ternär vs. binär

  • In the mood würde ich ternär notieren. Selbst wenn es nicht genauso gespielt wird wie es aufgeschrieben ist, dann sollte man meiner Ansicht nach das notieren was am nächsten dran ist.

  • Hallo,


    die Noten von "In The Mood" müsste ich sogar irgendwo haben, meiner dunklen Erinnerung nach
    ist dabei die Schlagzeugnotation nichts für unsere Experten hier.


    Man könnte das natürlich auch so notieren, wie es gespielt wird, das macht man aber als
    echter Musiker nicht, der echte Jazzer kann halt lesen und interpretieren.


    Und der Rest kann ja sowieso nicht lesen.


    Grüße
    Jürgen

  • Bezogen auf die Notenpyramide:
    Kann mir jemand irgendein Stück nennen, in dem was quintäres und/oder septäres zu hören ist?


    In Sachen 2er und 3er Schema behaupte ich recht fit zu sein, kann zwar nicht alles spielen, verstehe es aber wenn ich es mir anhöre.


    Mir ist noch nie etwas über den Weg gelaufen, das nicht in das zweier oder dreier Raster gepasst hat.
    Von daher habe Diskussionen zu dem Thema 5 und 7 immer stirnrunzelnd und ungläubig ignoriert.


    Danke vorab für die Erleuchtung :)
    Gruß
    JanD

  • Hallo,


    es kommt halt darauf an, was man so hört.
    Im Hausfrauenrundfunk oder auf dem Heurigenabend
    wie auch dem Bierzelt oder dem Privatfernsehen wird
    man da eher weniger mit belästigt werden.


    Wenn man Onkel Frank oder vielleicht auch Level 42
    versehentlich mal wahrgenommen hat, da könnte
    einem die Fünf oder Sieben schon mal
    untergekommen sein.


    Ich finde das Bäumchen gerade jetzt in der kalten
    Jahreszeit (O Tannenbaum, wie grün sind deine
    Noten-Blätter) doch sehr angezeigt.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ich habe jetzt nach jahrelangem Training mal versucht,
    einen 7/8 zum Aufwärmen zu spielen, das kommt im Proberaum
    gut an. Das Lied hieß glaube ich "The Sound of Silence".
    Tja. Musiker und Musikanten.
    Ich übe noch.

  • Hi,

    Mir ist noch nie etwas über den Weg gelaufen, das nicht in das zweier oder dreier Raster gepasst hat.

    das ist natürlich sehr schade, da sind Dir neben Money von Pink Floyd z. B. diese schönen 7er von Sting entgangen:

    Wahnsinn, nicht? 7er in Radio und Disco und keiner merkt's! ;)


    Viele Grüße von
    Hajo

  • Hallo,


    auch hier wieder die Frage, was gemeint ist:
    "Krumme" Taktarten findet man durchaus häufiger als "krumme" Unterteilungen innerhalb des Taktes,
    womit wir dann bei quartär, quintär etc. wären.


    Es gibt aber für Alles durchaus Beispiele.


    Grüße
    Jürgen

  • Bitte nicht wieder Takt und Puls verwurschteln!


    Hier z.B. sind (sollten, so schnell komme ich nicht mit um dafür wirklich meine Hand ins Feuer zu halten) die Fills Quintolen sein (in einem 4/4 Takt, nicht das da wieder was durcheinander kommt ^^ )
    Das ist wohl so eine Spezialtät von Hr. Wildoer, die Quintole.


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=qVRo2zIENuE[/video]

    3 Mal editiert, zuletzt von KC ()

  • Guck dich mal bei Panzerballett um. Das folgende sollten Quintolen sein.


    Das ist nicht quintolisch phrasiert. Das ist wohl noch nicht mal ein 5/4 (im Gegensatz zum Standard). Wie schon erwähnt geht es hier auch nichtum 5/4 oder 7/8, sondern um Sinn und Unsinn, eine bestimmte Phrasierung zu notieren.


    Einige scheinen zu glauben, dass ein Schlagzeuger oder Arrangeur entscheidet, jetzt eine quintolische oder septolische Phrasierung zu wollen. Nach meinem Wissen hat die Phrasierung auch oft mit dem Tempo zu tun und so kann man sie auch am besten erklären, was ich hier versuche.


    Wenn jemand ein irre schnelles Bebop-Stück spielt, dann ist die Aufteilung eher Richtung glatte Achtel, also etwa:
    1+2+3+4+
    x xxx xx

    Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=YZYaSkhRhoE (In dem Tempo bekäme ich rein technisch schon gar keine feinere Aufteilung hin.)


    Mittelschnellen Swing werden die meisten ungefähr so (etwa oder genau triolisch) phrasieren:
    1..2..3..4..
    x__x_xx__x_x


    Nun machen wir mal viel langsamer und plötzlich kann es groove-dienlich sein, die Doppelschläge noch ein bisschen näher aneinander zu machen. Weil eigentlich ist das ja so eine Art Vorschlag, was da jeweils vor der Eins und vor der Drei kommt. Das ist jetzt eher quartolisch als triolisch, also ungefähr so:
    1...2...3...4...
    x___x__xx___x__x
    Tempo-Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=NNMnfTyc4Vg


    Wenn es noch langsamer wird, dann kann der jeweilige "Vorschlag" eben auch noch ein Stückchen näher an die Eins und Drei heran. Da wird man beim Spielen nicht denken "jetzt phrasiere ich quintolisch", aber praktisch kommt da etwa sowas bei heraus:


    1....2....3....4....
    x____x___xx____x___x


    Damit sind wir jetzt wieder bei der bereits vorgestellten Pyramide und es darf extrapoliert werden, bis wir bei Nonole und darüber hinaus. ABer besser ist, einfach in den Dimensionen "ein bisschen enger", "breiter" oder "ein bisschen zickiger" zu denken, als in Unodeolen.


    M.

  • Nun machen wir mal viel langsamer und plötzlich kann es groove-dienlich sein, die Doppelschläge noch ein bisschen näher aneinander zu machen. Weil eigentlich ist das ja so eine Art Vorschlag, was da jeweils vor der Eins und vor der Drei kommt. Das ist jetzt eher quartolisch als triolisch, also ungefähr so: 1...2...3...4... x___x__xx___x__x Tempo-Beispiel: https://www.youtube.com/watch?v=NNMnfTyc4Vg

    das ist eher ein gutes beispiel für swing in einem langsamen tempo, wo die achtel beinahe immer noch achtel sind, lediglich in einem ternären feeling (irgendwo zwischen 8tel und triolen und trotzdem hört es sich ganz natürlich an). (zum widerspruch zur legende, dass es nur so wäre, wenn es schnell wäre.) nochmals: triolisch und ternär ist nicht das gleiche.

    Einmal editiert, zuletzt von abbot ()

  • Na toll, da hält mich tatsächlich jemand für so dämlich, dass er glaubt, ich hätte noch nie einen ungeraden Takt gehört.


    Das meine ich tatsächlich NICHT, sondern auf einen 4/4 Takt gleichmässig verteilt 5 oder 10 bzw. 7 oder 14 Schläge oder hörbare Noten.
    Genau wie bei Triolen oder Sechstolen, nur eben mit fünf oder sieben.


    Oder praktisch beschrieben viermal Hihat treten und fünfmal in gleichen Abständen auf die Snare schlagen,
    so dass bei der nächsten Eins der sechste Snareschlag mit dem fünften Hiahat Tritt zusammen fällt.


    Jetzt bin ich mal gespannt Jürgen.

  • Hi Jan,


    mit dem klärenden Nachsatz und beim zweiten Lesen Deines obigen Posts finde ich jetzt auch klarer, was Du meintest (eben keine 7er Taktarten). OK.


    Nun also die Suche nach Septolischem und

    Jetzt bin ich mal gespannt Jürgen.

    ... der hatte ja schon Altmeister Zappa angeführt. Da gibt's Quintolen und Septolen in schöner Regelmäßigkeit. Klar: Diese rhythmischen Elemente hören wir nicht an jeder Ecke, aber außergewöhnlich ist's nun auch nicht. Hat vermutlich viel mit den eigenen Hörgewohnheiten und -vorlieben zu tun. Gehört hab ich's öfters, spielen kann ich's (leider) nicht.


    Viele Grüße
    Hajo K

  • Oder praktisch beschrieben viermal Hihat treten und fünfmal in gleichen Abständen auf die Snare schlagen,
    so dass bei der nächsten Eins der sechste Snareschlag mit dem fünften Hiahat Tritt zusammen fällt.


    Ab ca. 0:18


    [video]

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    [/video]


  • ok. d.h. wenn mir jemand sagt, dass ein beat ternär klingt, hat er im prinzip die falsche wortwahl getroffen...

    *es muss clippen!
    *wer einschlafe mit popo die kratz, der aufwache mit finger die stink...!


    Death Metal: Souldevourer
    Acoustic Covers with Flair: Ruppert Spielt

  • @Twostroke: Da haste ja nicht gerade das Schulungmaterial für Autodidakten rausgesucht was? :)
    Ich höre da nicht das Erwartete raus.
    Also das müsste ein 4/4 sein, die Akzente von der Orgel und dem Sax kommen als Triole daher und das Drumfill für mich je sechs auf eine Viertel (Viertelsechstole?).


    dewwel: Achtung Spekulation: Ich kenne die Definition nicht, entscheidend ist für mich wie die Hauptzählzeiten weiter unterteilt sind. Also ob beim 4/4 die einzelnen Viertel in zwei Teile oder drei Teile unterteilt sind.
    Warum zwischen den Vierteln? Wenn man bei z.B. bei La Grange (mir fällt gerade kein besseres Beispiel ein) nur die Viertel spielt und alles dazwischen weglässt, hört sich das Stück gar nicht mehr ternär an.



    Frage zu ternär und Taktbezug, ganz andere Baustelle:
    Ein langsamer Walzer hat einen Dreivierteltakt (Uff-ta-ta-Uff-ta-ta, 1-2-3-1-2-3...)
    Den schnellen Walzer könnte man auch so notieren, ich würde eher einen 4/4 Takt mit Triolen nehmen ("Flieger, grüss' mir die Sonne oder so" - Feeling).


    Ist das jetzt beides oder gar nichts oder nur eins davon ternär? Wenn nur eines, kann ich also durch die Notation zwischen binär und ternär wechseln, ohne dass man es hört?
    Und was passiert wenn der langsame 3/4 Walzer mit Triolen untermauert wird (Uff-taTa-taTa- taUff- taTa-taTa-ta).


    P.S.: Bevor die Frage kommt, ich tanze nur wenn sitzen bleiben noch peinlicher wäre.


    Edit: Panzerballett, krass, da hat meine dicke Birne wieder was zu arbeiten. Ich habe leider noch keine Idee was da der Takt ist und wer oder was die Quintolen draufsetzt.

    Einmal editiert, zuletzt von Jand ()

  • Virgil Donati hantiert auch regelmässig mit Quintolen und Sextolen herum. Auf seiner neuen Soloscheibe findet man
    beispielsweise relative schnelle 5er-Takte, welche ich ziemlich sicher als Quintolen notieren würde, weil man sie in
    einem einzigen Pulsschwung hört.
    Er moduliert beispielsweise sogar von einem 4er in einen 5er mit demselben Puls. Daher dürften es ziemlich sicher
    Quintolen sein.

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