Erlebnisse bei der Band-Suche

  • @ Flogging: nochmal nachlesen. Mein schroff-humoriger Beitrag war beidergeschlechtlich ausgewogen und mit Smilie markiert. :D Wenn man jetzt nicht mal mehr Smilie-erkennbare Statements posten darf, dann können wir uns gleich in der Klosterschule anmelden. :D


    Back to topic:
    Was ich mal extrem unschön fand. Wir suchten einen Sänger. Über Jahre.


    Irgendwann nutzten wir alles. Anzeigen, Anfragen im Bekanntenkreis, im weiteren Bekanntenkreis etc. etc.
    Die Ringe wurden immer weiter gezogen.


    Dann stellte sich ein Multinstrumentalist vor. Er könne auch singen, macht eigentlich alles, sagte er.
    Insofern hatten wir da keine Berührungsängste, wenn er auch singen kann...


    Wir spielten ein paar Songs des eigenen Repertoires vor. Er hatte auch Aufnahmen übergeben. Wir lauschten in jene und waren platt, was der Mann musikalisch ´draufhatte war fantastisch gut.


    Er verlies dann den Proberaum mit den Worten eigentlich würde er sich nur bei Bands umsehen um Musiker für sein eigenes Projekt anzuwerben/abzuwerben.
    Das fand ich unverschämt.


    Aber man darf ja nicht so kleinlich und mimosenhaft sein, gelle. ;)


    Deswegen noch ein Nachschlag: Monate später erfuhren wir, das uns der Herr mit einer professionellen Aufnahme einer professionellen Progressiv-Rock-Band getäuscht hatte die zwar in seinem LP-Archiv befindlich war. Die er aber gekauft hatte, wie jeder andere Fan dieser Band. Er hatte niemals mit jenen zu tun. Hat aber gerne den Eindruck erweckt, diese Musik sei originär von ihm.


    Edits: only Rechtschreibung - inhaltlich nix verändert.

  • Ich glaub', ich muss mir doch mal eine Liste der Empfindlichen unter uns anlegen.
    Kann man ja nicht gegen aufpassen...


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Hat aber gerne den Eindruck erweckt, diese Musik sei originär von ihm.


    So einen Kandiaten hatten wir auch mal.
    Dass er als credits u.a. meine langjährige Funkband nannte, war dann leider Pech.... :D


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Zitat

    Dass er als credits u.a. meine langjährige Funkband nannte, war dann leider Pech....


    :thumbup:

  • 1. Band und 1. Drummer: Liebe auf den ersten Blick ... äh, Ton! :love:
    Alles hat sofort gepaßt, nach 3-4 Songs waren wir uns einig. Die Band hat alle weiteren Kandidaten wieder ausgeladen, ich habe allen anderen Bands die Termine direkt abgesagt.
    Es hat direkt gepasst. Das war 2005. Wir spielen heute noch zusammen. :thumbup:


    Wow, das finde ich klasse!



    Ich habe auch schon so einiges erlebt, obwohl ich erst seit gut 2 Jahren "Öffentlich", also nicht nur für mich im Keller, sondern in Bands, spiele.
    Manchmal habe ich das Gefühl, ich sehe mich als zu schlecht an, die anderen sich selbst aber als viel zu gut. Und nur weil einer `ne echte Strat spielt, kann er noch lange nicht spielen. Ich bin bestimmt noch kein guter Drummer, aber ich habe Ohren und man kann auch ein musikalisches Gefühl und Gespühr haben, ohne Profi auf seinem Instrument zu sein. Eine gesunde Selbsteinschätzung ist daher aus meiner Sicht immer von Vorteil.
    Ich habe bei meinen Castings oder Gesuchen echt schon lustige oder auch nicht lustige Leute kennengelernt. Mal voll die Birnen, mal total nett aber talentfrei, mal "ich kann immer", mal "ich kann nie", mal "morgen gleich der erste Gig", mal "keine gigs, bitte"... Und am Anfang sind alle immer Feuer und Flamme, das lässt oft schneller nach als man eine Setlist stehen hat.


    Mir persönlich ist die Chemie am Wichtigsten. Die Leute müssen passen und als Band will ich gerne auch so einen "Bandspirit" erleben und nicht nur zur Probe kommen, spielen und wieder gehen, ohne etwas über die anderen zu wissen, mal mit ihnen zu quatschen oder was zu trinken.
    Das zweitwichtigste ist das Spielen als solches. Ich kenne nur Coverbands, erwarte aber schon, daß man einen Song auch mal analog des Originals durchgespielt bekommt und jeder Mitspielende sich auf die anderen einlassen kann. Man sollte wissen, wie er vom Arrangement her abläuft und so. Hätte ich nie gedacht, daß das nicht gehen kann, man covert doch und hat somit eine Vorlage. Habe aber inzwischen gemerkt, daß das ein heikles Thema ist. Übungssache vielleicht auch nur.
    Als wichtig empfinde ich auch dieses "Spielgefühl". Wenn der Sänger eben später einsteigt als im Original, dann loopen halt alle so lange, bis er einsteigt. Es gibt Leute, die spielen nur vom Blatt ab und spielen dann gnadenlos weiter, egal ob alle dabei sind oder nicht.



    Jürgen, ich habe heute auch Bandprobe. Hoffe ich zumindest. Nicht, daß Du dann plötzlich vor mir stehst und ich gehen soll :)

  • Ich habe auch schon mehrfach den Lückenbüser geben dürfen.
    Dann kamen immer fadenscheinige Ausreden und jedesmal war der alte Drummer plötzlich wieder da, so ein Zufall, ärgerlich, abgehaktl.
    Aber schön die ganzen Geschichten zu lesen, da sich meine Band vor 2 Wochen aufgelöst hat (also Gitte und Bass haben aufgehört) und ich jetzt wieder suche.
    Und im Zuge dieser Suche habe ich festgestellt: egal was für Topmusiker es sind, wenns Arschgeigen sind, passt es einfach nicht. Für mich ist jetzt wichtiger, daß ich mich mit den Menschen verstehe, wenn einer dann nicht der Riesenguitarhero ist, auch egal, es muß halt grooven. Festgestellt habe ich das, als ich mir dachte: will ich mit denen einen 1 wöchigen Recordingurlaub machen? Wenn ich das bejahen kann, dann passt die Chemie.
    Und außerdem suche ich mir die Leute und gehe nicht zu bestehenden Bands, da hab ich auch schon mal die Erfahrung gemaht, daß Auflösungserscheinungen durch Personalwechsel versucht werden zu kompensieren, das klappt aber meistens nicht.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Man sollte wissen, wie er vom Arrangement her abläuft und so. Hätte ich nie gedacht, daß das nicht gehen kann, man covert doch und hat somit eine Vorlage. Habe aber inzwischen gemerkt, daß das ein heikles Thema ist.


    Redest Du von Covern ODER von 1:1 NACHSPIELEN!!?? ?(


    Für mich persönlich ist das ein gewaltiger Unterschied und ich sage immer, dass wir covern ( ca. 85% nach Vorlage / Rest ist frei ) - sonst hab ich persönlich keinen Spaß dran und leg mir gleich ne CD ein! ;)


    Lieben Gruß Marc




    Edith hat ein "t" zu viel entdeckt


  • hahaha. Der genialste Satz des Jahres.


    Wer von sich aus schon so MATERIALISTISCH, noch dazu zweideutig bis sexistisch seinen Wert definiert hätte eigentlich eine standesgemäße Antwort verdient, so etwa sowas:


    "Wir verdingen uns auf dem Hartgeld-Strich für deutliche geringere Summen. Du hast es gut, dass Deine Kundschaft so gut bezahlt." :D


    ICH LACH MICH WEG :D :D :D :D - SO hab ich das noch gar nicht gesehen :thumbup: :thumbup: :thumbup: .
    Also ums aufzuklären - bei der Musik :thumbup: - und was das Andere angeht wären bei der sicher mehr als 50,- gegangen 8o


    UND DUCK UND WECH!!


    Marc

  • Für mich persönlich ist das ein gewaltiger Unterschied und ich sage immer, dass wir covern ( ca. 85% nach Votrlage / Rest ist frei ) - sonst hab ich persönlich keinen Spaß dran und leg mir gleich ne CD ein! ;)


    Was mir keinen Spaß macht, ist Lieder umzuarrangieren, weil sich keiner das Original vorher angehört hat. Es vereinfacht das Zusammenspiel doch ungemein, wenn wenigstens der grobe Ablauf und die Tonart klar sind. Dass man dann beim Spielen kreativ sein kann, ist klar und auch erwünscht. Gelegentlich werden aber Kreativ- und Unvorbereitetsein verwechselt.
    Es ist für mich kein Qualitätsmerkmal einer Band, aus Faulheit Sachen "eigen zu interpretieren".

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Ich habe auch mal eine Zeit lang versucht, Musiker/Bands über Anzeigen zu finden und auch bei mir hat das zu unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Im Endeffekt muss man sich selbst immer fragen:


    1. Was will ich und wo sehe ich mich bzw. unsere Band (falls man ein neues Bandmitglied sucht). Hierbei sollte man nach Möglichkeit realistisch rangehen, eher etwas untertreiben. Am Ende fährt man damit am Besten


    2. Wenn man schon eine Weile Musik macht - das scheint mir heute nicht mehr so ganz verbreitet, aber als ich so 18 war bedeutete das: man hat schon auf ein paar Sessions gespielt, hatte mit der Schülerkapelle schon ein paar Auftritte und konnte eine Stagebox vom Monitormischer unterscheiden :D - dann kannte man in der Regel auch Leute, die man ansprechen konnte. Selbst wenn diese Leute nicht selbst in Frage kamen bzw. jemanden gesucht haben, kannten die dann ggf. wieder andere Mucker, die wieder Mucker kannten, die wieder...usw.


    Alles andere habe ich persönlich als echte Sisyphosarbeit erlebt, wo man sinnlose Vorspiele mit Leuten macht, mit denen man musikalisch nicht auf einen Nenner kommt. In meinem Fall ging das in beide Richtungen: Ich habe in Bands vorgespielt, welche deutlich über meinem damaligen Niveau waren (lehrreich für mich, Zeitverschwendung für die z.T. professionellen Musiker) und habe viel, viel mehr Bands erlebt, die einfach nicht die gleichen Ziele hatten wie ich.


    Ich denke, man kann vieles schon im Vorfeld abklären und kann auch ein Gespür dafür entwickeln, ob was grundlegend passt oder nicht. Zum Thema Equipment: Ja, man sollte einfach immer seinen eigenen Scheiss mitnehmen. Das zeigt zum einen: Der Typ will! Und zum anderen geht man blöden Missverständnissen aus dem Weg. Also da am besten gar nicht erst auf das verlassen, was irgendwelche Gitarristen, Keyboarder oder Bassisten erzählen. Wenn mich ein Gitarrist, den ich zur Audition für unsere Top 40 Band eingeladen habe fragen würde, welches Zeug da steht, würde ich ihm wahrscheinlich auch sagen: Es gibt einen Gitarrenamp. Ob der das "Probenraumwunder" auch als solchen empfinden würde - eher zweifelhaft.


    Nur mein Senf zum Thema,



    Beat*L*

    Lässig kommt von Lassen. Klingt komisch - ist aber so!

  • Redest Du von Covern ODER von 1:1 NACHSPIELEN!!?? ?(



    Ja, ich weiß, was Du meinst.
    Ich rede vom Nachspielen, aber eben nicht 1:1, aber doch relativ "originalgetreu" - zumindest in meinen momentanen Bands. Man modifiziert den Kram schon irgendwo und packt ohnehin ja auch soundmäßig immer seinen eigenen Style dazu. Aber die Vorlage ist eben das Original. Ich würde dieses nicht komplett neu arrangieren, eher "nachspielen" mit der persönlichen Note (z.B. zusätzliches Solo mit Sax oder whatever). Schwer zu beschreiben.

  • nächste Geschichte, sozusagen noch ganz warm:


    Ehemaligen Bandkollegen letzte Woche getroffen und von seinem neuen Projekt erzählt bekommen. Da die Jungs mit einem Drumcomputer arbeiten, mal angeregt, dass ich was dazu eintrommeln könnte. Idee war gut, File zugeschickt bekommen und heute was aufgenommen. Dann kam heute Nachmittag die Mail, dass sie doch kein Interesse mehr hätten und lieber weiter mit dem Drumcomputer arbeiten würden...

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Ehemaligen Bandkollegen letzte Woche getroffen und von seinem neuen Projekt erzählt bekommen. Da die Jungs mit einem Drumcomputer arbeiten, mal angeregt, dass ich was dazu eintrommeln könnte. Idee war gut, File zugeschickt bekommen und heute was aufgenommen. Dann kam heute Nachmittag die Mail, dass sie doch kein Interesse mehr hätten und lieber weiter mit dem Drumcomputer arbeiten würden...

    8| ?(



    Meine Güte, bin ich froh, dass ich seit vielen Jahren mit den selben Leuten spiele, und wir alle in die selbe Richtung wollen, und zuerst die Freundschaft da war und ist...wenn´s nicht so wäre, würde ich wohl suchen, aber das ist schon top, wie es ist...

    je langsamer desto schneller


    Uns interessiert ja nur das Spielen, nicht das Verzichten!
    (Hochi April 2019)

  • Hi,

    Dann kam heute Nachmittag die Mail, dass sie doch kein Interesse mehr hätten und lieber weiter mit dem Drumcomputer arbeiten würden...

    8| Oink. Ohne zu wissen, was Du da gespielt hast ... das *kann* ja wohl echt nicht sein!


    Ich hab wohl ähnliches Glück wie Trommlers Eva: Die letzten Jahre waren zum Glück sehr stabil und die Bands sind richtige Bands ohne solche Aliens. Oh Mann ...


    Grüße
    Hajo K

  • Unter Musikern scheint der Anteil skuriler Typen deutlich höher zu liegen als in der Gesamtbevölkerung.


    Wir hatten mal einen Saitenartisten, der konnte jeden Song sofort mitspielen, egal ob er ihn kannte oder nicht.
    Er musste dabei nur freien Blick auf das Griffbrett des Rhytmus Gitarristen haben. Innerhalb einer gefühlten Zehntelsekunde
    konnte dieser dann den Akkord greifen. Mit dieser Nummer hätte er bei Supertalent auftreten könnenn... :D


    Musikalisch spielte der Typ in der Bundesliga, doch leider war er im Alltagsleben ein unglaublicher Chaot und wir mussten uns deshalb
    trennen.

  • Vor ein paar Jahren ist in einer meiner ehemaligen Bands der Gitarrist untergetaucht. Hintergrund war der, dass er sehr seinem Herkunftsland verbunden war und es dort gewisse Konflkte gab, was ihn persönlich betroffen gemacht hat.
    Wir suchten dann jedenfalls nach einer neuen Solo-/Lead-Gitare, da diese von unserem untergetauchten Gitarrist gespielt wurden war (Gitarre spielen hatte er sich in ca. 5 Jahren autodidaktisch selbst beigebracht und zockte schon sämtliches Zeug von Petrucci und Co.). Er spielte also schon recht anspruchsvoll, obwohl er nie Musik studiert hatte und dies auch nicht gedenkte zu tun.


    Jedenfalls starten wir auch ein Casting und nach und nach kamen neue Gitarreros die meiten, dass sie unsere Songs spielen könnten bzw. sich gut vorbereitet hätten. Die Ergebnisse waren teilweise sehr erschreckend, so dass Gitarristen teilweise mit - entgegen Ihrer Behauptung - Vorbereitung von Null zu uns kamen. Es saß keine Note, geschweige denn Rhythmus.


    Der "beste" Kollege war dann ein Student einer privaten Musikhochschule ... fuhr schon ein paar "Credits" auf als er sich bewarb. Scheiterte aber kläglich an der Haltung zur Musik bzw. vermochte es auch nicht die Soli unseres Gitarristen zu spielen bzw. zu adaptieren obwohl er schon mit dem Studium dem Ende entgegen sah.


    Unsere Band löste sich dann - nachdem wir halbwegs adäquaten Ersatz gefunden hatten - doch ein paar Monate später auf.


    ================


    2012 habe ich dann selber mal wieder nach Combos Ausschau gehalten. Wollte eigentlich mal covern und fand auch recht schnell eine Band die einen Drummer suchte. Ein Termin war schnell gefunden und ich fuhr zum Vorspiel vor. Das Set was da stand hatte fast ausschließlich kaputte Felle! Hardware war teilweise gar nicht vorhanden bzw. nicht mehr funktionstüchtig. Zum Glück hatte ich ein paar Sachen von mir mitgenommen.


    Im Vorhinein war mir lediglich die Repertoirliste zur Verfügung gestellt wurden, da es hieß "wir halten uns an die Originale".
    Ich musste dann feststellen, dass das gesprochene Wort von der Realität doch mehr oder weniger stark abwich ;) da war mal so fast gar nichts wie beim Original. Am Ende sagte ich der Band dann selber ab, da mir einfach der Spirit gefehlt hat. Da hat jeder relativ regungslos sein Zeug runtergespielt, fertig. Zwischendurch wurde mal gefragt was man jetzt spielt, dann ging's weiter. Quasi rein, rum, raus :D
    Das brauch ich dann doch nicht.

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