Die häufigsten Gründe für einen schlechten Live-Sound

  • Wir nehmen fast immer nur noch die gleichen Mischer, obwohl es Leute gibt, welche für weniger Geld eine größere, professionellere Anlage stellen.


    Die Mixer sind ebenfalls Musiker und wir behandeln sie wie Kollegen, welche auf der Bühne stehen. Wir sind schon ein eingespieltes Team und man kann offen und ehrlich über alles reden, Vorlieben der Musiker (bei mir: Keine Metallica Bassdrum, keine Trigger, offener Sound) sind bekannt und werden ohne große Diskussionen umgesetzt.


    Die Jungs am Mischpult bekommen jedesmal ne Setliste mit unseren Songs (Rockcover die jeder kennt), und wissen Bescheid wann z.B. ein Keyboard Solo kommt etc.


    Disziplin beim Soundcheck sollte immer Vorraussetzung sein, nichts nervt mehr wie ein durcheinander Gedudel oder bis zum Anschlag gedrehte Marshall Türme.


    Stichwort: Wie man in den Wald hereinruft so schallt es heraus
    Ich würde mich hüten, den Mischer arrogant und herablassend zu behandeln. Bildlich gesprochen sitzt der nämlich am längeren Hebel (oder soll ich Drehknopf schreiben?).

  • Ouuuuh Seven, das dürfen wir Techniker uns nur denken! ...


    Also wir (Projektband aus einem Pool von Amateuren) machen das eigentlich immer so ("Soundcheck" ist eben keine "Probe"). Beim einzigen größeren Gig (immerhin von ca. 600 Leute in der "kleinen Halle Münsterland") wurden wir sogar vom Mischmann (der die Veranstaltung das ganze Wochenende über begleitete) sehr gelobt für unsere Disziplin (beim Soundcheck aber auch beim eigentlichen Auftritt). :D
    ... und belohnt wurden wir mit einem erstklassigen Sound vor und auf der Bühne und einer sehr entspannten Atmosphäre (war auch ziemlich wichtig, wenn man das erst mal auf größeren Bühne steht).
    Wir waren ganz überrascht, weil das für uns total klar und nichts Neues gewesen war - hatten das auch nicht vorher abgesprochen.
    Aber wir verstehen uns auch eigentlich eher als "Dienstleister für das Publikum" denn als "Künstler, die gnädigerweise Leute an ihrer Genialität teilhaben lassen" ;)


    Gruß,


    Simon2.


  • Ich zitiere hier mal aus meinem heißgeliebten PA-Forum, genauer gesagt aus dem Thread Schlechte Werbung durch Veranstaltung:



    ... noch Fragen, Kienzle?


    8) Auditur et altera pars, meine Herren!


    MfG Tobias Zw.

  • Ein - wie ich denke - guter Tip gegen schlechten Livesound:


    Niemals bei einem regional bekannten Headliner mit deiner eigenen, qualitativ heranreichenden Band als Vorgruppe spielen, wenn der Headliner den Mann am Mischpult stellt ;)
    Die Geschichte ist schon ein paar Jahre her....
    Aussage unseres eigenen, anwesenden Techs: "Die ersten beiden Songs war der Sound genial, danach brachial im Keller". Auf seine Frage an den FOH, warum dies so sei: "Wenn von oben nur Scheiße kommt..."
    Nachdem der FOH freundlicherweise aufgeklärt wurde, wer ihn das eben gefragt hatte, wurde der PA-Sound allmählich etwas besser.
    Die große Unverschämtheit an der Sache ist die, daß wir freundlicherweise mal eben für die ausgefallene Vorband eingesprungen sind. So bekommt man es dann gedankt... :thumbdown:


    Ich möchte jetzt nicht den Namen der Band aus dem Obernburger Raum nennen, aber falls einer hier mitliest dürfte er wissen, welche Band gemeint ist ;)


    Achtung, das ist uns noch nie bei Veranstaltern passiert, die einen externen Verleiher beauftragt haben :whistling:

  • Da kann ich slotty recht geben! Wir haben auch schon des öfteren als Vorband der lokalen Cover-Heroes gespielt, da wurde uns von befreundeten Musiker auch immer gesagt das es net soo toll geklungen hätte, trotz der guten Anlage und des super Mischers! Aber das ist wohl Gang und Gäbe im Geschäft, wird man sich mit abfinden müssen ^^

  • Das passiert bei den Großen seit "immer" und daher machens die Kleinen und Mittleren eben auch. Da wird für die Vorband schonmal das Preset für den Systemcontroller geändert, die Limiter greifen viel früher oder der Master EQ wird einfach Bypass geschaltet. Ich hatte mal eine Band zu betreuen auf nem größeren Fest mit professioneller Technik & Crew. Mir wurde für den Auftritt ein Limit von 95 dB auferlegt, weil man Probleme mit den Anwohnern hätte. Kein Ding. Wurde gemacht. Die folgende Band die vom "Babysitter" (FoH Mensch der betreuenden Firma, der den Bandtechnikern als Babysitter unterstützend zur Seite steht) gemischt wurde kam anschließend auf gut 105 dB. Als ich den werten Kollegen fragend bei der Arbeit anblickt erntete ich nur ein hämisches Grinsen...

  • Was ist das bloß für eine unprofessionelle Scheiße...
    Naja, darüber werde ich mich erstmal keine Sorgen machen müssen; ich werde bei meinen Gigs erstmal froh sein, wenns überhaupt klingt ;) . Wenn mir das irgendwann mal passieren sollte und das wirklich nachweislich Absicht wäre, würde ich mir da sicher auch einen "kleinen Gefallen" einfallen lassen.

  • Wenn wir irgendwo vor einem Hauptact gespielt haben, hatte ich weniger das Gefühl, dass der schlechtere Sound absichtlich hingedreht wurde, sondern eher, dass sich um keinen guten Sound gekümmert wurde. Es wurden die nötigsten Einstellungen vorgenommen, sich darüber hinaus aber einfach keine Mühe gegeben, aus Desinteresse, Faulheit, was auch immer.
    Für die geringere Lautstärke war das Publikum aber meist dankbar, so kam der Tinitus erst etwa 1,5 Stunden später.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Diesen Luxus werden dir die Headliner in den wenigsten Fällen gestatten.
    Bei den "Großen" ist vertraglich auch genau festgelegt, wie die Hauptband beworben wird
    z.B. durch größere Schrift auf dem Plakat etc.


    Genausowenig wie man als Vorband Geld bekommt...
    Hier in Nbg. kann man ja ab und am im Hirsch oder auch mal in der Arena als Vorgruppe reinrutschen.
    Gage gibts natürlich keine....
    Die PA ist auch leiser und das Licht mahct auch nur ein bischen bunt.
    Der ganze Rest bleibt dem Main-Act vorbehalten.


    Und das mit dem schlechten Sound ist höchst professionelle Scheiße, da es hier
    ganz klar um Macht, Marketing und Imagetransfer geht....


    lg
    Xian

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