Behringer ADA8000 vs. Focusrite Saffire (Test)

  • Hi,


    das Behringer ADA8000 gilt ja als erprobte Erweiterung für Interfaces und so hab ich mir eines zugelegt. Wissend, dass öfters von hoher Termperaturentwicklung und im Zusammenhang damit von defekten Netzteilen die Rede ist. Es ist mir einen Versuch wert. Dennoch die bange Frage: Wäre nicht vielleicht doch das (mehr als doppelt so teure) Focusrite Oktopre sinnvoll? Ist der Sound denn wirklich ok?


    Und ob, er ist nämlich absolut vergleichbar! Ich hab zum Test zwei Oktava MK012 (matched pair) als OH über der Snare postiert und eines an das Focusrite Saffire Pro 40, das andere ans Behringer ADA8000 angeschlossen. Ich hab ganz verschiedene Sachen aufgenommen (Snare, Hihat, Ride, das ganze Set). Am Ende konnte ich - auch mit exzellentem Kopfhörer - praktisch keine Unterschiede hören.


    Hier mal eine Kostprobe (Ride)
    Und hier eine mit dem kompletten Set


    Bei den Aufnahmen hört man jeweils nach einem Takt (16/16tel) das jeweils andere Mikro/Interface. Die Aufnahmen sind vollständig unbearbeitet (kein EQ, kein Kompressor etc.)


    Das Ergebnis haut mich schon um. Ich denke für den kleinen Preis ist das ADA8000 eine wirklich gute Wahl. Übrigens: Bei mir bleibt die Wärmeentwicklung echt im Rahmen (sehr vergleichbar zum Saffire Pro 40). Ob Behringer da baulich was geändert hat?


    hofft ;)
    Hajo K

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    "Im Übrigen bin ich der Meinung", dass das DF eine aktuelle Board-Software braucht. Jetzt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hajo K () aus folgendem Grund: Hab noch schnell ein zweites Hörbeispiel hinzugefügt. Links überarbeitet (Originale auf Server verschoben.)

  • Erstmal ein dickes fettes Lob für diesen Vergleich! :thumbup:


    Man hört kaum einen Unterschied. Aber man hört einen. :rolleyes:
    Bei dem Beispiel mit dem Ride ist der erste Takt etwas heller und spritziger, der zweite Takt dann etwas "dumpfer". Das wechselt sich dann immer schön ab. Ist zugegebener Maßen kein großer Unterschied. Die Frage wäre jetzt: was war welches Interface?
    Bei der Set-Aufnahme kann man die Unterschiede übrigens genauso hören. Wenn nicht sogar deutlicher.
    Die Gründe für diesen Unterschied können vielfältig sein: Mikroposition, Mikros klingen doch nicht gleich (hast du auch mal die Mikros getauscht?), Gain und letztendlich vielleicht das Interface.


    Auf jeden Fall klasse Test.


    Grüße Marcus

  • der ada ist dafür bekannt etwas blechig zu klingen bzw. obenrum leicht rumzunerven.... bei dem preis aber wohl keine schande... ernsthaft aufnehmen tu ich damit nix mehr.

    sieg natur.

  • Ich hätte jetzt auch vermutet dass der erste Abschnitt vom Behringer kommt und der zweite vom Focusrite. Ich vermute dass der Behringer mehr Klirr erzeugt und deswegen beim Ride spröder klingt, beim Set-Beispiel franst die HiHat leicht aus. Ich finde dass das Ride-Beispiel leichter zu hören ist, da ändert sich schon die Klangfarbe, muss das aber noch mal über meine Monitore abhören.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Der Unterschied ist aber auch nicht so groß, wie bei Preamps im Allgemeinen. Hier sind's noch zwei der eher "neutraleren" Sorte aus dem unteren Preissegment. Z.T. muss man wissen worauf man hören muss bzw. hängt es auch stark von den Abhörmöglichkeiten ab, das ist kein Voodoo.
    Die Qualität eines Preamps zeigt sich auch erst mit der Zeit, wenn man viele Spuren aufgezeichnet hat und mit diesen auch arbeiten muss. Die Schwächen addieren sich z.T. dann auf, bekommt u.U. kein rundes Klangbild, das Abhören strengt an, die Signale fühlen sich nicht "integer" an. Ist schwer zu beschreiben, ich hab eine Zeit lang Hörbücher geschnitten und gemastert, die ersten wurden noch mit einem älteren Presonus Firepod aufgenommen, dann wurde ein SPL Channel One Preamp angeschafft. Die den SPL-Signalen liess sich einfach besser arbeiten, ich konnte länger schneiden ohne eine Pause machen zu müssen.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Beim Ride höre ich mit Laptop Onboard Sound und Vic Firth Kopfhörern schon einen Unterschied. Kann aber nicht sagen, was jetzt nun besser / schlechter klingt - es klingt einfach anders.


    Um genaueres rauszuhören bedarf es allerdings entsprechendem Equipment und geschulten Ohren, das sollte man nicht vergessen.


    Ich werde mir das Ada8000 dieses Jahr noch für Probemitschnitte, Hausgebrauch-Aufnahmen / Arbeitsaufnahmen und kleinere Demos besorgen. Wenn es wirklich ernst wird, sollte man m.E. sowieso ins Studio gehen - nicht nur wegen dem besseren Equipment dort. Aber zum "an sich selbst arbeiten", Erfahrungen, Ideen sammeln u.ä. halte ich das für völlig ausreichend.


    Ich denke, dass sich qualitativ hochwertige Pre-Amps und Wandler auch nur wirklich lohnen, wenn die Mikros richtig was taugen und der Gesamtinput professionell aufgezogen wird. Analog wird man sich ein halbwegs amtliches Interface (Focusrite Saffire u.ä. aufwärts) wohl leisten können, wenn sowieso viel Geld in Mikros fließt.

  • Es gibt genug professionelle Jungs, die mit ADA 8000 unterwegs sind. Es kommt eben auf den Kontext an, in dem das Ding eingesetzt wird.
    Das Teil funktioniert. Alles was wirklich auch besser ist, kostet mehr als doppelt soviel Kohle. Alles was hörbar besser ist, kostet noch mal mehr Kohle.


    Und natürlich hört man die Unterschiede eher an guten Schallquellen, in guten Räumen, von guten Mikrofonen aufgenommen und über gute Abhörmöglichkeiten.
    Wenn professionelle Studio-Leute hier einen Unterschied hören und daher auf besseres Material setzen ist das prima und eigentlich auch zum Teil deren Job, wenn
    es darum geht das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Nur müssen wir <beraterdeutsch>am Ende des Tages</beraterdeutsch> auch sehen, inwiefern sich der betriebene
    (finanzielle) Aufwand auch gelohnt hat. Nur ein gutes Mikro oder nur ein guter Preamp machen halt keine gute Aufnahme.


    my 2 cent

  • hm, ich hör mit handelsüblichen inear kopfhöhrern grad keinen unteschied. bzw. nur unterschiede die genausogut von der unterschiedlichkeit der schläge kommen können und daher nicht eindeutig auf die wandler zurück zu führen sind...


    besser wäre gewesen irgendeine quelle zu verwenden die wirklich jedesmal 100% exakt gleich ist (z.b. monitorbox mit cd player), so ists es schwer auszumachen wo jetzt die unterschiede herrühren.. ich kann nach jeweils einem takt jedenfalls keine tendenz erkennen..

    sieg natur.

  • ich höre auf meinen genelec einen deutlichen unterschied. Das ride des ersten takt gefällt mir einiges besser, bzw. im vergleich gefällt mir das 2. ride dann überhaupt nicht mehr.

  • hm jetzt im studio (auch genelec abhöre), höre ich einen kleinen unterschied... die höhen scheinen etwas feiner aufzulösen mit dem focusrite... der effekt könnte deutlicher werden, wenn man anfängt das signal zu komprimieren, vielleicht mal testen.


    finde den unterschied dennoch sehr marginal..

    sieg natur.

  • habe auch beide preamps. also den deutlichsten unterschied hört man wenn das behringerteil preampmäßig aufreißt. habe deswegen bei dem behringer IMMER den gain so weit unten wie möglich - sobald der gain höher wird werden auch die umgebungsgeräusche und das rauschen lauter - bei dem saffire allerdings nicht

  • Hab ich schon mal gehört. Daher ist das Teil wohl prädestiniert für günstige Schlagzeugaufnahmen.


    In diesem Zusammenhang eine Frage am Rande: Wenn ein Eingangspegel nur minimal ausgesteuert und im Nachhinein normalisiert wird, entstehen da nennenswerte Verluste?

  • habe auch beide preamps. also den deutlichsten unterschied hört man wenn das behringerteil preampmäßig aufreißt. habe deswegen bei dem behringer IMMER den gain so weit unten wie möglich - sobald der gain höher wird werden auch die umgebungsgeräusche und das rauschen lauter - bei dem saffire allerdings nicht


    das muss ich allerdings bejahen.


    es gibt sachen, die kann man mit dem ding wegen dem angesprochenen rauschverhalten einfach nicht aufnehmen.... z.b. akustgitarre und alles was eher leise ist...

    sieg natur.

  • Erstmal danke für diesen super Vergleichstest! Habe ich es überlesen, oder hast Du uns noch gar nicht verraten, welcher Preamp wann spielt? Ich höre auch den jeweils ersten mit mehr Höhen - beim Ride ändert sich das Timbre und der Anschlag ein wenig, beim Schlagzeug fällt es mir am ehesten bei der offenen HH auf, die beim ersten Preamp etwas aufdringlich klingt. Beim Ride wären mir beide Signale recht, beim ganzen Set gefällt mir der zweite Amp deutlich besser als der erste, weil neutraler.


    Toll wäre es gewesen, den gleichen Test nochmal mit vertauschten Mics zu machen, denn die Paargleichheit wird sicherlich bei Mikros der EUR 300,--Klasse nicht perfekt sein. Aber auch so ist es schon sehr interessant - die Mics gefallen mir übrigens auch ganz gut und Dein Raum hat einen angenehmen Nachhall für Drums!

  • ich hör auch einen unterschied, habe aber vor dem anhören dummerweise die posts gelesen. beim ride deutlich,beim ganzen set wird's schwieriger da zb. nicht auf jeder eins n crash kommt. das tiefere von beiden finde ich ein bisschen phasig. ich würde mich da allerdings nicht bekloppt machen und einfach das nehmen, was mir besser gefällt bzw. eben das was da ist, arbeiten kann man sicherlich mit beiden geräten. (abhöre event tr-6 an rme ff uc). und natürlich gefallen mir meine preamps besser weil ich die ja habe :thumbup:

  • Ich vermute dass der Behringer mehr Klirr erzeugt und deswegen beim Ride spröder klingt

    Also solange da nix übersteuert würde ich behaupten wollen, dass das Frequenzspektrum eines Rides jedweden Klirr den so ein handelsüblicher Preamp hinzufügt (0,01%) überdeckt. Gut, extrem Ping und Earth-Rides ausgenommen... ;)



    Die Gründe für diesen Unterschied können vielfältig sein: Mikroposition, Mikros klingen doch nicht gleich (hast du auch mal die Mikros getauscht?), Gain und letztendlich vielleicht das Interface.

    Jou. Solange nicht der Pegel exakt ausgeglichen ist (auf 0,1dB ), kann man keine Aussage zum "Klang" der Preamps selbst machen. Die Mikros dürften hier schwerer wiegen, den Gegentest den Oliver vorschlägt fände ich für diesen Testaufbau deshalb auch hilfreich.



    In diesem Zusammenhang eine Frage am Rande: Wenn ein Eingangspegel nur minimal ausgesteuert und im Nachhinein normalisiert wird, entstehen da nennenswerte Verluste?

    Die Frage ist, welches Rauschen erhälst du im Digitalen, das Eigenrauschen der ersten Quelle (Mikrofon) bzw. Umgebungsgeräusche oder das Eigenrauschen von Preamp/Wandler? Man sollte immer so aussteuern (können) dass ersteres der Fall ist. Verluste ist vielleicht das falsche Wort, Einbußen hast du dann wenn dich das Grundrauschen stört, das Nutzsignal also so leise wird dass man Rauschen wahrnimmt. Wenn dieses Rauschen das Grundrauschen von Mikro oder Umgebung ist, dann hast du das beste rausgeholt. Ist es aber das Rauschen von Preamp oder Wandler, wäre mehr drin gewesen.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • ich behaupte mal dass ein ride bei 16tel mit dem tip gespielt sich nicht genug aufschaukelt um wirklich phasen zu können... und das wär ja dann definitiv in beiden zu hören.. spekulativ, spekulativ :D

    sieg natur.

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