Dieser Drummer singt nicht in Bayreuth

  • Der Mann kann über Hakenkreuz oder Nicht-Hakenkreuz sagen, was er will. Ich bin allerdings gespannt, welche Geschichte er zu der Yr-Rune auf der anderen Seite hat...

  • @ Daniel
    Ja das Symbol wurde von gewissen Personen verwendet. Und weiter? Ich will ja in keinster Weise irgendwas verherrlichen, allerdings finde ich das Kreuz bedeutend anstößiger als eine altnordische Rune. Und was er damit aussagen will ist eine andere Sache. Meiner Meinung nach ist das allerdings nur ein altes Symbol zur Verzierung.

  • Da wäre ich mir nicht so sicher ;)


    Beim Bildervergleich


    vorher

    ./. nacher


    wird deutlich, wie lächerlich die Ausrede mit dem "von vornherein geplanten" Stern und wie glaubhaft die Entschuldigung der Jugendsünde ist.


    Diese allgemein übliche, verharmlosende "Onkelz-Argumentation" bei jeglicher vergangenen Nazi-Symbol- und -Duktus-Verwendung ist mir persönlich ja sowas von verhasst. Da kann man sich über frisch übertätowierte Ausreden seinen Teil denken.


    "Nein, ich bin nicht politisch, ich habe nur solange Kennzeichen des dritten Reichs benutzt, wie es mir was eingebracht hat."
    (Zitat eines Opportunisten)

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Hallo,


    was soll man dazu noch sagen?


    Wer dann zwischenzeitlich "Apfelschorle statt Wodka" trinkt und seine "Jugendsünden" als "gute verrückte Sachen" bezeichnet, die "keine politische, sondern nur eine spirituelle Bedeutung" (meint er da jetzt das kopfüber stehende Pentagramm oder doch die nordische Schwarzmetall-Blut-und-Boden-Romantik?), dem glaubt man, dass er "Musik studiert, weil er damit nicht zum Militär musste".


    "tattoos lassen sich auch entfernen... wenn man denn will... "
    Aber überdecken ist doch viel authentischer. Dann kann man seinen alten Fans sagen, dass man ja in der Tiefe des Herzens noch bei ihnen ist und sie bitte Verständnis dafür haben sollen, dass man aus Karrieregründen, das nicht mehr so offensichtlich tragen kann und den neuen Fans erzählt man einen Haufen Dünnpfiff, dass es kracht.


    Das mit dem Pazifist finde ich echt niedlich.
    Ob das im Schwarzmetall "seriös" ist?


    Grüße
    Jürgen

  • Provokationsmodus ein
    Sorry, aber ich weiß garnicht, warum sich alle aufregen - aber dieser Mann passt doch in ein, kultursubventioniertes Theater, wo ein, nachweislich** "Nazigedanken-affiner" Komponist heute immer noch verehrt und glorifiziert wird, wie die sprichwörtliche "Faust aufs Auge" :D .
    Und alle " Großen" dieser Welt beweihräuchern sich auch noch selbst, indem sie einmal im Jahr nach Bayreuth pilgern - allein schon deshalb darf dieser "Tempel" mit nichts Braunschwarzem in Verbindung gebracht werden, da geht so ein, wenn auch sicher guter Wagner-Sänger (was man so hört, sogar die VeranstalterInnen geben das ja auch zu), garnicht - das schadet einfach der Vermarktung des Spektakels und vor allem der "Nebeneinnahmen" (Hotels, Souvenirs,etc...., wieviel Prozent von diesen Einnahmen kommen eigentlich wieder zurück in den gemeingesellschaftlichen Kulturpott?).


    **http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Wagner (ziemlich weit unten im Artikel: Wagners Antisemitismus).
    Provokationsmodus aus


    P.S. Dummerweise mag ich auch noch die Musik von Wagner, obwohl ich nun wirklich nichts mit dem schwarzbraunen Gedankengut am Hut habe - man sollte vllt die Musik ( für Texte gelten natürlich andere Regeln) generell von den sonstigen Gedankengängen eines Komponisten/Sänger/Instrumentalisten*** getrennt betrachten/hören, finde ich - aber glorifizieren sollte man die Komponisten dann auch nicht.


    *** Korki hat Recht (s.u.)

    8 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • man sollte vllt die Musik generell von den sonstigen Gedankengängen eines Komponisten getrennt betrachten/hören, finde ich


    Das müsste doch dann auch für Sänger gelten, oder? ;)
    Schwierige Kiste. Den Herrn kenne ich nicht (also den Sänger, Wagner kenne ich schon...). Als ich sein Statement gelesen habe, klang das ja recht einleuchtend. Man wird in Deutschland schließlich recht oft und schnell in braune Schubladen gesteckt. Als ich dann am Ende das Foto gesehen habe, musste ich aber fast lachen. So ein Vollidiot.
    Aber was würde / müsste man machen, wenn (rein hypothetisch) der Herr seine beschiessene Vergangenheit eingestehen und sich dafür entschuldigen würde? Stichwort Jugendsünde. Wie ist das in so einem Fall mit der zweiten Chance versus Glaubwürdigkeit? Schwierige Kiste.


    Scheint hier allerdings irrelevant. Ich sehe weder Reue noch Glaubwürdigkeit.

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Scheinbar beschränkt es sich bei diesem Herren nicht nur auf "zweideutige" Symbolik, auf die alle Medien kommen: heute.at


    In der Tat ist die Unterarmtätowierung auf diesem T-Shirt zu finden.


    Ich musste, als ich den Herren bei aspekte gesehen habe, schon sehr schlucken. Seine Ausreden klingen wenig glaubhaft und werden von ihm scheinbar nur abgegeben, um weiter seine Opernkarriere verfolgen zu können.


    drummintom

  • Nuja, das Burzum Shirt sehe ich jetzt nich so kritisch.
    Das hab ich selber und mich plagen deswegen keine Gewissensbisse.
    (Ich weis das einige das hier anders sehen, aber das ist meine Meinung)


    Das Brusttattoo hingegen ist wirklich ein riesen Witz und die Geschichte
    dazu bringt mich wirklich zum lachen, auch wenn es sicherlich eher traurig ist.

  • Nach Aussage der Festspielleitung hat der Tätowierte auf eigenen Wunsch
    den Dienst quittiert. Das ist für mich sehr glaubhaft. Er hat es halt erst
    jetzt gemerkt. Stellt Euch doch nicht so an. Und wenn die Veranstalter das
    Thema Antisemitismus erst nehmen würden, hätten sie den Hügel dort
    schon längst eingeebnet. Machen sie halt nicht. Ein Verwirrter singt die
    Werke eines Verdrehten. So what? Ärgerlich ist nur, daß der ganze Schmarrn
    mit zig Millionen von Steuergeldern subventioniert wird.


    Wahrscheinlich sehe ich das alles wieder zu überkritisch. Der Karl Carstens
    - unser Wanderpräsident - war bis zum Schluß in der NSDAP, der Grass in
    der Waffen-SS, dann ist es doch nur konsequent, wenn man Wagner, der
    mit den Juden auch so seine Probleme hatte, mit seiner persönlichen
    wallawalla Wallhalla ehrt. Das entspricht voll der Corporate Identity der
    Bundesrepublik Deutschland AG.


    fwdrums




    Ich war mal dort und hab mir den Mumpitz angeschaut. Mann, was ist das für ein
    abgedrehter Gehirnquark. Keine Ahnung was Richie genommen hat. Aber heute
    käme er dafür garantiert in den Knast - zumindest dafür.

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

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