Brisant: Bubinga Recherche!

  • Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,


    es verblieben nach Luddie's vorarbeit nun noch vier Firmen (die er selbst
    genannt hat) für die es noch interessant wäre, infos über ihre bubinga-
    bezugsquelle(n) zu bekommen. Diese sind Peace Drums, ddrum, Dixon
    und Kirchhoff Schlagwerg, welche ich vor genau 20 tagen zum ersten Mal
    kontaktiert habe. In einer zweiten anfrage nach zwei wochen legte ich
    einen etwas schärferen ton an den tag und erhielt heute folgende antwort
    aus dem hause kirchhoff (da für mich der ursprung der firmen bzw. dessen
    ethnische zusammensetzung ihrer angestellten nicht immer offensichtlich
    war, hab' ich die emails von vorn herein auf englisch verfasst):




    "Hello Mr. Nestler,


    thank you for your message and your concern about environment friendly drums.


    Regarding to the process of introducing a new drum line we´re always facing the problem
    of good and sensible sources for wood. As we do cooperate with several professioanl dealers
    of veneer it´s giving us a good feeling that we can choose special and a small amount of veneer charges.
    by this way we can assure tha t we get on the one hand best quality for drum building and on the other
    hand veneers that are deriving from verified cultivation of wood.


    We assume that you did some investigation in this case and you know that it´s hard to control if the trees
    really derive from the named sources. Even a certificate could be rigged - even if you get one.


    So we can tell that we took care to get ethic acceptable charges of guibourtia wood. Please believe us
    that we can´t control the whole process of choping and further processing of the trees. We have to believe
    in the statements of wood dealers.


    In the end let me tell you that if you´re interested in a bubinga drum set you really should not have a
    bad conscience because no tree would have fallen because one plant in drum industry needs the
    wood. The wood is on the market before you demand a bubinga drum kit or drum manufacturers decided
    to use guibourtia wood. As you know other and much more significant influences exist that are responsible
    for exhaustive cultivation of wood.


    I think we could not quiet your conscience completely but let us state that if you play a bubinga drum set
    there´s completely no reason to feel queasy - otherwise you could have one if you play a birch or maple
    kit.


    If you´ve any other question please do not hesitate to contact us again.


    Best whishes and nice greetings


    Jo Kirchhoff"




    Hier meine übersetzung für diejenigen, die sich des englischen nicht ganz
    herr fühlen.




    "Hallo Herr Nestler,


    danke für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an umweltfreundlichen Schlag-
    zeugen.


    Wenn es um die Einführung einer neuen Serie von Schlagzeugen geht, sehen
    wir uns immer mit dem Problem konfrontiert, gutes und vernünftiges Holz zu
    beschaffen. Da wir mit mehreren professionellen Furnierhändlern kooperieren,
    gibt uns das ein gutes Gefühl, besondere und kleine Gebühren aussuchen zu
    können. Dadurch können wir sicher gehen, dass wir einerseits die beste
    Qualität für die Schlagzeugproduktion aus einer Hand erhalten und
    andererseits Furniere, die aus überprüften Baumkulturen stammen.


    Wir nehmen an, dass Sie einige Untersuchungen in diese Richtung unter-
    nommen haben [Anm. d. Red., ich habe den ganzen thread gelesen und
    einige der Links nachverfolgt, Anm. d. Red. Ende] und, dass Sie wissen wie
    schwer es ist nachzuverfolgen, ob die Bäume wirklich von den angegebenen
    Quellen stammen. Selbst ein Zertifikat könnte zurechtgebastelt sein - wenn
    man überhaupt eines bekommt.


    Daher können wir Ihnen mitteilen, dass wir darauf Acht gegeben haben,
    ethisch annehmbare Lieferungen an Guibourtiaholz zu akquirieren. Bitte
    glauben Sie uns, dass wir den ganzen Prozess des Fällens und der weiteren
    Verarbeitung der Bäume nicht kontrollieren können. Wir müssen den
    Aussagen der Holzhändler Glauben schenken.


    Zuletzt möchte ich Ihnen sagen, dass Sie wirklich kein schlechtes Gewissen
    haben sollten für den Fall, dass Sie an einem Bubingaschlagzeug interessiert
    sind, da kein Baum gefällt worden wäre, weil ein Werk in der Schlagzeug-
    industrie das Holz braucht. Das Holz ist auf dem Markt bevor Sie ein Bubinga-
    schlagzeug bestellen oder ein Schlagzeughersteller sich entschloss,
    Guibourtiaholz zu verwenden. Wie Sie wissen gibt es es andere und viel
    wichtigere Gründe die für den Raubbau von Hölzern verantwortlich sind.


    Ich denke, wir könnten unser Gewissen nicht vollständig beruhigen, aber
    lassen Sie uns feststellen, dass es absolut keinen Grund gibt ein mulmiges
    Gefühl zu haben, falls Sie ein Schlagzeug aus Bubinga spielen - sonst könnten
    Sie genauso eines haben, wenn Sie ein Set aus Birke oder Ahorn bespielen.


    Sollten Sie irgendwelche weiteren Fragen haben, zögern Sie bitte nicht sich
    wieder mit uns in Verbindung zu setzen.


    Alles Gute und freundliche Grüße


    Jo Kirchhoff"




    Die diskussion überlasse ich meinen nachfolgern. Lasst mich nur soviel sagen:
    ich denke, in teilen spiegelt herr kirchhoffs argumentation tatsachen wieder,
    die von luddie vorgetragen wurden und ich finde es zumindest bemerkens-
    wert, dass herr kirchhoff sich zum thema geäußert hat. Falls es neuigkeiten
    von den anderen firmen gibt, lasse ich die natürlich unverzüglich nachfolgen.


    Ich wünsch' euch 'was!



    Edith meint, ich sollte noch erwähnen, dass die frage an die hersteller jeweils
    lautete, woher sie ihr bubingaholz für die entsprechende serie beziehen, da
    man sich weiter oben im voraus auf diese frage als die aussagekräftigste ver-
    ständigt hatte.

    in_utero


    peace, take care and keep the faith


    2 Mal editiert, zuletzt von în_ute®o ()

  • Interessant, besten Dank! Ich habe nämlich auf meine Mail-Anfragen überhaupt keine Antworten erhalten.


    Allerdings stützt auch diese Mail natürlich die Erkenntnisse: man weiss nix genaues, was auch kein Wunder ist, weil es da nix Genaues zu wissen gibt.


    Das ist insgesamt ein sehr freundlicher Text, der konsequent verschleiert, was los ist. Die Argumentation, das Holz sei ja sowieso schon da und es gäbe noch viel schlimmere Verarbeiter, ist eine gängige Argumentation in solchen Fällen.


    Nunja, ich denke, es alles gesagt.


    liebe Grüße
    Max

  • Man soll vor der eigenen Tür kehren? Das ist kein Sensenmann sondern der Putzteufel.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • Hallo !


    sehr interessant was du geschrieben hast !
    wie siehts mit DW aus ? gibt da auch schlechte nachrichten ?


    Gruss helge

    ----------------------------------------------
    ..............hauptsache es groooved
    .und macht spasssss......oder ? ;=)
    ----------------------------------------------

  • Aus dem aktuellen Thomann Flyer:

    Zitat

    ...Instrumente aus exotischen Tropenhölzern werden Sie nicht in unserem Sortiment finden...


    Erstmal sehr lobenswert.


    Die sofort angeworfene Suchfunktion des Treppendorfer Musikalienhändlers hat mir unter dem Suchbegriff "Bubinga" allerdings einige viele Treffer ausgeworfen...

  • 1. Wer definiert verbindlich was erlaubt ist und was nicht? Das ist das Erste, womit man die Aussage aus Bayern konfrontieren muss. Kurz: Zählt Bubinga für Thomann zu den genannten Hölzern.
    2. Mal sehen ob nach dem Verkauf der aktuellen Bestände neue Artikel aus Bubinga ins Sortiment aufgenommen werden, oder ob nur aktuelle Bestände abverkauft werden. Wenn Thomann bereits gebaute, on stock liegende Bubinga Sets verschrottet ist auch keinem geholfen.

  • Im Anschluss an die MuME ein paar Fragen:


    Gab es auf der Messe irgendwelche Reaktionen auf diese Diskussion?


    Haben Hersteller besonders auf ihre "sauberen" Hölzer, die zertifiziert abgebaut werden gepocht?


    Gab es INfos und Flyer über die Herkunft von Hölzern o.ä.?


    Gab es Rechtfertigungsversuche seitens Tama?


    [...]

  • Zitat

    Im Anschluss an die MuME ein paar Fragen:


    Gab es auf der Messe irgendwelche Reaktionen auf diese Diskussion?


    Ja, ich werde mich vermutlich Mitte des Jahres dazu nochmal äußern. Jetzt kann ich noch nicht.

  • Von Dixon wurde versichert, dass der Ankauf von Tropenholz zertifiziert passiert, jedoch moechten die aufgrund von Betriebsgeheimnissen dazu nichts veroeffentlichen. Die Frage, ob einer aus dem Forum die Zertifikate mal sehen kann, wurde aufgenommen und blieb noch unbeantwortet. Wenn ich es richtig verstanden habe, will member Broadkaster82, der bei hiesigen Importer arbeitet, jedoch fragen.


    Das waren aber die einzigen, die mir darauf geantwortet haben. ich hab auch gar nicht weiter gefragt.

  • Ich hatte auch wie Drummertarzan bei Dixon gefragt und irgendetwas von "Betriebsgeheimnissen" gesagt bekommen und dass es ansonsten ökologisch unbedenklich sein. Der nette Asiate bemerkte sogar, dass jemand mit der exakt selben Frage 10 min früher da gewesen sein...

    Meine Beiträge sind maschinell erstellt und ohne Unterschrift gültig.
    mein Set


    Elu on nagu hernes.

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