Loch in der Bassdrum?

  • Scheint ja eine wahre Wissenschaft zu sein.


    Nimm eine CD, die hat knapp 5" Durchmesser, lege die z. B. auf Position halb Fünf auf dem Reso, etwas vom Rand weg, zeichne mit einem dünnen Bleistift den Kreis und schneide den behutsam mit eine Nagelschere aus. Fertig ist die Laube. Kostet nix.

  • Klar gibts diverse Hausmittel um ein annähernd 5" großes Loch in ein Fell zu bekommen (vielleicht kann man es ja auch mit Hilfe einer Kanone reinschießen? :D), aber mal ehrlich: wenn ich mir beispielsweise für mittlerweile 69,-€ ein Powerstroke 3 Fiberskyn hole, dann sind mir die 9,50€ für den Cutter auch fast schon egal. Spätestens wenn man sich mal ein Fell ruiniert hat greift man gerne auf das entsprechende Werkzeug zurück, insbesondere wenn man öfters ein neues Fell braucht. Alternativ vertickt man das Ding wieder in den Kleinanzeigen. :)

    Just my two cents.

    Gruß Leonard

  • Gott, ich erschrecke grad etwas vor uns selbst. Sind wir in unserem Optimierungs- und Normierungsbestreben wirklich schon so weit, dass wir über den besten Weg diskutieren müssen, wie man ein Loch in ein Stück dünnes Plastik schneidet? Dass man ein scharfes Schneidwerkzeug benötigt, kann mir schon mein 6jähriger Großneffe beantworten. Und dass man idealerweise eine Schablone nutzt, wenn man Wert auf perfekte Rundungen legt, wissen auch schon Vorschüler. Heute bieten sich CDs an, bis in die 80er verwendete man offensichtlich LPs.

    Aber eigentlich geht alles, was in Größe und Form passt, wie man an der Vielzahl guter Lösungen erkennt. Und wenn man kein Problem mit "Resonanzwölkchen" hat, kann man es ja mal frei Hand probieren. Glaub kaum, dass der Sound darunter spürbar leiden würde.

    Anders sieht es vielleicht aus, wenn man plant, gewerblich Löcher in Felle zu schneiden. Da sparen dann hochwertige Arbeitsmittel und optimierte Prozesse bares Geld.

    Kanone find ich übrigens gut. Könnten Ukrainische Soldaten in großer Stückzahl produzieren, während sie in Deutschland an Panzerhaubitzen ausgebildet werden.

  • ab mir für die Abnahme des geschlossenen Frontfells ein Grenzflächenmikrofon gekauft, das einfach nur davor gelegt wird.

    Da würde mich brennend interessieren, wie das tut. Dachte immer, dass die Grenzfläche nur in der BD wirklich sinnvoll ist, von außen hingegen eher als Raumanteil dazugemischt wird. Was für eine Charakteristik verwendest du da? Eher Halbniere, nehme ich an?

  • Da sind Risse im Fell von der Basedrum.

    Hier gehts ja um das Resofell.

    Hast Du da tatsächlich Risse im Resofell??!?

    Wie geht denn sowas?


    Nimm eine CD, die hat knapp 5" Durchmesser, lege die z. B. auf Position halb Fünf auf dem Reso, etwas vom Rand weg, zeichne mit einem dünnen Bleistift den Kreis und schneide den behutsam mit eine Nagelschere aus. Fertig ist die Laube. Kostet nix.

    Genau so hatte ich es (bis aufs erste Mal) immer gemacht und wollte es eben auch so schreiben.

    Für mich die beste Version.

    Soviel ich weiß ist ein Loch im Resofell ideal, wenn es zwischen 4" und 5" groß ist.

    Eine CD hat ~ 4,7", sie ist also quasi perfekt.


    Sind wir in unserem Optimierungs- und Normierungsbestreben wirklich schon so weit, dass wir über den besten Weg diskutieren müssen, wie man ein Loch in ein Stück dünnes Plastik schneidet?

    Richtig.

    Das mit der Nagelschere hatte ich mir seinerzeit zum Beispiel auch selber ausgedacht.

    Aber anscheinend sind andere ebenfalls auf diese Lösung gekommen.

    Man muss jedoch bedenken: Früher war alles einfacher, da gab es nämlich kein Internet. :Q


    Noch was:

    Ich weiß nicht ob das schon erwähnt wurde, habe es auf die schnelle hier im Thread aber noch nicht gelesen:

    Wichtig ist, dass man das Loch ins Fell schneidet, bevor es auf die Bass Drum aufgezogen wird, also im nicht gespannten Zustand.

    Ich hatte seinerzeit mein erstes Loch ins Bass Drum Resofell geschnitten, als das auf die Trommel aufgezogen war.

    Ich hatte wohl Glück, es ist alles gut gegangen.

    Ich hatte es einfach mit einem Cuttermesser reingeschnitten, und es sah fast ganz rund aus.

    Später hatte ich mal gelesen, dass das Fell dabei reißen kann.

    Tja, Anfängerglück vielleicht, später wollte ich es aber nicht noch einmal herausfordern... :)

  • ab mir für die Abnahme des geschlossenen Frontfells ein Grenzflächenmikrofon gekauft, das einfach nur davor gelegt wird.

    Da würde mich brennend interessieren, wie das tut. Dachte immer, dass die Grenzfläche nur in der BD wirklich sinnvoll ist, von außen hingegen eher als Raumanteil dazugemischt wird. Was für eine Charakteristik verwendest du da? Eher Halbniere, nehme ich an?

    Ja genau. Ich bin auch gespannt, hab gestern bei der Probe das erste Mal damit aufgenommen.

  • [...] Dachte immer, dass die Grenzfläche nur in der BD wirklich sinnvoll ist, von außen hingegen eher als Raumanteil dazugemischt wird. Was für eine Charakteristik verwendest du da? Eher Halbniere, nehme ich an?

    Grenzflächenmikrofone sind zwar auch in der Bassdrum sinnvoll, aber das ist nicht die typische Anwendung und m.W. auch nicht der eigentliche Grund, warum es sie gibt. (Es gibt Leben außerhalb der Schlagzeugmikrofonierung.)

    Die Richtcharakteristik ist in der Regel eine Halbkugel.

    Übrigens kann eine Bassdrum auch mit anderen Mikrofonen von außen abnehmen; meistens geschieht das am Resonanzfell.


    M.

  • Guten Morgen,


    in dem Video wurde auch gesagt, man sollte ein Loch vorne rein schneiden.

    Welche Vorteile bringt das denn?

    Ich hätte erwartet, dass der, der das Video fabriziert hat, das auch erzählt.

    Ganz toll wäre es gewesen, wenn er auch noch gesagt hätte, was das für Nachteile hat.


    Früher hatte ich mehrere Decken in der Hupe (Englisch: Bass Drum, Deutsch: Große Trommel, Französisch: Grosse Caisse, Italienisch: Gran Cassa; Denglisch: Bassdrum; Militärisch: Bertha), das war modern damals.

    Da war dann auch erst mal ein großes Loch. Später hatte ich nur eine oder keine Decke und kein oder ein kleines (5") Loch.


    Klang: je mehr Loch, desto trockener der Klang; vollster Klang mit ohne Loch.

    Rückprall: ohne Loch mehr, je größer das Loch, umso weniger. Man gewöhnt sich übrigens an alles. Üben hilft.

    Mikrofonierung: ist natürlich leichter, wenn nix im Weg ist (logisch). Traditionelle Mikrofonierung geht von außen vor dem Fell, moderne Varianten gehen mit dem Mikrofon mehr oder weniger weit in die Trommel hinein, manche Nerds nehmen mehr als ein Mikrofon, besonders bei Aufnahmen.

    Ob man das als Anfänger braucht, muss man sich selbst kritisch fragen.

    Bei mir war es früher erst mal egal bis zu dem Tag, wo die erste Aufnahme gemacht wurde.


    Grüße

    Jürgen


    PS

    Das PinStripe ist nicht optimal, aber man kann damit spielen, ich kann es jedenfalls bis zu dem Tag, wo ich das Ding mal abmontiere. Geht bei mir aber irgendwie nicht kaputt.


    PPS

    Daheim: tdrum Triggerhead mit Falams Slam, Gaffa und Stück von altem Fell/Ambassador bearbeitet mit 5" Loch + hellblaube Babydecke

    Dienstag: Clear Pinstripe mit Tempo und Gaffa/Clear CS Black Dot (ohne Loch) 24" + Noppenschaumstoff

    Mittwoch: klar weiß ich gerade nicht/klar weiß ich gerade nicht ohne Loch 22" + Decke und Filzstreifen

    Freitag: z. Zt. nix, letzte Saison Clear Powerstroke 3/Tama Werksfell mit Werksloch 22" + viel Schaumstoff

    Macht alles "bumm". Wenn man es nach "bumm" stimmt. Sonst macht's "bomm" oder "bepp" oder sonstwas. Schönstes "bumm" am Mittwoch. Filz ist einfach am Schönsten. War früher modern, macht heute keiner mehr. Klingt halt altmodisch.

  • Da würde mich brennend interessieren, wie das tut. Dachte immer, dass die Grenzfläche nur in der BD wirklich sinnvoll ist, von außen hingegen eher als Raumanteil dazugemischt wird. Was für eine Charakteristik verwendest du da? Eher Halbniere, nehme ich an?

    Geht hervorragend, klingt natürlich anders als in der Trommel: grob kann man sagen, der Klickanteil ist geringer, dafür schiebt es mit mehr Bass und Ton.


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    Vielleicht kann ich die BD-Spur nochmal solo rausziehen...

  • m.W. auch nicht der eigentliche Grund, warum es sie gibt. (Es gibt Leben außerhalb der Schlagzeugmikrofonierung.)

    Haha, klar, soweit kenne ich das Konzept. Ollis Ausführungen haben mir geholfen, jetzt warte ich sehnsüchtig auf Audios.


    Btw. Hast du da das Behringer BA19a mit integrierter Bühnen-Notbeleuchtung? Hab ich mir gerade gekauft und nehms am Montag mit ins Studio. Bin neugierig, ob das Teil wirklich taugt, wie es manche Reviews verheißen. Zu dem Kurs wärs schon beachtlich.

  • Btw. Hast du da das Behringer BA19a mit integrierter Bühnen-Notbeleuchtung? Hab ich mir gerade gekauft und nehms am Montag mit ins Studio. Bin neugierig, ob das Teil wirklich taugt, wie es manche Reviews verheißen. Zu dem Kurs wärs schon beachtlich.

    Ich habe genau das BA19a. Gestern habe ich es erstmals bestimmungsgemäß verwendet (Test mit Sprachaufnahme zählt irgendwie nicht). Ich finde es für seinen Zweck durchaus geeignet. Bei mir lag es VOR der 16er Bassdrum, weil das Reso jungfräulich ist.


    Hier zwei Klangbeispiele, einmal das reine Primärsignal, dann das bearbeitete Signal. Ich hab mich mit dem Basser etwas warmgespielt und direkt mitgeschnitten, weil ich wissen wollte, wie das neue Mikro so tut:


    220608_KickSolo_ohneBearbeitung.mp3


    220608_KickSolo_EQ_Comp.mp3


    Im Mix setzt sich das Signal gut durch, obwohl es nur etwas zugemixt ist, weil der Schlagzeugsound bei mir im Wesentlichen über das Overheadmikro gemacht wird. Dafür setze ich ein altes Crown SASS-P Kunstkopfmikro ein.


    Hier mit Bass (die Gitarre war noch nicht so weit):

    220608_KickBeispielmitBass.mp3

  • Erlaubt ist natürlich, was gefällt. Ich finde, dass Bassdrums im Gesamtmix meistens ein Gate ganz gut steht, was gleichzeitig das Sustain verkürzt. Ergo finde ich da "kompakteres" Rohmaterial geeigneter.

    Außerdem finde ich es oft passend, wenn man die Bassdrum in der wahrgenommenen Lautstärke (leise abhören / Mittenlupe) mittels Klickanteil ebenbürtig zur Snare mischen kann.


    Demgegenüber fand ich zumindest die Shure-Grenzfläche in einer mit PS3 befellten Bassdrum zu künstlich und aufgeblasen. Da tendiere ich eher zu den auch schon recht aufgeblasenen Dynamischen wie Shure Beta52, Audix D6 & Co.

  • ^^ Haha, klar, soweit kenne ich das Konzept. Ollis Ausführungen haben mir geholfen, jetzt warte ich sehnsüchtig auf Audios.

    Es ist hier ja OT, aber weil die Diskussion nunmal hier enstanden ist: hier die Audiobeispiele!


    Dies ist das pure (unbearbeitete) Signal des BA19a vor der Bassdrum liegend auf einem Kissen:

    Mix_BD_solo_flat.mp3


    So klang sie solo, aber bearbeitet im Mix:

    Mix_BD_solo.mp3


    Und das hier ist der Mix (hier kamen noch ein SM57 an der Snare und das Paar KM184 als Overheads dazu):

    Mix_BD_SN_OH.mp3


    Ich finde das Behringer BA19a für den Preis unschlagbar gut und es ist auch viel flexibler, als man erstmal denkt. Neulich bei einer Aufnahme habe ich es einfach in die Bassdrum geschmissen und das Signal ist bereits fix und fertig auf Band angekommen - Regler hochziehen und vergessen! Ich sage das aus voller Überzuegung und mit einem ganzen Sack voller Alternativen im Bestand, es ist also nicht, weil nichts anderes da wäre zum Abnehmen einer BD.


    Btw. Hast du da das Behringer BA19a mit integrierter Bühnen-Notbeleuchtung? Hab ich mir gerade gekauft und nehms am Montag mit ins Studio. Bin neugierig, ob das Teil wirklich taugt, wie es manche Reviews verheißen. Zu dem Kurs wärs schon beachtlich.

    Ja, BA19a, mit blauer FX-Beleuchtung! ^^ Bin gespannt, wie es Dir gefällt! Ich finde es für den Preis mehr als beachtlich!

  • Du kannst auch eine leere Blechdose mit dem gewünschten Durchmesser auf dem Herd richtig heiß machen (Achtung - Handschuhe!) und dann auf die gewünschte Stelle des Felles drücken. Das heiße Blech schmilzt das Loch ins Fell und die Ränder werden gleichzeitig, durch den entstehenden Wulst, vor dem Ausreißen geschützt.

    +1 Hab ich auch schon so gemacht

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