Bessere Musik unter Einfluss von Emotionen?

  • hallo.


    wie seht ihr das: spielt man "besser", wenn man technisch bedacht trommelt, oder wenn man unter einfluss von irgendwelchen emotionen (freude/wut/trauer) musik macht?


    ich kenn das von mir persönlich so, dass, wenn ich auf technisch sauberes spiel achte, mein getrommel eigentlich recht eintönig ist, ich jedoch dann, wenn ich irgendeiner stimmung ausgesetzt bin, die tollsten sachen spiele.


    wie kann man sowas in der band umsetzen? weil ich habe diese emotionskreativität meist beim alleinigen spiel und hab dann, wenn ich mit der band spiele, alles vergessen oder kann es einfach nicht mehr in dieser besonderen art spielen.


    irgendwelche meinungen, erfahrungen, anregungen, medizin?


    mfg

    DIR verkauf' ich nichts!

    2 Mal editiert, zuletzt von Paralyzed ()

  • wie du sagst, Pilze !


    Edit: Meskalin, Lisyrksäurediätylamid (bitte keine Rechtschreibverbesserungen, ist schon zu lange her!)
    das hat in der Musik einiges verändert in den 60 ern, wird aber heute wohl nicht mehr möglich sein !
    In der Musik muss sich etwas verändern, weil reine "Technikdarbietungen" sind auf die Dauer "öde" !

    my generation (the who, 1965) hat für mich eine ganz andere dimension erhalten, seit harald schmidt (2005) das statement "wer die alten nicht mag, der soll sich jung aufhängen" von sich gegeben hat ! ;--)

    Einmal editiert, zuletzt von cookie ()

  • Vielleicht vor der Aufnahme der nächsten CD einen flotten Dreier mit den Freundinnen des Bassisten und des Gitarristen machen? Das sind dann schonmal Emotionen pur für 3 Bandmitglieder. :D


    Aber mal im Ernst: Kannst du dein Empfinden auch an Aufnahmen belegen? Ich kann nachvollziehen, was du da beschreibst, aber ich denke auch, dass man selbst nicht mitbekommt, wenn man vor Wut einfach eine Nummer schneller spielt. Das fühlt sich für einen selbst nur irgendwie besser an, aber man kann sich auch selbst kaum noch analysieren.


    Ich spiele generell recht emotional und merke dann auf Aufnahmen, dass ich bei Songs mit besonders guter Stimmung auch gerne mal ein wenig schnell werde... Auf der Bühne habe ich davon nichts gemerkt.


    Solange die Qualität der Musik nicht darunter leidet, sind Emotionen aber auf jeden Fall was gutes. ;)



    Viele Grüße,
    Olli

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

  • Schau den Bassisten an, dann sollte dich Trauer übermannen.
    Im Ernst, Emotionen auf Abruf sind doch keine richtigen Emotionen mehr. Dazu ist sowas zu unkontrollierbar, als das man das ins Spiel in der Band mit einbringen kann. Wohl jedoch die Inspiration. Am besten mal das aufnehmen, was du unter Einfluss von Pilzen... äh... Emotionen gespielt hast, und hinterher "steril" nachspielen. Im Bandkontext reicht es sicher auch aus, wenn du es "einfach nur" spielst.

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

    Einmal editiert, zuletzt von Burning ()

  • also ich meinte jetzt weniger "schneller spielen, weil sauer", sondern "sachen, die das, was ich sonst spiele, in den schatten stellen, weil xyz-gelaunt", sprich eben ein völlig anderer drumstil, der einfach durch die momentane stimmung entstehen.


    und die idee mit dem aufnehmen ist ja ganz nett, aber wenn ich gerade irgendjemanden töten könnte, weil ich so angepisst bin, geh ich nicht zum schlagzeug und denke mir "oh, mikrofone positionieren, recording drücken, jetzt erst trommeln" ;)

    DIR verkauf' ich nichts!

  • Dieses Gefühl kenn ich auch,z.b. wenn ich auf der Bühne stehe und total voll gepumpt mit Adrenalin bin und total glücklich bin,in dem Moment,dann spiel ich auch Dinge,die ich sonst nie gespielt habe.Ich denke wenn man glücklich ist,dann ist man einfach lockere und Dinge gehen einfach viel besser zuspielen.So auch,wenn ich sauer bin,dann setzt ich mich meistens ans Schlagzeug um mich abzureagieren,dennoch bekomm ich da nix auf die Ketten,was mich im Endeffekt noch wüntender macht. :P

    Es gibt keinen dunkleren Platz als den Rand des Scheinwerferlichts.
    (Hank Williams)

  • Hallo,


    wer es schafft, sich in gewollt in Stimmungen zu versetzen, ist ein großer Künstler.
    Ein guter Schauspieler muss das auch wenigstens für das Publikum glaubhaft darstellen können. Spielst Du nette Musik, solltest Du nett rüberkommen, spielst Du böse Musik, must Du böse wirken.


    Wer das nicht so gut kann, übt eben einfach mehr, so dass in jeder Stimmung der Kram einigermaßen genauso klingt.


    Für mich ist es wichtig, dem Publikum immer positiv entgegenzukommen: das sind meine Freunde, wegen denen darf ich spielen. Und die Instrumente muss man lieben, dann klappt's auch mit der Performance.


    Und für Technik interessieren die sich meistens nicht. Das ist die Grundlage der Unterhaltung. Die Kunst heißt Spielen, nicht Hämmern.


    Gruß,
    Jürgen

  • volle Zustimmung Jürgen !

    my generation (the who, 1965) hat für mich eine ganz andere dimension erhalten, seit harald schmidt (2005) das statement "wer die alten nicht mag, der soll sich jung aufhängen" von sich gegeben hat ! ;--)

  • Zitat

    Original von cookie
    wie du sagst, Pilze !


    Edit: Meskalin, Lisyrksäurediätylamid (bitte keine Rechtschreibverbesserungen, ist schon zu lange her!)
    das hat in der Musik einiges verändert in den 60 ern, wird aber heute wohl nicht mehr möglich sein !
    In der Musik muss sich etwas verändern, weil reine "Technikdarbietungen" sind auf die Dauer "öde" !


    ich korrigiere trotzdem :D:


    Lysergsäurediathylamid.


    Und nehme an, dass nur ein Bruchteil der Forumuser etwas damit anfangen können ;)

  • Lucy in teh Sky of Diamonds?
    Ich denke, es könnne wirklich wenige damit was anfangen, aber wofür die Abkürzung steht, werden sicher ne Menge Leute wissen.
    BTT: im Allgemeinen stimme ich Jürgen zu.

    [color=#000000][b][size=8]Schießbude
    In meinem Herz schlagen zwei Brüste.

  • Mitschnitt von 2 Livegigs:


    1. Gig: Geile Stimmung im Publikum. Drummer (ich) trinkt so 4-6 Bier über den ganzen Abend und fühlt sich subba. Super Monitorsound. Macht Spass. Band meint: Musikalisch durchaus ansprechender Gig
    Livemitschnitt: Schwankungen im Timing, beschissenes Mikrotiming, allgemein zuviel gespielt.


    2. Gig: wenig Publikum, Stimmung ok. Nicht das eigene Set. Suboptimaler Monitorsound. Weniger Spass innerhalb der Band während der Show aber ok. Band komplett nüchtern und relativ frei von Emotionen. Eindruck aller Bandmitglieder nach der Show: musikalisch war letzte Woche besser.
    Livemitschnitt: Supergetrommel, allgemein 2 Klassen besserer Mitschnitt



    Soviel von meiner Seite dazu.....

  • DAS ist doch genau das Ziel einer guten Technik: Eben das umzusetzen, was man mit dem Song sagen will! Und das sind doch Emotionen.


    Problem ist meist, dass zu den eigentlichen Emotionen des Songs (z.B. Liebe) meist noch persönliche kommen, die mit dem Song eigentlich nicht sooviel zu tun haben. Z.B. eine Art Schamgefühl, wenn ich mich nicht traue, ins Mikro "ich vermiss dich" zu singen, wenn im Publikum vielleicht 20 üble Rocker vor der Bühne stehen... :D
    Ziel des Musizierens ist es für mich immer, den Song bestmöglich zu spielen. Den Song. Persönliche Emotionen darüber hinaus sollten nur dann eingesetzt werden, wenn sie dem Song nutzen. Z.B. eine Wut, wenn ich an eine Person XY denke, während ich einen aggressiven Song spiele, der aber vielleicht von was anderem handelt (Krieg oder so).
    Also: Emotionen sind wichtig - aber bitte die, die der Song braucht!

    BORIS.

  • Wenn man richtig fröhlich ist, heißt das nicht zwangsläufig, dass man besser/schlechter spielt. Aber man neigt dazu, Fehler eher zu tolerieren ;)


    Viel wichtiger ist, ob man den Kopf frei hat, mit sich selbst im Reinen ist und an sich glaubt. Es muss alles im "Flow" sein. Dazu muss ich aber nicht unbedingt verliebt sein.
    Wenn man viel zu viel nachdenkt beim Spielen, dann verkrampft man, man atmet nicht mehr anständig und so spielt man dann auch.

  • ich habe noch nie bewußt besser oder schlechter getrommelt/gespielt wenn ich wütend, traurig oder in irgend einem anderen emotionalen zustand war, jedenfalls ist mir das noch nie aufgefallen.


    besser gespielt habe ich aber, wenn ich dieses adrenalin feeling beim spielen habe. werden sicherlich einige kennen. wenn in bestimmten momenten aufeinmal jeder cm² haut sich nach gänsehaut anfüllt und eine gewisse energie auf der bühne entsteht zwischen meinen band jungs und mir und der musik und das formt sich zu einer großen faust und haut dir voll in die fresse.


    also quasi emotionen für die musik, für die band und für den moment anstatt emotionen wegen liebeskummer oder einer schlechte note in der schule.


    gruß heiko

  • Ich hab beim Trommeln eigentlich immer gute Laune. Schlechte Laune oder Stimmung vergeht, wenn ich an meiner Schießbude sitze. Insofern muss ich das gute und schlechte Spiel wohl an anderen Dingen festmachen. Z.B. alle anderen in der Band sind auch gut drauf, dann groovts mehr und die Dynamik passt dann besser. Auch wenn bei nem Gig der Bühnensound, das Publikum und das Drumherum geil ist , habe ich festgestellt, dass ich "besser" spiele..

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

  • Zitat

    Original von Jaggerblack
    .... Auch wenn bei nem Gig der Bühnensound, das Publikum und das Drumherum geil ist , habe ich festgestellt, dass ich "besser" spiele..


    ja, mir gehts genauso wie meinem Freund "Jaggerblack".
    Das ist eigentlich auch der Grund was musizieren so schön machen kann:
    - ein passende Groove, super Bühnensound, gute Stimmung, zufriedenes
    Publikum = zufriedene und gut gelaunte Musiker 8)


  • Naja immerhin schon nah dran.
    Lysergsäurediethylamid


    Man schreibt ja auch längst nicht mehr Äther sondern Ether.
    Und um mich etwas der Diskussion anzuschließen.
    Ich denke schon, dass Emotionen einen Teil ausmachen. Man muss sich ja in den Song hineinfühlen, auch oder gerade als Trommler finde ich.


    Auch deswegen ist es finde ich immer schwierig im Studio die Spuren einzeln einzuspielen. Wenn ich dann nur die Bassspur habe, fällt es doch manchmal schwer Feeling zu entwickeln.


    grüße smith

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