Musiker und Werbung und … die Würde?

  • Ich denke schon, dass es insgesamt mehr Erwachsene aller Richtungen (Einsteiger, Hobby bis zum Profi) gibt, die sich für E-Drums interessieren. Aber die Kids sind schneller und leichter zu begeistern.


    Mir tut kein Erwachsener leid, der anstatt den Geschmack von Teer den Geschmack von Freiheit und Abenteuer erwartet und den Kauf bereut. Aber ich mag überhaupt nicht, wie die jüngeren mit Imperativen zugeballert werden, und womöglich anstatt Kompetenz für eigene Beurteilungen zu entwickeln, es ganz normal finden, Verkäufersprüche nachzuplappern und zu verbreiten, wie wir das auch hier manchmal erleben.


    Grundsätzlich meine ich, dass jemand, der von einem bestimmten Bereich viel versteht, für Werbung für diesen Bereich mit Phantasie-Begriffen nicht empfänglich ist. Wenn man das für seinen Kompetenzbereich herausgefunden hat, kann man sich vorstellen, dass es überall so ist und man wird für Werbung generell nicht mehr so empfänglich.
    Zu einem gewissen Maß ist es so, dass Werbung Naivität und Inkompetenz des Konsumenten voraussetzt. Deshab funktioniert Markenhype so gut insbesondere bei jungen Leuten.


    Natürlich ist die Musikmesse eine Art Verkaufsshow. Ich bin aber auch so unheilbar romantisch, dass ich mir dort mehr Musik- und weniger Kaffefahrt-Atmosphäre wünschen würde.
    Bei E-Drums gibt es natürlich viel mehr zu beschrei(b)ende Features, als z.B. bei einer Konzertgitarre, bei der jeder weiß, wie sie funktioniert. Man merkt an dem identischen Vokabular der verschiedenen Roland-Vorführer, dass sie scheinbat relativ strikt gebrieft sind, welche Schlagwörter fallen müssen.


    Wenn der Auftraggeber das aus werbepsychologischen Erwägungen so vorsieht, wird er sich davon irgend etwas versprechen, die Vorführer sind da eher unschuldig. Die Würde einzelner würde ich da nicht in Frage stellen, ich kann mir gefühlsmäßig ohne weiteres vorstellen, dass der hier kritisierte Roland-Drummer unheimlich sympatisch ist. Nein, er ist kein Verkäufer, Musik kann er viel besser. Und das spricht für ihn.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Es schon wirklich grenzwertig, was hier einige von sich geben. ..........................
    Das persönliche Bashing gegen Dirk wegen EINEM, nicht ganz so gelungenem Video (ich möchte euch mal in der gleichen situation erleben) zeugt von geistiger Armut oder überzogenen Neid.
    Wenn Euch weder das Produkt, noch die Art und Weise, wie Dirk Brand dafür wirbt, gefallen sollte, dann schaut Euch solche Videos nicht mehr an.
    Theo

    Komm mal wieder runter:


    Hajo hat in seinem Post weder "persönliches Bashing" betrieben, noch "geistige Armut" oder "Neid" an den Tag gelegt. Im Gegenteil: DU bringst da jetzt mit Deiner Wortwahl einen Touch rein, der im Ausgangspost gar nicht zu finden ist. Letzter Satz ist 'eh zweifelhaft: Das Sehen eines Videos ist unzweifelhaft Voraussetzung dafür, dass man anschließend was drüber sagen kann., oder ? Oder wolltest Du hier auf Oscar Wildes Spuren wandeln, nach dem man vor Kritik an einem Werk sich dieses auf keinen Fall vorher ansehen sollte, weil man sich ja immer zu sehr beeinflussen läßt ? ;)


    In diesem Sinne: Alles mal eine Etage tiefer hängen.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • "ist eben so, machen alle Händler so" abtun.
    NEIN, es machen nicht alle! Punkt.


    Stimmt, es gibt Händler mit Prinzipien. Samstag haben wir einen Gartenbedarfshändler nach Tomaten gefragt und er sagte, er wisse, dass man die Pflanzen fast überall bekomme, aber er verkauft sie erst nach dem ersten Maiwochenende, weil bis dahin der Nachtfrost die Pflanzen zerstören würde.

  • Ich habe jetzt nicht alle Beiträge bis auf kleinste Detail durchgelesen, aber noch zwei, drei Sätze:


    Ich sehe einen Endorser tatsächlich schon ein Stück weit als Werbeträger... WIE man natürlich das Ganze rüberbringt, ich persönlich hab da auch meine Grenzen, wie sehr einer was bewirbt und sich überschlägt etc.pp. Wo es halt dann bei mir echt spannend wird ist, wenn diverse Kollegen dann mal wechseln und dann auf einmal das andere Produkt über allem steht, spätestens da verliert sich die Glaubwürdigkeit dann wirklich mal ein Stück weit...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hallo,
    ich habe auch nicht alles bis ins Detail, sondern eher nur quergelesen. Interessantes Thema, ich dachte mir das selbst schon öfter. Was ich aber immer wieder feststelle: Werbung funktioniert. Nicht umsonst besuchen BWLer Vorlesungen wie "Grundlagen der Werbelehre 1 & 2" :)


    Ich erinnere mich hier auch an ein "Werbevideo" von Lars Ulrich, der seine neue super klingende und extrem laute Snare "präsentierte". Manche fanden den Witz gut, andere nicht.
    Nicht anders ist es hier. Manchmal geht's manchmal nicht. Ich selbst lasse mich auch nur von einer Werbung "inspirieren". Was manchmal auch damit endet:

    Eine ähnliche Erfahrung habe ich neulich gemacht beim Mobiltelefon-Einkauf. Da standen Marken rum, von denen ich noch nie was gehört habe, die habe ich mir gar nicht erst angesehen, weil ich keine Ahnung von der Materie habe und keine Lust habe, irgendwas Komisches zu kaufen, mit dem mir hinterher keiner weiterhelfen kann. Habe mich ausschließlich bei den mir bekannten Marken umgesehen und zugegriffen.


    Aber entscheidend ist tatsächlich das WIE. Wenn mir jemand was erzählt, dass es bei anderen üüüberhaupt sowas nicht gibt, wird es schon lächerlich. Das ist leider oft der Fall: Unser Kunde wechselt das System seiner Steuerungen und ich wurde deswegen zu mehrtägigen Schulungen bei dem Hersteller direkt geschickt. Bei meiner alten Stelle habe ich noch mit einem System programmiert, was der direkte Konkurent zu der jetzigen Marke ist, was ich bei einer Vorstellungsrunde am Anfang des Seminars - wohlwissentlich - erwähnt habe. Ab da war ich immer der "Ansprechpartner". "ja der Kollege, weiß was ich mein, die Konkurrenz geht da andere Wege." Naja, andere nicht. Zwei Jahre vorher wurden mir die gleichen technologien mit den gleichen Sprüchen angepriesen. Oder "Ich weiß, da wird man oft alleine gelassen bei denen." Die realität sieht oft auch nicht anders aus. (Siehe meinen Post im "Kotzt euch aus")
    Verallgemeinern würde ich das allerdings nicht. Es gibt immer solche und solche. Ich finde eher, es schärft einen Blick. Bei Roland wird das so und so gemacht, da geh ich gern mal zu Hersteller xy und schaue, wie die das händln..


    Einen hab ich noch:

    Im Gegensatz zu Leuten wie Klopp oder Mehmet Scholl steht Dirk aber zu den Produkten, die er bewirbt, in diesem Falle Roland E-Drums, spielt diese auch auf Konzerten, ob nun TD 15 bei Tanzmucke-Jobs oder TD 30 (z. b. bei Milk Inc.). Ich glaube nicht daß Klopp in einem Opel Mokka herumkurvt (gelber 911) oder Scholl in einem Dacia.


    Dirk wirbt auf seiner Art und Weise für Roland E-Drums und preist die Vorteile des eneuen TD25-Moduls an. Dabei stehen Zuschauer jeden Alters davor, sehen, hören und staunen darüber, mit welchem körperlichen Einsatz Dirk dort die Leute unterhält


    Ich glaube, dass Herrn Brand da schon erzählt wird, was er da sagen darf und was nicht. Wenn ich Herr Roland wäre spielt Herr Brand keine anderen Marken, wenn jmd. dabei zusieht, ansonsten setzt es was.
    Such mal ein foto von Herrn Klopp (zwischen 2012 und 2015), auf dem er einen adidas-Anzug trägt. Das wird eher schwierig.


    Das persönliche Bashing gegen Dirk wegen EINEM, nicht ganz so gelungenem Video (ich möchte euch mal in der gleichen situation erleben) zeugt von geistiger Armut oder überzogenen Neid.


    Naja, das ist jetz etwas hart formuliert. ...Geistige armut.. :pinch:



    edit: falsche Jahreszahl

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

    Einmal editiert, zuletzt von Unbek.Pferd ()

  • Hi,

    "Zum Affen machen" liegt im Auge des Betrachters, bei mir ist es nicht so angekommen.

    das ist wohl der springende Punkt, hier liegen wir in der Wahrnehmung eben sehr weit auseinander. Daher finde ich's auch sehr wichtig, dass Du und Theo Eure persönlichen Erfahrungen mit diesem Menschen beschreiben. Mir ist ja nur ein Vor-Urteil aufgrund von ein paar Videos möglich und das fällt für mich eben sehr negativ aus.


    Das persönliche Bashing gegen Dirk wegen EINEM, nicht ganz so gelungenem Video (ich möchte euch mal in der gleichen situation erleben) zeugt von geistiger Armut oder überzogenen Neid.

    Ich weiß nicht, ob ich mit dem 'persönlichen Bashing' angesprochen bin. Einen Post im TD-25-Thread würde ich heute etwas milder formulieren. Hier jedoch hab ich mich um einen sachlichen Ton bemüht. Mir geht es nicht um die Person (sie ist nur ein Beispiel), sondern um die Präsentationsweise, die bisweilen in der Endorser-Werbung auftaucht, die mir missfällt und die ich für langfristig kontraproduktiv halte. Und die fand ich nicht nur in einem der Videos. Mir geht es nicht um spielerisches Können, nicht um Padgeklapper oder TD-Sound.


    Hajo K: Das ist ein hohes Ross, auf das Du Dich da setzt - das muss man sich erstmal leisten können.
    Das kann man sich immer dann gut leisten, wenn man nicht davon leben muss, was man bei anderen kritisiert.

    Dass ich kein Pony bestiegen hab, macht ja schon der bewusst gewählte Begriff Würde deutlich. So gesehen hast Du Recht. Ich hab halt zu Hause auch nur meinen Spiegel, in den ich morgens gern schauen mag und den Check macht jeder unterschiedlich, das ist klar.


    Ich weiß, dass ich kein Problem hätte, wenn ich als Drummer im Nebenjob im EKZ Bratpfannen anpreisen würde. Hier wäre ich einfach Werbefigur. Ich hätte arge Probleme, als professioneller Musiker vor Leuten mit meinem Wissen und Können aufzutreten, um sie von etwas zu überzeugen, das ich selber nicht glaube. Damit wäre ich als Profi dann wohl "rame-Kategorie 3 Musiker" (danke rame, cool!)


    Was hier unausgesprochen immer mitschwingt, ist die These, dass es leider anders gar nicht geht. Dabei zeigt doch allein das Beispiel von Craig Blundell (am gleichen Messestand und Set), dass es - meine ich - *bedeutend* anders geht. Aber hier gibt's eben auch unterschiedliche Meinungen und Lager. Ich kann nur spekulieren: Vielleicht wäre auch ich milder gestimmt, wenn ich den Menschen hinter dem Verkäufer einmal persönlich kennengelernt hätte.


    Ich bin aber auch so unheilbar romantisch, dass ich mir dort mehr Musik- und weniger Kaffefahrt-Atmosphäre wünschen würde.

    Peter, ich hab viele Worte gebraucht, Du schaffst es in einem Satz! Vielleicht ist es in der Tat hauptsächlich mein Wunsch, diese Art von Verkaufsmasche bliebe auf Landgasthöfte mit großen Busparkplätzen beschränkt.


    Grüße
    Hajo K

  • Dabei zeigt doch allein das Beispiel von Craig Blundell (am gleichen Messestand und Set), dass es - meine ich - *bedeutend* anders geht.


    Ich versteh schon, was du meinst, Hajo - und du haust ja auch nicht unterschiedslos drauf sondern versuchst zu differenzieren.


    Mein Versuch einer (zugegebenermaßen spekulativen) Differenzierung:
    Wir wissen nicht, für welches Publikum die Demonstrationen von Brand und Blundell gedacht waren (wir sehen es ja nicht).
    Vielleicht waren es im Fall Brand ein Haufen pubertierender deutscher Jugendliche, die mit Action und Posing und Sprücheklopfen bei der Stange gehalten werden mussten.
    Und bei Blundell könnte es ein eher erwachsenes, der englischen Sprache mächtiges und evtl. etwas fachkundigeres Publikum gewesen sein, das man dann auch ganz anders ansprechen kann bzw. muss.
    Wie gesagt: Spekulation.
    Unterschiedslos aufgenommen und bei YT gepostet wurde beides und beides wurde anschließend hier von einem vergleichsweise sehr fachkundigen Publikum rezipiert und kritisiert.
    Andere würden es vielleicht komplett anders sehen ("Der Brand hat aber ´ne geile Show abgezogen, hat ganz schön gerummst!" vs. "Der Engländer mit seiner Oldie-Mucke war total langweilig und verstanden hab ich nur die Hälfte."
    Man weiss es nicht ... :|


    Remember: Es geht - wie schon mehrfach richtig angemerkt - um Werbung und die richtige Zielgruppenansprache.
    Und allein die Tatsache, dass hier ausgiebig gepostet und kommentiert wird, ist werbetechnisch für Roland schon ein Erfolg.

  • Vielleicht waren es im Fall Brand ein Haufen pubertierender deutscher Jugendliche, die mit Action und Posing und Sprücheklopfen bei der Stange gehalten werden mussten.


    Irre ich, oder ist das besagte Brand Video auf der MM 2015 bei den ersten nicht öffentlichen (Händler) Publikumstagen entstanden? Da werden wohl kaum obige Personen zugegen gewesen sein können. Eine bedeutende Zielgruppe wird es aber trotzdem sein. (Nicht nur in Deutschland)


    Und allein die Tatsache, dass hier ausgiebig gepostet und kommentiert wird, ist werbetechnisch für Roland schon ein Erfolg.


    Das glaube ich kaum! Ich denke eher so ein unabhängiges Fachforum ist den Herrschaften eher ein Dorn im Auge. Vielleicht betrachtet man das DF auch als unbedeutend und nicht relevant. (Noch schlimmer)


    Gruß


    Trommeltotti

  • Eine bedeutende Zielgruppe wird es aber trotzdem sein. (Nicht nur in Deutschland)


    Klar, aber die Messe war nun mal in Deutschland. Wahrscheinlich dürften vergleichsweise wenige ausländische Jugendliche die Reise nach Frankfurt gemacht haben.
    Bei Erwachsenen mag das anders aussehen.


    Ich denke eher so ein unabhängiges Fachforum ist den Herrschaften eher ein Dorn im Auge.


    Glaube ich eher nicht.
    Mitlesen ist hier immer Pflicht für die Firmen, davon gehe ich fest aus.
    Und die angepeilte Zielgruppe ist im DF zu 100% anwesend - keine Streuverluste.
    Das TD 25 ist ja hier kontrovers, aber doch auch positiv/interessant besprochen worden.
    Und wenn es nur dazu führt, dass ein halbwegs interessierter Trommler meint: "Jetzt ist hier soviel Verschiedenes über das Set geschrieben worden, ich glaube, damit muss ich mich mal näher beschäftigen."

  • Hi Jensensen,


    danke für Deine Überlegungen zur flexiblen Anpassung der Präsentation an die aktuelle Zielgruppe. Möglich ... ich bin skeptisch, da ich vermute, dass beide Drummer sich vorher überlegt haben, was sie wie präsentieren. Das sieht mir so gar nicht nach Spontaneität aus. Aber ... auch wieder lecker Spekulatius. :)

    Remember: Es geht - wie schon mehrfach richtig angemerkt - um Werbung und die richtige Zielgruppenansprache.

    Hm ... mir geht es eigentlich bei diesem Thread um etwas anderes: Nicht um die Frage nach der richtigen Werbung oder darum, dass mich laute Werbung stört - tut sie, aber das ist eine Geschmacksfrage und eher wenig spannend.


    Es geht mir um die Frage, ob Musiker sich wirklich als Verkäufer betätigen und - vor allem - auch so gerieren sollten. Mein Argument dagegen lautet: Je größer ihr Erfolg als Marktschreier ausfällt, desto mehr verringert sich bei mir (!) ihr Standing als Musiker. Ich kann so eine Person irgendwann nicht mehr unvoreingenommen beim Musizieren ernst nehmen.


    Und das ist sehr schade. Darüber wollte ich gerne mit Euch debattieren - wenn ich nicht zu einer sehr kleinen Zahl von Menschen gehören sollte. (Was ja sein kann.)
    Meine Vermutung ist, dass es für die teilweise plumpe Verkauferei ziemlich wenig Geld gibt und dass Künstler durchaus auch ohne Bauchladen Endorser werden/bleiben können. David (mit dem Link zu Agner) und Gerald haben erste Hinweise gegeben. Ich würde mich über noch mehr Fakten freuen. Noch ist die These "So läuft das heute halt" für mich nur eine Behauptung.


    Gruß
    Hajo K

  • Hajo
    Dir geht´s ja um den Stil bzw. die Stillosigkeit der Werbung bzw. des werbungtreibenden Protagonisten, aber es ist (und bleibt) zuallererst mal Werbung.
    Und die wird nun mal an Zielgruppen angepasst.


    Dirk Brand dürfte den meisten jüngeren Trommlern zunächst mal als Drummer von Axxis (Metal) bekannt sein, danach erst als Dozent & Lehrer mit eigenem Tutorial.
    Im Metal ist Posing und Showgehabe nichts ungewöhnliches.


    Craig Blundell spielt bei Frost* (Neo Prog-Rock), die kennen die wenigsten (ich auch nicht). Da kann man natürlich gesetzter agieren.
    Dass das persönliche Temperament der Herren eine nicht unwichtige Rollespielen dürfte, sollte auch klar sein.


    Schreib doch Dirk Brand einfach mal an, er ist ja nicht aus der Welt und offensichtlich ziemlich zugänglich. Keiner kann seine Motivation besser erklären.

  • Nein Hajo, der Thread selber ist berechtigt und sinnvoll, wobei ich Deine Spitze (Drummer und Tutor) nicht unbedingt gebraucht hätte. :|


    Hier mal die 2 Dinge, die mir hier im Thread sauer aufgestoßen sind:



    Panikstajan:


    Man muss einfach akzeptieren, dass Dirk
    Brand Verkäufer von Beruf ist
    und die Eigenschaften der Produkte,
    die er verkauft, bis ins Höchste lobt.


    Er ist zwar
    handwerklich gesehen ein guter Schlagzeuger, großartige Erfolge kann
    er jedoch nicht verzeichnen.
    ....als Lehrer Geld zu verdienen,
    dazu hat er vlt. keinen Bock?



    Rame:


    Gehört natürlich eine gewisse Geld-
    und Mediengeilheit dazu. (gerade zweites würde ich Herrn Brand
    zusprechen)



    Ich denke mal, es gibt ausreichend über DB im Netz zu lesen, somit auch über seine Tätigkeiten als MUSIKER und Lehrer / Dozent, wer sich länger auf dem Rolandstand aufgehalten hat, wird mitbekommen haben,
    wie sich Schack, Blundell und Brand kollegial und respektvoll gegenüber verhalten haben, auch wenn offensichtlich kein Publikum zugegen war.


    Das Video, worüber hier gesprochen wird, wurde mit einem Smartphone zwischen Tür und Angel für Sticks gedreht, wo Dirk gerade mal 3 Minuten Zeit hatte, alles soweit anpreisen zu können (und darum ist er ja nun mal da, übrigens auch Blundell und Schack).
    Beim Video von Drumxound (geschnitten) oder auch Musicstore klingt das alles schon ganz anders. Dort wird dann das Mischpult angezapft, genauso wie beim Dreh mit Herrn Blundell, der im übrigen auch alles herunterbrabbelt und gerade mal 6 Minuten Performace zustande bringt, während Dirk 20-25 Minuten wesentlich mehr auf das Produkt eingeht wie Herr Blundell. Zudem spielt er auch um ein vielfaches mehr, das, warum viele ja eigentlich auch zu Messe gehen.
    Im übrigen waren nicht nur die Teenies begeistert, sondern die komplette Altersriege von 3 - 60+, was man am Applaus dann auch sehr gut wahrnehmen konnte. Die Leute fühlten sich alle sehr gut von Dirk Brand unterhalten.


    Das Posing von Dirk hat nichts, aber auch garnichts mit irgendwelchen Produkten, ob Roland, Mapex oder Sabian, zu tun. Das ist Dirk Brand, so ist er, und das hatte er schon mit 12 beim Jugendblasorchester drauf.
    Ist Dirk Brand erfolgreich? Ja, ansonsten wäre sein Kühlschrank wohl leer und Unternehmen wie Roland, Mapex etc. hätte kein Interesse an Ihm als Endorser.


    Grüße
    Theo

  • Es geht mir um die Frage, ob Musiker sich wirklich als Verkäufer betätigen und - vor allem - auch so gerieren sollten. Mein Argument dagegen lautet: Je größer ihr Erfolg als Marktschreier ausfällt, desto mehr verringert sich bei mir (!) ihr Standing als Musiker. Ich kann so eine Person irgendwann nicht mehr unvoreingenommen beim Musizieren ernst nehmen.


    Ob oder weil Musik das wahrscheinlich sinnlichste Ding ist...

    Ich bin nicht intolerant, ich hasse jeden!


  • Du darfst es auch "Rampensau" oder sonst wie nennen. Das hat nichts damit zu tun, ob er sich anderen ggü. respektvoll verhält, oder nicht.

    Das Video, worüber hier gesprochen wird, wurde mit einem Smartphone zwischen Tür und Angel für Sticks gedreht, wo Dirk gerade mal 3 Minuten Zeit hatte, alles soweit anpreisen zu können (und darum ist er ja nun mal da, übrigens auch Blundell und Schack).
    Beim Video von Drumxound (geschnitten) oder auch Musicstore klingt das alles schon ganz anders. Dort wird dann das Mischpult angezapft, genauso wie beim Dreh mit Herrn Blundell, der im übrigen auch alles herunterbrabbelt und gerade mal 6 Minuten Performace zustande bringt, während Dirk 20-25 Minuten wesentlich mehr auf das Produkt eingeht wie Herr Blundell. Zudem spielt er auch um ein vielfaches mehr, das, warum viele ja eigentlich auch zu Messe gehen.


    Wie andere schon eingeworfen haben: es geht nicht um die technische Qualität (weder Bild noch Ton - und ob man die Pads bei dem einen Video hört, oder Karotten nicht blau sind ist völlig irrelevant). Und die 25 Minuten Version - nur, weil´s lang ist, ist es noch lange nicht besser (einfach nur ziemlich lang).



    Im übrigen waren nicht nur die Teenies begeistert, sondern die komplette Altersriege von 3 - 60+, was man am Applaus dann auch sehr gut wahrnehmen konnte. Die Leute fühlten sich alle sehr gut von Dirk Brand unterhalten.


    Die anderen sind ja auch vorher gegangen :D
    (bei der Steilvorlage musste der jetzt sein :-))

    Das Posing von Dirk hat nichts, aber auch garnichts mit irgendwelchen Produkten, ob Roland, Mapex oder Sabian, zu tun. Das ist Dirk Brand, so ist er, und das hatte er schon mit 12 beim Jugendblasorchester drauf.
    Ist Dirk Brand erfolgreich? Ja, ansonsten wäre sein Kühlschrank wohl leer und Unternehmen wie Roland, Mapex etc. hätte kein Interesse an Ihm als Endorser.


    Grüße
    Theo


    Dass das Posing nichts mit den Produkten zu tun hat, glaube ich ungebremst. Und mich unterhält das nicht, ganz im Gegentum. Aber wer's mag, darf gerne lange hinschauen.

  • Ich habe vor geraumer Zeit, die Freundschaftsanfrage auf Facebook eines bekannten deutschen Schlagzeugers erhalten. Nach einem "wie komme ich zu der Ehre"? kam dann ein
    "Ja, du bist doch Schlagzeuger! Wir haben da ein online lessons Portal. Meld dich doch mal an. Es ist echt gut und da.... Bla bla..."


    Ich dachte nur "geht's noch?" Werbung für seine Sache machen in allen Ehren, aber so weit unten hat mich das ganze eher geschockt. Ich habe jetzt eine sehr negative Meinung über dieses Portal obwohl es wahrscheinlich nicht schlecht ist.


    Ydna Murd (den ich auch für einen sehr interessanten deutschen schlagzeuger halte) z.B. Ist da ganz anders. Dem hatte ich mal eine Frage auf Facebook gestellt und eine sehr ausführliche, nette Antwort erhalten. Er lässt seine endorsents auch nicht so raushängen.

  • Vor ein paar Jahren gab's doch eine ähnliche Diskussion über die DW-Pressekonferenz, auf der Tony Royster, Derek Roddy und einige andere namhafte DW-Endorser vor laufenden Kameras das neue Performance-Kit über den grünen Klee gelobt haben. Ich hab nicht mal ein Drittel des fünfzehnminütigen (!) YT-Videos geschafft, weil mich dieses metapherngeschwängerte Schwadronieren über ein Drumset (!!) einfach nur genervt hat.


    Das Schlimmste daran war: Diese Herren wissen aufgrund ihrer langjährigen Karrieren zur Genüge darüber Bescheid, dass ab einer gewissen Fertigungsqualität nur noch der individuelle Geschmack entscheidet, weil dem "Neu-Erfinden" eines Membranophons nun mal physikalische Grenzen gesetzt sind. Stattdessen lassen sie sich vor den Karren spannen, der Zielgruppe etwas von "noch nie gehörter, unübertrefflicher Klangqualität" zu erzählen. Gut, sie sind höchstwahrscheinlich vertraglich dazu verpflichtet und hätten ziemlichen Ärger bekommen, wenn sie da nein gesagt hätten, doch das würde die Frage aufwerfen, ob die Marketingabteilungen der Endorsees denn überhaupt keine Geschmacksgrenzen kennen.


    Ich bin da ganz bei Hajo: Dieses übertriebene Hype-Geschwurbel nervt mich und mindert das Ansehen des Musikers in meinen Augen, anstatt mein Interesse am beworbenen Produkt oder der endorsten Firma zu erhöhen. Zumal beispielsweise Billy Cobhams rapider Markenwechselrhythmus allein schon seine Werbetätigkeiten ad absurdum führt und Dave Lombardos recht flotter Wechsel (von Tama zu DDrum zu Ludwig zurück zu Tama) ihn auch einiges an Glaubwürdigkeit einbüßen lässt.


    Unauffälliges Endorsement über Bühnenpräsenz und Credits im Album ist mir am liebsten, für mich braucht's keine Pressekonferenzen und aufgebrezelten Werbevideos, weil Produkt und Endorser für sich selbst sprechen.

  • Skifahrer halten ihren ski nach einem guten Rennen in die Kamera, tragen Werbung auf z.B. dem Helm, trinken beim Interview mal einen Energy Drink des Sponsors... das ist alles viel Dezenter als in unserem "Gewerbe" und mir dadurch auch irgendwie symphatischer.

  • ... ob die Marketingabteilungen der Endorsees denn überhaupt keine Geschmacksgrenzen kennen.


    Wohl eher nicht. Denn die sind da auch nicht anders als andere Marketingabteilungen. Schau dir doch mal Werbung für Waschmittel an. Da wäscht das neue Produkt nicht nur sauber sondern rein. (Bedeutet im Umkehrschluss, das Vor-Produkt war ja doch unterirdisch in seiner Waschleistung, obgleich es identisch angepriesen wurde). Bei Automobilen, Smartphones, Onlineportalen, Tiefkühlpizzen, Pay-TV etc. wird dir auch von Prominenten Nasen erklärt, dass jetzt alles viel viel besser ist als noch vor zwölf Monaten... und ist doch nur dieselbe Soße - nur in grün.

    Zitat

    Dieses übertriebene Hype-Geschwurbel nervt mich und mindert das Ansehen des Musikers in meinen Augen, anstatt mein Interesse am beworbenen Produkt oder der endorsten Firma zu erhöhen. Zumal beispielsweise Billy Cobhams rapider Markenwechselrhythmus allein schon seine Werbetätigkeiten ad absurdum führt und Dave Lombardos recht flotter Wechsel (von Tama zu DDrum zu Ludwig zurück zu Tama) ihn auch einiges an Glaubwürdigkeit einbüßen lässt.

    Ich trenne da strikt zwischen Musiker und Werbeträger. Erskines und Cobahms Versuche als "seriöse Werbeträger" lassen mich eher schmunzeln angesichts ihrer mehrfachen Wechsel und übertriebenen Lobpreisungen. Da finde ich Stewart Copeland besser. So ziemlich das einzige was er mal rausposaunt ist "I am playing Tama since 40 Years ... that says it all". Ist also zufrieden mit dem was er hat. Simon Philips ist da auch bescheidener, ebenso Jojo Mayer und Benny Greb. Die überzeugen eher mittels ihres Spiels. Dennoch sind auch sie Werbeträger. Ist das verwerflich? Nö. Wer weiß, wie schwer das Überleben in der eher kurzlebigen Musikbranche ist, der gönnt ihnen das Zubrot, dass sie mit Werbeverträgen mal eben verdienen (Sofern es nicht in Productplacement in Liedern endet) bzw. die Senkung der Betriebskosten dank Endorsements. Es ändert ja auch nichts an ihren wohl unbestrittenen Fähigkeiten als Musiker.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • In meinen Augen verlieren Musiker und Marken durch die diskutierte Praxis Glaubwürdigkeit. Das liegt meiner bescheidenen Meinung nach zum einen am "Tonfall" und zum anderen an den
    häufigeren Wechseln der Endorsements.


    Früher waren Gadd, Colaiuta und Weckl gleich Yamaha für mich. Das stand für mich für Fusion, Funk, Jazz etc.
    Und das Image dieser Herren hat sich für mich auf die Marke Yamaha übertragen. Ich nehme an, so in etwa
    funktioniert der Image-Transfer auch im Lehrbuch.


    Porcaro, Torres & Paice standen für Pearl. Das war eher die Rock & Pop Richtung. Und entsprechend habe ich
    vom Image, das ich von den Herren hatte auf die Trommeln geschlossen. Und ein Pearl Kit gekauft. Kein Yamaha.


    Und dazu hab ich kein Video gesehen, wenig Prospekte oder Kataloge gelesen und auch keine Messe besucht. Ich hab
    in Platten-Inlays oder CD-Booklets immer nachgelesen, bei wem der Trommler sich neben Mama und Frau so bedankt.
    DAS ist für mich seinerzeit irgendwo glaubwürdig gewesen.


    Diese Glaubwürdigkeit hat für mich gelitten. Aber ich kann nachvollziehen, warum Trommler, die von der Musik leben müssen,
    das Endorsement wechseln. Und ich kann nachvollziehen, warum Firmen Endorser verpflichten, um bei der Zielgruppe ein
    gewisses Image zu erzielen. Sollen sie alle miteinander tun. Ich treffe meine Kaufentscheidungen heute unabhängig von Marke
    oder Endorser und spiele daher Meinl, Sabian und Zildjian Becken und DW, Pearl und Sonor Trommeln mit Hardware von Pearl,
    DW & Gibraltar. Aber ich müsste lügen wenn ich sagen würde, dass mir einige Marken NICHT sympathischer als andere wären.
    Aber heute ist mir das weniger wichtig als früher.


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