Toms mithilfe alternativer Felle tiefer stimmen

  • Schönen Nachmittag,

    Ich möchte meine 10er, 12er Hänge- und 16er Standtom um einiges tiefer gestimmt bekommen.

    Die momentanen Aquarian Response 2 Black bekomm ich mit den Standard Tama Resos nicht tief genug...

    Hättet ihr einen Tipp?

    Liebe Grüße

  • Ich möchte meine 10er, 12er Hänge- und 16er Standtom um einiges tiefer gestimmt bekommen.

    Die momentanen Aquarian Response 2 Black bekomm ich mit den Standard Tama Resos nicht tief genug...

    Klingt komisch, die Response 2 sind schon extra für tiefe Stimmung gebaut. Die Tama Resos solltest Du tauschen gegen Markenfelle (Ambassador oder G1 oder die einlagigen von Aquarian). Dann brauchst Du für ganz tiefe Stimmungen 1a plane Gratungen und ebenso plane Spannreifen.

    Die Frage wäre für mich aber: willst Du vielleicht zu tief runter? Irgendwo ist bei jeder Trommel schluss, dann macht es nur noch flapp oder es brummt vor sich hin.

  • tieferes Tuning erreicht man mit dünneren Fellen, paradox, ist aber so. Genauso wie kürzeres decay. Es wird oft der Grundton und eine "Beschneidung" gewisser Frequenzbereiche verwechselt. Am tiefsten geht es mit diplomat-Resos. Das Problem ist meistens bei den dünnen Fellen, dass sie offener klingen und nicht als extrem tief gestimmt wahrgenommen werden. Ein weiterer Punkt ist auch, dass es oft einfach nicht tiefer geht. Gerade bei den großen Toms drängeln sich die Frequenzen nah beieinander. Experimente, was funktioniert, sind oft der beste Weg um herauszufinden, was einem wichtig ist an dem Klang der Toms.

    Ich habe angefangen Watte in die Trommlen zu legen und das Decay zu kürzen, zudem habe ich für mich entdeckt, dass dickere einlagige Felle G12/Amba x mehr Ton produzieren als zweilagige Felle. So erhält man einen offenen, tiefen Ton oben. Resos probier ich gerade auch ein Evans SSC mit dem komischen Ring aus. Damit komme ich nicht ganz so tief, wie mit einem Diplomat, aber ich erhoffe mir einen volleren Ton. Mal schauen.

    Leider gibt es keine Evans j1 Felle mehr. Das waren die besten Resos. Ein Hybrid aus clear und coated, offen, mit vollem Ton. Die hatte ich bei Claus Hessler bei einer Clinic gesehen und war hin und weg.

  • Standard Tama Resos nicht tief genug...

    Die zu wechseln ist auf jeden Fall ratsam. Denn die Werksfelle sind meistens minderwertigere / günstigere Serien der namhaften Hersteller. Mit Ausnahme von High-End Drumsets.


    Ich bin letztes Jahr zu Diplomat als Tomresos gewechselt. Und zu Emperor clear statt Emperor oder Ambassador Coated. Hat sich m.E. wirklich gelohnt.

    Und als ich mich dann mal mit Intervallstimmung der Toms beschäftigt hatte, hatte ich meine Toms auch noch mal insgesamt etwas tiefer gestimmt. Bzw. wieder ... vor ca. 10 Jahren hab ich sehr tief gestimmt, in der Zwischenzeit wieder mal etwas höher.


    Hatte dazu auch ein Video gemacht: Fat toms tuned in intervals - 6/8 with triplets


    Empfehlen kann ich eine etwas höhere Stimmung der Resos. So hat man grundsätzlich einen tieferen Klangcharakter vom Schlagfell, aber durch die höhere Resostimmung ohne zusätzliche Dämpfung ein kürzeres Sustain.

  • Für mich klingt dein Anliegen, als ob du keinen Plan von Trommelstimmen hast. Wie Olli schon schrub, sind die Felle für fette, tiefe Stimmungen konzipiert. Und Deine Kesselmaße sind nun nicht gerade das, was sie für tiefe Rockstimmungen prädestiniert. Ein 10er Tom hat schon aufgrund des kleinen Durchmessers wenig Wucht, und tief gestimmt verlierst du jegliche "Durchschlagskraft". Die Toms mumpfen nur noch im Kontext. Die meisten Drummer verwenden daher gar nicht so ultratiefe Stimmungen, wie man zunächst meinen könnte.


    Abgesehen davon nimmst du einer zu tief gestimmten Trommel jeglichen Rebound, und du erschwerst dein Spiel unnötig.

  • Keinen Plan verneine ich jetzt mal strikt.

    Der professionellste Drumtuner bin ich nun mal nicht, deswegen gibt´s Foren wie dieses hier, um Fragen und Anliegen vorzubringen.

    Ein 10er Tom hat schon aufgrund des kleinen Durchmessers wenig Wucht

    ...war mir fast klar, die Frage brante trozdem unter den Nägeln ;)

    Ich bin letztes Jahr zu Diplomat als Tomresos gewechselt.

    Die werd ich mir gleich mal ansehen, thx !!!

  • Keinen Plan verneine ich jetzt mal strikt.

    Dann ist ja gut ;)

    Man kann ja auch anhand deiner Beschreibung nur mutmaßen. Besser wäre es, mal ein Audio deiner derzeitigen Stimmung zu hören, dann wird vielleicht etwas klarer, von wo du kommst und wo du hinwillst (tonal gesehen). Trotzdem würde ich dreimal drüber nachdenken, ob eine extrem tiefe Stimmung wirklich das ist, was du von deinen kleinen Trommelgrößen hören möchtest. Da setzt sich meiner Erfahrung nach gegen Musik nichts mehr davon durch. Schon größere Kessel mit deutlich mehr Volumen machen da u.U. schlapp.

  • keine Hyperdrive`s sind aber nicht - oder, nur zur Sicherheit?

    Und das 16er Ft "quadratisch", "Breit" wie Tief ?

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Hallöle,


    Wunder sollte man da nicht erwarten.

    Ich würde sogar behaupten wollen, dass je nach Charge ein und der gleiche Felltyp mal mehr und mal weniger tief geht, aber eben nur mit kleinem Unterschied.


    Tatsächlich klingen natürlich neue Felle tiefer.

    Aber das hält nicht lange.


    Fakt ist: eine Trommel hat einen Bereich, wo sie vernünftig klingen kann und ein Fell auch. Darüber und darunter klingt es dann komisch bis gar nicht mehr. Deshalb sind die Trommeln ja auch unterschiedlich groß (keiner denkt es, aber so einfach ist es).


    Nebenbei: geht es um die Tonhöhe oder die Klangfarbe?

    Das wird leider oft verwechselt. Eine tief klingende Trommel, die viele Obertöne abgibt, klingt für den ein oder anderen gar nicht so tief, weil sein Hirn sich von den Obertönen bezirzen lässt. Umgekehrt ist manch dumpf gedämpftes Gerät gar nicht wirklich tief, sondern hat nur keine Obertöne.


    Es ist wie mit dem Gesang oder der Geige: mit einer Violine und der Viola (also der Sopranistin mit diesem Namen) wird man es schwer haben, ein Duett, das für Kontrabass und Bass vorgesehen ist, darzubieten.


    Etwas konkreter: ein 10er Tom-Tom wird sich beim Alt wohlfühlen, ein 12er wird eher Tenor lieben und mit dem 16er bekommt man den Bariton im gemütlichen Bereich.

    Dank der kurzen Kessel ist die Klangfarbe dann noch eher hell als dunkel. Zusammen mit der verlängerten Hupe untenrum klingt das halt komisch beim Hyper.


    Grüße

    Jürgen

  • Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, aber für mich klingen die für 10er und 12er Tom relativ normal. Als "hoch" würd ich das jetzt nicht bezeichnen, ich würde eher sagen so klingt ein 10er oder 12er eben. Ich stimme sie gerne so ähnlich, dann kommen sie meiner Meinung leichter durch die Gitarren durch, ohne das ich mich mehr anstrengen muss, weil sie bei tieferer Stimmung gefühlt leiser sind.


    Aber die Felle sind schon bestellt, bin gespannt ob du dann zu deinem Wunschsound gelangst? Machst du dann eine Vergleichsaufnahme?


    LG

  • Also Hyperdrive-Kessel bekommt man in etwa genauso tief gestimmt wie andere Kessel auch, das ist kein Zauberwekr, ich hatte ja selbst hier schon alles vor mir liegen und im direkten Vergleich. Es geht da wirklich mehr um die Stimmkünste, Felle und natürliche Limitationen bei 10er Toms z.B., wie bereits dargelegt.


    Es macht auch einen Unterschied, ob man Kessel unmikrofoniert oder mikrofoniert hört. Ich habe neulich z.B. für ein Projekt mein Starclassic mit Ambassador oben und untenrum tief runtergestimmt. Im Raum klangen die 12x8 und 14x14 Kessel schon tief, Mit dem Mikro abgenommen war das aber sowas von tief, voluminös und fett, da war ich selbst sehr überrascht. Das war so tief und donnernd, das hätte zu jeder basslastigen Stoner-Band super gepasst.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Auf die Gefahr hin mich unbeliebt zu machen, aber für mich klingen die für 10er und 12er Tom relativ normal. Als "hoch" würd ich das jetzt nicht bezeichnen, [...]

    Du hast recht. Habe das Soundfile gerade noch mal mit "wachen" Ohren genauer angehört / analysiert und "hoch" sind die Toms wirklich nicht gestimmt. Das ginge weitaus höher.

    Sie sind aber definitiv ein Stück höher gestimmt als meine mit meiner Intervallstimmung (siehe Video oben).


    Das Problem sehe ich eher im Gesamtklang. Die Tonhöhe sagt ja auch nur teilweise etwas über den gesamten Klang aus. Neue Felle und ein bisschen Hingabe beim Stimmen schaffen da meistens Abhilfe.


    Eine Nahmikrofonierung mit Druckgradientenempfängern (alle gebräuchlichen Mikros mit Ausnahme von Kugelcharakteristiken) macht den Klang immer mindestens basslastiger, abhängig vom Frequenzgang des Mikrofons (bei dynamischen Mikrofonen sehr häufig mit Betonung des Präsenzbereichs - obere Mitten und Höhen) auch meistens "badewanniger" - also Bass- UND Höhenlastig. Das klingt letztendlich immer "fetter" und gehört auch schon länger zu einem modernen und "produzierten" Drums-Sound. Allerdings ändert das nicht die Höhe der Grundtöne und Oberschwingungen!


    Bei John Bonham hingegen wurde im Studio nur die Bassdrum nah mikrofoniert und erstaunlicherweise waren seine übergroßen Kessel (mit Ausnahme der Snare) auch insgesamt relativ hoch gestimmt. Denn nicht nur tiefer gestimmte Trommeln sind schwerer durchsetzungsfähig zu kriegen, auch die Fell- und Luftmassen von sehr großen Kesseln muss man erstmal zum Schwingen und Klingen bringen. ;)

    Das alles hat zu seinem legendären Sound gehört und der war ja auch ziemlich "fett". Es geht dabei wirklich um die Stimmung in ihrer Gesamtheit, nicht nur um die Höhe der Grundtöne.


    Dr. R_o_c_k

    Falls du die Möglichkeit hast, die nächste Aufnahme mit einem richtigen Mikrofon (einfach auf Ohrhöhe im Raum aufs Drumset zeigen lassen) oder einem Handyrecorder zu machen, wäre das sehr hilfreich. Deine letzte Aufnahme ist stark "ungünstig" gefärbt, sage ich mal.

  • Hier ein (tut mir leid für die Handy-Qualität) Sound-Check der Toms

    Deine Toms sind momentan auf folgende Grundtöne gestimmt:


    E2 (82 Hz), B2 (124 Hz), Mitte zwischen E3/F3 (170 Hz).
    Heile Felle und Kesselgratungen vorausgesetzt sollte es ggf. noch etwas tiefer gehen, z.B.

    D2 (73 Hz), G2 (98 Hz), C3 (130 Hz).


    Ob das allerdings musikalisch sinnvoll ist und ob die Trommeln dann noch gut klingen, steht auf einem anderen Blatt...

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