Mein Pearl MMX und seine Soundprobleme

  • Moin,


    ich hab mir vor knapp einem Jahr ein gebrauchtes Pearl MMX zugelegt. Allerdings hat sich immer mehr herausgestellt, dass dieses Schlagzeug wirklich extrem schwer zu stimmen ist und immer wieder Probleme macht. Mittlerweile weiß ich nicht mehr weiter. Wenn ich es einmal über eine Stunde lang stimme klingts wieder ganz gut - eine Woche lang.


    Das Klangproblem ist, es kommt immer ein "Oing" an den Ton mit ran. Es klingt einfach nicht rund. Zudem ist das Stimmen sehr schwer - Millimeterarbeit. Und es hat einfach zu wenig Sustain.


    Technisches: 8", 10", 12" und 14" TomTom jeweils immer mit einem Remo PowerStroke-Head als Schlagfell und einem No-Name Produkt als Resonanz-Fell. Als Halterungen habe ich ISS.


    Was meint ihr, sollte ich mir da komplett neue Felle zulegen, wenn ja welche. Würde das wirklich was bringen?


    Als zusätzlichen negativen Faktor kann ich wohl noch nennen, dass der Raum recht klein ist und Rauputzwände hat. Der Schall ist also nur am reflektieren. Daher habe ich schon überlegt mir etwas zu bauen, eine dreiseitige "Mauer" um das Schlagzeug zu machen - MDF-Platten mit dämmendem Schaustoff drauf und das dann vor das Schlagzeug gestellt - würde sicher den Sound nochmal um einiges schöner machen! Allerdings bin ich mir da noch nicht ganz sicher ;)


    Was meint ihr dazu?


    Vielen Dank im Voraus!!


    Gruß,
    der Jörchen

    habt sonne im herzen :D

  • Hi, also ich hab noch nie ein MMX vor der Flinte gehabt. Auf jeden Fall:Hau mal diese "noname"-Felle weg und mach da einlagige von nem vernünftigen Hersteller ran. Auf der Schlagseite, entweder wie mein Vorredner auch einlagig, kann mir aber auch vorstellen, daß Du da mit 2-lagigen gut vorankommst. Wir reden ja von nem MMX und nicht von nem Target. Wenn ich dein "oing" richtig interpretiere, dann kann es auch sein, daß eine oder zwei der Schrauben noch nen Tick nachreguliert gehört. Ich empfinde das jetzt so, daß da die Stimmung einer oder zwei Schrauben nicht zum Rest des entsprechenden Felles paßt. Ansonsten wünsch ich Dir noch weitee hilfreiche Antworten.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hey,


    vielen Dank schon mal für eure Antworten. Ich werde morgen direkt mal zwei 14" Ambassador Clear besorgen und das dann mal ausprobieren (die 14er klingt am schlechtesten...). Wenn sichs lohnt, dann werde ich wohl komplett umsteigen.


    Sobalds was neues gibt, werde ich es hier schreiben.


    Gruß und nochmal Danke,
    der Jörchen

    habt sonne im herzen :D

  • Bei mir klappte das bisher immer ganz gut mit der Kombination Emperor clear/Amba clear. Lediglich das 16er Tom ist gerade im kleinen Proberaum etwas abgehackt und das 10er hört gar nicht auf zu klingen, ich sitze dort in einer Ecke unter einer Schraege. Auf offeneren Bühnen ist das Bild aber durchweg gleichmässig auf allen Toms.


    Wegen deiner Rauhputzbude: Nimm mal ne alte Stepdecke mit da rein zum testen bevor du Festinstallationen schreitest. ;)


    Mit zwei Ambas (einschichtig, ungedämpft) je Tom müsste aber noch mehr sustain drin sein wie ich hier gelernt habe. :]


    Das "Oing" deutet für mich auf eine schlechte Stimmung hin. Stimme mal das Reso-Fell nen Tick tiefer als das Schlagfell.


    Das ISS-System sorgt, wie ich ebenfalls hier gelernt habe :P, dafür, dass sich Trommeln schneller verstimmen. Wenn es zu schlimm wird kann man ja noch relativ preisgünstig auf Optimount umsteigen.

  • Wie bereits geagt wurde, schmeiss die I.S.S.-Halterungen weg (so weit wie möglich!) und rüste auf Optimount, besser noch R.I.M.S. um und du wirst glauben ein komplett anderes Set vor dir zu haben. (Ein BESSERES!)
    Das allzu schnelle Verstimmen der Toms sollte dann ebenfalls der Vergangenheit angehören.
    Bei dem I.S.S.-System stehen speziel bei den grösseren Toms die Spannreifen gewichtsbedingt erheblich unter Spannung, was meines Erachtens ein wirklich sauberes Tuning von vorne herein vereitelt.
    So war es jedenfalls bei meinem Pearl Masters mit Birkenkesseln.
    Erst eine Umrüstung brachte das wirkliche Klangpotential des Sets zum Vorschein.
    Bei dir kommt noch erschwerend hinzu, ich möchte fast sagen "strafverschärfend", dass Maple-Kessel ohnehin nach meiner Erfahrung teilweise erheblich schwieriger zu Stimmen sind als hochwertige Birken-Kessel.
    Das berüchtigte "Oing-Syndrom" ist allgemein bekannt!
    Man bekommt es durchaus in den Griff, jedoch vielfach nur mit ungleich grösserem Stimmaufwand als bei Birken-Sets.
    Ich mache immer wieder die Erfahrung, dass Maple-Sets nur absolut akurat gestimmt wirklich geil klingen und sich klaglos mikrofonieren lassen, während nachlässigere oder , wie in meinem Fall, faulere Stimmer mit Birken-Sets besser fahren. Letztere klingen auch leicht verstimmt oft noch recht gut. :D
    Ich will hier um Himmel Willen keine Grundsatzdiskussion Birke/Maple lostreten (weil absolut Geschmackssache und beides auf seine Art gut), aber wer sich für Maple entscheidet, der muss einfach hinnehmen, dass er sein Set i.d.R nicht mal schnell im Vorbeigehen stimmen kann.
    Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, aber oben gesagtes spiegelt meine Erfahrung der letzten 25 Jahre wieder. *virtuell-in-Deckung-geh*


    Zum Thema Felle wurde ja bereits gesagt, dass du die Powerstrokes runternehmen solltest. Da klingen selbst Pinstripes noch lebendiger.
    Empfehlen würde ich dir einschichtige Felle wie z.B. Remo Ambassador Clear oder coated, respektive äquivalente Produkte anderer Hersteller.
    Auch mit doppelschichtigen Schlagfellen wie z.b. Emperors kann man gute Ergebnisse erzielen, gerne auch mal in Verbindung mit sehr dünnen Resos wie z.B. Remo Diplomat.

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  • Zitat

    Original von cheVelle
    Oder mal keine Gussspanreifen nehmen. Soll mit 2,3 mm Hoops nicht mehr so abgewürgt klingen


    Wenn er ISS Halter hat, dann müssten doch die Spannreifen noch 2,3mm Stahlspannreifen sein.
    Der Upgrade auf Gussspannreifen kam doch erst mit der Optimount Halterung, oder sehe ich da was falsch?

  • So habe ich das auch in Erinnerung, mein älteres Masters (mit ursprünglich I.S.S.) hat ebenfalls noch die altbewährten Pearl Powerhoops, also die geflanschten Spannreifen.
    Ob es eine Übergangsphase gab bei der Umstellung auf Optimount, in der die Sets auch noch Powerhoops hatten, bzw. der Kunde wählen durfte, ist mir nicht bekannt, wäre aber denkbar.
    Auch hier gibt es wieder erhebliches Grundsatzdiskussionspotenzial. :D
    Mir persönlich gefallen die aktuellen Gußspannreifen an der Masters Serie überhaupt nicht.
    Im Gegentum, ich finde sie machen die Trommeln nur unnötigerweise schwerer und beeinträchtigen meines Erachtens den Klang.
    Auch hier ist es in letzter konsequenz keine Frage von "Besser" oder "Schlechter", sondern eine Frage des persönlichen Klangempfindens.
    Wenn Gußspannreifen der Weisheit letzter Schluss wären, warum werden dann ausgerechnet DW-Sets, die für manche ja den Heiligen Gral des Schalkzeugbaus darzustellen scheinen, mit geflanschten Stahlspannreifen ausgeliefert? ;) *nurmalsoindenraumfrag*

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  • Zitat

    Original von soulist
    sehr schlaue und gut durchdachte antwort und ja: es besteht grundsatzdiskussionpotenzial! :)


    Das besteht ja eigentlich fast immer, sonst gäbe es wohl kaum Themen für die Foren dieser Welt.


    :D


    Welche Art Spannreifen bevorzugst du denn, und warum?

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  • ich?


    tja, habe auf meiner steve ferrone snare pearl powerhoops und werde sie auch lassen, da gußspannreifen mir den sound kaputt machen würden, da sie in meine augen relativ penetrant den klang beeinflussen.


    bei den toms las ich die üblichen der masters-serie, warum weiß ich nicht, passt mir so am besten.


    und wenn man, wenn auch nicht auf den post bezogen, mit dem snaresound ansich unzufrieden ist, sollte man sich mit fellen, teppichjustierung und den hölzern und genrell materialien auseinandersetzen anstatt über das in meinen augen unwichtigste an der snare nach zu denken - nämlich die spannreifen, denn davon haben die hersteller meist schon ne ahnung.



    lg


    jan ;)

    mein zeug


    "Theoretiker und Logiker sind keine Musiker"

  • Zitat

    Original von WayneSchlegel
    Wenn Gußspannreifen der Weisheit letzter Schluss wären, warum werden dann ausgerechnet DW-Sets, die für manche ja den Heiligen Gral des Schalkzeugbaus darzustellen scheinen ...


    ein schalk, wer böses hinter deinen konjunktiven vermutet ... ;)
    sagen wir mal, es wäre der heilige gral in sachen dreckiger, fetter (rock)sound. in us-foren wird's gerne als "muddy" bezeichnet.


    und was die gussreifen angeht: sogar die wahren (berleburger) gralshüter montieren keine auf den toms. :)

  • @ WayneSchlegel
    Das kann ich hundertprozentig so unterschreiben. Mein Maple Set (Pearl MMX) ist auch wesentlich schwerer zu stimmen, als mein Birken Set (Basix Custom). Desweiteren habe ich auch als erstes das I.S.S. System vom Pearl verbannt und gegen ein Worldmax R.I.M.S. System getauscht. Zweitens spiele ich auch schon seit längerem nur noch einschichtige, coated Ambas (auf beiden Sets, erhöht das Sustain immens) und drittens habe ich mit Gussreifen auch nur selten (und wenn, dann nur auf einigen Snares) gute Erfahrungen gemacht. Ich denke, Gussreifen haben ihren guten Ruf noch aus eibner Zeit, als es noch keine 2,3 mm Stahl Powerhoops gab, d.h. die damaligen Stahlreifen waren zu beweglich (und verbogen sich mit der Zeit). Gussreifen waren dagegen total starr und waren daher auch leichter zu stimmen. Nicht alls was stabil ist, ist auch soundfördernt (s. alte Sonor Phonic/Phonic Plus - die Werbung mit dem fetten Typ, der auf der Trommel steht - dicke, atombombensichere Kessel, aber wenig Kesselschwingung, trockner ,mittiger Klang).


    Ich benutze seit langem nur einschichtige Felle auf meinem MMX, sie klingen einfach dynamischer. Sie sind aber auch etwas schwerer zu stimmen als die doppellagigen (wegen der Obertöne). Ich benutze Remo Ambassador. Ich habe auch schon Aquarian Satin coated probiert (sind einen Tick dicker als Ambas), aber da war das 10" Tom schon zu trocken mit. Aber generell sind einlagige Felle nicht besser als doppelte, nur der Sound ist anders - also eine reine Geschmacksfrage.

  • Hi nochmal
    Öhm folgendes: ich brauch dringen ein Bass-schlag-fell (meins is kaputt gegangen :( )Ich hatte ein Yamaha Fell drauf, allerdings made by Remo; genaueres weiß ich nicht davon. Könnt ihr mir eins empfehlen? Ich spiel Rock (alternative, grunge, also eher dreckig^^) will eins ohne großes Boing oder Obertöne oder ohne maio (also wenn der ton so nachgezogen wird^^)
    ich hatte das hier im Auge http://www.thomann.de/de/remo_cscl22.htm oder http://www.thomann.de/de/remo_ambassador_coated_22_fell.htm
    Was sagt ihr? Danek jetzt schonmal!

    Jup. Nice^^

  • Einlagige Felle sind auf einem MMX Pflicht, durch die sehr dünnen Kessel hast du sowieso schon speziellen und augesprägten sound (MMX lässt sich auch gut am Klang erkennen :D), die Toms "singen" quasi. Und ich finds verdammt geil!!!
    Das macht die "Power" eines MMX aus.
    Zum Thema Bassdrum:
    Die Dicke ist das tollste am MMX, weil sie den irren Sound allein schon durch die größe des Kessels auf die Spitze treibt. Meiner Erfahrung nach ist sie sehr flexibel, auch was die Felle angeht. Ich hatte bisher ungefähr 4 verschiedene Schlagfelle drauf (u.a. auch einlagige Ambas und Powerstroke 4) und hab die Erfahrung gemacht, das mit jedem Fell ein toller Sound hinzukriegen ist, man muss nur Stimmung und dämpfungsmaterial anpassen. Natürlich kann man nicht erwarten mit einem dicken "Abwürgefell" den gleichen Sound zu erzielen wie mit einem dünnen. Aber mit etwas Zeit zum stimmen ist viel rauszuholen. Ich spiele momentan auf der Bühne ein stink normales Powerstroke 3 und hab 0 Dämpfungsmaterial in der Bass.
    Lange Rede, kurze Bratwurst:
    MMX Bass knallt immer, solange 2 Felle drauf sind :D
    Aber den Sound rauszuholen den du brauchst für die Musik die du spielst erfordert viel Arbeit (MMX halt). letztendlich hilft nur probieren

    i was told by an irishman who also explained (from "personal experience") that if you ever blow up a bridge using a car filled with fertilizer, make sure you're on the side of the river where your house is.

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