Beiträge von JCVS

    Also erst mal spielt er den Groove auf Snare, Bass UND HIHAT.
    Es handelt sich um ein ternäres Feel, also Shuffle, also 3 Achtel pro Viertel.
    Bass macht 1 und das 3.Achtel nach der 2, also punktierte Viertel.
    Hihat macht 2 und 4.
    Die rechte Hand führt mit den Vierteln, also Downbeats und die linke Hand spielt die Offbeats, also jeweils die Achtel vor den Vierteln.
    Dann wird zur Abwechslung mal ein Schlag gedribbelt und wenn er mit der linken Hand die 2 oder die 4 spielt,
    dann macht die rechte hand vorher noch das Triolen Achtel.
    Manchmal wird ganz frech auf den eigenen Stick gehauen.
    Fertig ist der New Orleans Shuffle Groove.
    Oder was genau wolltest Du wissen ?

    Mir geht es auch schon seit Jahren so, dass mir vor allem bei brillianten dickeren Hihats, die ich getestet oder besessen hatte,
    sehr stechende, schrille und dissonante Obertöne den Spass verderben.
    Ich habe nie geglaubt, dass das unter "Produktionsfehler" fällt, sondern denke,
    dass ist einfach das Ergebnis einer maschinisierten Massenproduktion, in der musikalisch sensible Leute kaum noch am Produktionsprozess beteiligt sind,
    sondern vorrangig Maschinenbauer und Verkäufer.


    Ich habe mich beispielsweise unter Ausgabe von viel zu viel Lehrgeld durch diverse A-Custom Modelle gekauft,
    bis ich ein Exemplar hatte, was zwar spitz und schneidend klingt, aber eben in sich rund und klar.
    Bei Ebay und genau so im Fachhandel gehen haufenweise Modelle über den Tisch,
    die ich mir aufgrund zu dissonanter und schriller Obertöne nicht mehr anhören wollte.
    Fehler haben die deshalb noch lange nicht, sondern ich bin mittlerweile wohl einfach übersensibilisiert für diese Art von Sounds.


    Insofern stehe ich hier als weiterer Beleg für die Existenz dieses Phänomens und
    halte das aber vor allem für eine Frage von ausgeprägten Geschmacksnerven und der Sensibilität der eigenen Ohren,
    also für eine höchst subjektive Wahrnehmung.
    Hören lernt man in der Tat erst mit der Zeit immer sensibler und fokussierter.
    Vor zehn Jahren hätte ich solche Dissonanzen wohl nicht wahrgenommen.


    @TS: Also ich würde die Becken verkaufen, selbstverständlich "ohne ausgewiesene Mängel",
    und mit meinen neuen Ohren nach was suchen was für mich funktioniert.

    Ich spiele meine dicke Berta (24") ja gerne bewußt für den Workout.
    Das da alles ein bißchen schwerer vom Fuß geht kommt mir also gerade gelegen.
    Um da auch bei schnelleren Figuren noch durchgängig einen schönen fetten Ton zu haben trainiere ich viel auf Ausdauer und Kraft.
    Das lohnt sich für mich, wenn ich mal wieder ne 2stündige Rockshow durchhalten soll.
    Und auf meiner 18" flitze ich dann wie Schmitz Katze und bin doppelt schnell ;-).


    Ach ja, und soundtechnisch macht sich die 24er wirklich eher nur im Proberaum bemerkbar, da genieße ich sie aber sehr.
    Live und mikrofoniert würde ich auch eher auf 20" gehen, mir reicht sogar meißtens die 18" völlig.

    Ich finde den taz Artikel auch super, nicht unbedingt weil er "wahr" ist,
    aber in seinem Versuch die aktuellen gesellschaftlichen Grundlagen des Musikmachens in Worte zu fassen.
    Und von Luddi bis Diddi freue ich mich sehr, dass es hier im Forum auch Platz für quasi politische Diskussionen gibt.


    Da einige Beiträge hier fast schon das Niveau einer Gesellschaftskritik erreichen, fühle ich mich ermutigt dazu einen weiteren Artikel zu verlinken.
    Der hat zwar mit Musik machen explizit nichts zu tun, aber es geht um die hier diskutierten Grundlagen von Markt, Geld, Verkaufen,
    Arbeit in immer stärker rationalisierten und automatisierten Prozessen, etc.
    Implizit hat es also doch ganz konkret mit unserem Thema hier zu tun.


    Hier also mal kein Musiker sondern ein Wirtschaftsprofessor über die schöne neue Welt, wenn ich Euch das zumuten darf:
    http://derstandard.at/12852006…en-erfinden-Geld-aus-Luft


    Viele Grüße aus Berlin - j

    Zitat

    Wenn der Gitarist in der Bandprobe einen neuen Song vorstellt, in dem nur noch das Schlagzeug fehlt, wie geht ihr vor?

    Man könnte diese Frage noch anders stellen, um heraus zu stellen wie eine Antwort aussehen müßte:
    - Was will ich für Musik machen ? (laute, leise, schnelle, langsame, traurige, fröhliche, einfache, komplexe, museale/retro oder innovative neue, elegante, rotzige ...... )
    - Was soll meine Musik leisten bzw. Wofür soll meine Musik funktionieren ? ( tanzen, moschen, im Sofa versinken, dazu liebe machen, cafe del mar, meditieren, show off, muzak, ... )
    - Auf welchen kulturellen (Genre-) Kosmos beziehe ich mich mit meiner Musik ? (Hörgewohnheiten/Sozialisationen im Jazz, Heavy Metal, HipHop, Tango, Klezmer, RadioPop, ........ )




    - Oder warum spielt man eigentlich überhaupt Schlagzeug zu dem was in diesem Fall ein Gitarrist so vorlegen könnte ?


    Dadurch dass man diese Fragen ganz persönlich, privat und individuell beantwortet entsteht dann interessante, weil originelle Musik.


    Dadurch dass man die Antworten anderer Musiker zu diesen Fragen einfach übernimmt, entsteht dann die 280.000ste Version der immer gleichen musealen Archetypen von Songs,
    z.B. Pop-, Rock-, Jazz-, oder was-auch-immer-für-Songs wie wir sie genau so schon ewig und drei Tage gehört haben. Also simple Dupletten, B-Versionen, Plagiate, etc.
    Selten kreieren Musiker mittels Verwendung solcher klassischen Vorgehensmuster beeindruckende oder emotional anfassende Musik.


    Deine Frage ist aber berechtigt, weil
    dadurch dass man studiert und kopiert, wie andere Trommler auf vorgelegte Musik reagieren, erschließt man sich erst das Wissen über die vielen Möglichkeiten.
    Befrage doch mal Deine Plattensammlung, wenn die auch nur ein bißchen breiter gefächert ist, liegen da schon dutzende Herangehensweisen und Beispiele vor Deiner Nase.
    Dann hast Du schon mal eine Basis für eigene Anworten.


    Der Drummer von Police reagierte auf z.B. Gitarrenriffs grundlegend anders als ein Jack DeJohnette oder ein Benny Greb (etc..).
    Wie genau anders jeweils ?


    Diese (und alle anderen Jungs und Mädels von 1920 bis heute) daraufhin mal genauer zu studieren
    (z.B. Transkriptionen machen und fragen warum was wann genau passiert, was hat der sich dabei gedacht, etc.. )
    verrät Dir schon einen Haufen Betriebsgeheimnisse, die wir Dir hier nicht ansatzweise alle auseinandersetzen können und wollen.


    Viele Grüße J

    Gerne,



    wegen "Offbeats"..
    Bei If There´s A God das Riff mit dem Ihr im Video den Song anfangt,
    Du spielst Back beat auf der 2,
    auf die 3 spielst Du zwei sechzehntel Kicks und dann auf die vierte "off"-Sechzehntel die Snare,
    auf die 4 spielst Du noch zwei "off"-Sechzentel, nämlich die zweite und vierte Sechzehntel auf der Kick.
    Und das wackelt bei Dir und bei den anderen in der Band scheints auch.



    Und wegen Tempo...
    Einfach mal die Band höflich bitten,
    so einen Song achtmal gemeinsam zum Klick in des Trommlers Ohr zu spielen,
    damit man mal ne Referenz hat, wie sich die Time beim Spielen anfühlen würde, wenn man nicht schwanken würde.
    Wie fühlt sich so eine Viertel Triole hier oder eine offbeat sechzehntel dort beim Spielen an, wenn sie im metronomischen Raster gespielt werden?
    Sowas setzt alle erstmal unter Streß, aber oft macht es dann bald klick und man kann das Metronom wieder wegstellen.


    Und entschuldige Dich nicht, man muß nicht alles superkorrekt machen, damit es schön und gut ist :) .


    Grüße von Johann

    Ok Trommeltom,
    damit Du hier nicht ganz alleine bleibst, versuch ichs mal ..




    Also erst mal filmt Deine Tochter schon ganz schön tight, respekt,
    nee Scherz,
    ich sach dann mal was mir so einfällt, wenn ich Dir zugucke:


    Und ich sach mal was mir als suboptimal auffällt, ich finde aber auch Sachen gut, z.B. viele sehr läßige single stroke rolls über toms, etc..


    Im ersten Video sind die offbeats in dem Strophenriff von allen meißt zu sehr "genuschelt", das wackelt.
    (Wird aber fast kompensiert durch den fetten Orgelsound, will ich auch, so eine Orgel in der Band.. )


    Bei White Room voll zu langsam den Groove angefangen, dann leicht angezogen, wieder zurückgefallen, dann bald Mitte wiedergefunden,
    oder vielleicht habe ich Halluzinationen..
    (Geiler Song, lange nicht mehr gehört.. )


    Bei Story of Elephant: doch, keine Halluzinationen, Tempo halten könntest Du noch besser,
    sonst machste ja eigentlich alles richtig, aber die Time ist oft nicht ganz eindeutig und schwankt..
    Natürlich nichts gegen den Tambourinista, der sollte auf jeden Fall mehr üben...


    Suicide ist ganz tight und bei Getting out dann wieder zuviel rubato, lentando und ritardando im 1. Drittel
    ( Guckst Du hier/macht Spaß : http://de.wikipedia.org/wiki/L…hen_Vortragsbezeichnungen)
    Ein bißchen mehr risoluto würde dem Spiel gut tun, das Tempo von Anfang an total klar machen und nicht erst ab Mitte 2.Strophe ..
    Schön leise und schön weich spielen und Kontakt zu den anderen halten kann man auch,
    wenn man noch n bißchen mehr die time meißelt, anstatt sich erst so langsam in sie reinzufinden..


    So, hoffe das war nicht zu esoterisch,
    mehr fällt mir nicht ein außer, schöner Proberaum und guter Musikgeschmack,
    Cheers, Johann

    Lieber EricEdl,
    nach über 20 Jahren am Schlagzeug, diversen Physiotherapien, Sehnenentzündungen, Gelenkschmerzen
    und unendlich vielen verschiedenen Ansätzen mein Drumset für mich richtig aufzubauen, habe ich nur einen Tip für Dich:


    Stelle es Dir jeden Tag, wenn Du Dich daran setzt wieder neu und passend für Dich ein und justiere die Elemente stetig nach.


    An einem Tag ist Dir vielleicht die HH zu hoch oder zu niedrig, am nächsten Tag die Bassdrum etwas zu weit weg oder zu nah.
    Während ich mein tägliches Übepensum absolviere, justiere ich mittlerweile die ganze Zeit zwischendrin mein Drumset nach.
    Das sind ja immer nur kleine Handgriffe, kleine Optimierungen und Anpassungen an die Tagesform und -haltung
    und das bedeutet nicht, daß Du alles in einer riesigen Aktion immer wieder ab- und aufbauen müsstest.


    GottseiDank spielen wir hier ein Instrument, dass wir an unsere Körper anpassen können.
    Dein Körper aber verändert sich stetig und ist jeden Tag ein bißchen anders drauf.
    Und Du mußt Deinen Körper eben nicht an das Schlagzeug anpassen.
    Würdest Du Violine oder Trompete spielen, wärest Du eher einer vorgegebenen "korrekten" Haltung ausgeliefert, die Du einnehmen MÜßTEST,
    was bei den meißten Kollegen irgendwann auf Haltungsschäden hinausläuft.
    Dafür besteht bei unserem Instrument wirklich keine Notwendigkeit.


    Viele Grüße
    JCVS

    Meine Erfahrung:


    Die Handtücher vom Hilton haben ein bißchen zuviel Low-End,
    die vom Adlon zuviel Attack,
    am besten nimmste einen Bademantel aus´m Four Seasons, da kriegste den Mörder-Studio-Punch !


    Alternative Antwort wäre:
    Mit den zur Verfügung stehenden Komponenten, die Einfluß auf den Sound haben, einmal eingehend experimentieren:
    Die Bassdrum selbst, Felle, Dämpfungen von Gaffa über Kopfkissen bis zu Styroporkügelchen und Farbeimern (?),
    Spielweise, Pedalbeater, Mikrofone (-Positionen), Raum, EQing, usw, usw.


    Viel Spaß !

    Haha, das erinnert mich an meinen Kumpel, der ein Tatoo mit dem Namen seiner Exfrau auf dem Rücken hat.
    Ich werde ihm auch mal Cymbalcleaner empfehlen.

    Hallo Ihr Toptypen,


    Zunächst einmal: Ehrlichen und großen Respekt für Eure Expertise, eure Geduld und den Aufwand den Ihr betreibt.


    In den letzten 10 Jahren war ich sehr glücklich mit meinem, im Vergleich zu Euren Lösungen,
    dramatisch minimalistischen und noch einmal billigeren Homerecording Konzept.
    Ich bin ein ausgesprochener Fan der "Ein-Mikrofon-Technik". Die kommt glaube ich noch aus Grammophonzeiten
    und hat aber auch noch beim Miles Davis Quintett super funktioniert.
    Das ist hier sicher nicht Jedermanns Sache.


    Dahinter steht nicht nur technische Ignoranz und Faulheit sondern auch die Idee,
    dass man sich als Spieler/Musiker beim spielen/musizieren auch im Band-, proben-, und Livekontext
    die größte Mühe um Soundkontrolle, Zusammenspiel, Dynamik, Sauberkeit, Präzision, etc. gibt.
    Und sich versucht dagegen zu wehren, dass man sich mehr und mehr daran gewöhnt, dass der Eigensound der Instrumente und besagte Präzision am Instrument
    etwas sind, was man in der Postproduktion und durch EQ "schon noch regeln kann",
    also dass man immer mehr für die Mikrofonierung spielt und klingt, und immer weniger fürs menschliche Ohr oder die Mitmusiker.
    Dazu bin ich ein Fan von unbearbeiteten ("ehrlichen") Aufnahmen und dem speziellen Sound, der entsteht wenn sich alle Instrumente in einer Band
    gegenseitig zum Schwingen bringen und eben nicht klar voneinander abgegrenzt sind.


    Wie gesagt steckt dahinter auch viel Faulheit, auch weil ich lieber jede Minute mehr spiele als mich mit Kabeln und Software zu beschäftigen.


    Also, hier mein Setup, daß mich jetzt zehn Jahre glücklich gemacht hat.


    1x Mikrofon - Sony ECM-MS 907 Stereo - € 80,00
    1x portabler Festplattenrekorder /mp3 player - Iriver H340 - ca. € 230,00 (http://www.amazon.de/iriver-34…3-Player-40/dp/B0006GCWYA)


    = knapp 300 Öre und voilá.


    Den Iriver konnte ich immer schnell und simpel aussteuern.
    Die Audioqualität der wav.dateien hat selbst div. Produzenten verblüfft, wenn ich mal Probeaufnahmen oder Gigs vorgespielt hab.
    Das ganze Setup passt in die Jackentasche und läßt sich als externe Festplatte an jedem PC verwalten (Ohne Treiber und itunes/DRM-Quatsch)
    Dazu erhält man mit so einer Vorgehensweise auch noch die Arbeitsplätze der Aufnahmestudiobetreibenden Zunft,
    wenn man denn mal wirklich High-End für SonyUniversalMTV produzieren will =) .


    Soweit so gut.
    Möglicherweise macht ihr Euch jetzt in die Hosen vor Lachen, vielleicht ist die Einfachheit auch für den ein oder anderen überzeugend.
    Ich brauche auf jeden Fall nicht mehr als das zum Aufnehmen.

    Jetzt ist mein Iriver nur leider gestorben und ich wollte mal in die Runde fragen, ob irgendjemand von Euch weiß,
    ob man einem Iphone 4 auch so etwas beibringen kann ?
    Also: Mikrofon ran (kleine Klinke), Soundquelle aussteuern/einpegeln, wav. aufnehmen, Dateien auf PC übertragen, Voila und gut ist.


    Irgendjemand eine Ahnung ?


    Vielen Dank und viele Grüße
    JCVS

    Um die vielen guten Antworten hier noch um einen Punkt zu ergänzen,
    und um alles noch mal komplizierter zu machen:


    Der Kontext macht die Musik.


    Kontext meint: Welche Instrumente und Sounds spielen noch mit ?
    In welche Soundumgebung soll sich so ein Becken denn überhaupt einfügen ?
    Ein 80-köpfiges Orchester ? Nur ein Kontrabass und ein Piano ? Zwei E-Gitarren mit Marshall Amps voll aufgedreht ?
    Subbässe vom Laptop beim Rave im Stadion? Eine Salsa-Band ? 60er Jahre Beatmusik ?



    Ich habe schon Becken gehört, die mir überhaupt nicht gefallen haben, und im richtigen Kontext waren sie dann aber goldrichtig.
    Dann habe ich schon fantastische Becken gehabt, an denen ich mich sehr gefreut habe,
    wenn ich sie alleine für mich gespielt habe, hatte aber gleichzeitig kein passendes Setting für die Anwendung der schönen Stücke.


    Wenn ich also weiß, was beim Einsatz der Becken alles um mich rum passieren wird,
    kann ich schon mal Eigenschaften benennen, die ich brauche:
    Müßen sie sich in einem lauten Setting durchsetzen ?
    Sollten Sie nicht viel lauter als der unverstärkte Kontrabass sein ?
    Die gleichen Becken klingen anders und verschieden je nachdem was drumherum noch so passiert.
    Ich mag z.B die A-Customs sehr, aber mein in meinem Jazztrio würden die alles kaputt machen.


    Deshalb würde ich raten, daß man das große lustige und lebenslange Beckenkaufspiel lieber mit eher günstigeren Exemplaren beginnt,
    später ist man immer klüger und weiß besser was wozu passt.

    Ich möchte diesen Herrn gerne empfehlen, bei dem lerne ich jetzt länger schon eine ganze Menge.
    Entweder Live Online Gruppenunterricht mehrmals die Woche gegen kleinen Mitgliedsbeitrag
    (manchmal kommt auch Benny Greb oder so jemand vorbei),
    oder alternativ viele sehr gute Lehrvideos zum runterladen gegen kleines Geld ohne Abo,
    oder unverbindlich einfach mal den Youtube-Kanal duchgucken.


    http://www.mikeslessons.com


    http://www.youtube.com/profile?user=drumteacher76#g/u

    Sicher gibt es mehr in der Welt als nur 4/4.
    Aber dieses Humta humta hurga hurga bei JEDEM 4/4 macht mich wahnsinnig...
    Das ist halt dann eben MEIN Problem, an dem ich arbeiten muss, wie schon erwähnt.


    Danke für Eure bisherigen Beiträge!
    Es ist immerhin im wahrsten Sinne des Wortes ein Thema, das bewegt!


    Tom

    Lieber Tom,


    mmhh.. der Kamillentee schmeckt gut .. pardon,
    Ich denke das angebliche "Problem" was Du da beschreibst,
    resultiert nicht aus der angeblichen rhythmischen Armut "der Menschheit", "der Europäer" oder auch nur "der Deutschen",
    sondern aus der, ja ich sage mal: musikalischen Bildungsferne eines sicher ehrenwerten, aber speziellen Millieus
    in das Du Dich mit Deiner Akustikklampfe mutwillig und absichtlich begibst.
    Und das nach Deinem Bekunden bis zum Überdruß und wiederholtermaßen.


    Da wartet meiner bescheidenen Meinung nach keine "Arbeit auf Dich",
    sondern nur die überfällige Entscheidung, einmal andere Millieus mit Deiner Anwesenheit und Gitarre zu beehren.
    Sicherlich gibt es auch in Deiner Stadt Leute die Flamenco machen, oder musizierende Zigeuner, Griechen, Rumänen, Türken, Nigerianer, etc.,
    oder sonst irgendwelche Leute mit einem im Vergleich zu Deinem um nur ein paar hundert Kilometer verschobenen kulturellen Background.
    (Im Zweifel mal beim nächsten Immigranten Lager/Ortsverein/Knast/Teestunde/Hochzeit vorbeigucken oder einfach den Tangolehrer/Taxifahrer fragen)
    Für die wirst Du dann das Weißbrötchen sein, das nicht mal Palmas in 4/4 mitklatschen kann, weil Dir die Form und die Betonungen zunächst zu kompliziert sind.


    Aber durch so eine Entscheidung wärest Du auf einmal Deinen ganzen Frust los und umgeben von anspruchsvollen Rhythmen inkl. Publikum, dass sie bedienen kann.
    Wohlan, auf zu neuen Ufern, träterä !
    Mit den freundlichsten Grüßen - Johann

    Leute : guckt doch bitte mal für 10 Cent über Euren Tellerrand.
    Besagte Thematik des TS ist keine Problem der Menschheit und auch überhaupt kein Problem Europas.
    Ihr werft Eurem Publikum eine beschränkte musikalische Bildung und provinzielle Kleingeistigkeit vor,
    und seit selber nicht in der Lage zu sehen und wahrzunehmen,
    was für ein unglaublicher Reichtum an kompliziertesten Rhythmen schon an der nächsten Hausecke anzutreffen ist.


    Checkt doch bitte mal aus, wie die Spanier zu ihrer europäischen Volksmusik klatschen (Stichwort: "Palmas" = Hände),
    hochkompliziert das,
    werft mal einen kurzen Blick rüber ins ehemalige Jugoslawien, nach Griechenland oder gar nach Bulgarien,
    wo die Oma am Mittagstisch den 9/8 klatscht, das Einigen hier schlecht werden wird.
    Alles voller ausgefeilter Claven, rhythmischer Codes, odd meters, etc.


    Die europäischen Musikkulturen sind rhythmisch alles andere als langweilig, sondern hoch divers und kompliziert.
    Ihr beschwert Euch, daß Eurer Publikum das nicht kennt, und scheint es aber selber nicht zu kennen.


    Wenn man sich diese ganze bunte Diversität in Europa einfach mal anguckt und zur Kenntnis nimmt,
    kann man auch die nordeuropäischen (auch deutschen) rhymischen Traditionen als speziell und einzigartig würdigen.
    Wir haben in unseren Breitengraden, in unserem kleinen Biotop eben unsere ganz eigenen rhythmischen Wurzeln,


    vom Militär geprägten Traditionen, den klassischen Musikkanon, die mathematische und rationale Strenge eines J.S.Bach,
    keltische Wurzeln, Minnelieder, etc, etc, etc, etc.
    Alles Dinge, die man woanders eben auch nicht vorfindet.


    Kann man auch alles bei Youtube finden.
    Sowieso: Wer nur will und sucht, dem offenbart sich der Reichtum dieser Welt.
    Ich finde, wer sich diese Mühe einer kulturellen, musikalischen oder geistigen Bildung über seinen kleinen Heimatkontinent nicht antun will,
    soll sich auch nicht über rhythmische/geistige Armut des Publikums in seiner Provinz beklagen.


    Sorry für den leichten Erregungszustand, ich mach mir gleich mal einen Kamillentee.