Übungen um die Extremitäten voneinander zu entkoppeln

  • Moinsen...


    Seit ca einem Monat machen wir im Unterricht Anfängerübungen mit der DoFuMa und gestern hat mein Lehrer gemeint, ich solle von ihm bekommende Übungen in allen möglichen Variationen machen...


    BD in 16tel links und rechts abwechselnd, dazu 8tel (und 4tel) mit rechts auf dem Ride und auf 2 und 4 mit links die Snare... mal mit rechts und mal mit links mit den Füßen beginnend.

    Den selben Rhythmus dann auch als OHP, also mit links auf der HH und rechts auf der Snare und wieder auch mal mit rechts und mal mit links auf der BD beginnen.

    So hätte ich 4 (bzw.8) verschiedene Übungen.


    Mein Problem ist nämlich beim erstgenannten Beat mit dem rechten Fuß beginnend, dass ich diesen viel lauter spiele als den linken... aber eben nur dort. Bei anderen Übungen ohne das Ride habe ich das Problem nicht so doll.


    Ich soll also gucken, dass ich die Extremitäten voneinander entkoppel... dazu habe ich jetzt mal im Netz geschaut und diese Übung fand ich so als Laie nicht schlecht:



    Hab ich vorhin auch direkt mal versucht und spontan hat sich dann noch ergeben, dass die die Paradiddle auch mal in 16teln gespielt habe...


    Ich bin jetzt also auf der Suche nach solchen Übungen, um meine Arme und Beine voneinander zu "lösen" und hätte gerne von euch gewusst, welche Übungen Euch diesbezüglich richtig gut weiter gebracht haben.

    Ich möchte gerne eine Handvoll Übungen für den Anfang haben und nicht das ganze Internet durchspielen (und weiss dann ja noch nichtmal, ob die Übungen für diesen Zweck sinnig sind) und würde gerne von euren best ofs profitieren (und vllt kann das ja auch noch jemand anderes hier im Forum) :S

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Mal was grundsätzliches: Multi Tasking giebt es nicht, (auch nicht bei Frauen ;) ).

    Es geht darum Bewegungsabläufe zu automatisieren.

    Ich nenne es, für mich, den Rückwärtsgang-Effekt. Dazu eine kleine Anekdote, damit du weißt was ich meine.

    Vor einer Weile hat sich ein Freund von mir mein Auto geliehen und hat mich gefragt, wo bei meinem Auto der Rückwärtsgang ist.

    Ich wusste es nicht und ich parke, quasi täglich, rückwärts ein!

    Der Vorgang "Rückwärts Gang einlegen" ist so automatisiert dass, man nicht mehr darüber nachdenkt.

    Das ist beim Trommeln genau das Selbe, du musst Bewegungsaläufe so automatsieren, dass die quasi, von alleine laufen, dann kannst du darüber alles Mögliche machen.

    Mein Gerümpel

    Die globale Erwärmung macht mir keine Sorgen, was mir Sorgen macht, ist die globale Verblödung.

  • Hallo Miss Mieze,


    ich würde zuerst meinen Lehrer nach weiteren Übungen fragen.

    Gib doch mal "Drums Independence" in Youtube ein. Da kriegst

    Du ein Übermaß an Übungen. Natürlich gibt es Bücher zum

    Thema. Eines der bekanntesten ist The New Breed von Gary Chester.

    Das wird Dich Dein ganzes Drummerleben begleiten.


    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich bin kein Double-Bass-Spieler, kann aber deine Frage verstehen und hätte dazu Anregungen.

    - Anders denken: Hände und Füße nicht entkoppeln, sondern koppeln. Erst wenn die Schläge, die auf der gleichen Zählzeit liegen, auch genau gleichzeitig kommen, ist die Übung gemeistert. Häufig fällt es einem schwerer, die gegensätzlichen Extremitäten Syndrom zu bekommen (z.B. rechte Hand und linker Fuß).

    - die Problem-Übung vereinfachen: a) Sechzehntel mit den Füßen b) den Backbeat mit dazu nehmen (ruhig auch mit beiden Händen - rechts FT, links SN) c) Füße und Ride d) Alles zusammen

  • Hände und Füße nicht entkoppeln, sondern koppeln. Erst wenn die Schläge, die auf der gleichen Zählzeit liegen, auch genau gleichzeitig kommen, ist die Übung gemeistert.

    Dazu auch das Stichwort "Salami-Technik" von Benny Greb. Dort wird sich vertikal Subdivision für Subdivision vorgearbeitet. Also bezogen auf das Notenbeispiel in Beitrag #1: erstes 16tel RF+RH, zweites 16tel LF, drittes 16tel RF+LH, usw.

    Bei der "Salami-Technik" würde man sogar im ersten Takt nur das allererste 16tel spielen und dann den Takt zu Ende zählen, dann im zweiten Takt die ersten beiden 16tel spielen und den Rest nur zählen, ...

    So habe ich mir früher immer die Beats erarbeitet, als ich noch Unterricht hatte. Mein Lehrer hatte mir da auch Woche für Woche eine halbe Seite Beats aus dem Buch aufgegeben. Das hat im Kurzzeitgedächtnis ganz gut gehalten, war allerdings nicht wirklich nachhaltig. Meine Beats müssen sich relativ maschinell angehört haben, aber mein Lehrer hat damals wohl nicht darauf geachtet.

    Wenn die (Bewegungs)abläufe dann drin sind, muss man sich nämlich irgendwann wieder in die horizontale Ebene begeben, also die einzelnen Linien (Bassdrum, Snare, Becken/HiHat) als flüssige Linien spielen in Referenz zum Basis-Puls - und gleichzeitig die vertikalen Noten koppeln. :)

    Four on the floor sind zwei zu viel.


    SONOR Vintage Series: 20", 22" BD; 14" Snare-Drum; 10", 12" TT; 14", 16" FT

    PAISTE 2002, 2002 Big Beat, 602 Modern Essentials, PstX

    Next Gigs: 16.03. Heimathafen Lörrach und 10.05. Marktplatz Emmendingen mit >> Blackwood Mary

    >> Mein Vorstellungsthread

  • Erst mal eine Grundsatz, der gerade bei sowas generell hilft: laaaangsaaam üben (bis das Hirn es gefressen hat). Als konkrete Übungen kannst du dann für den Anfang probieren: BD und Hände erst mal linear (nicht gleichzeitig) verschiedene Kombis: BD - links - BD - rechts - BD, BD - r -l - BD - r - l, r - BD - BD - l - BD - BD usw., dann zwei in Händen + zwei BD. Dann 3 in Händen + 3 BD (oder sonstige Kombis). Auch mal alles in unterschiedlichen Metriken denken / fühlen - 3, 5, 7 (nicht nur 4). Dann mit Überschneidungen BD / Hände, erst mal r-l abwechselnd, später mit Dopplungen, Paradiddles (wie dein Beispiel) oder wasauchimmer.


    In deinem Beispiel kann man auch noch Paradiddles in den Füßen spielen. Und die 4 Möglichkeiten (rlrrlrll, rllrlrrl, rrlrllrl, rlrllrlr) mit- und gegeneinander kombinieren. Aber das bringt m. E. schon nicht mehr viel für die musikalische Entwicklung und erweitert die realen Ausdrucksmöglichkeiten kaum (wenn du nicht gerade eine Aristocrats-Coverband gründen möchtest).

  • Huhu...

    Danke für die Anregungen.


    Erst mal eine Grundsatz, der gerade bei sowas generell hilft: laaaangsaaam üben (bis das Hirn es gefressen hat). Als konkrete Übungen kannst du dann für den Anfang probieren: BD und Hände erst mal linear (nicht gleichzeitig) verschiedene Kombis: BD - links - BD - rechts - BD, BD - r -l - BD - r - l, r - BD - BD - l - BD - BD usw., dann zwei in Händen + zwei BD. Dann 3 in Händen + 3 BD (oder sonstige Kombis). Auch mal alles in unterschiedlichen Metriken denken / fühlen - 3, 5, 7 (nicht nur 4). Dann mit Überschneidungen BD / Hände, erst mal r-l abwechselnd, später mit Dopplungen, Paradiddles (wie dein Beispiel) oder wasauchimmer.

    Ahh ok... solche Übungen habe ich direkt seit Dezember schon mit dabei, in allen Möglichen Variationen (auch ungrade Sachen)

    Mir war nicht klar, dass diese auch schon zur Behebung meines Problems sinnvoll sind, sehr cool :thumbup:


    Somit hab ich ja doch mehr Übungen, als ich dachte.

    Na gut, dann werd ich mal weiter üben gehen nachher :)

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Igoe Schleife... was ist das, bzw wie geht sie? Hab das noch nie gehört :/

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


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    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Tommy Igor - great hands for a lifetime heißt das Buch/die DVD. Die Übung besteht aus 4 Teilen, einmal rechts und einmal links führend, 8-tel und 16-tel. Ich kann dir bei Interesse die DVD schicken. Google spuckt auch ein schönes Poster dazu aus. Da kann man sich austoben, auch in Kombination mit den Füßen.

  • Hallo

    Kommt drauf an was mit "voneinander lösen" gemeint ist. Unterschiedliche Noten spielen oder dynamisch unterschiedlich?

    Nehme mal dein Notation als Beispiel. Der Single Paradiddle wie die Füße als 18tel gespielt. Akzent brav, wie es sich gehört, auf den ersten Schlag der Single-Kombination, dazu die Füße schön gleichmäßig durchtreten. Dieses, wie schon vorgeschlagen, mit allen anderen Varianten durchspielen. Kann man natürlich unendlich weiter ausbauen. Was ich immer schön finde ist, die Bassdrum vor dem Akzent herzutreiben. Es wird gemunkelt, dass Simon Phillips das gerne verwendet.


    Muss jetzt auch nicht der Paradiddle sein. Allgemein Ostinato spielen. Dabei spielen z.B. zwei oder drei Gliedmaßen immer das Gleiche. Eine oder zwei Figuren werden dazu variiert.

    Habe mal ein wenig hier im DF gestöbert Unabhängig In dem Thread (einer von knapp einer ganzen Menge ;) ) werden einige Übungen genannt. z.B. von Minnemann und Dahlgreen. Kann man sich als PDF runterladen. The New Breed (auch als pdf) finde ich ganz interessant.

    4 Wege-Ventil             The New Breed


    Wurde es schon angesprochen? Orchestrierung ist auch so ein Thema zum Thema Unabhängigkeit. Mit den Händen ist es kein Problem, die kann man übers Set fliegen lassen wie man will. Meist reicht schon eine kleine Bewegung, um rauszukommen. Runter und rauf auf die Glocke (Ride) und schon läuft es schief. Egal welche Bewegung man, unabhängig von der anderen Seite,, sie darf dabei nicht aus dem Tritt kommen.

    Bei den Füssen wird es da schon etwas eng. Die sind meist auf die Pedale beschränkt. Hat man eine Doppel-Fuma, dann kann man schon mal gezielt in einem Pattern von der Bass auf die HiHat-Fuma wechseln. Sind jetzt zwar nur kleine Dinge, die aber geübt werden sollten.

    Auch die HiHat mit der linken Hand, also OHP, zu spielen finde ich richtig gut. Von rechts auf links umzuswitchen, ohne das es einer merkt, ist nicht ohne.


    Habe im Anhang mal ein paar Zeilen von meinen Übe-Zetteln zusammengestellt. Sind nur Ideen sein, die man beliebig erweitern kann. Nicht jede Variante ist auch Alltag tauglich. Aber üben tue ich sie trotzdem.

    Takt 1 ist ein wenig Poly. Kann bestimmt nicht schaden, um ein wenig unabhängiger zu werden.


    Wer ein Fehler in der Notation findet, darf ihn behalten ;)

    Nee im ernst-bescheid sagen und ich ändere es.

  • Igoe Schleife... was ist das, bzw wie geht sie? Hab das noch nie gehört :/

    Ja, wie man die Sache nennt, ist prinzipiell egal. Das läuft immer aus gleiche raus.


    Wie Lexikon75 gut beschrieben hat:

    Es wird ein Ostinato gespielt (das sollte mMn aber richtig sitzen, da darf man nicht nachdenken. Reicht 16tel mit den haben oder auch Mal einfach UffZack) eine Extremität spielt etwas unabhängiges.

    Bassdrum auf 1 dann im nächsten durchlauf auf 1e, dann 1+ usw.

    Dann mit zwei Schlägen hintereinander, beide Füße abwechseln, als 3/4, 7/8 47/94 Takt. Kann man zum Exzess treiben.


    Oder dann am noch etwas, das sich nicht wiederholt. Ich wurde hier von meinem Lehrer "gequält" mit zwei Seiten von, ich meine es war Benny Greb. Zwei Seiten Leseübungen für verschiedene Lektionen genutzt.

    Sollte ich eigentlich auch öfter über, haha.


    Und so simpel wie es klingt, aber ich finde tatsächlich laut dazu zählen ist auch noch eine Sache dabei, die nicht zu unterschätzen ist.

    Mein Lehrer hat sich manchmal auch bei den Übungen am pad auch noch mit mir unterhalten. Absichtlich ist nicht, weiß ich nicht, aber ich konnte das immer nicht antworten ohne rauszukommen.



    Zum Thema Orchestrierung hab ich das neulich gesehen.

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    Fand ich auch interessant.

    Es gibt so viel gute Musik auf der Welt.. ..da muss ich doch nicht Musik hören, die "gar nicht so schlecht" ist. - Hennes M. aus C


    Ich

  • Danke schön... so viel Input, wow :thumbup:

    Alles jetzt durchzugucken werd ich nicht schaffen... was jetzt nicht geht, wird heute Abend gechecked!



    Hallo

    Kommt drauf an was mit "voneinander lösen" gemeint ist. Unterschiedliche Noten spielen oder dynamisch unterschiedlich?


    Stimmt, darüber habe ich gar nicht nachgedacht. Ich meinte in diesem Thread die Notation... ABER... das andere wäre auch mal irgendwann ein Thema :rolleyes: 8|

    (Wenn man seine gaaanzen Themen mal alle schneller abarbeiten könnte :S )


    Ja, wir machen auch unterschiedliche Orchestrierungen... zumindest mit den Händen. Das Thema ist ja erstmal die DoFuMa, also erstmal noch kein Wechsel mit dem linken Fuß. Kommt aber sicher auch noch.

    Und ja, das merke ich schon mit den unterschiedlichen Trommeln... selbst bei den Fills, die wir vorher gemacht haben (und an denen ich auch schon gearbeitet habe, als ich den Lehrer noch nicht hatte) war es vom Gefühl her schon sehr unterschiedlich das rhythmisch selbe Teil unterschiedlich zu verteilen.

    Jetzt bei den Übungen mit DoFuMa und Snare/ Toms im Wechsel mache ich auch alles Mögliche an Reihenfolgen... egal, ob man das typischerweise so macht oder nicht... einfach um alle Richtungen zu trainieren. Und eben wie svhon geschrieben auch alles mal mit links anfangend.



    Das Tolle an einer DoFuMa ist ja, dass man auch nen einfachen Bumm Tschack spielen kann, mit EINEM Fuss... nämlich auch mit dem linken... HH und Snare dann auch hin und her tauschen. Das ist schon ne interessante Sache!

    Und so simpel wie es klingt, aber ich finde tatsächlich laut dazu zählen ist auch noch eine Sache dabei, die nicht zu unterschätzen ist.

    Mein Lehrer hat sich manchmal auch bei den Übungen am pad auch noch mit mir unterhalten. Absichtlich ist nicht, weiß ich nicht, aber ich konnte das immer nicht antworten ohne rauszukommen.

    Also unterhalten hab ich noch nicht ausprobiert... aber laut zählen tu ich beim Üben schon sehr häufig. Manchmal kann ich es gar nicht richtig, wenn ich nicht mitzähle. Bei Sachen die gut sitzen, kann ich die Klappe halten, aber bei neuen Sachen muss ich fast immer mitzählen. Mein Lehrer hat mir das in meiner Jugend immer eingeschärft, dass ich schön laut mitzählen soll beim Üben... fand ich ja damals peinlich und bescheuert, aber heute sehe ich echt nur Vorteile drin.


    Schmatzi80 Danke für das Angebot... aber DVD ist für mich zu kompliziert umzusetzen. Bei Büchern mit CD/ DVD nutze ich meist nur die Bücher ^ ^

    Aber ich guck gleich mal im Netz nach dem Poster :)




    (Achso... ich hatte wohl nix über die SuFu gefunden... was mich auch wunderte... weil ich wohl die falschen Stichwörter eingegeben hatte :saint: )

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

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