Ein neues Set soll her... Frage zur Bass Drum

  • Moin,


    ich habe mir überlegt, da ich zur Zeit eh in die Musik viel investiere u. a. für InEars und Pult, mir auch noch ein neues Set zukaufen (wohl im 1. Quartal 2014). Das trifft sich ganz gut, da mir meine alten Standardgrößen 10x10, 12x11, 13x12 bei den Toms eh zu groß sind und man diese der Tama Sets aus den 90ern nur schwerlich kürzen kann.


    Habe mich zur Zeit etwas auf Sonor eingeschossen und da liebäugel ich momentan mit den Stage 3 und den S-Drive Ausführungen.


    Die Stage 3-Varainten haben ein Kesselset mit 22X17,5 BD, 10x8, 12x9 und 16x16 Toms bzw. FT
    Die S-Drive verfügen über 22x20 BD, 10x6,5, 12x7, 14x12 und 16x14 Toms bzw. FT


    Klar, ich werde beide Sets mal anspielen und auch mit anderen Sets die vergleichbar sind, vergleichen.
    Aber eine Frage habe ich zur 22x20 BD ... kann man die auch mit Loch im Fell funkig, kurz und fett stimmen? Auf mich macht die Wumme einen fast überdimensionierten Eindruck im Vergleich zu den Toms und sieht für mich eher nach Einsatzgebiet Rock und härter aus?!


    Besten Dank für Eure Einschätzung.


    Grüße
    GM79

  • Für mich klingt die Stage3 Version nach einem stimmigen Allround-Kit:
    22er Bassdrum ist halt nach wie vor Standard. 17,5" tief ist nun auch kein besonderer Trend oder mit besonderen Nachteilen verknüpft.
    10x8 und 12x9 sind auch sehr gebräuchliche Tom-Maße. Das dazu nun - nicht wie vor ein paar Jahren noch - ein 14er Tom, sondern ein
    16er gestellt wird, macht absolut Sinn. Ein Standtom darf gerne ein ordentliches Pfund abliefern und da macht 16" einfach mehr Wumms
    als ein 14er.


    Gruß
    Jan

  • Ich würde auch eher zur 22x17,5er Variante greifen. 22x20 ist eine ordentliche Tonne an zu bewegender Luft, ich hab schon mit 22x18 meine Problemchen gehabt.
    Wenn du kannst, würde ich 22x16 empfehlen. Vielleicht kannst du die 22x20 kaufen und auf 16er Tiefe kürzen lassen ;)

  • Ratschläge gibts... ;)
    Ich hab ne 24 x 16, 2 x 22 x 20 und eine 20 x 16. Spielen kann man auf allen problemlos und Sounds lassen sich auch auf allen gut modifizieren, gerade für Funk lässt sich die 22 x 20 super einsetzen, mit nem PS3 coated kommt ein schöner Attack mit Tiefbass.

    “If you end up with a boring miserable life because you listened to your mom, your dad, your teacher, your priest, or some guy on television telling you how to do your shit, then you deserve it.”
    Frank Zappa (1940-1993)

  • Hallo,


    erstmal muss ich mich entschuldigen, da ich erst heute wieder zum Antworten komme.


    Dann danke ich Euch für Eure Antworten :)
    So wie ich es sehe, scheint die Konfig 10" 12" 16" die moderen 12" 13" 16" zu sein bzw. wie Jan schrieb eben die Modifikation von 10" 12" 14". Vielleicht werde ich da Ausschau nach einem 14" FT halten. Eine 22X20 Wumme fnide ich auch sehr groß und schleppen muss man die ja auch noch irgendwie bzw. transportieren. Habe auch schon gesehen, dass man sich sowas auch noch nachordern kann, was aber bei den kurzen Toms wohl nicht möglich ist.


    Erstaunt war ich über die Aussage von Thomas, dass die 22"x20" auch funkig klingen kann! Werde es mal antesten. Vor allem hinsichtlich der von Euch geschilderten Probleme mit dem Mehr an zubewegender Luft, wo ich bis dato noch gar nicht drüber nachgedacht hatte.


    Danke nochmals für Eure Antworten und schönes Wochenende
    GM79

  • Selbst testen macht immer Sinn!
    Ich würde eher im Rahmen 22x16 bis 22x18 bleiben.
    Bei 4 Toms würde ich mal über 10-12-16-18 nachdenken.
    Mir wäre bzw. ist nämlich mittlerweile/aktuell die größere Bandbreite an Sounds wichtiger, als eine
    homogene Reihe an Trommeln zu haben. Daher habe ich mein erstes Kit mit 8-10-12-14-16 (alles gehängt)
    genommen. Aber mal im Ernst: Einmal über 5 Toms zu rollen und sich dabei daran zu ergötzen, dass das
    tonal alles so prima passt macht sogar "De Maddin" maximal 3x am Abend.


    Stimmig sein sollte es. Aber ich finde auch einen Gedanken: 8x7 - 12x9 - 16x16 reizvoll:
    - Das 8er schön knallig hoch gestimmt.
    - Das 12er schön singend aber tief gestimmt.
    - Das 16er für den Rumms im Keller.


    Aber 10-12-16 ist sicherlich auch gut. 10-12-14-16 ist wohl bei 4 Toms das weltweit meist genutzte Setup. Daher wird das
    so falsch nicht sein. Aber wer einmal rechts neben sich gleichzeitig und ordentlich auf ein 16x16 und 18x16 gelangt hat, weiß
    dass einem der Sound dann ein schönes Grinsen ins Gesicht bringen kann.

  • Hallo,


    welcher Eimer zum Bedienungspersonal passt, hängt ein bisschen von den grobmotorischen Fähigkeiten, dem Raum, der Kapelle und der Musik ab.
    Auch was "funky" klingt, ist für den einen Meshuggah, für den anderen Lady Gaga.


    Früher, als ich mal angefangen habe, da war 12-13-16-22 der Standard.
    Das war aber genau die Zeit, wo die Fusionisten kamen und aufgehängte Toms, 2" Abstand und später dann Rims predigten.
    Ich selbst vertrat damals eine gemäßigte fusionierte Ansicht. Die Standardgrößen fand ich jedenfalls unlogisch.
    Die Bass Drum hatte seinerzeit zunächst eine Tiefe von 14", dann kamen kurz die (insgesamt) langen Kessel mit 18" in Mode,
    der Mainstream nahm dann schließlich 16".


    Dank der Fusion-Welle gab es künftig standardmäßig "Fusion-Sets" im Angebot, die mit 10-12-14-22 oder - 20 auskamen.
    Da mussten Viele (auch ich) feststellen, dass nach 14" irgendwie nichts mehr kam, das war unbefriedigend. Die Industrie
    folgte und stellte wieder 16er hin, aber ohne die Lücke von 12 nach 16 zu füllen.


    Im Gegenteil: aus Kosten-, Mode- und Klanggründen wurden Kessel immer dünner und schließlich auch kürzer, was dann aber nur
    für die kleinen Toms galt, mit denen der Trommel sein neues Bauchnabelpiercing besser dem Publikum zeigen konnte (während
    man zuvor noch der Meinung war, dass man Trommel nicht sehen, sondern hören müsse; der Trend hat sich komplett gewandelt).
    Lustigerweise hat man dann die eingesparten Holzresten in die Fußhupen gepackt, so dass die 16" schnell mal zum 18"-Standard
    aufgeblasen wurden und echte Angeber gleich mal auf 20" gingen.


    Inzwischen haben sich die Modewellen auseinandergelebt: einerseits haben wir verschiedene Retro-Wellen (Bebop, Classic Rock,
    Disko, Soul, Indie), andererseits gibt es Mode-Hupf, Neue deutsche Härte, Satansmetall, usw. usf.
    Da kann man schnell mal den Überblick verlieren.


    Ich würde dieses Set empfehlen:


    Tama Artstar Esprit (schwarz)
    22" x 16" Bass Drum
    10" x 10" Tom Tom
    12" x 11" Tom Tom
    13" x 12" Tom Tom
    16" x 16" Floor Tom
    14" x 6,5" Brass Snare


    Das hört sich vernünftig an. Und Funk kann man damit bestimmt auch prima machen.


    Grüße
    Jürgen

  • Also ich tendiere bei der Bassdrum auch eher zur 22x16, als zur 22x18 aufwärts. Ich selbst habe ja zur Zeit fünf Sets, von denen eines davon auch eine 22x18er Bassdrum hat. Wenn ich dieses Set spiele, merke ich sehr wohl einen Unterschied, und zwar in der Form, daß ich mit dem Fuß einfach mehr reintreten muss, um etwas in Bewegung zu setzen. Für irgendwelche funkigen Grooves halte ich die 18er Tiefe somit eher für ungeeignet. Hier würde ich persönlich sogar eher eine 20x16er einsetzen.


    Gruß vom Fürst

  • Ich muss jetzt mal ganz doof nachfragen:


    Das Gewicht der Luft, die zusätzlich bewegt werden muss, wenn die BD 2" länger ist, soll am Beater fühlbar sein und einen Einfluss auf den Klang haben??? Leute - die Luft bei 2" auf einem Kreis mit 22" Durchmesser wiegt sowas wie ein halbes Gramm knapp über einem Gramm!


    Das kann der menschliche Fuß nicht mehr spüren! Viel entscheidender sind da doch unterschiedliche Spannungen der Felle - ja, sogar Fertigungsunterschiede im Schlegel sollten da mehr Auswirkung haben!


    Oder stehe ich gerade völlig auf dem (Luft-)Schlauch? ?(


    edit: Rechenfehler

    ... ist lyrisch-depressiv


    Für wie Naiv hält mich der DevotionalMusikalienhändler meines Unvertrauens eigentlich?
    "Nimm diese Riliquie und spüre die wundersame Verwandlung!" Das ist doch eine glatte Beleidigung meines Geisteszustands!

    Einmal editiert, zuletzt von Lukas77 ()

  • Ich merke da aber wirklich einen Unterschied. Kann aber durchaus auch daran liegen, daß meine 22x18er eine fette, alte Sonor Phonic Plus mit `nem dicken Buchenkessel ist. Vielleicht spielt hier wirklich auch die Kesselstärke eine Rolle. Bei funkigen Sachen fühle ich mich jedenfalls am wohlsten mit meiner 20x16 Yamaha Bassdrum.

  • Hallo,


    als alter Physiker (über die Schulnote reden wir lieber nicht)
    würde ich mal sagen, dass die Luft im Proberaum bei unterschiedlichen
    Hupengrößen gleich bleibt, jedenfalls signifikant.


    Dass man nur die Luft in der Bass Drum bis zum Fell drücken müsste,
    erscheint mir ein bisschen unlogisch, zumal ja viele Leute ein offenes
    Fell (Loch) oder gar noch eine offene Tomrosette oder wenigstens ein
    Luftloch in der Trommel haben.


    Lustigerweise werden alle Praktiker aber beschwören, dass größere
    Trommeln einen höheren Krafteinsatz hinsichtlich der Schlagenergie
    erfordern. Wer nicht so viele Bass Drums hat, kann das auch leicht
    an den Tom-Toms ausprobieren.


    Kann es also sein, dass da physikalisch es gar nicht so sehr auf die Luft,
    sondern vielleicht doch mehr die Säule ankommt?


    Nur so eine Idee.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Mit 22" x 18" kann ich funky spielen, zumindest kann ich es mir kräftig einbilden, dass ich es könnte.


    PPS
    Zusatzfrage: warum läuft meine Luftpumpe mit dem längeren und größeren Rohr besser als die kleinere?
    Erstere haut mehr Luft und auch mehr Druck bei leichterer Handhabung in den Reifen (Fahrrad, 5 bar).

  • Ich bin absolut kein Physiker... aber um klugzuscheissen, könnte ich mir "vorstellen": die paar Kubikmeter mehr Luft wird wirklich nur paar Gramm wiegen. Insofern im unbeweglichen, starren Zustand. Aber wenn man die Luft bewegt, können dann ganz andere Kräfte zustande kommen, die man dann schon merken kann. Bei 16 zu 18 Zoll wird's wirklich nicht so spürbar sein, aber von 16 auf 20 Zoll Durchmesser könnte man das schon merklich spüren.

  • Ich stehe nicht mehr so auf so lange Bassdrums, hatte allerdings auch ein paar dieser Sorte (22x19 und 22x20). Der Grund dafür ist, dass sich besonders lange Bassdrums im Fuss minimal träger anfühlen und gerade bei Aufnahmen einen Subbass produzieren, der nur selten wirklich verwendbar ist. In natura ist das natürlich beeindruckend und klingt nach "mehr" als zB bei einer 22x14. Wer mir das nicht glaubt, kann sich ja mal die Bassdrums der berühmten Studiotrommler ansehen.


    Bei der Abnahme mit zwei Mics entstehen bei solchen Schläuchen auch oft komische Phasenprobleme, die bei kurzen Maßen wesentlich leicher in den Griff zu bekommen sind.


    Ich würde die Wahl der BD Größe von meiner Spielweise und den Dämpfungsmethoden abhängig machen. Wer keine sonderlich schnellen Füsse hat und vorwiegend Rock spielt, der kann die 2" von 22x18 zu 20 sicherlich vernachlässigen, denn bereits etwas Dämpfung und ein größeres Frontloch gleichen den Unterschied da praktisch aus.


    Wer jedoch offene BD-Sounds mag, schnelle Füsse hat und/oder in unterschiedlichen Genres spielt, der sollte etwas nehmen, was der Spieltechnik entgegen kommt. Eine 22x20 finde ich persönlich offen gespielt (also ohne Dämpfung, kleines oder gar kein Frontloch) anstrengend, da kämpft man tatsächlich gegen die viele Luft, die sich im Kessel befindet und zwar sowohl akustisch (wenn die BD "Boooooom" macht, verträgt sich das nicht mit Definition bei schneller Spielweise) als auch physisch. Der Rebound ist dann ziemlich energisch und möchte nicht gestört werden. :)


    Wer einen definiert klingenden Raum ohne die üblichen Bassrumpeleien hat, der holt zB aus einer 20x16 oder 22x16/14 oder sogar 24x16 fulminant definierte Bässe mit schönem Attack. Man kann dann auch offen stimmen und behält trotzdem Kontrolle.


    Wer da komplett umschlüssig ist, fährt mit den gängigen Standardmaßen bestimmt gut. Wenn viel Dämpfung und/oder gelochte Frontfelle im Spiel sind, relativieren sich die Unterschiede sowieso sehr stark. Auch sehr schlaff gestimmte Schlagfelle lassen zB den Unterschied zwischen 18 und 20" Tiefe sehr klein werden.


    Fazit: BD-Maße wirken sich am meisten bei tendenziell offener Stimmung und Spielweise aus...und wenn der Spieler eine genaue Vorstellung von Sound und Technik hat.


    lg
    max

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