Sticks-Magazin: Preiserhöhung um knapp 100%. Ich krich nen Blutsturz!

  • Da stimme ich zu 100% zu. Diese ganzen Billigsachen interessieren eigentlich fast niemanden und ich finde es ehrlich gesagt ziemlich ätzend, dass die Testberichte immer so "gutmütig" sind. Wenn ein Produkt schlecht ist, dann möchte ich das auch in klaren, unmissverständlichen Worten lesen.


    Das würde ich auch gerne mal - das wird aber leider nicht passieren, zumindest nicht in einer kommerziellen Zeitschrift, die dringend auf die Kohle der Anzeigenkunden angewiesen ist. Das krasseste, was ein Redakteur machen kann, ist, dem Hersteller die schlechten Sachen wieder zurück zu schicken und ihm einen späteren Test nach einer Überarbeitung des Produkts nahe zu legen.


    Das hochwertige Equipment-Heft wäre sicherlich sehr teuer, wenn es vernünftig gemacht wäre. Und wenn sich die Beobachtungen bezüglich der Kundenstruktur des "Drumheads" generalisieren lassen, dann bestünde für so ein hochwertiges Magazin doch kein ausreichend großer Markt. Wenn das am Ende nur 2.000 Leute kaufen, dann müsste es ja im Laden 30 bis 40 Euro kosten, um ertragreich wirtschaften zu können (das ist jetzt ins Blaue hinein geschätzt, aber auch für 15 Euro würde das keiner kaufen, oder?). Hier meckern ja alle schon über 5 Euro...


    .

  • Noch billiger, aber imo genauso informativ ist es, sich regelmäßig die Jahres-Kataloge oder Hotnews der einschlägigen Drum/Percussionhändler zuschicken zu lassen.


    Würdest Du auch empfehlen statt dem Wirtschaftsteil in Zeitschriften die Anzeigenblätter von Lidl, Rewe etc. zu lesen...? :S. Also, ich halte auch rein gar nix von den Tests in den Zeitschriften, aber immerhin sind immerhin ab und zu ganz nette Interviews, Berichte oder Ankündigungen drin.


    P.S. diese ganzen Playalong CDs bringen mir persönlich garnichts, da sie allesamt ohne Gesang sind - auf den ich mich aber, gerade bei mir unbekannten Songs fixiere


    Kennst Du die Sticks eigentlich? Die Playalongs sind MIT GESANG. Man mag über die Qualität streiten, aber Gesang zur Orientierung ist dabei. :)

  • Also die ganze Equipmentgeschichte finde ich persönlich nicht so interessant. Die ist eher Beiwerk als zentrales Thema einer Printpublikation.
    Da gibt es viel zu viele andere Wege, um schneller, umfangreicher und u.U. auch unabhängiger Informationen zu bekommen.
    Ein gutes Beispiel dafür ist ja auch dieses Forum. Es ist doch viel interessanter zu erfahren, was für Erfahrungen Leute mit Equipment machen, die dieses wirklich benutzen als einen "Test" zu lesen, den irgendein Redakteur bei einer Fachzeitschrift an einem Nachmittag zusammen geschrieben hat.
    Stärken und Schwächen eines Produktes zeigen sich meist nicht zu dem Zeitpunkt, wo man das Instrument fabrikneu aus dem Karton holt und ein paar Stunden mit rumhantiert.
    Das ist ja auch der Grund, warum es diese Testberichte vollgepackt mit Plattitüden über Fertigung, Spannreifen und blabla gibt.


    Viel wichtiger wären meines Erachtens mehr Berichte über die Szene, gute Interviews, Hintergrundberichte, halt echter Journalismus zum Thema Drumming.
    Da müssen halt die Schreiberlinge vor die Tür, raus zu den Konzerten, raus zu den Leuten und darüber berichten, was in der Drumwelt so abgeht.
    Erschreckend finde ich z.b. immer die Berichte über die Musikmessen. Da werden seitenlang mehr oder weniger langweilige Bilder von Equipment gezeigt, dazu gibt es noch jeweils 3-4 Sätze zu den neusten Dingen der diversen Hersteller und das war es. Aber gleichzeitig spielen da z.b. in Frankfurt x-Drummer auf der Mumesse im Halbstundentakt, sehr bekannte, weniger bekannte, auch unbekannte Protagonisten und niemand nutzt die Gelegenheit, einfach mit denen ein paar Takte zu reden oder etwas über deren Performances zu berichten.
    Wenn es hochkommt, gibt es eine handvoll Sätze zu den allerbekanntesten Trommlern, so ungefähr mit dem Inhalt "der Trommler xyz war da und lieferte eine tolle Performance ab".
    Für ein Fachmagazin meist recht dürftig, wenn man das z.b. mal mit anderen Fachmagazinen oder Politmagazinen vergleicht. Wäre so ähnlich, als würde man über einen Politgipfel mit Politikern aus aller Welt schreiben, Obama war auch da und machte eine gute Figur... :huh:
    Genauso könnte man viel mehr bei Konzerten auftauchen und etwas über die Liveperformance, Tourstories etc. schreiben usw.
    Ist halt alles mehr Arbeit als das derzeitige Konzept, aber das wäre imho eine Existenzberechtigung für so ein Magazin.
    Und die Stärke eine Magazins in D wäre halt, das es über das berichtet, was hier passiert. Das kann man in keinem Modern Drummer lesen. Da liest du aber dann, das Drummer Kurt Whoisthatguy in Arizona eine Workshoptour macht ?( Know what I mean?


    Equipmenttests, sei es low oder High Class kann ich anderweitig genug Info finden, Drumworkshop Noten braucht eigentlich keiner und uninteressante Drummerinterviews immer mit den gleichen Fragen und teilweise auch den gleichen Leuten braucht man eigentlich auch nicht. Da sollte man sich sowohl hinsichtlich Interviewführung mehr Mühe geben.
    BTW hab ich mein letztes Drummagazin Abo so um 1994 gekündigt und seitdem vielleicht noch 5 Hefte im mehrjährigen Abstand gekauft und mich nur gewundert, das eigentlich immer genau das Gleiche drin stand wie damals, als ich über viele Jahre ein Abo hatte. Selbst in den so genannten Newsseiten standen immer noch hauptsächlich News über einen ähnlich kleinen Kreis bestimmter Drummer drin.
    Das hat mich doch sehr verwundert...

  • Wenn ich ehrlich bin, sind Drumzeitschriften bei mir ausschließlich Toilettenlektüre. Interviews und Infos über Drummer, die mich wirklich interessieren, weil sie außergewöhnlich gute Musik machen oder bei klasse Bands spielen o.ä. suche ich mir im Netz. Am meisten erfahre ich aber über die, indem ich mir CDs kaufe, auf denen die spielen. Oder DVDs. Musik ist zum Hören da, nicht zum Lesen. Aber schöne Schlagzeuge angucken finde ich gut. Anspruchslos, aber schön. ;)


    Aber wie man hier sieht, haben die Leute ganz unterschiedliche Ansprüche an so eine Zeitschrift. Gut so, vielleicht überleben ja doch alle. :)


    lg
    mac


  • Äähhh, bei mir auch... ^^


    dito...


    und bisher fand ich die die 2,xx EUR dafür auch ok. bei ca. 5 EUR allerdings überlege ich echt schon ob ich kaufe oder nicht.
    denn es steht bei weitem nicht immer etwas drin, das mich auch interessiert. persönlich find ich eigentlich die interviews am besten.
    tests sind aus meiner sicht immer viel zu wohlwollend, so dass ich nicht wirklich das gefühl habe hier objektiv aufgeklärt zu werden.
    alles andere fand ich meistens eigentlich nicht so prall... wobei ausnahmen die regel bestätigen. die geschichten von herrn vogelmann
    sind eigentlich auch immer ganz nett zu lesen. aber naja...


    für 5 EUR werd ich wohl nur zugreifen, wenn mich ein spezielles thema wirklich brennend interessiert...

  • Hi,


    wollte mich eigentlich nicht beteiligen, aber hier wird mir doch etwas zu sehr Äpfel mit Birnen verglichen, bzw. die drumheads mit der Sticks.


    Wenn man das schon macht, muss man beim Heftpreis ansetzen, nicht bei den Abo- oder Jahreskosten.


    Ich bekomme mit der Sticks für (nun leider) 4,90 € ein Heft mit CD, 4 Playalongs mit Gesang und Lead- Sheets, mehr oder weniger interessanten Interviews (je nachdem), Tests (wobei die für mich am unwichtigsten sind) und Noten in Form von Workshops.


    Mit der drumheads bekomme ich für 5,30 € ein Heft mit CD, 4 Playalongs mit ausführlicher Notation, Interviews auf Bravoniveau, Tests (die relativ "hingerotzt" erscheinen) und Noten in Form von Workshops.


    Mir erschließt sich jetzt nicht ganz, wo die Drumheads besser und billiger ist.


    Bitte um Aufklärung!

  • @ Kaiser09: Sorry, aber bisher gab es die Sticks eben nicht mit CD (meinte daher auch eben eher die anderen Zeitschriften mit einer solchen) - ergo konnte ich auch nicht hören, dass die Playalongs dort mit Gesang sind. Und das Gewiggel, um mir die Playalongs von der Sticksseite runterzuladen fand ich zu blöde, deshalb habe ich es bisher auch nicht getan.


    Ich wollte mit meinem Post auch eher aufzeigen, das ich diese Zeitschriften eher für teure, getarnte Werbeprospekte halte (obwohl ich mir zugegebenerweise im Laufe der Jahre eine Menge davon gekauft habe - was soll man denn sonst auf Klo lesen? :D ).
    Aber ich muß auch zugeben, dass diese Zeitschriften (ganz früher war das z.B. Riebes Fachblatt - imo der Urvater der Musikinstrumentenzeitschriften) vor der Verbreitung des Internets (mit Google und Drummerforum) die einzige Möglichkeit waren, um Informationen von Drums zu bekommen - es sei denn, man hatte die fahrtechnischen Möglichkeit und die Zeit, regelmäßig alle damaligen Musikläden abzuklappern (die heute üblichen, schön Hochglanz-Kataloge waren nämlich auch sehr sparsam gesäät. Ich glaube, das jährliche "Musikerhandbuch" von Musik Produktiv war eines der ersten und umfangreichsten).
    Die Zeitschriften müßten sich also vllt mal an die Zeit anpassen und entsprechende Artikel rund ums Drumthema bringen, die vllt nicht so einfach im Internet zu finden sind, wie gerade Informationen über aktuelles Equipment.
    Interessante Artikel, z.B. über den Lebenslauf/Werdegang alter (bekannter und auch heute schon wieder unbekannter) Drummer/Trommel/Becken - Firmen, sind jedenfalls recht selten.
    Und auch Artikel über alte, oft vllt schon vergessenes Equipment (z.B. habe ich letztens ich in irgendeiner Zeitschrift etwas über Simmons gelesen, sehr interessant) wären eigentlich nicht schlecht.


    Meine alten Zeitschriften sind z.B. auch immer noch ein Hort alter Testberichte (leider auch nicht viel besser geschrieben, als heute), die die preisliche und qualitative Einordnung bestimmter Marken (Becken und Drums) im Gebrauchtmarkt (Ebay) erleichtern.
    Daher wäre es grundsätzlich schon schade, wenn es solche Speziallektüre bald nicht mehr geben würde.

  • Die Zeitschriften müßten sich also vllt mal an die Zeit anpassen und entsprechende Artikel rund ums Drumthema bringen, die vllt nicht so einfach im Internet zu finden sind, wie gerade Informationen über aktuelles Equipment.


    Da stimme ich Dir ja auch vollkommen zu. Überhaupt gibt es sicher viel zu mäkeln und zu verbessern an den deutschen Magazinen. Aber wenn ich mir hier die heftigen Reaktionen wegen 2,30 EUR anschaue, dann bezweifle ich, dass sehr viele bereit wären, für ein qualitativ anspruchsvolles Magazin auch was auszugeben. Daher ist das alles wohl nur Theorie. :S

  • Interessante Artikel, z.B. über den Lebenslauf/Werdegang alter (bekannter und auch heute schon wieder unbekannter) Drummer/Trommel/Becken - Firmen, sind jedenfalls recht selten.
    Und auch Artikel über alte, oft vllt schon vergessenes Equipment (z.B. habe ich letztens ich in irgendeiner Zeitschrift etwas über Simmons gelesen, sehr interessant) wären eigentlich nicht schlecht.


    gibts in jeder ausgabe der d&p.

  • War super, ne'? :D


    Fand ich, auch gerade unter dem Aspekt der hier aufblühenden E-Drum DIY Kultur, besonders interessant, zeigt doch, dass alles schon mal da war (und fast bis heute unverändert geblieben ist).
    Ich habe schon in den 70ern so ein Pad auseinandergeschraubt, und mich gefragt, wo denn nun die aufwändige Schaltung (die den Preis der Teile gerechtfertigt hätte :D ) ist - aber das ist schon sehr Off-Topic jetzt.

    3 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Auch wenn es gewisse Antipathien dem Herrn von Bohr gegenüber zu geben scheint: von der redaktionellen Mischung her lese ich die d&p am liebsten. Gerade weil auch mal solche Beiträge über alte Firmen drinstehen (Tacton History und sowas) und die Mischung ganz interessant ist. Die Sticks hat mal mehr, mal weniger Infogehalt, die Tests sind aber halbwegs informativ, generell halbwegs solide journalistische Arbeit. Die DrumHeads ist redaktionell grauslich. Solche Tests könnte ich auch schreiben, ohne das jeweilige Produkt gesehen zu haben. Da muß man sich entscheiden, was man will. Monatliches Erscheinen finde ich halt gut, da kann man auf der Senkgrube regelmäßig die Literatur austauschen :D

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Aus meiner praktischen Sicht kann ich sagen, daß die Redakteure der Sticks und Sound&Recording, mit denen ich bisher das Vergnügen hatte, wesentlich offener sind als es hier im Thread Verlauf dargestellt wird (das heisst nicht, daß D&P/Drumheads Redakteure weniger offen sind, die haben sich halt 2008 nicht so für die E-Drum Thematik interesiert, was völlig ok ist). Will sagen: Ich bezweifle, daß mit überzogener Emotionalität, die das ein oder andere Posting enthält, irgendwas verändert wird. Wer meint, daß SEIN Thema, egal ob Doublebasebass, DIY, Vintage oder E-Drums, Playalongs oder weiß-der-Geier unterrepräsentiert ist, kann sich durchaus an die Redaktionen wenden. Das sind ganz normale Typen die mit Wasser kochen. Die haben sowohl Email Adressen als auch Telefon. Oder öffnet einen Thread "Liebes Drum Magazin, ich wünsche mir....", das ist auch sicher zielführender. Zumindest für die, die sich ein Heft zum Anfassen wünschen anstatt den Laptop mit auf's Klo zu nehmen

  • Hallo,


    ich verstehe die Aufregung nur bedingt.


    Meine Wenigkeit hat die Drummer-Bravo im Abo und zwar wegen der Sache, wegen der die beiden anderen aufgewacht sind.
    Die Franzosen waren da schon länger voraus, die Drumheads hat es hier eingeführt: Voll-Playalong mit Noten.
    Die Sticks ist nachgezogen mit Playalong mit Gesang aber ohne Noten, sondern nur Lead Sheet. Ich persönlich profitiere davon.
    Als alter Sack ohne technische Ambitionen komme ich mit CD besser klar, denn die lege ich in das Laserabtastgerät und sie läuft - ohne Fensterchen, die mich fragen, ob ich das auch wirklich machen will und ohne lustige Warnhinweise und sonstige Fehlermeldungen. Dann ein Kabel zum Aufnahmegerät (das ist bei mir kein Notebook) und dann damit in den Proberaum. Das macht Spaß und ich hätte mir gewünscht, dass es das früher schon gegeben hätte.
    Interviews sind in der Drumheads in der Regel furchterregend und führen zu einem short dump (gut, dass man sie im water closet liest). In der Sticks fand ich immer schön, dass da auch mal die Menschen aus der zweiten Reihe portraitiert wurden. Die Drums and Percussion hatte die ausführlichsten Interviews und redaktionell das gesteigertere Niveau.
    Dass die Testberichte grundsätzlich selbst bei Kenntnis der Zeugnissprache nur bedingt aussagekräftig sind, ist ja hinlänglich bekannt. Wenn ich so ein Heft kaufe, dann wegen der Bilder oder vielleicht mal einem älteren Herren, den ich mal reden hören will.


    Im Vergleich zu anderen Magazinen ist die Preispolitik wohl normal, die Erhöhung ist marketingtechnisch wohl ungünstig in dieser Weise, der Preis selbst im Vergleich zur Drumheads ist weniger außerordentlich.


    Ein Magazin nach meinem Geschmack würden viele Leute nicht lesen wollen und es wäre auch noch sauteuer. Der Modern Drummer hat da gut Lachen: Amerikanisch versteht die ganze Welt. Bei den britischen Magazinen sieht es schon wieder dunkler aus. Die Franzosen machen noch ganz schöne Sachen, aber da hapert es bei mir doch zu sehr mit der Sprache (die Noten verstehe ich ganz gut, den Rest nicht).


    Grüße
    Jürgen

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