Der Becken-Produktionsvideo Thread

  • @ lamb:


    Selbstverständlich sind Becken Verschleißartikel! Das es je nach Spielweise bei manchen sehr lange dauern kann ist mir auch klar. Aber das die Teile irgendwann (3 Monate - ??? Jahre) einmal reissen werden ist einfache Physik. Das Material ermüdet durch die Schwingungen und hält das dann irgendwann nicht mehr aus.
    Trotzdem danke für deinen Tip. Diese kreisende Bewegung beim Beckenanschlag versuche ich mir auch schon seit geraumer Zeit anzugewöhnen. Klingt auch besser :)
    Hier mal ein nettes Video wie ein Becken in Zeitlupe schwingt:


    http://www.youtube.com/watch?v=kpoanOlb3-w


    Da kann man wirklich mal gut sehen, was so ein Teil aushält, und wie sich das Material bewegen muss. Unglaublich flexibel.

  • Becken sind keine Verschleißartikel! Allerdings, wenn falsch angeschlagen und/oder falsch ausgesucht, dann schon. Wie dem Video zu entnehmen ist, muss so ein Teller schwingen können. Ab einer gewissen Dicke ist das aber bei Crashes so eine Sache. Auch wenn der Hartmetaller das nicht gerne liest, bin ich der Überzeugung, dass zu dick nicht mehr so schwingt und damit die Energie direkt ins Material geht, bis es bricht! Als Beweis erwähne ich gerne mein Paiste 505 18er Crash aus dem Jahr 1985, das nie geschont wurde und immer noch heile ist. Ein 16er Superheavy Crash erfreut den Hersteller, denn der Kunde wird schon bald ein Neues brauchen. So gesehen, für die Industrie ist es wohl besser, wenn ihr die Becken als Verschleißartikel seht und so handelt.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

    Einmal editiert, zuletzt von braindead-animal ()

  • Hallo,


    den Begriff "Verschleißartikel" muss man definieren.
    Weit gefasst sind alles Verschleißartikel, denn nach dem Gesetz der Zeit geht alles irgendwann kaputt, spätestens in ein paar Milliarden Jahren.
    Nun sind wir aber nicht im Weltraum, sondern ganz banal auf der Erde und der Begriff kommt ja aus der Wirtschaft, also nicht der Gastwirtschaft (da gibt es wohl tatsächlich nahezu ausschließlich Verschleißartikel im Angebot), sondern dort, wo man "Artikel" verkauft. Die sind je nach Verwendungszweck und Qualität (modern ist es ja, dass dort gespart wird) mit einer gewissen Lebensdauer gesegnet. Bei Instrumenten wird man nach traditioneller Ansicht grundsätzlich eher von langlebigen Produkten ausgehen (von dem Stradidingsbums gibt es ja heute noch Geigen), die zwar altern, aber zumindest dem Grunde nach einsatzfähig bleiben oder sich sogar verbessern oder wenigstens reparabel sind. Sodann gibt es Zubehör bzw. Einzelteile, die naturgemäß nicht langlebig sind, weil sie durch die Abnutzung doch zunehmend leiden. Bei der Violine sind das die Saiten und wohl auch der Bogen. Beim Drum-Set sind das die Stöcke und wohl auch die Felle.
    Die Becken sind selbst Instrumente. Bei ordnungsgemäßer Behandlung sind sie langlebig. Sie werden von seltenen Verarbeitungsmängeln ausschließlich durch falsche Behandlung (Überforcierung, Transportschäden) zerstört. Lässt man die Violine fallen, stößt mit ihr gegen die Probraumwand oder haut mit dem Bogen auf dem Korpus herum, dann geht auch sie kaputt und wird nach der Definition der Unfähigen zum Verschleißartikel.


    Kinners: mehr Demut!
    Ein Becken ist ein Instrument. Habt es lieb, dann hat es auch Euch lieb.


    Und seid ehrlich: wer zerstört, macht etwas falsch.
    Wer Musiker ist, macht Musik, nicht Bronzeschrott.
    Wer natürlich Verschrotter ist, macht alles richtig, wenn jeden Tag eine Zimbel in die Tonne wandert.


    Grüße
    Jürgen


    Grüße
    Jürgen

  • Aber das die Teile irgendwann (3 Monate - ??? Jahre) einmal reissen werden ist einfache Physik.


    Hey, dann bin ich der "Herr der Physik" - ich habe sie überlistet!!
    Mir ist noch nie ein Becken gerissen (toi, toi, toi), und die meisten meiner Becken sind schon ziemlich alt (und streicheln tue ich die auch nicht gerade).
    Meinem Sohn dagegen sind schon mehrere gerissen - scheint also auch ein Generationenproblem zu sein ;) :D - vllt werden mittlerweile neuere Becken aber auch gleich ab Werk als "Verschleißartikel" produziert - bei Elektroartikeln ist das ja ein offenes Geheimnis.

  • Edit: Gibt wohl nichts, was es hier nicht schon gab, danke für den Hinweis, panikstajan. Dann also als Auffrischung:


    Manche der Videos tauchten zerstreut hier im Forum schon auf. Weil ich den Vergleich ganz interessant finde, möchte ich sie hier mal sammeln. Ich habe eigentlich nach möglichst ausführlichen (nicht nur kleine Werbevideos), offiziellen Darbietungen gesucht, es sind aber auch einige Türkei-Urlaubsvideos dabei.
    Bei der Suche fällt auf, dass manche Beckenhersteller scheinbar ständig kamerazückende Besucher haben (z.B. Bosphorus), andere eher niemanden hinter die Kulissen blicken lassen (z.B. Meinl).
    Unterhaltungsmäßig nach wie vor klarer Favorit: Paiste mit Nicko McBrain!


    Die Sammlung ist bereits abendfüllend, irgendwann wird's auch langweilig, aber postet doch mal, was ihr noch findet!


    Agean (tr)
    2010


    Amedia (tr)
    2008 Part 1 - Part 2 - Part 3


    Bosphorus (tr)
    2012
    2013


    Diril, Ibrahim (tr)
    2009 Part 1 - Part 2


    Diril, Mustafa (Samsun) (tr)
    2013


    Istanbul Agop (tr)
    2011
    2014


    Istanbul Mehmet (tr)
    2008
    2011


    Masterwork (tr)
    2010


    Matt Bettis (us)
    2010


    Matt Nolan (uk)
    2009


    Paiste (ch)
    Vintage Part 1 - Part 2 - Part 3 - Part 4 - Part 5
    2011 Part 1 - Part 2 - Part 3 - Part 4


    Sabian (ca)
    2009 Part 1 - Part 2
    2010


    Spizzichino (it)
    2006


    Supernatural (tr)
    2011


    Trexist (tr)
    2013


    Turkish (tr)
    2013


    Ufip (it)
    2011
    2014


    Zildjian (us)
    1990
    2005
    2008 Part 1 - Part 2 - Part 3

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

    14 Mal editiert, zuletzt von pbu ()

  • Ich finde ja bei den kleineren Betriebsstätten insbesondere die z.T. höchst altertümlichen Arbeitsbedingungen interessant.
    Bei einer EU-isierung der Türkei ginge da sicher einiges an Tradition verloren.


    Mir als Laien kommt einiges auch viel mehr als "Pi mal Daumen"-Arbeit vor, als die Produktergebnisse erwarten ließen.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Mir als Laien kommt einiges auch viel mehr als "Pi mal Daumen"-Arbeit vor, als die Produktergebnisse erwarten ließen.


    Ich glaube auch, dass das tatsächlich so ist.
    Da wird erst mal ein Becken gedengelt und dann geschaut, ob es ein Thin Crash oder ein Rock Crash geworden ist.
    Und auch dieses Ergebnis kann je nach Tagesform des Hörenden von heute auf morgen ganz unterschiedlich ausfallen ... :whistling:

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