Trommeln - Becken als Wertanlage?

  • Als Geldanlage würde ich Drums/Becken eher nicht sehen - als Geldwerterhalt allerdings schon.
    Wenn du z.B. gerade ein tolles Set/Becken kaufen möchtest, kaufe es jetzt - dann hast du ab sofort Spass daran/damit.
    Wer weiß denn schon, ob das Geld im nächsten Jahr überhaupt noch soviel wert ist, wie heute, mit dem dummen Nebeneffekt, daß du dann dieses Set garnicht mehr kaufen könntest - das Set, heute gekauft, behält aber auch bei einer Inflation, zumindestens für dich, seinen (Spiel/Spass)-Wert.
    Auf eine Wertsteigerung würde ich allerdings nicht spekulieren.
    Im Gegenteil, denn wenn du weniger Geld zum Ausgeben hast, haben andere Menschen auch kein Geld zum Rausschmeissen - das nur zum Thema "Sammeln" (egal ob Drumteile, Briefmarken oder Ü-Eier) als Notgroschen, alles völliger Blödsinn.

  • Seltsame Idee ...


    Es ist doch klar: Ein Gegenstand, der ernsthaft als Spekulationsobjekt* taugen soll, muss makellos sein. Von daher hab ich bei Gebrauchtgeräten schon erhebliche Zweifel. Wenn man sich dann vor Augen führt, dass - nochmal: zum Zwecke eines Spekulationsgewinns - ein Instrument seiner eigentlichen Verwendung entzogen wird, dann wird's richtig idiotisch. Ein erhabenes, großartiges Becken ... in feinstes Tuch gehüllt, bestens temperiert in stabilem Case aufbewahrt. Na toll!


    Ich trinke auch lieber einen guten Wein, als dass ich einen erheblich besseren und teureren mit Gewinnabsicht perfekt im Keller lagere, damit ihn einst mal jemand anderes trinken und ich versonnen durch ein Bündel Hunderter blättern kann. Kurz: Ein Schlagzeug ist ein Musik- und kein Finanzinstrument.


    meint
    Hajo K


    * Es geht ja hier nicht um die Freude über ein gelungenes Geschäft: Ludwig Schnarre für dreieinhalb Hunderter in der Bucht geschosssen, liebevoll restauriert, gespielt, gepflegt, geliebt und dann aber für den doppelten Preis veräußert. Das ist der normale Gebrauchtmarkt. Hier wird ja bewusst der Vergleich zu Investments in Gold und Immobilien gezogen. Das ist Finanzmarkt. (OT: Die Eurokrise treibt ja gerade mal wieder tolle Blüten. Die nächste Blase kommt bestimmt ... Hurra, hurra, ich habe ein Sonor Glockenbronze für nur 20.000 in der Bucht erstanden, die ist heute schon 30.000 wert. Toll ...)

  • Sorry, aber Leute mit solchen Ideen sind imo die gleichen Spekulanten, die seinerzeit z.B. angesagte Pink Floyd LPs gekauft, sie nie gehört, aber gleich in Folie eingeschweißt haben und dann jahrelang auf eine Wertsteigerung hofften.
    Heute könnten sie diese LPs tatsächlich zu einem ordentlich höheren Kurs verkaufen, tun es aber nicht, da sie mittlerweile so sehr an ihrer "Sammlung" hängen oder darauf warten, dass es noch mehr Geld dafür gibt.
    Fazit: Diese Leute werden ihre LPs nie!! verkaufen, das damals ausgegebene Geld ist für sie somit auch futsch.
    Außer Spesen, nichts gewesen :D

    2 Mal editiert, zuletzt von Hammu ()

  • Lustige Erklärung, aber das wichtigste lässt du aus:
    Die meisten Devisen sind/waren an Gold gekoppelt.
    Deshalb haben auch viele/alle Staaten der Erde einen gewissen Vorrat an Gold.


    Das mag momentan auch noch so sein, aber es sind definitiv nicht mehr 100% davon mit gold gekoppelt. Es gibt da so debatten das auf 1% runterzufahren... nicht zuletzt aufgrund von Überlegungen die sich in meinen lustigen bemerkungen widerfinden. Wenn man was mit geldscheinen bezahlt. dann ist as allein der glaube in die Werthaltigkeit dieses Papierstückes, der und vom tausch unabhängig macht. Wenn man die werthaltigkeit demonstrieren will indem man für jeden Geldscein goldreserven hortet, dann stellt sich die frage, was an gold oder edelmetallen so werthaltig ist. Da ist viel mythos mit im spiel. Am ende stellt sich die gleiche Glaubensfrage wie beim Geldschein.
    Aber treten wir das nicht aus...das sprengt den rahmen des threads ^^ .


    Was Luddie da anklingen hat ist durchaus ein punkt,den man berücksichtigen sollte. Wertsteigerungen setzen vorraus, dass sich angebot und nachfrage finden. Wenn es Verkaufsplattformen im internet gibt, dann ist es eher umgekehrt. Findet man käufer, erzielt man auch eine gewissen preis. Wenn es das internet nicht mehr gibt kann sich die Beckensammlung auf einem bergbauernhof in den schweizer Alpen schnell als Fehlinvestition erweisen. Wie viele Trommler sind da durch einen fußmarsch zu erreichen und wer ist dann auch noch an dem was man hat interessiert? Vielleicht findet man eher einen Metallhändler, der aber nur den Wert der Legierung bietet. Und je schneller man was loswerden muss, umso höher sind die Preisabschläge. Man findet nur eine begrenzte anzahl potenzieller interessenten. Darunter müssen sich aber nicht die 10 Meistbietenden befinden, die durch das internet erreichebar irgenwo weit weg am anderen ende Europas sitzen. Durch verkaufsplattformen im Netz wendet man sich an einem größeren kreis Potentieller Interssenten und damit steigt die chance jemanden zu finden, der mehr bietet als die Hand voll Kandidaten im näheren Umkreis.
    Man muss da auch immer dran denken, dass Becken nur für Schlagzeuger einen Gewissen wert darstellen und da sind wir eher ein Nischenmarkt. Den Wert so einfach auf den Rest der Bevölkerung zu übertragen schlägt wahrscheinlich fehl. (Ich weise da mal auf die K Hihats hin, die jemand im Sperrmüll gefunden hat...siehe glückspilz thread).


    LG

  • Ich habe meine Spizzichino-Becken gekauft, weil ich sie gern spiele und tatsächlch das ein oder andere wieder abgestoßen, das nicht ganz zu dem Rest passte. Soviel zum Beweggrund der Anschaffung. Die Becken sind aber inzwischen einiges mehr wert als die Kaufpreise, dabei macht es erstaunlicherweise keinen Unterschied, ob neu oder gebraucht gekauft. Da ich sie spiele, sind sie inzwischen alle gebraucht.
    Leider liegt der Wertzuwachs am Tod des großen Meisters, dem ich noch viele Jahre gegönnt hätte.

  • Kauft euch doch mal das Überschnäppchen auf dem Gebrauchtmarkt, legt es 10 Jahre in die Ecke, zieht davon die Inflation ab und kuckt was noch übrig bleibt. Wenns gut läuft behalten die Sachen ihren Wert....

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • ... also für schlechte zeiten würde ich an deiner Stelle
    in Schrotgewehr, Munition und sauberes Wasser investieren.


    Ich liebe Vintage Sachen würde aber nur das Zeug kaufen und "sammeln" das
    ich auch bereit bin zu spielen. Allerdings kann es schon mal vorkommen das Du ein Vintage Schätzchen günstig findest und dann
    gut wieder verkaufen kannst. Ich hab alte K's (Türkei), alte A's (40er-60er USA), ne Gretsch Roundbadge Snare,
    und so manches von Sonor was nicht so häufig bei ebay zu finden ist. Ich will das Zeug auch benutzen
    und das heißt nicht, dass ich nicht sehr darauf aufpasse und die Instrumente pflege!


    Ich denke es gibt in Europa noch raum für nen richtig guten Vintage Drum Laden! Die Frage ist ob sich das überhaupt rechnet!

    SCIENCE FOR THE WIN!
    Ich habe Interesse an; Zildjian K-Istanbul und Avedis Rides und Hihats (bis ende 60er) sowie Sonor Drumsets bis 1990! :thumbup:

  • Hallo zusammen,


    da ich ja auch schon ein bißchen Erfahrung habe, was den An- und Verkauf von Schlagwerkzeugen zu tun hat, würde ich die Eignung unserer Instrumente als "Finanzinstrument" auch eher verneinen.


    Den Aspekt der Wertanlage kann man vielleicht in ganz geringem Maße noch gelten lassen, zumindest, wenn es sich um Gebrauchtinstrumente handelt.


    Aber es ist wie überall: grundsätzlich entsteht ein Markt genau dann, wenn es mindestens 2 Marktteilnehmer gibt - einen Anbieter und einen Nachfrager. Besser für den Anbieter wird es, wenn mindestens noch ein weiterer Nachfrager dazu kommt, der die angebotene Ware genauso haben möchte wie der erste Nachfrager. Kann der Anbieter nicht zwei vergleichbare Waren liefern, um beide Anbieter zufriedenzustellen, wird sehr wahrscheinlich der Preis entscheiden.


    Wenn z.B. nicht ein Nachfrager klar erkennen lässt, dass er vorhat, die Ware nach dem Kauf einer anderen Behandlung zu unterziehen, als man es selbst machen würde, kann bei entsprechender Nachfrage auch ein andere Entscheidung fallen: ich freue mich immer, wenn ich sehe, dass meine Instrumente in gute Hände kommen, die auch den "Wert" schätzen (ganz unabhängig vom finanziellen Wert - mir tut es immer weh, wenn ich ein verranztes Set sehe, egal, wie viel es mal gekostet hat).


    Dafür ist es dann aber eben nötig, dass weitere Nachfrager vorhanden sind - und da ist der Markt sehr eng. Natürlich gibt es den ein oder anderen Sammler, der gerne mal einen Lagerraum/Keller/Dachboden etc. vollstellt, aber im Vergleich zu z.B. Automobil-Oldtimern oder Sammlern von Uhren sind das weltweit gesehen sehr wenige.


    Ich hatte auch schon seltene Sets im Besitz, bei denen ich dachte, (auch wertmäßig) etwas besonderes zu haben, beim Verkauf kam es aber ganz anders... Daher lässt sich das pauschal glaube ich in unserem Bereich eher ausschließen, (große) Gewinne zu machen (vor allem wenn man die ganzen anderen Faktoren wie Kapitalbindung, Verzinsung, Inflation, erhöhter Aufwand bei der Lagerhaltung, Pflege, Aufwand beim Transport, Zeitaufwand der handelnden Personen und vieles mehr einrechnet... - da ist das bereits genannte Gold wesentlich einfacher zu handhaben (OT: ich hab' mal nicht schlecht gestaunt, als mir ein Kunde vor einigen Jahren in einem Gespräch mal völlig unvermittelt einen 1Kg-Barren auf den Tisch legte, weil er wissen wollte, wie ich bezüglich die Lage einschätze... Ich war ziemlich erstaunt, wie klein so ein 1-Kilo-Barren ist!)).


    Fazit: lieber Spaß an seinen Instrumenten haben (der auch mal daran liegen kann, es eingängig zu betrachten und tolles Handwerk zu würdigen) - aber als Wertanlage würde ich lieber etwas mit mehr Marktgängigkeit vorziehen.


    Viele Grüße


    Jens

    Galerie


    Amateure üben solange, bis sie es richtig machen. Profis trainieren solange, bis sie es nicht mehr falsch machen können.

  • Im Gegenteil, denn wenn du weniger Geld zum Ausgeben hast, haben andere Menschen auch kein Geld zum Rausschmeissen - das nur zum Thema "Sammeln" (egal ob Drumteile, Briefmarken oder Ü-Eier) als Notgroschen, alles völliger Blödsinn.


    Ich habe das - also ich bin kein Finanzexperte - anders gehört: Geld ist immer genügend im Umlauf und auch zur Genüge vorhanden, nur verändert sich die Verschiebung und Aufteilung. Momentan sei es so, als ob die Großen immer mehr und die Kleinen immer weniger bekommen. Deshalb muß es dann nicht zwangsläufig heißen, daß wenn das Geld bei mir knapp wird es auch beim Nachbar knapp ist.


    Weil hier auch das Tama Cordia angesprochen wurde: also ich finde so ein Schlagzeug ist zumindest auf dem europäischen Markt keine gute Wertanlage. Da ich mittlerweile erfahren habe, welches Set es ist (hehe, danke hier dem Thrad "was ist dat olle Teil noch wert) verkaufe ich es nicht für einen Appel und ein Ei (dann spiele ich es lieber) und für den Preis den ich möchte, findet sich kein Käufer. :)

  • Selbst, wenn eine vermeintliche Rarität den Weg in das eigene Warenlager gefunden hat, gibt es u. U. keine Garantie für Wertbeständigkeit. So wird dann plötzlich in der Schweiz eine Serie wieder gehämmert und abgedreht, die im letzten Jahrhundert ausgelaufen ist. Nun, vorausgesetzt, der Klang ist mit dem alten Blech identisch, würde ich lieber das neue, unbespielte Becken kaufen oder für das Alte zumindest keinen Preis, der über dem des Neuen liegt berappen. Gut, es gibt immer noch Leute, die behaupten, das Alte klingt eben wegen des Alters besser. Schmutz und Fein-Hämmerung mittels Trommelstock durch jahrzehntlanges Spielen lassen so einen Schluss zu.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Wenn ich hier so mitlese müsste ich eigentlich meine These "Trommeln und Becken als Wertanlage" in "Verkaufen, so lange es noch einen Markt dafür gibt" ändern ;(
    Eventuell verkleine ich meine Sammlung auf die Teile, die zumindest für mich wertvoll sind (Tama Superstar in Sunburst, Tama Artstar II in Birds Eye Maple, einige Gongtoms, die Tama Snares und einige Paiste und Zildjian Becken; neben den Sachen, die ich Live und im Studio spiele).
    Wenn ich ehrlich bin, steht der Rest of nur in der Ecke rum und wird auch davon nicht mehr wert (darunter ein Tama Arstar II in weiß mit schwarzer Hardware, ein Tama Artstar1 und ein Tama Granstar)

  • drumzeug eher weniger, aber ne '72er gibson les paul gold top ist durchaus geeignet. mein vater hat mal eine gekauft für 10.000 oder so und sie für 17.000 wieder verkloppt nach 10 jahren ...

    sieg natur.

  • GuerillaRadio:


    Wenn Du Dich jetzt wirklich zu einem Verkauf entschliesst, sieh Dir mal meine Signature an! :D

    Suche TAMA Artstar Cordia Snare 14x5 und 20" Floor Tom, sowie TAMA Mastercraft und Starphonic Snares. Auch eine Ludwig Supraphonic 6,5 tube lugs (LM 402 T)


    Suche TAMA Starclassic Bubinga NCD BN (Natural Cordia Black Nickel Hardw) Bass Drum, 22 oder 24


    Suche Paiste Sig Line Reflector Bell Ride 22 "Powerslave", Top von Sound Edge und Power HH 14, sowie Heavy China 20, Full Crashes und grosse 2002er Crashs! Giant Beat 19" und 22" :P

  • Ich denke mal, daß man an die Sache "Wertanlage" einfach emotionsloser rangehen müßte. Ich als Schlagzeuger könnte das bei Trommeln und Becken nicht, weil an jedem Teil (auch wenn es mir nicht immer so zusagt) immer mein Herz dran klebt. Um es wirklich als Wertanlage zu betrachten, müßte man dann dazu noch richtig Schotter haben, etwas seltenes auf dem Markt befindliches im besten Zustand (vielleicht neu?) kaufen, es an einem sicheren trockenen Plätzchen horten und dann vor allem eines haben: GEDULD UND ZEIT es nach Jahrzehnten wieder emotionslos zu verkaufen. Das sind für mich dann die typischen Zeichen für einen Geschäftsmann.
    Selbst wenn ich ein Instrument um 10.000 kaufe und es nach 10 Jahren um 7.000 17.000 verkaufe: ok ich habe einen Reingewinn von 7000 gemacht, aber bin ich damit viel reicher geworden, wie war die Inflation nach 10 Jahren? Wie haben sich die Preise entwickelt? Wie stark ist der Euro? Und vor allem: was mache ich jetzt mit 7.000? Groß damit prahlen (nicht falsch verstehen auch für mich sind 7.000 eine Menge Geld) oder die Zukunft sorgenlos für meine Kinder kann ich damit auch nicht sichern...

    Einmal editiert, zuletzt von tschino ()


  • Selbst wenn ich ein Instrument um 10.000 kaufe und es nach 10 Jahren um 7.000 verkaufe: ok ich habe einen Reingewinn von 7000 gemacht, aber bin ich damit viel reicher geworden, wie war die Inflation nach 10 Jahren? Wie haben sich die Preise entwickelt? Wie stark ist der Euro? Und vor allem: was mache ich jetzt mit 7.000? Groß damit prahlen (nicht falsch verstehen auch für mich sind 7.000 eine Menge Geld) oder die Zukunft sorgenlos für meine Kinder kann ich damit auch nicht sichern...

    :D ok, so kann man das auch sehen. Irgendwoher muss sich bei den Spekulationen ja der Mehrwert generieren. Die einen gewinnen und die anderen auch ...Ich würde denn wahrscheinlich die 7000,- wieder investieren, wos doch gerade so gut läuft.


    Also, solange durch die Investition im Beispiel kein Gewinn erwirtschaftet wird, sind 10000 immer mehr als 7000 - in jedem Fall, unabhängig jeder denkbaren Kursentwicklung. Wobei , vielleicht würden aus 10000 Euro 7000 Neuro...dann müsste man ggf. nochmal nachrechnen.

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