Die 1. Übungsstunde - neuer Lehrer - Herangehensweise

  • Hey Forum 👋


    ich überlege ob ich mir einen Offline-Schlagzeuglehrer suchen sollte, ich habe im Forum einige gute Kommentare gelesen die dafür sprechen, deshalb auch der neue Theard.


    Es gibt allerdings auch ein paar Bedenken, die mich bisher davon abgehalten haben, wahrscheinlich bin ich nicht der Einzige der folgendes denkt:


    - zeitlich stark begrenzt (30-45 Min.)

    - nur 1x die Woche

    - soll ich meine Probleme schildern

    - oder meine technischen und musikalischen Ziele nennen

    - was hält der Lehrer von meinen aktuellen Übungsblättern, wo sieht er die Vorteile (gute Übungen) und wo sieht er weniger gute Übungen

    - soll ich überhaupt etwas sagen, oder einfach die Klappe halten und den Lehrer machen lassen (wenn ja woher weiß er wo ich gerade stehe, wie will er meine Stärken und Schwächen erkennen)

    - soll ich mein Übungsbuch zeigen

    - wie lange dauert es bis wir die ganzen Stichpunkte abgearbeitet haben (ich würde mit 4 Übungsstunden, also 4 Wochen rechnen), bedeutet wir machen 4 Wochen lang gar nichts


    Ich denke ausschließlich in m▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎n Modulationen, egal ob binär oder ternär, mein Übungsplan basiert darauf. Es klingt doof, aber ich habe das Gefühl wenn ich den Lehrer meine Herangehensweise erkläre, er von mir lernt und nicht umgekehrt (klingt hochnäsig, es muss und wird vermutlich nicht der Realität entsprechen).


    Das sind so alles meine Gedanken und jetzt stellt euch vor, ihr geht mit so einen vollen Kopf in die erste Übungsstunde :|

  • ...meine schnellen Gedanken dazu :


    Frequenz:

    Ist sicher auch abhängig davon was Du in Relation dazu als Übezeit reinwirfst und welche Herausforderungen Du behandeln willst (also z.B. das DoFuMa Thema braucht halt einfach Zeit...ob Du da nach eine Woche ein Korrektur bzw. support brauchst stelle ich mal in Frage).

    Ich denke am Anfang brauchst Du auch mehr Touchpoints, um erst mal den Matchplan zu verstehen und zu sehen welchen Mehrwert das hat...daraufhin würde ich das auslegen.


    Probleme/Ziele: Absolut, das sollte sicher in einem Gespräch klar werden. Das gerade ist ja der Witz am klassischen Unterricht.


    Übungsbuch/-Blätter : Auch das würde ich besprechen. Er/Sie muss/sollte wissen womit Du zuletzt Übezeit verbracht hast und warum also eben auch Deine Strategie. Denn: Wenn er nur das macht, was Du selbst schon tust und weißt merkst Du das ja sehr schnell. Dass genau das passiert ist eben das Risiko (aber dafür bieten die seriösen Leute ja meistens eben Kostenlose Schnupperstunden an....wenn es Dir um Deinen Fortschritt geht, sollte es Dir dann auch egal sein, ob der da was mitnimmt).


    Dauer : Denke wenn der Lehrer Erfahrung hat will er/sie auch was hören (Rudiments, Grooves, Accents etc.) und sollte nach einer Stunde inklusive obiger Punkte eine Vorgehensweise für Dich klar haben und Dir auch sagen können wie er für Dich vorgehen würde. Womit Du dann schon in der nächsten Stunde loslegen kannst (also Sein input & Roadmap).


    Also eigentlich Einfach :


    1. Ziele


    2. Wo stehst Du, was machst Du, was kannst Du (objektiv) ? --> Evtl. ändert das Deine Ziele, weil Du Basics nicht kannst, die Du aber brauchst und nicht auf dem Radar hast.


    3. Vorgehensweise und Matchplan Lehrer (und macht das auch noch einen Tag später Sinn für Dich).

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Ich stimme 3OakDrums zu.


    Als Ergänzung zur Zeit:

    Ein Lehrer ist nicht dafür da, Dir das tägliche Üben abzunehmen. Er begleitet dich bei deinen Fortschritten, korrigiert dich, wo sich Fehler einschleichen, motiviert dich und hilft dir, auf dem kürzesten Weg deine Ziele zu erreichen. 45min reichen da bestimmt aus, um deinen Fortschritt zu kontrollieren und neue Übungen zu besprechen. Mehr kann besser sein, aber das ist letztlich eine Frage des Geldbeutels.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Du machst dir viel zu viele sinnlose bzw. unproduktive Gedanken. Probier einfach mal einen oder auch ein paar Lehrer aus und guck, was passiert.

    ...das ist sicher auch ein valider Ansatz, denn sehr oft triffst Du auch einfach auf den "Richtigen" und es passt egal wie genau das was planst...denn selbst wenn das alles Sinn macht aber der Typ nicht passt...passts nicht....das Leben ist einfach komplex ;)

    "If you don't have ability you wind up playing in a rock band" (Buddy Rich)

  • Ein paar Gedanken aus Lehrersicht: Mach dir nicht so einen Kopf :)


    - Erwachsene kommen in der Regel mit 45 Minuten gut zurecht. 30 sind schon eher knapp bemessen, das ist eher für Kids mit geringer Aufmerksamkeitsspanne sinnvoll. Aber sobald man sich kennen gelernt hat und im Workflow angekommen ist, kann man in einer Dreiviertelstunde unfassbar viel machen. Das reicht. Länger ist meistens sogar eher kontraproduktiv, bzw. einfach nur bezahltes Üben
    - einmal die Woche reicht. Was bringt es dir, kürzere Intervalle zu nehmen wenn du in der Zeit vermutlich gar nicht die Zeit hast, neue Inhalte und Übungen zu verinnerlichen und zu üben?

    - natürlich schilderst du deine Probleme und deine Ziele. Wenn der Lehrer weiß was dir Probleme bereitet und wohin die Reise langfristig gehen soll, kann er sich direkt einen Plan zurechtlegen, Übungen konzipieren und die Unterrichtsinhalte auf dich abstimmen.
    - analog dazu kann er aufgrund deiner Übungsblätter sehen, was du schon kennst und bereits bearbeitet hast (und das ggf. noch mal überprüfen)
    - Musikunterricht lebt eigentlich von Interaktion. Ich weiß jetzt nicht wie du dir das vorstellst, aber der beste Unterricht entsteht eigentlich erst dann, wenn Schüler und Lehrer miteinander kommunizieren. Mir als Lehrer bringt es ja überhaupt nichts wenn du eine halbe Stunde den Mund nicht aufbekommst, obwohl du eine Verständnisfrage hast, den Sinn hinter einer Übung nicht verstehst etc. und dann mit Fragen nach Hause gehst. Unterricht lebt von Offenheit und Ehrlichkeit ("Ich habs nicht verstanden", "kannst du das noch mal erklären?" "wozu braucht man das?", "ich komm mit deinem Ansatz nicht zurecht", "boah du, hab ich jetzt eigentlich keine Lust drauf..."), gerade das ist aber ja auch das schöne.
    - wie lange es am Ende dauert kann man nicht pauschal sagen, aber geh schon mal davon aus dass die erste Zeit auch etwas Smalltalk und Kennenlernen beinhaltet. Musikunterricht ist in der Form schon auch etwas sehr persönliches und je besser man sich gegenseitig kennt, umso besser funktioniert der Unterricht. Es spricht aber eigentlich nichts dagegen, schon in der ersten Stunde direkt neue Inhalte anzugehen.

    Da dich das Thema ja sehr beschäftigt, eine kleine Gegenfrage aus Lehrersicht: Was genau hast du denn zu verlieren? Eine Probestunde kann man ja in der Regel auch kostenlos ausmachen (zumindest bieten das die meisten Lehrer so an), da bekommt man ja schon mal einen guten Eindruck vom Lehrer und vom Unterrichtskonzept.


    Wenn du einen Lehrer nicht nur als kurzfristige Unterstützung siehst, die nur kurz deinen Lernstand kontrolliert, sondern als langfristigen Begleiter, dann fallen die ersten paar Stunden, in denen es ggf. erstmal ums Zwischenmenschliche, Ziele und Methodik geht, auch nicht groß ins Gewicht.

  • Also ich würd mir da auch nicht zu viele Gedanken machen. Natürlich ist es gut zu wissen, wo man in etwa hin will. Und das kann man auch vermitteln. Aber am Ende ist das bei den meisten Drummern doch eh mehr oder weniger das gleiche Ziel: veim Spielen nicht verkrampfen, gut grooven können und auch vor einem Fill oder Solo nicht zurückschrecken müssen.


    Ich würde dir auch empfehlen, nicht allzu "engstirnig" in den Unterricht zu gehen.

    Ich denke ausschließlich in m▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎▪︎n Modulationen, egal ob binär oder ternär, mein Übungsplan basiert darauf.

    Klar sollst du ihm zeigen, wie und was du bisher so gemacht hast. Aber es gibt durchaus verschiedene Herangehensweisen und Konzepte. Wenn ich jedesmal, wenn mir ein Lehrer etwas anders vermittelt hat, gesagt hätte "ich mach das aber schon immer anders und will da auch nicht weg" wäre ich garantiert nicht so weit gekommen, wie ich's eben bin.

    Und ich will dir nicht zu nahe treten, aber wenn ich das richtig sehe, spielst du in etwa seit 1,5 Jahren Schlagzeug. Sogut wie jeder seriöse Schlagzeuglehrer mit Erfahrung wird da mehr Ahnung vom Drummen und verschiedenen Herangehensweisen haben als du.


    Und selbst wenn man nach ein paar Stunden (oder schon nach einer) merkt, dass das nicht passt - zwischenmenschlich oder aus welchen Gründen auch immer - kann man ja einfach den Unterricht beenden und hat vermutlich trotzdem schon die ein oder andere neue Übung mitgenommen, mit der man wieder etwas weiter kommt.


    Und damit ich auch noch was lern hier: Was bedeutet m......n Modulationen?

  • 1.) Ein erfahrener & guter Lehrer wird die Drumstunde wundervoll moderieren und Dir/Euch viele verbale wie musikalische Interaktionen bieten.

    2.) Die Fülle Deiner Vorbereitungsgedanken ist nicht nötig.


    3.) Eventuell kannst Du Dir überlegen welche Fragen Dir wirklich wichtig sind (bezüglich Zielen, oder welche bisher im Bezug aufs Drumming aufgetaucht sind, bei denen Dir Anworten ein Herzensanliegen sind... mehr als das empfinde ich als: siehe Punkt 2.


    .

  • - soll ich meine Probleme schildern

    - oder meine technischen und musikalischen Ziele nennen

    - ...

    - soll ich mein Übungsbuch zeigen

    Alternativ kannst Du dich auch einfach ans Set setzen und mal zeigen was und wie Du gerade spielst. Das sagt mehr als tausend Worte. Eine gute Lehrkraft wird schnell erkennen, woran es hapert und entsprechende Übungen vorschlagen.

  • Ich wollte jetzt eigentlich schreiben, ich lass' es & und Gründe habe ich dafür genug, doch eine Lösung wie das Ganze funktionieren könnte hätte ich jetzt doch.


    Ich arbeite und denke ja in Baukästen, kann ich zu einem Lehrer gehen und sagen, ich möchte gerne z. B. das Buch 'New Breed' mit ihm durcharbeiten, es soll die Grundlage für unseren Unterricht sein und auf dieser Grundlage sieht der Lehrer ja wie ich spiele (Technik, Stockhaltung, Sitzhaltung, Timing, Geschwindigkeit usw.).


    Und wenn er Fehler erkennt, kann er Sie mir ja sagen und dann kann er mir ja weitere Übungen geben um die Fehler zu korrigieren :)


    Ist das so möglich? Wenn ja dann danke für eure Kommentare, denn dadurch kam ich erst auf die Idee 💡

  • Das hängt halt vom Lehrer ab, das kann man so pauschal nicht sagen. Nicht alle Lehrer kennen alle Bücher (können sich aber bestimmt reinfuchsen), genauso gibt es vermutlich Lehrer die keine Lust haben, ihren Unterricht so eindimensional zu gestalten und einen ganzheitlicheren Ansatz verfolgen - oder es gibt eben Lehrer die sagen "Klar, kein Problem - lass uns das so machen und dann schauen wir welche Hürden und Aufgaben uns auf dem Weg begegnen".


    Letztendlich sind das Fragen, die du dir nur selber beantworten kannst wenn du mal ein paar Lehrer in deiner Umgebung anschreibst und dich mit ihnen austauschst.
    Wie gesagt, ich wüsste nicht was du dabei zu verlieren hast - sofern du keine Sozialphobie oder anderweitige Hürden im direkten Umgang mit Menschen hast.

    Imho würde es ein wenig helfen, wenn du erklärst worin du deine Zweifel am Unterricht begründest (es scheint ja doch über dein eigenes, für dich funktionierendes System hinauszugehen), was genau du erreichen willst und wie du bisher dachtest, dass der Unterricht ablaufen würde. Ich habe - und das meine ich selbstverständlich nicht böse - bis hierhin zumindest das Gefühl, dass du etwas ganz anderes erwartest, oder vielmehr...befürchest.

  • Ich wollte jetzt eigentlich schreiben, ich lass' es & und Gründe habe ich dafür genug

    Was sind denn die Gründe dafür?


    Sogut wie jeder gute Drummer da draußen hatte in seinem Leben Unterricht. Ich weiß nicht, wo du wohnst, aber vermutlich gibt es auch in deiner Umgebung Schlagzeuglehrer, die das schon eine Weile machen und dir höchstwahrscheinlich auf deinem Weg als Schlagzeuger weiterhelfen können.


    Ich kenne deine Situation überhaupt nicht, daher will ich dir eigentlich nicht sagen, dass du dieses oder jenes tun oder lassen sollst. Aber sofern deine finanzielle Situation nicht prekär ist oder du aus anderen Gründen den Schritt in den Unterricht nicht wagen kannst, würde ich dir empfehlen das einfach mal zu machen. Im schlimmsten Fall merkst du sofort oder nach ein paar Stunden, dass dir das nicht passt. Dann hörst du auf und hast ggf. vielleicht 100€ ausgegeben und gemerkt, dass du dich nach jemand anderem oder einem anderen Weg umsehen musst.


    Mir kommt aber ehrlich gesagt eher vor, dass du im Vornhinein nach Gründen suchst, wieso dir der Unterricht nichts bringt oder dass du mit 1,5 Jahren Erfahrung eh schon weißt, wo der Hase läuft und eigentlich nicht von einem Lehrer andere Möglichkeiten aufgezeigt bekommen willst.


    Ich würd einfach mal nen Lehrer suchen und da relativ unvoreingenommen (und ggf. auch mit nem offenen Ohr für andere Ansätze) hingehen.

    Wenn du aber von Vornherein im Kopf am abblocken bist, kannst du dir den Unterricht vermutlich sparen, ob nun online oder in Person.

    Wir reden hier von Schlagzeugunterricht, nicht von Mathestunden im Abijahr. Da gibt's normalerweise keinen Leistungszwang oder negativen Druck. Das ist in der Regel ein enspanntes Setting, in dem einer, der es schon besser kann und viel Erfahrung hat, jemand anderem zeigt, was am Ende wichtig ist, um halbwegs gut Drummen zu können und wie man da hinkommt. Nicht mehr und nicht weniger.


  • Imho würde es ein wenig helfen, wenn du erklärst worin du deine Zweifel am Unterricht begründest (es scheint ja doch über dein eigenes, für dich funktionierendes System hinauszugehen), was genau du erreichen willst und wie du bisher dachtest, dass der Unterricht ablaufen würde. Ich habe - und das meine ich selbstverständlich nicht böse - bis hierhin zumindest das Gefühl, dass du etwas ganz anderes erwartest, oder vielmehr...befürchest.


    Es geht um folgendes, wenn ich einen Lehrer meine Notenblätter und meine Spielweise am Set zeige (DIE GRUNDLAGE) dann muss ich hoffen dass er meine Herangehensweise versteht, es ist ein Konzept, was aufeinander aufbaut, "er kann also in meinen Kopf gucken und meine Denkweise nachvollziehen (hoffentlich)".


    Und nun dreht sich das Ganze um, was ist deine seine Grundlage? Denn er spielt ja schon viel länger Schlagzeug als ich? Jetzt möchte ich gerne in seinen Kopf gucken können und die Dinge erstmal begreifen und dann damit anfangen seine Übungen praktisch am Set umzusetzen.


    Im allerschlimmsten Fall hat er gar keine Grundlage (keinen roten Faden) und vielleicht versteht er meine Grundlage gar nicht, für den Fall habe ich dann vorgesorgt in dem ich das Buch "New Breed" mitbringe und wir uns darauf einigen, dass das unsere Grundlage ist.

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