die schwingende Masse ist halt kleiner bei dünnem Reso, also nimmt die Trommel weniger Schlagenergie auf.

    Wo geht die Energie stattdessen hin?


    Unabhängig von der Frage. Ist eine Trommel ein „Feder-Masse-Schwingkreis“, wobei die Luft die Masse ist und das Fell, die Felle, die Feder?

    Wenn der Stick das Fell trifft, findet eine Impulsübertragung vom Stick auf die Trommel statt. Wie viel Energie wohin gerät, hängt von den Masse- und Geschwindigkeitsverhältnissen (inkl. Richtungskomponente, also vektoriell) sowie der Elastizität der beteiligten Körper ab. Alle Energie, die der Stick nicht an die Trommel abgeben kann, muss daher im Rückprall zu finden sein.


    Die schwingende Masse besteht dabei hauptsächlich aus der Luftsäule und den Fellfolien, die Federwirkung stammt ausschließlich von den Fellen.


    Die Gesamtmasse der Trommel spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Teil der Energie des Sticks wir nicht in Fellbewegungen umgesetzt, sie wandert in Bewegung des Kessels und wird damit nicht in Schall gewandelt. Je schwerer die Trommel ist, desto weniger Energie wird auf diese übertragen, weil die große Masse den Impuls quasi reflektiert. Die Energie bleibt damit in den Fellen und der Luftsäule hängen, die sie nicht lange speichern können und kommt schnell als Schallenergie wieder raus => schwere Trommeln sind lauter als leichte.

  • Zum Reso-Vergleichsvideo:


    Bis aufs Kalbsfell liegen die bei mir ziemlich

    nahe beieinander (Ich höre den Kram über

    halbwegs sinnvolle PC-Boxen).


    Ich habe jahrelang auf meinem Yamaha Oak

    Custom die Diplomaten als Schlag- und Resofell

    ohne jede Dämpfung gespielt und fand den

    Sound super. Viele Live-Mischer hatten schlichtweg

    Angst vor dem Sound, die imho vollkommen

    unbegründet ist. Um die wiederkehrenden

    Diskussionen zu beenden, hab ich dann was

    anderes draufgeschnallt.


    Vor Kurzem wollte ein 12er nicht so, wie ich wollte.

    Es klang trotz wildester Rumdreherei einfach zu

    flach. Dann habe ich das Resofell getauscht:

    Diplomat runter und Amba clear drauf. Und zack:

    Schon war der gewünschte volle Sound da.

    Das ist aber nicht die Regel. Ich habe auch schon

    das genaue Gegenteil erlebt. Obwohl ich es nicht

    glauben wollte, reagieren Trommeln auf Felle

    ganz unterschiedlich. Und für mich manchmal

    nicht vorhersehbar. Entweder isses tatsächlich

    so oder ich bin einfach zu blöd.


    Egal, mit beidem muss ich klarkommen.

    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Wenn der Stick das Fell trifft, findet eine Impulsübertragung vom Stick auf die Trommel statt. Wie viel Energie wohin gerät, hängt von den Masse- und Geschwindigkeitsverhältnissen (inkl. Richtungskomponente, also vektoriell) sowie der Elastizität der beteiligten Körper ab. Alle Energie, die der Stick nicht an die Trommel abgeben kann, muss daher im Rückprall zu finden sein.


    Die schwingende Masse besteht dabei hauptsächlich aus der Luftsäule und den Fellfolien, die Federwirkung stammt ausschließlich von den Fellen.


    Die Gesamtmasse der Trommel spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Ein Teil der Energie des Sticks wir nicht in Fellbewegungen umgesetzt, sie wandert in Bewegung des Kessels und wird damit nicht in Schall gewandelt. Je schwerer die Trommel ist, desto weniger Energie wird auf diese übertragen, weil die große Masse den Impuls quasi reflektiert. Die Energie bleibt damit in den Fellen und der Luftsäule hängen, die sie nicht lange speichern können und kommt schnell als Schallenergie wieder raus => schwere Trommeln sind lauter als leichte.


    Vielen Dank für die Erläuterung.

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  • schwere Trommeln sind lauter als leichte.

    Schließt das auch ein zusätzliches Beschweren der Kessel ein? Bei Floortoms und Bassdrum forme ich den Sound (bzw. verkürze das Sustain) derzeit mit zusätzlicher Masse und einer starren Aufstellung.


    Ansonsten erscheint es mir auch grundsätzlich logisch, dass Resonanzfelle dünner als Schlagfelle sind. Mit Ausnahme von der Bassdrum, wo ich mit beidseitig PS3 bisher die besten Erfahrungen gemacht habe.

    Die Resonanzfelle schwingen ja nur mit und müssen mechanisch daher nicht so belastbar sein. Und das Mitschwingen geht mit geringerer Masse besser, nach meiner Auffassung.


    Bei z.B. Diplomat statt Ambassador als Tom-Resos hat die geringere Masse folgende Effekte:

    • schnelleres Ansprechen / Einschwingen des Resos
    • schnelleres Ausklingen / kürzeres Sustain des Resos
    • das Schlagfell bekommt insgesamt mehr "klangliches Gewicht"


    Nimmt man stattdessen deutlich schwerere Felle als Resos, z.B. Ambassador coated oder (vorgedämpfte) doppellagige, erreicht man damit evtl. auch ein kürzeres Sustain. Aber eben auf Kosten der Lebendigkeit, weil die dicken Resos so schwerfällig sind. Oder irre ich mich?


    Zur Abrundung (auch wenn hier unglücklicherweise ausschliesslich nur eine relativ tiefe Stimmung getestet wurde):

    Ich finde die Stimmung, die wackelige Aufhängung und die Beschränkung auf ein 12er Tom insgesamt nicht so passend gewählt für den Vergleich. Auch aus tontechnischen Gesichtspunkten hätte man das besser hörbar machen können. Beim Vergleich zwischen Diplomat und Ambassador hört man aber schon, dass ersteres nicht so lang "nach singt".

  • Bei meiner Snare bin ich ja tatsächlich den umgekehrten Weg gegangen. Da habe ich mittlerweile ein Emperor Snare Side statt einem Amba Snare Side drauf und dieses ordentlich fest angezogen. Das bringt den dicken Kessel aus Gussstahl so richtig zum knallen.

    Da würde mich interessieren, wie es sich mit dem Dynamikumfang verhält. Kann der Eimer damit nur knallen, oder geht auch dynamisch-gefühlvoll?

  • Ich wollte hier ja demnächst drei Vergleiche posten: Tom-Resos alt vs. neu, alternative Becken-Mikrofonierung und Vergleich von Tom-Mikrofonen. Würde von den ersten beiden Vergleichen aber gern absehen.


    Zwar werde ich mein Set komplett neu befellen. Das mach ich einfach, weil es sowieso überfällig ist und jetzt vor der Tour sinnvoll ist. Auch, weil ich in dem Zusammenhang viele weitere Anschaffungen machen muss und die paar Felle (inkl. neuer Snare-Teppich) nicht weiter ins Gewicht fallen. Aber weil die Tom-Resos jetzt erst 3,5 Jahre drauf sind werden da kaum Unterschiede hörbar sein, denke ich. Die wechsle ich eher prophylaktisch.


    Mit der alternativen Becken-Mikrofonierung hatte ich noch mal rumprobiert und bin zu dem Schluss gekommen, dass das eher nur was für Notfälle ist. Overheads klingen einfach viel besser (zumindest bei meiner aktuellen Aufstellung) und die übliche Vorgehensweise mit Stützmikros an Hi-Hat (und Ride) ist eben aus guten Gründen so populär. Der Unterschied von Live und Recording beläuft sich dann eher auf den Mix der Spuren, besonders was die Rolle der Overheads betrifft.


    Mittlerweile hab ich zwei Sennheiser e604 für die Toms da, die dann mit auf Tour gehen. Hab schon erste Vergleiche mit meinen bisher für Aufnahmen genutzten t.bone MB85 Beta gemacht. Ich würde dann einfach mal einen Thread erstellen für einen Vergleich dieser Mikros mit zusätzlich SM57 an 12+16" Toms (Gesamtmix ohne parallele Spuren). Allerdings erstmal ohne Zuordnung, also mit Ratespiel. Wie da dann so die Eindrücke sind würde mich echt interessieren.

  • Bei meiner Snare bin ich ja tatsächlich den umgekehrten Weg gegangen. Da habe ich mittlerweile ein Emperor Snare Side statt einem Amba Snare Side drauf und dieses ordentlich fest angezogen. Das bringt den dicken Kessel aus Gussstahl so richtig zum knallen.

    Da würde mich interessieren, wie es sich mit dem Dynamikumfang verhält. Kann der Eimer damit nur knallen, oder geht auch dynamisch-gefühlvoll?

    Zur Zeit ist mein Set wegen Aufnahmen sowieso wieder voll aufmikrofoniert. Ich kann also die nächsten Tage mal ein paar entsprechende Aufnahmen machen, dann könnt ihr euch ein entsprechendes Bild machen.

  • Schließt das auch ein zusätzliches Beschweren der Kessel ein? Bei Floortoms und Bassdrum forme ich den Sound (bzw. verkürze das Sustain) derzeit mit zusätzlicher Masse und einer starren Aufstellung.

    Ja, woher die Masse kommt spielt keine Rolle. Ich lege bei Studiojobs oft Steine in die Bassdrum, um den Schub zu erhöhen.

  • ...in die geschlossen oder offene (gemeint ist die öffnung resofells), oder beide möglichkeiten.

    oder auch ganz Ohne


    schub im sinne des "wanderns" oder klanglich ?

    ;)


    l.g.


    edith meint: das würde/könnte auch heissen bedeuten, "besser" ne Basedrum als eine Kickdrum.

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    Einmal editiert, zuletzt von orinocco () aus folgendem Grund: edith: bedeuten

  • .....wirkt dann auch die masse beispielsweise der ständer an dem die toms hängen, oder umgekehrt die ständer die

    an den t. "hängen", besser damit verbunden sind.


    und wäre dann evtl. u.U. ugs. leichte hardware (ständerware) kontraproduktiv oder zumindest u.U. von nachteil ?

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  • .....wirkt dann auch die masse beispielsweise der ständer an dem die toms hängen, oder umgekehrt die ständer die

    an den t. "hängen", besser damit verbunden sind.


    und wäre dann evtl. u.U. ugs. leichte hardware (ständerware) kontraproduktiv oder zumindest u.U. von nachteil ?

    Es gibt ein Dokument von Dr. Ingolf Bork, der in den 1980ern das Ausschwingverhalten von Trommeln in Abhängigkeit von der Einstecktiefe auf dem Stativrohr vermessen hat. Auch dabei spielen die Masseverhältnisse zwischen Trommel und Stativ eine Rolle, insbesondere wenn keine Entkopplungsmaßnahmen getroffen wurden, wie etwa mit Freischwingaufhängungen, die erst in den 1990ern auf den Markt kamen. Dr. Bork schreibt von der mechanischen Impedanz der Anordnung, die das Ausschwingverhalten (mit)bestimmt. Diese ändert sich mit veränderten Masseverhältnissen.

  • ich würde meinen das ist tatsächlich so, kommt wohl auch auf die stimmung an, den "grundton",

    sicherlich auch der vielen unterschiedlichen obertöne ,

    und ich würde auch meinen wollen, das die trommel evtl. auch wirklich wortwörtlich zu "flach" (sprich ungünstig zu kurz) sein könnte.

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  • gibts oder kennt wer dokumentationen zu stehenden wellen in trommeln ?

    ;)

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  • Es gibt ein Dokument von Dr. Ingolf Bork, der in den 1980ern das Ausschwingverhalten von Trommeln in Abhängigkeit von der Einstecktiefe auf dem Stativrohr vermessen hat. Auch dabei spielen die Masseverhältnisse zwischen Trommel und Stativ eine Rolle, insbesondere wenn keine Entkopplungsmaßnahmen getroffen wurden, wie etwa mit Freischwingaufhängungen, die erst in den 1990ern auf den Markt kamen. Dr. Bork schreibt von der mechanischen Impedanz der Anordnung, die das Ausschwingverhalten (mit)bestimmt. Diese ändert sich mit veränderten Masseverhältnissen.

    Wurde hier schon mal gepostet:

    drummerforum.de/forum/thread/?postID=1331322#post1331322
  • Wenn ich das richtig verstehe muss die Masse schon den Kessel selbst beschweren. Das kann z.B. eine Sticktasche am Floortom sein. Oder eben irgendwas, das man in die Bassdrum legt. Ich beschwere die Bassdrum in meinem aktuellen Live-Aufbau mit dem Tom-Halter, einem Tom und dem Ride. Damit schlage ich gleich drei Fliegen mit einer Klappe: Einsparen von Hardware (und schnellerer Aufbau), Sound-Optimierung und besserer Stand der Bassdrum. Hatte es mal auf einem Festival auf einem fremden Teppich erlebt, dass die Bassdrum freistehend ständig weggerutscht ist. Wenn es mal schnell gehen muss kann einem sowas beim Gig dann den letzten Nerv rauben. Wobei ich mittlerweile immer einen eigenen Teppich dabei habe.


    Ich hatte mal einen mikrofonierten A/B-Vergleich gemacht mit Tom hängend vs. auf Snare-Stativ. Es handelte sich dabei um das Mapex-System zur Tom-Aufhängung.

    Tatsächlich konnte ich keinen Unterschied feststellen. Sinn und Zweck war für mich, herauszufinden, ob das Sustain auf dem Snare-Stativ kürzer ist.


    Nachher könnte ich 1-2 Bilder posten, falls Interesse besteht.

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