Was macht einen gut geschriebenen/ gut gespielten Song aus?


  • Ich denke es ist beides möglich; auf Ebene des Textverständnisses hast du sicher recht - es braucht nicht immer den Text, um in die Musik einzutauchen, ABER es ist mitunter erhellend, beides zusammen zu verstehen.

    Im Rahmen meines Studiums habe ich mich intensiv mit der Verknüpfung von Text und Musik bei Sting auseinandergesetzt.

    Die Passung von Text und Musik ist bei ihm m.E. unübertroffen.

    Nur so als Ergänzung (…und Fan😬)

  • Ich achte auch selten primär auf den Text, sondern konsumiere Musik emotional-intuitiv. Allerdings habe ich schon häufiger die Erfahrung gemacht, dass ich erst spät konzentriert auf Texte geachtet hatte, deren Komposition mich unmittelbar berührt hatte. Und tatsächlich fand ich auch gleich Zugang zum Inhalt der Songs. Zufall?

  • Danke Flo und trommla.

    Ich höre zuerst die Musik, die Arrangements, die Instrumentalisierung. Wenn "mich das abholt" (was für eine bekloppte Phrase, ich bin doch schon da), interessieren mich vielleicht auch Text, Bedeutung und Hintergrund.

    Wenn das alles subjektiv zusammenpasst, ist das ein richtig guter Song - für mich.


    So ging es mir bei Starless von King Crimson. EIne zum Weinen schöne Gitarre und Gesangsmelodie und hinten raus ordentlich unrunder Druck.

    Erst viel später bin ich zufällig über den Text gestolpert und habe - für mich - ein grandioses Stück neu entdeckt.

    Lärmfähig

  • Ich habe auf die Schnelle nur sehr wenige Beiträge hier gelesen und bin eben auch auf dem Sprung in die Arbeit, deswegen weiß ich nicht, ob das schon kam, aber spontan kommt mir zu Danys Zitat...

    Ich nahm dieses Feedback mit in die Band - ich selbst denke auch so, dass ein guter Song die klassische Struktur haben muss von Strophe-Refrain-Strophe-Refrain, vielleicht irgendwo eine Bridge dazwischen, aber im Grunde muss sich der Refrain, der für mich auch zum mitsingen und tanzen anregen soll,

    ... der folgende Gedanke: Nein, das stimmt nicht.

    Ich denke beispielsweise an "Happiness Is A Warm Gun" von den Beatles. Den Song kennen wahrscheinlich nicht so viele, aber ich finde ihn genial. Da kommt aber alles nur einmal vor, insgesamt scheinen es drei sehr kurze Songs hintereinander zu sein, aber das ist egal.


    Insgesamt ist das ein schwieriges Thema.

    Es gibt Bands, die mich überhaupt nicht ansprechen, die aber eine große Fangemeinde haben.

    Die Band und ihre Fans finden die Songs gut, ich überhaupt nicht.

    So lange die Musiker ihre Instrumente einigermaßen spielen können, ist der Rest Geschmacksache.

    Meiner Meinung nach.

  • noch einer aus der "Praxis", aus eigener Erfahrung (Empfinden),

    ich liebe, Spannungsaufbauende Intros (gerne ohne Einzähler

    und nicht unbedingt zwingend gleich mit einsetzendem Schlagzeug)

    dann aber gerne auch schon mal mit gewaltigem Fill In als "Zustieg"/verzögerter Einsatz

    und gerne entspannende Outros,

    dann kann auch zwischen drin passieren was will.



    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



    4 Mal editiert, zuletzt von orinocco ()

  • Also normalerweise war ich ne Zeit lang ziemlich festgefahren. Ich unterscheide zwischen Musik, die ich mal eben so nebenbei höre und welcher, die ich konzentrierter höre.

    Ich hatte hier vor einiger Zeit geäußert, dass mein Ziel ist irgendwann "Light switch" von Charlie Puth spielen zu können. Der Song selbst ist gar nicht so toll produziert, da die verwendeten Sound einfach nicht besonders klingen. Ich kannte den Song allerdings in der Studioversion gar nicht, sondern hab ein Drum Cover dazu gesehen welches mich völlig umgehauen hat. Und das ist der Beweis, dass ein Schlagzeug ein Lied um Längen besser machen kann ;)

    Moderne Pop-Songs gehen heute mal gerne nur knapp über 2 Min. Dank Spotify und Co., macht allerdings den Song nicht schlechter. Witzigerweise bin ich in den letzten Monaten auch dran interessiert in Metal reinzuhören, weil ich Double-Bassdrumsounds sehr mag. Auf den Text achte ich eher selten. Es sind eher Emotionen, die rüber kommen müssen. Ich hatte mal kurze Zeit Gesangsunterricht und die Lehrerin war echt gut, hat mir viele Tipps gegeben und ich hab deutlich eine Verbesserung gespürt. Sie meinte, man sucht sich auch öfter Songs aus, die zur eigenen Stimmlage passen. Trifft jetzt aufs Schlagzeug natürlich nicht zu und ist irrelevant, aber im Gesang wars tatsächlich treffend - zumindest bei mir.

    Sorry, ich kann dir keine genaue Antwort geben, da ich nicht genau beziffern kann warum mir manche Songs gefallen.

    Ich höre Musik mit verschiedenen "Ohren", mir gefällt vieles, aber vieles auch nicht.

    Noch eine Anekdote: Ich bin mit der Musik von Sting, The Police, Herbert Grönemeyer, Peter Gabriel und Simply Red aufgewachsen. 87er-Jahrgang...

    Ich denke, die meisten hier kennen auch noch die Zeiten als es nur Kassettenspieler im Auto gab. Also auf Autofahrten liefen immer die gleichen Lieder, viele viele Jahre. Sting höre ich heute noch gerne (vor allem die Alben bis 1999), The Police auch. Stewart Copeland ist für mich ein Genie. Ich bin mir 100%ig sicher, dass mir die Musik auch vor allem deshalb gefällt, da er nicht 08/15 trommelt. Das hat viel mit mir gemacht. Ich bewundere seine Kreativität einfach.

  • Sie meinte, man sucht sich auch öfter Songs aus, die zur eigenen Stimmlage passen.

    Das ist ja echt interessant, darüber hab ich noch nie nachgedacht.


    Würde bei mir tatsächlich auch passen, ich höre nicht gerne Musik, wo so extrem hoch gesungen wird (lieber Männerstimmen), bin zwar selber kein Kerl, aber hoch singen kann ich trotzdem nicht gut (davon ab, kann ich sowieso nicht singen).


    Hier auf unserer Hundewiese treffe ich manchmal eine Frau, die Gesang studiert hat und auch Unterricht gibt. das wäre dann mal ein schönes Gesprächsthema beim nächsten Mal!



    Interessant wäre dann auch, ob man sich nach der eigenen Stimmlage seine Instrumente aussucht... :/

    Mein Zweitinstrument ist Bass.


    :/

    Schlagzeug in der Rockmusik? ...ist doch nur verwirrend, nervig und bringt die anderen Bandmitglieder völlig aus dem Konzept 8o


    "Üb' erstmal langsam. Ungenau wird es von alleine." [Zitat Jiu Jitsu Trainer]


    "Schlagzeug spielen ist doch ganz einfach. Man muss einfach nur drauf hauen." :pinch:

  • Ich denke auch, dass sich gute Musik durch eine gute "Passung" von Text und Musik auszeichnet.

    Und ich konsumiere Musik auch eher emotional-intuitiv. Was m.E. auch der Sinn der Sache beim reinen Hören ist. Bei Kunst geht's ja primär um Emotionen (bzw. sollte es das).

    Ich bin auch froh, dass ich es noch/wieder schaffe nicht nur aufs Schlagzeug und/oder tontechnische Aspekte zu achten. Was letztlich auch die Kunst beim Musikmachen ist -> das große Ganze sehen/hören/fühlen zu können, während das Handwerkszeug z.B. am Schlagzeug nur die Basis bildet.


    Mit Texten habe ich mich in der Regel erst beschäftigt, wenn mir bestimmte Stücke besonders gefallen haben. Kommt natürlich auch drauf an, wie schwierig die Texte rauszuhören sind (bei Deutsch als Muttersprachler i.d.R. einfacher, bei Englisch und schlechter Sprachverständlichkeit im Gesamtmix schwieriger).


  • Sie meinte, man sucht sich auch öfter Songs aus, die zur eigenen Stimmlage passen.

    Das ist ja echt interessant, darüber hab ich noch nie nachgedacht.


    Würde bei mir tatsächlich auch passen.

    Wodersprechen kann man das natürlich damit, wenn man sieht wie sich sämtliche Casting-Teilnehmer aber desöfteren die falschen Songs aussuchen. Es gibt ja immer ein paar, die sich lächerlich machen, aber auch welche, wo der 2. Song dann gleich zig mal besser passt. Man muss leider vieles im Gesang akzeptieren. Auch, wenn die Noten anpassen kann passt es dann einfach manchmal nicht mehr. Nur wie gesagt: Beim Schlagzeug total irrelevant, weil es ja um immer die gleichen Töne geht und die Range anders ist. Ein 4/4-Takt passt eben zu allen möglichen Gesängen. Ob das jetzt Mariah Carey oder Michael Bublé ist ist ja völlig egal.

    Ich kann nur sagen was das angeht habe ich ein gutes Gespür, soll meinen, ich hätte mich nicht damit blamiert, aber leider kann ich das Rauchen nicht dran geben und vllt. sind noch irgendwelche anatomischen Dinge da, die mich einfach nicht zu einer Sängerin machen. Bin jedenfalls froh, dass ich jetzt anders mit der Musik verbunden bin als durch Singen oder Zuhören.

    Meine Schwäche ist allerdings, dass ich nicht meistens nicht mitzähle, sondern vom Gefühl her richtig liege. Anfangs dann öfter Mal nicht, wenn es nicht klappt (beim Schlagzeug), aber mittlerweile komme ich dann doch ganz gut rein.

    Gerade wieder gemerkt.

    Aber ist es nicht generell so, dass man Musik mit "verschiedenen Ohren" hört?

    Also da ich jetzt in meiner Recherche über Schlagzeug auch viel Rock und Metal gehört habe, wo mir zwar der Gesang dann oft nicht gefällt, dafür aber das Schlagzeug kann ich mich auch mit dieser Musik zum Teil anfreunden. Ich würde jetzt nicht sagen, dass ich weltoffen bin und mir versuche "alles" anzuhören, aber hab immerhin eine Band gefunden, die ich verfolge, eben auch, weil der Schlagzeuger so spielt wie er spielt. Das hält mich aber nicht davon ab auch weiterhin das zu hören was ich sonst so höre, wenn ich in der Bahn unterwegs bin. Dann darf es auch mal leichteres sein🤷🏻‍♀️

    Interessant war auch als ein Bekannter von mir auf einem Festival die Melodie eines ihm unbekannten Songs weiter gesungen hat. Vieles hat man einfach schon oft gehört und wenn es weiter geht wie vermutet ist es angenehm, aber wenn auch nicht und plötzlich ein Wechsel statt findet ist das auch immer wieder schön und "öffnet" die Ohren in eine andere Richtung, finde ich.


    PS: Korrekt Zitieren muss ich noch lernen, ich weiß😀

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