PODESTBAU: Womit soll ich die MDF-Platten entkoppeln?

  • Hallo, ich möchte mir ein Podest bauen, aus 4 MDF-Platten (reichen 19mm aus?), die Maße sind 180x200 cm, verbinden will ich die 4 Platten mit 4 flachen Metallplatten, dann kommt ein schöner Teppich rauf und alles ist schick.


    Was klebe ich unter die MDF-Platten, um das Podest vom Boden zu entkoppeln?


    Verbundschaum (Welche Dicke ist ideal?)

    Tennisbälle? (Gleichmäßiger Schnitt möglich?) 🤔

    Antivibrationsmatte (von Waschmaschine)?


    Reicht das so aus? Ich möchte das Podest so einfach wie möglich bauen, es soll günstig aber auch effektiv sein.

  • Ich hab das mal in den 90ern im Prä-E-Commerce-Zeitalter gemacht und mir ausm Baumarkt selbstklebende Gummipuffer gekauft. Ich glaube das waren 16 Stück, die ich unter meine Konstruktion auf die Kanthölzer geklebt habe. Hab leider kein BIld gefunden, das ich dir hätte verlinken können.


    Bin mir aber nicht sicher, ob deine Umsetzung so gut funktionieren wird. 4 Holzplatten ohne tragenden Unterbau werden möglicherweise schwingen wie ein Lämmerschwanz. Und dann stellst du dein Schlagzeug auf diese Membran und verstärkst damit vielleicht das Geschepper noch. Selbst wenn nicht, macht es keinen Spaß, auf so wackeligen Untergründen zu spielen. Jeder der häufiger live auf der Bühne steht, hat das schon mal erlebt.


    Ich würde mir einfache Kanthölzer nehmen, daraus eine Rahmenkonstruktion mit zusätzlichen Längs-, Quer- oder Diagonalverstrebungen bauen, und die dann mit Platten belegen. Das braucht kein MDF sein, wenn eh Teppich draufkommt, sondern irgendwas billiges.

    Etwas mehr Masse ist in keinem Fall verkehrt für dein Podest, denn Masse absorbiert die Schwingungen.

  • Hallo Marcel,

    ich habe mir vor Kurzem auch ein Podest mit MDF-Platten gebaut. Die Plattenstärke kannst du dir selber gut berechnen, da gibt es Angaben für die Belastung pro Fläche. Ich habe ein wenig zu dünn kalkuliert, deswegen der Rat: lieber eine Stärke höher verwenden. Zudem bin ich mit Trommla einer Meinung, dass eine Unterkonstruktion Sinn macht. Dann kannst du auf den Verstrebungen die Dämpfer anbringen um das Podest zu entkoppeln. Welche Dämpfer am besten sind kann ich dir nicht sagen, da ich das bei meinem Podest nicht vorgesehen habe. Ich brauchte den Stauraum unten drunter ;). Rein technisch ist es einfach. Je mehr Energie im System bleibt, je weniger wird abgegeben. Ich würde mit möglichst weiche Vollgummikugeln besorgen und Sie auf Dicke Filze am Boden legen.

  • MDF ist nicht geeignet! Es ist nicht biegesteif und auch teuer.

    (Angaben zur Berechnung der Last wird es nicht geben, da MDF nicht für freitragende Böden geeignet ist. Dann doch eher Spanplatte, die ist auch billiger)

    4 Platten statt einer großen ist auch keine gute Idee. Da nimmt man eine.
    Eine Platte Multiplex oder billiger noch Kistensperrholz in der Größe 1800x2000x19mm oder dicker.

    Das ganze auf Sylomer gestellt welches du vorher berechnen musst. Fertig.

    Wenn du es etwas professioneller und stabiler haben willst und das ganze aus mehreren Stücken zusammenbastelst,
    nimmst du gehobelte 4x6cm Rahmenhölzer und schraubst sie uter alle Kanten. Der Rahmen steht dann ebenfalls auf Sylomer.
    Alles andere ist Jugend forscht und wird kaum funktionieren und garantiert nicht den gewünschten Effekt.
    Tennisbälle, Schaumstoff und Gummimatten funktionieren nicht und "Masse" braucht es auch nicht, es geht einzig um eine Entkopplung vom Boden.

    Es gibt hier auch einen elendig langen Thread zum Thema, da wird alles schön erklärt.
    Deiner Fragestellung entnehme ich, das du da handwerklich nicht so in dem Thema Holz bist.
    Vielleicht hast du in deinem Umfeld jemanden der dich dabei unterstützen kann.

    don´t panic

  • Ich spiele in unserem Probenraum auch auf einem MDF-Podest, welches der Bandleader netterweise erbaut hat. Hintergrund - der Proberaum ist bei ihm zuhause im Keller, und die Entkoppelung dient der Rücksicht auf seine Familie.


    Da ist ein Unterbau drunter, aber dieser ist grenzwertig "grobmaschig" vom Unterbau her. Wenn ich nicht genau oben auf einem der Unterbau-Balken drauf sitze (die jeweils ein einen Meter auseinander liegen - drei Balken bei 2m Breite), dan schwingt mein ganzer Körper schon mit dem wippen des Hihat-Fußes mit...

    "Leute im Internet erfinden immer irgendwelche Zitate."Albert Einstein

  • Ich hatte mal in einem Raum ein Podest aus 25mm Spanplatte auf soviel 185er Autoreifen ohne Felge, wie drunter gepasst haben. Das hat funktioniert und war ruckzuck gebaut. Die Reifen gabs beim Reifenhändler für lau... Die Spanplatte war glaube ich in zwei Teile geteilt, weil die Breite ca. 3m war, Tiefe glaube ich so 1,80 oder so.

  • Und wie sieht es mit Styropor aus? Ganzflächig 10 cm Höhe und dann Spahnplatten plus Teppich rauf?

  • Auch wenn es vielleicht seltsam klingt, eine Möglichkeit wäre Sand. 'Nen Sandkasten in die Bude, Spanplatte drauf (auf den Sand, nicht den Rahmen) und dann das Set. Die Sandschicht sollte nicht zu dünn sein, damit sich das Zeug nicht zu schnell, zu sehr verdichtet. Traglast des Bodens beachten! :)

    Sylomer scheint aber das gängigste Material für die Anwendung zu sein.

    Blaukraut bleibt Blaukraut & Brautkleid breibt Blaubtkreid

  • Auch wenn es vielleicht seltsam klingt, eine Möglichkeit wäre Sand. 'Nen Sandkasten in die Bude, Spanplatte drauf (auf den Sand, nicht den Rahmen) und dann das Set. Die Sandschicht sollte nicht zu dünn sein, damit sich das Zeug nicht zu schnell, zu sehr verdichtet. Traglast des Bodens beachten! :)

    Sylomer scheint aber das gängigste Material für die Anwendung zu sein.

    Sand funktioniert nicht! Der dämmt Schall aber keinenKörperschall ! Man kann ein mit Sand gefülltes Podest bauen, aber zum Entkoppeln benötigt man ein schwingungsdämpfendes Material wie Sylomere, Autoreifen, Tennisbälle oder Schwarzkork wie ich es in meinem Raum verwendet habe.

  • Sand funktioniert nicht!

    Doch. Im Hifi-Bereich werden z.B. Lautsprecher auf Podeste gestellt, die mit Quarzsand gefüllt sind. Der feinkörnige Sand wird durch Schwingungen angeregt, die Schwingungsenergie wird dadurch in Wärmeenergie umgewandelt und abgestrahlt. Somit kommt nur noch wenig Schwingungsenergie im Untergrund an. Der Rest der Schwingungsenergie wird dann, wie du schreibts, durch gummiartige Puffer absorbiert.

    Also Sandkasten, der direkt auf dem Boden aufliegt, schlecht, sandgefülltes Gehäuse ohne direkten Bodenkontakt, gut, wenn noch Böckchen drunter kommen.

  • Das Plock der Fußmaschine geht da fast 1:1 durch, was gedämpft wird ist der Ton der BD etc..Schwerer Boden als Schalldämpfer UND drunter Schwingungsdämpfer funktioniert. Ich hab das alles inzwischen in meinem Keller durch..Wobei bei mir der ganze Raum auf den Entkoppelelementen steht

  • jein,man muss unterscheiden zwischen Körperschall,also wenn Du sozusagen mit einem Hammer auf den Boden klopfst, und Luftschall,dem Lärm den die Drums im Raum machen. Und dann natürlich auf die entsprechenden Frequenzen. Das Plock der Fuma wird von einem Schweren Boden soweit gedämpft daß dann z.Bsp. Sylomere den Rest eliminieren. Wichtig sind hier die tiefen Frequenzen,die werden von harten Wänden/Böden nicht absorbiert,deshalb noch die Sylomere..

    Interessant wäre es,zu wissen was der Threadersteller denn mit dem Podest erreichen will :/

  • im HighEnd HiFi gibts ne Menge Voodoo die man in den Sand setzen kann, warum dann nicht auch LS.

    Da hast du sicher nicht unrecht, die Erklärung mit der Quarzsandfüllung fand ich aber im Gegensatz zu manch anderem Hifi-Voodoo schlüssig. Und meine Selbstbau-Grundplatte vom Subwoofer funktioniert auf diese Weise hervorragend, war aber deutlich günstiger als eine massive Granitplatte. Ok, den Beweis mittels objektiver Messergebnisse muss ich schuldig bleiben, aber dass die Nachbarn nicht jedesmal über die Bässe jammern, wenn ich etwas lauter Musik höre, ist mir Beweis genug. Und ich habe ziemlich resonierenden Boden im Wohnzimmer sowie extrem lärmempfindliche Nachbarn unter mir.

    Ein Podest irgendwie zu bedämpfen, um möglichst wenig Mitschwingen zu erzeugen, halte ich für sehr sinnvoll.

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