Toms ohne Reso

  • Hallo liebe Communtiy !
    Ich war letztens mit im Proberaum der Band eines Freundes. Habe mich natürlich zuerst fürs Schlagzeug interessiert, dass dort stande. Da ist mir glatt aufgefallen, dass der an seinen Toms keine Resos dran hatte. Als er dann spielte, fande ich den Klang jetzt eigentlich nicht hundsmieserabel, wie ich es eigentlich erwartet hatte. War sogar eher positiv überrascht, jedoch habe ich sowas noch nie zuvor gesehen, so ein Tom ohne Reso dran. Ist das durchaus üblich, dass man die weglässt?
    Ich würde mich über Meinungen und evtl. Erfahrungen von euch freuen.
    Schonmal danke im Voraus
    Mfg Kenny

  • Wenns dir gefällt, mach! Das Sonor Force 3003 meines Dads würde ich auch ohne Resos spielen wollen. Was ein herrlicher Sound war das beim ausprobieren!!! Der hat nur Angst um die Gratungen.

    "The rock and roll business is pretty absurd, but the world of serious music is much worse." FZ
    "
    So Jesus, Ghandi, a wizard and a jew walk into a bar..." DaveyDooM92 auf Youtube über Liquid Tension Experiment

  • Achso ist das. Das habe ich garnicht gewusst :D danke Jürgen. Und warum macht man das? Also, welche Auswirkungen hat das auf den Klang? Mir ist hauptsächlich aufgefallen, das der Nachhall dadurch nicht ganz so stark ausfällt, wie bei Toms mit Resos.

  • Hallo,


    ein Fell ist schneller gestimmt als zwei.
    Der Klang wird trockener, direkter.
    Man kann ein Mikrofon leicht unten positionieren und wieder entfernen.
    Insgesamt einfachere Handhabung.
    Um es auszuprobieren und die Gratungen nicht offen zu haben: alte Felle unten aufziehen und bis auf einen kleinen Rand ausschneiden, so dass praktisch alles offen ist, aber die Gratungen durch die Restfolie geschützt werden (so sah meine erste richtige Bass Drum aus, als ich sie gekauft hatte). Das war damals auch (noch) modern.
    Mir persönlich gefällt allgemein der Klang von zwei Fellen besser, für perkussive Sachen finde ich das interessant und dafür habe ich ja noch ein paar RotoToms (die haben auch nur ein Fell).


    Grüße
    Jürgen

  • Interessantes Thema. Ich bin da nicht so bewandert, deshalb wüsst ich gern, warum die Gratung kaputt gehen (können) wenn kein Fell aufliegt?

    Die Wahrheit gleicht einem nassen Handtuch. Dir selbst nützt sie nichts, aber du kannst sie jemand anderem um den Kopf schlagen.

  • Geht eher ums fallen lassen etc. . Ich denke wenn die Toms anständig montiert sind und derjenige der sie trägt beim Um-Aufbau usw. nicht gesoffen hat, passiert da garnix.

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  • Der Klang von Concert Toms hat mir schon immer gefallen. Fills kommen damit (natürlich auch durch eine entsprechende Spielweise) besonders perkussiv und melodisch rüber. Für heutige Hörgewohnheiten mag dieser Sound etwas angestaubt oder retro-mäßig erscheinen, wobei viele Trommler nach wie vor Roto-Toms oder Octobans spielen, welche ja prinzipiell in eine ähnliche Richtung gehen. Dieser besondere Reiz bei Concert Toms kommt allerdings erst ab einer gewissen Anzahl an Trommeln zum Tragen; Ein kleines 22-13-16-Set würde kaum die Möglichkeit bieten diese charakteristischen Eigenschaften auszuspielen, denn im Vergleich zu Trommeln mit Reso-Fellen sind Concert Toms eigentlich nicht dafür gemacht, verschiedene Facetten durch unterschiedliche Spielweisen aus einer einzigen Trommel herauslocken zu können. Der Effekt ergibt sich dabei eben erst durch die Kombination verschiedener Trommeln.


    Ursprünglich kommen diese Geräte aus dem Bereich "Orchestral Percussion". Populär wurden sie am Drumset dann in den 70ern im Bereich Rock/Pop, häufig auch Progressive Rock, Hardrock/Metal oder auch Disco, Funk, Fusion etc., während man sie unter Jazzern (im traditionellen Sinne), Folk-Musikern bzw. generell in akustischer Musik eher selten bis gar nicht vorgefunden hat.


    Einige Hersteller bieten sowas heute noch an, z.B. Yamaha, Pearl, Premier, Ludwig, Mapex etc., aber meistens in sehr begrenzter Auswahl an Finishes.

    Das ist fein beobachtet!

  • Ein kleines 22-13-16-Set würde kaum die Möglichkeit bieten diese charakteristischen Eigenschaften auszuspielen, d


    Grundsätzlich mit allem andern einverstanden, nur das wäre etwas zu relativieren: mein erstes Seit war dunnemals ein Gretsch in den Größen 20/12/14, normale Toms, die ich aber ohne Reso gespielt habe (bzw, bei Kauf dieses gebrauchten Sets waren keine Resos drauf und ich habe das so gelassen):
    Der Sound war die Hölle: Zwar percussiv, aber voll und tönend und ziemlich laut. Die Dinger klangen wie normale Toms, nur viel direkter im Anschlag und viel mehr Bauch, und immer wie leicht abgemikt. Und das mit einfachen Single-Ply-heads, coated oder clear.
    Ich hatte bei Live-Auftritten so stets einen wunderbaren lauten Tomsound, der mit der Lautstärke der Snare harmonisch mithalten konnte, was im Ergebnis immer einen sehr schlüssigen Gesamtsound brachte.
    Später dann-bis heute- stelle ich dagegen fest, dass bei nicht abgemikten Sets in einer LiveSituation die Toms zumeist ab einer bestimmten Entfernung lautstärkmäßig abfallen und ich nach wie vor nicht so sicher bin, ob in manchen Fällen nicht das Spielen ohne Resos einen besseren Gesamtsound bringen würde.
    ........... okay, vielleicht lags aber auch an den wunderbaren Gretschkesseln.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Alles kommt mal wieder -
    Wenn morgen bei MTV ein Dauerhit gesendet wird mit einem Trommler, der ohne Resos spielt, wird (mal wieder) ein "neuer" Trend gesetzt.


    Da kann man sich jetzt schon auf neue Fragen hier im Forum freuen:
    "Welches Set klingt ohne (bzw. mit ohne) Resos am besten?"


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Mann muss diesen speziellen Sound mögen. Das ist absolut Geschmacksache und über die "Wichtigkeit" von Resonanzfellen wurde hier ja schon eifrig diskutiert.
    Ich spiele u.A. ein Set mit 9 Trommeln ohne Reso. Schlagfelle sind von Evans (hydraulics). Doppellagige Felle mit Ölfüllung. Bassdrum trägt ein EQ4. Ich würde den Sound als kurz, trocken/ perkussiv, attackreich, knallig und offen bezeichnen.

  • Hi also bei toms ohne reso bekommst zum einen die stimmung schneller hin und zu andern verändert sich der Klang da er nicht durch ein 2 fell abgedämmt und weiter geben wird die ersten schlagzeug die es überhaupt auf dem Markt gab hatten keine Reso fell !!!



    Mit freundlichen grüßen schlagwerker


  • die ersten schlagzeug die es überhaupt auf dem Markt gab hatten keine Reso fell !!!


    Könntest du bitte mal näher beschreiben, von welchem Markt und von welchen Schlagzeugen du sprichst?
    So allgemein ist deine Aussage einfach nur falsch.


    Edit: Vielleicht noch was zum Thema: Ich war mal stolzer Besitzer eines Ludwig Quadra Plus in black Vistalite und fand den Sound bei einfelligen Toms mit großem Durchmesser (ich benutzte nur das 14er und das 16er Tom zusammen mit dem 18er Standtom) durchaus reiz- und druckvoll.

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    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

    Einmal editiert, zuletzt von BuddyRoach ()


  • Könntest du bitte mal näher beschreiben, von welchem Markt und von welchen Schlagzeugen du sprichst?
    So allgemein ist deine Aussage einfach nur falsch.


    So falsch ist die Aussage garnicht - die ersten Jazz Drummer, die mehr wollten als eine Riesenbassdrum und eine Snare, hängten sich sogenannte "China-Toms" (das waren quasi so eine Art Bongos, siehe Post unter mir von <BuddyRoach>, oder hier: http://www.pas.org/experience/…ction/chinesetomtoms.aspx) ans Set, desweiteren auch noch Woodblocks und ein "Abschlag"-Becken (heute Crash) dazu, um mehr klangliche Abwechslung zu haben.


    Oder sowas:

    3 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • sogenannte "China-Toms"


    Meinst du diese hier?




    Die weitere Entwicklung waren dann Toms, die von Weitem wie Concert-Toms aussahen, da sie nur fürs Schlagfell Stimm-Mechaniken besaßen.
    Das Reso war wie bei den China-Dingern genagelt.

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