Warum klingen eigentlich alle eDrums kacke?!

  • Ich war letzte Woche im Bällebad für Musiker (Musikhaus Thomann) und habe sämtliche eDrumsets, die sie vor Ort hatten angespielt und keines davon klang wie ein echtes Akustikset. Selbst die fürchterlich teuren Roland, Alesis, Efnote, etc. Es scheint als ob es schwer (oder nicht gewünscht?!) ist, vernünftige Round Robins zu programmieren. Manche Module hatten gute Sounds aber trotzdem gab es bei allen den Machinengewehreffekt (das gleiche Sample wird kurz hintereinander abgefeuert), sodass sie alle unecht klangen. Ich spiele selbst ein Mimic Pro und da funktioniert es (meistens) ganz gut aber eben auch nicht immer.

    Gibt es tatsächlich nur die Alternative über VSTi zu gehen?

    Es kann doch nicht so schwer sein...ein Drummodul ist doch auch nur ein Computer.

  • Vielleicht weil die Dinger per se kacke sind und eben keine Schlagzeuge?8o8o

    Gibt es tatsächlich nur die Alternative über VSTi zu gehen?

    Bei dieser Frage hätte man bis vor einiger Zeit nicht lange auf die sachlich fundierte Antwort eines seit dem nicht mehr hier aktiven "Nerds" warten müssen...:D

    Es kann doch nicht so schwer sein...ein Drummodul ist doch auch nur ein Computer.

    Vielleicht liegt genau hier das Problem?;)



    P.S.: Mit Ausnahme des dritten Punktes meine ich das natürlich nicht wirklich ernst. Ich bin bei der Bandprobe als Kompromiss selbst darauf angewiesen, auf einem E-Drum zu spielen, wenn auch mit einem Modul aus der günstigen Kategorie. Ich kenne daher die Nachteile und der Spaß bleibt oft auf der Strecke...

  • Das Thema wurde hier schon mehrmals und hochemotional durchgekaut. Guck bei Bedarf mal in den Trash oder die Grundsatzdiskussionen.


    Hier bleibt erst mal noch offen, aber bevor die Arbeit wieder losgeht und der Adrenalinspiegel ins Ungesunde steigt, klimpert die Moderation schon mal wachsam mit dem Schlüssel.

  • Ich verstehe die Problematik. Aber als grundsätzlich sehr sachlicher Typ, der ich bin, will ich eigentlich nur verstehen, warum es bisher kein Hersteller schafft, Sounds real akustisch klingend zu machen. Als Studiomensch, der über 20 Jahre Recording macht, weiß ich, dass es machbar ist und es gibt ja diverse VSTi, die gut klingen.

    Ich frage mich, warum kein Hersteller diese Marktlücke schließen kann oder will.

    Mir geht es nicht um grundsätzliche "eDrum schlecht und akustisch gut Diskussionen".

  • Manche Module hatten gute Sounds aber trotzdem gab es bei allen den Machinengewehreffekt (das gleiche Sample wird kurz hintereinander abgefeuert),

    Ich habe mal die Struktur und den algorithmischen Ansatz eines Modelings für Schlagzeug entworfen und mit einem Hersteller diskutiert. Die wollten das letztlich aber nicht umsetzen. Ich vermute, weil man mit homööpathischen Verbesserungen über lange Zeit gestreckt viel mehr Geld verdienen kann, als wenn man gleich was ordentliches macht.

  • Ich vermute, weil man mit homööpathischen Verbesserungen über lange Zeit gestreckt viel mehr Geld verdienen kann, als wenn man gleich was ordentliches macht.

    Siehe die Entwicklung von E-Pianos. Man hätte schon vor langer Zeit richtig geniale Geräte entwickeln können. Hat man aber nicht, es ging immer nur kleckerweise vorwärts obwohl die Technologie schon lange bereitn dazu gewesen wäre. Die Vermutung liegt auf der Hand, dass man den Umsatz von den Zwischenmodellen mitnehmen möchte.

  • Manche Module hatten gute Sounds aber trotzdem gab es bei allen den Machinengewehreffekt (das gleiche Sample wird kurz hintereinander abgefeuert),

    Ich habe mal die Struktur und den algorithmischen Ansatz eines Modelings für Schlagzeug entworfen und mit einem Hersteller diskutiert. Die wollten das letztlich aber nicht umsetzen. Ich vermute, weil man mit homööpathischen Verbesserungen über lange Zeit gestreckt viel mehr Geld verdienen kann, als wenn man gleich was ordentliches macht.

    Das ist sehr interessant. Ich würde doch aber vermuten, dass das Schließen einer offensichtlichen Marktlücke finanziell sehr spannend sein sollte. Ein PlugIn wie Slates Trigger kann ja mit Hilfe von simplen Algorithmen aus mehreren Round Robins auswählen und dadurch auch schon wesentlich natürlicher klingen. Ich programmiere auch grad ein Kontakt Instrument, dass die Round Robins "sinnvoll" auswählt. Das ist ja schon die halbe Miete von "Natürlichkeit".

  • Ich mag die eingebauten Geräusche meiner beiden Module auch nicht. Es mag welche geben, die besser klingen, mit der Auslagerung der Klangerzeugung in eine DAW hat man aber auf jeden Fall viel mehr Möglichkeiten der Anpassung.

    Normal ist, wie ich bin!

  • Mahlzeit!


    Klang ist ja teilweise ein bisschen Geschmackssache und ich meine, dass es in verschiedenen Genres durchaus recht verschiedene Klänge gibt, die so gewohnt und gewünscht sind. Faktisch ist es natürlich auch ein Faktum, dass es dort, wo ich ab und an mal bin, immer noch keine E-Geigen, E-Oboen, E-Hörner, E-Pauken, E-Kontrabässe und E-Tenöre gibt. Liegt das daran, dass die geldgeile und faule Industrie da einfach nichts anbietet, das technisch aber kein Problem wäre?


    Mir fehlt ein bisschen der Glaube an die Allmacht der Elektrotechnik.


    Und genau da liegt das Problem.

    Manche Leute glauben einfach nicht, dass ein Klang, der üblicherweise in der Natur abhängig auch von der Umgebung entsteht,

    mit Klängen aus der Konserve nicht korrekt nachgestellt werden kann.


    Was E-Pianos betrifft: es soll ja Leute geben, die, wenn sie zu einem Konzert kommen, wo sie zwei Steinways stehen sehen, erst mal beide antesten und dann den für das Konzert "besseren" nehmen. Manch einer meint dann noch, in der ein oder anderen Ecke der Bühne klänge das Gerät besser oder schlechter oder was auch immer.

    Soll jetzt die Industrie "Sounds" wie "Fabrik-Keller Bühne links hinten im Sommer bei Regen" anbieten?


    Grüße

    Jürgen

  • mit Hilfe von simplen Algorithmen aus mehreren Round Robins auswählen und dadurch auch schon wesentlich natürlicher klingen. Ich programmiere auch grad ein Kontakt Instrument, dass die Round Robins "sinnvoll" auswählt.

    Genau, entscheidend sind die vereinfachenden Annahmen, die man nutzt, um die Komplexität der Berechnungen zu reduzieren, ohne die Funktion zu opfern.

  • Moin,


    eigentlich die gleichen Argumente wie immer:


    - der eine möchte ein E-Set, das dem A-Set gleichkommt.

    - der andere möchte genau das eben nicht.

    - wirtschaftlicher Faktor: schon vor Jahren hat man diskutiert, ob nicht schon alles noch viel besser klingen könne als es das tut. Aus der Sicht von Roland und eben wirklich die rein wirtschaftliche Seite (also nicht zwingend meine Meinung): sie können sicherlich alles gleich viel besser klingen lassen, aber sie machen das lieber in vielen kleinen Schritten

    - das 3-Liter-Auto war mit Sicherheit auch schon viel früher möglich, aber da gibt es die Lobby der Mineralölkonzerne.


    Usw. usw. Da wurde hier in der Tat schon viel zu geschrieben. Und da stellt meine Meinung natürlich nicht die einzige dar. Beziehungsweise meine

    Draufsicht auf das Thema.

  • Nur mal eine verständnis Frage..

    Manchmal benutzen Drummer Live Sounds (mir fällt gerade der Fach-Begriff nicht ein), um überall gleich zu klingen. Wenn ich in der Nachbearbeitung den Sound verändern kann, dann muss, dies dich auch mit einem "E" funktionieren.

    Mir ist klar, dass man mit einem "E" nicht alles simulieren kann. Mit meinem "A" kann ich Klänge herausholen, die man bestimmt auch mit einem "E" hinbekommt, aber dann nicht mit einem speziellen Move mit einer Trommel.

    Aber mal konkret gefragt. Bei jedem Challenge wird immer heiß diskutiert welcher Beitrag mit einem "E" eingespielt wurde. Und hinterher ist mal baff, wenn man daneben lag.

    Einmal editiert, zuletzt von Lexikon75 ()

  • weil man mit homööpathischen Verbesserungen über lange Zeit gestreckt viel mehr Geld verdienen kann

    dass das Schließen einer offensichtlichen Marktlücke finanziell sehr spannend sein sollte

    Meine Vermutung ist, da ist ne Lücke ohne Markt. Ich bin vermutlich nicht repräsentativ für den üblichen Käufer eines E-Sets, aber selbst ich störe mich nicht wirklich an den Defiziten, weil ich einfach akzeptiere, dass die Dinger "anders" sind. Die E-Drum-User, die ich so außerhalb von Foren erlebt habe, sind sicher nicht anspruchsvoller.

  • weil man mit homööpathischen Verbesserungen über lange Zeit gestreckt viel mehr Geld verdienen kann

    dass das Schließen einer offensichtlichen Marktlücke finanziell sehr spannend sein sollte

    Meine Vermutung ist, da ist ne Lücke ohne Markt. Ich bin vermutlich nicht repräsentativ für den üblichen Käufer eines E-Sets, aber selbst ich störe mich nicht wirklich an den Defiziten, weil ich einfach akzeptiere, dass die Dinger "anders" sind. Die E-Drum-User, die ich so außerhalb von Foren erlebt habe, sind sicher nicht anspruchsvoller.

    Das wäre natürlich eine logische Erklärung aber ich mag nicht glauben, dass ich nur einer der Wenigen bin, die sich daran stören, dass ein Modul nicht realistisch klingt. Warum spielen denn dann so viele User über MIDI ihre VSTi?

  • es gibt sicher viel mehr A-Sets, die richtig kacke klingen. Frag mal Nils, von dem habe ich ein tolles Buch übers stimmen hier =)


    Warum man erwartet, dass ein E-Set wie ein A-Set klingen muss, erschließt sich mir nicht, auch nicht nach der 50-Millionsten Wiederholung. Wer geht schon mit so einem Teil auf die Bühne oder ins Studio. Das ist doch die absolute Ausnahme. Man kauft normal auch ja kein Redbull, um zum fliegen, nur weil die Werbung es verspricht. Die meisten jedenfalls :)

  • Warum spielen denn dann so viele User über MIDI ihre VSTi?

    Weil du nur einen verschwindend geringen Teil der User betrachtest. Das Gros aller Anwender sind unbedarfte Hobbydrummer, die nur zuhause ein bisschen spielen wollen, und denen der Aufwand geringer erscheint, als wenn sie Platz für ein akustisches Set schaffen müssten. Die wollen dann aber auch nicht den Aufwand betreiben, sich in ein VST-System einzuarbeiten, nur um nach Feierabend noch ne halbe Stunde zu daddeln. Was manchen von uns selbstverständlich scheint, geht imho schon weit in Richtung Spezialanwendung. Und da haben Hobbymucker, die häufig nicht mal den Ehrgeiz besitzen, durch Üben richtig gut zu werden, einfach in der Masse keinen Bedarf.

  • genau. und dann die gibt es noch die Gruppe, die zu Hause auf einem E-Drum üben und ein A-Set in der Band spielen. Für die besteht auch kein wirklicher Bedarf an zu viel Technik am E-Drum.

  • Warum spielen denn dann so viele User über MIDI ihre VSTi?

    Weil du nur einen verschwindend geringen Teil der User betrachtest. Das Gros aller Anwender sind unbedarfte Hobbydrummer, die nur zuhause ein bisschen spielen wollen, und denen der Aufwand geringer erscheint, als wenn sie Platz für ein akustisches Set schaffen müssten. Die wollen dann aber auch nicht den Aufwand betreiben, sich in ein VST-System einzuarbeiten, nur um nach Feierabend noch ne halbe Stunde zu daddeln. Was manchen von uns selbstverständlich scheint, geht imho schon weit in Richtung Spezialanwendung. Und da haben Hobbymucker, die häufig nicht mal den Ehrgeiz besitzen, durch Üben richtig gut zu werden, einfach in der Masse keinen Bedarf.

    Vielleicht hast du recht. Trotzdem denke ich, dass wenn es eines schönen Tages so ein Produkt gäbe, dass wirklich wie ein echtes Akustikset klingt, sich mit Sicherheit viele Käufer dafür finden.

    Vor der Erfindung des Smartphones wusste ja auch niemand, wie großartig so ein Teil sein könnte.

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